Alatriste

  • Habe mir den Film gekauft, eben gesehen und bin nun ein bißchen ratlos, was ich davon halten soll. Im Prinzip hat er sich nett ansehen lassen und das, obwohl ich Viggo Mortensen eigentlich nicht sonderlich mag, weil ich ihm nicht verzeihen kann, daß er Aragorn gespielt hat. Aber mir hat bei dem Film was gefehlt, und zwar die Handlung. Oder sagen wir, der rote Faden. Im Prinzip sind das einfach aneinandergereihte Szenen aus ca. 10 Jahren des Lebens dieses Mannes, der offensichtlich nicht gerade ein Glückskind ist. OK.


    Habe ergoogelt, daß hier offenbar mehrere Bücher in einen Film gepackt wurden und das ist wohl der Kardinalfehler. Kann es sein, daß das so ein Fall ist wie "Master and Commander" (obwohl, der hatte einen roten Faden), wo die buchunkundigen etwas ratlos zurückbleiben, während die Buchkenner ihn verstehen, da sie die Lücken des mageren Handlungsgerüsts aus der Erinnerung füllen? Und mögen ihn die Buchkenner? Das würde mich wirklich interessieren.


    Fatal, denn gerade weil mich diese Handlungslücken etwas frustrieren, habe ich eben nachgeschaut, wie der erste Band auf Deutsch heißt. Irgendwie die falsche Reaktion. Andererseits, wir sind ja immer noch ein Bücherforum und interessant ist die Geschichte ja, wenn man ihr folgen kann. Also werde ich das Buch wohl kaufen und lesen müssen.


    Bis dahin, was wird sonst von dem Film gehalten?

  • Ja, daran krankt der Film.
    El Capitán Alatriste ist eine schöne historische Romanserie von einem meiner Lieblingsschriftsteller Arturo Pérez Reverte (El Club Dumas, La Tabla de Flandes), aber hier wird quasi nur ein Bruchteil der Geschichten gezeigt. Schade!

  • Ich war damals auch sehr gespannt auf den Film, da ich das Genre eigendlich mag (vor allem die Klassiker), habe ihn dann aber nach einer halben Stunde entäuscht abgeschaltet. Schade, die Beschreibung klang sehr gut!

  • Bei mir war die Erfahrung ähnlich. Ich fand die Bilder und Kostüme sehr schön, die Charaktere interessant und auch die Schauspieler fand ich gut gewählt.


    Und dann hab ich gewartet... und gewartet... auf die Handlung.


    Aber es wurde einfach kein roter Faden ersichtlich, jedenfalls nicht so, daß ich ihn erkennen konnte, ohne das Buch gelesen zu haben.


    Deshalb meine Meinung... na ja. Man hätte auf jeden Fall mehr draus machen können.

  • Zitat

    Original von Artemis
    Aber es wurde einfach kein roter Faden ersichtlich, jedenfalls nicht so, daß ich ihn erkennen konnte, ohne das Buch gelesen zu haben.


    Das ist, wie ich in der Zwischenzeit lesend erkundet habe, der Kardinalfehler, sie haben da offenbar wirklich weit mehr als ein Buch verfilmt und dabei ist das rausgekommen. Schöner Film, aber bißchen sinnlos wirkend.
    Immerhin, er hat mich zu den Büchern geführt und das ist eine gute Sache. :-]

  • Mir hat der Film gut gefallen. Ich finde, dass die Geschichte sehr wohl nachvollziehbar ist (hab die Bücher nicht gelesen), allerdings auch sehr langatmig daherkommt.
    Was mich am meisten Interessiert hat und was auch sehr gut rüberkam war die Darstellung der Gefechte, die meines Wissens nach historisch sehr genau inszeniert wurden.

  • Die geschichte war im film schon nachvollziehbar, ich fand ihn richtig ... düsterschön... - aber ich hab das gefühl, ich muss das buch auch einmal lesen... :-)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()