Kurzbeschreibung
Melissa Ravenwood ist nun ein Vampir. Doch ihre Seele leidet und selbst Armand ist machtlos gegen ihren Schmerz. Darum begibt sie sich in die Obhut des Lords Lucien von Memphis, um mit seiner Hilfe ihre menschliche Seite zu verlieren und ihre neue Natur als Vampir zu akzeptieren. Nicht ahnend, dass sie damit den bedrohlichen Visionen, die sie seit ihrer Wandlung quälen, den Weg bereitet. In Miami heftet er sich an ihre Fersen ein Dämon mit einem Herz so schwarz wie die Finsternis. Kurz darauf verwandeln sich Flüsse und Meere in Blut. Melissa muss die Ursache herausfinden und das Vorhaben ihres Widersachers vereiteln, sonst droht der Welt die ewige Nacht.
Mein Fazit:
Wow! Ich war ja schon von "Tochter der Dunkelheit" begeistert, aber die Fortsetzung ist fast noch besser.
Tanya Carpenter schafft es in ein Buch mit knapp 220 Seiten soviel Handlung und Spannung zu packen, dass man hinterher denkt, man hätte mindestens 500 Seiten gelesen. Die Geschichte spielt wieder an vielen verschiedenen Orten wie London, Rumänien, New York, New Orleans.
Die Handlung ist keine Minute langweilig oder uninteressant. Die Charaktere sind noch ausgereifter, man erfährt zum Beispiel einiges über die Vergangenheit von Lucien und Dracon.
Im Vordergrund steht natürlich Melissa. Gerade erst zum Vampir geworden möchte sie eigentlich nur mit ihrem geliebten Armand zusammen sein, dem Vampir, der sie in die Dunkelheit geholt hat. Aber als Hexe hat sie ein sehr menschliches Wesen und als Lucien, Armands Dunkler Vater sie zu sich ruft, weiß sie, dass er der einzige ist, der ihr über die erste Zeit nach der Wandlung hinweg helfen und sie lehren kann, was es heißt, ein Vampir zu sein.
Armand fällt es nicht, Melissa gehen zu lassen, aber er kann nichts dagegen tun und hofft, dass ihre Liebe stark genug ist, dass sie zu ihm zurückkehrt.
Neben der Spannung hat das Buch auch wieder einige emotionale Momente. Melissa fürchtet sich zunächst vor ihrer Rückkehr ins Mutterhaus der Ashera. Wie wird Franklin, ihr Vater, auf ihr verändertes Wesen reagieren? Kann er akzeptieren, dass sie nun ein Vampir ist und zu Armand gehört, dem Mann, den er selbst auch begehrt?
Zum Ende gerät Melissa in einen Gewissenskonflikt, in dem sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss.
Zu meiner Freude tauchen neben Armand und Melissa auch fast alle der Figuren aus dem ersten Teil wieder auf: Der Dunkle Lord Lucien, Dracon, Franklin, Mels Großtante Camille, die Wölfin Osira usw. Lemain taucht diesmal allerdings leider nur kurz auf.
Lucien hat hier einen wesentlich größeren Part und ich muss sagen, ich bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite ist er ein wunderschöner, sinnlicher, leidenschaftlicher Vampir, andererseits hat er nach fünftausend Jahren fast seine gesamte Menschlichkeit verloren und handelt stets in seinem eigenen Interesse, Sterbliche bedeuten ihm nichts.
Es werden auch einige interessante neue Charaktere eingeführt, die hoffentlich in einem weiteren Buch wieder dabei sein werden.
Besonders faszinierend fand ich das hier:
Ich kann nur eines sagen: Wer "Tochter der Dunkelheit" gelesen hat, für den ist "Engelstränen" ein Muss.
Und das Ende lässt auf weitere Fortsetzungen hoffen.
Übrigens: Ich habe meine Rezi unter "Fantasy" eingestellt, denn meiner Meinung nach passt es hier besser als in den Bereich "Horror".