'Bis ich dich wiedersehe' - Kapitel 05 - 06

  • Die Verwirrung steigt. Die Frau aus der Bar auch in den USA, Peter scheint zu wissen, was mit Jonathan (im Hinblick auf Clara) los ist. Jonathan bemerkt so langsam auch was und macht sich auf den Weg zurück nach London. Und Anna? Ist im Haus, gibt sich nicht zu erkennen, hat sich offensichtlich die ganze Zeit über selbst verleugnet - und geht schnurstracks zu der bewußten Frau aus der Bar. Die Fäden verwirren sich immer mehr.


    Es gibt Orte, an denen man sich, ohne zu wissen, warum, auf der Stelle wohl fühlt. (Seite 135) In der Tat, so ist es.


    Übrigens erinnert mich die Freundschaft zwischen Jonathan und Peter an Arthur und Paul („Solange Du da bist“, „Zurück zu Dir“), und auch die zwischen Wladimir Radskin und Sir Edward hat etwas davon. Scheint sich zu einem wiederkehrenden Motiv in Levys Romanen zu entwickeln.


    Wieder löst eine Berührung der beiden diesen „Trancezustand“ bei Jonathan aus. Und wir erfahren, daß es Clara genauso ergeht. Ich schätze, das hat irgendwas mit dem Maler Radskin zu tun, denn es scheinen Blicke in die Vergangenheit zu sein, die Jonathan tut. Was Clare sieht, erfahren wir (noch?) nicht.


    Im Prinzip mag ich solche Myteryelemente sehr gerne (Corinna Kastner beherrscht dieses Metier meisterhaft), wie schon früher ausgeführt, finde ich es nur zu kurz, zu schnell beschrieben. Die Szenen sind, so empfinde ich es, nur als Skizzen hingeworfen, nicht als fertiges Gemälde ausgeführt.


    Dann auf zum Kapitel 6.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Levy scheint eine starke Affinität zu Mahlzeiten aller Art zu haben.


    Zuerst quält er uns in Teil 1 über drei (!) Seiten hinweg mit einem blutigen Steak, dann läßt er Jonathan im Flug nach London fast verhungern und nervt uns auf dem Rückflug der beiden Freunde mit detaillierter Beschreibung des airline Essenstabletts.


    Wäre mir vielleicht gar nicht aufgefallen, wenn das Steak nicht gewesen wäre... :grin

  • Zitat

    Original von SiCollier



    wie schon früher ausgeführt, finde ich es nur zu kurz, zu schnell beschrieben. Die Szenen sind, so empfinde ich es, nur als Skizzen hingeworfen, nicht als fertiges Gemälde ausgeführt.


    Hallo,
    mir geht es genauso - ich fühle noch nicht die intensive Verbindung zwischen den beiden: Jonathan und Clara. Da hatte ich mehr erhofft!
    Ute

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Zitat

    Eli
    Levy scheint eine starke Affinität zu Mahlzeiten aller Art zu haben.


    Weiß ich nicht. Da ich keine habe, kann man mich mit Beschreibungen von Essen nicht sehr beeindrucken. Wenns zu genau wird, überlese ich das, meist ohne das zu registrieren. :rolleyes



    Zitat

    nordicute04
    ich fühle noch nicht die intensive Verbindung zwischen den beiden: Jonathan und Clara. Da hatte ich mehr erhofft!


    Stimmt, so der letzte/richtige Funke fehlt noch. Ich weiß nicht so recht, wie ich es beschreiben soll. Mir ist die Distanz zu den Protagonisten zu groß, in einer Geschichte, wo sie eigentlich klein sein sollte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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    Wendy Wasserstein

  • @ Lesebiene
    Da bin ich mal gespannt, wie sich Dein Hinweis im Spoiler auflösen wird.


    Zitat

    Lesebiene
    Warum sich Anna nicht zu erkennen gibt? Sie will das er zurückfliegt???

    Das vermute ich auch, doch weshalb?


    Schließlich treffen wir wieder Anna und die ominöse Unbekannte zusammen. Die beiden scheinen unter einer Decke zu stecken und im Hinblick auf Jonathan und Clara gemeinsame Sache zu machen, zumindest will es mir so scheinen. Das wird ja immer mysteriöser.


    Diese kurz hingeworfenen, drehbuchartigen Szenen kenne ich schon aus „Solange Du da bist“ und „Zurück zu Dir.“ Scheint ein Stilmerkmal von Levy zu sein. Ich muß zugeben, so gut das dramaturgisch ist, wären mir etwas ausführlichere Beschreibungen lieber.


    Seite 179. Es ist doch immer wieder schön, alte Bekannte zu treffen bzw. von ihnen zu hören. :grin Sie einer an, George Pilguez ist also immer noch im Polizeidienst in San Francisco. Was Arthur und Lauren wohl gerade so treiben? ;-)


    Seite 183, der Hinweis auf die Skizze. Habe ich das was überlesen und stand früher, wen Jonathan skizziert hatte? Oder ist das wieder mal ein Indiz mit nur der halben Beschreibung, daß man nicht so recht weiß, wie es einzuordnen ist?


    Zum Ende des Abschnitts erleben Jonathan und Clara dann quasi gemeinsam eine Vision / Trance / Zeitrückschritt. Sie kommen sich also näher und erleben/sehen das gleiche. Und ganz langsam enthüllen sich die Geheimnisse von Wladimir Radskin. „Natürlich“ nicht, ohne für ein gelüftetes zwei neue Geheimnisse zu präsentieren.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Trancereisen gefallen mir von Mal zu Mal weniger gut, mir sind sie auch zu flüchtig, zu nervös.
    Ich fliege quasi wie in Trance darüber. :grin
    Obwohl ich dabei zeitübergreifende Parallelen zwischen Peter und Sir Edward entdeckt habe. ;-)
    Sir Edward, der das Werk seines Freundes mit einem groß angelegten Zeremoniell feiern will und entdecken muß, daß das Werk nicht signiert ist. Der verhöhnt, entehrt und ruiniert die Heimat verlassen muß.
    Und in der Gegenwart Peter, dem ein ähnliches Schicksal droht und der mit mit aller Kraft versucht, dieses abzuwenden.


    Habe leider auch keine Idee, was Clara in Jonathans Skizzenbuch entdeckt hat.


    Sehr schön fand ich die Worte, die Peter an Jonathan richtet und sagt: "Wenn es dir gelingt, dein eigener Freund zu werden, dann wirst du sehen, dass dein Leben voller Höhepunkte ist."


    Jonathan reist wieder ab nach London und Anna läßt die Lamellen der Jalousie sinken und lächelt wieder.... :gruebel
    Warum macht sie das? Auf diese Auflösung bin ich wirklich sehr gespannt!


    Was mich immer wieder beeindruckt, ist die lebenslange Hingabe an eine Sache oder Idee. In unserem Fall ist es Jonathan, der sein Leben dem russischen Maler widmet. Das beeindruckt mich sehr!


    Jonathan macht sich wieder einmal auf den Weg von Lodon Richtung Florenz und diesmal lächelt Clara... ?(


    Nicht ganz klar ist mir, was Levy damit meint, als Clara den Konkurrenten von Jonathan und Peter mitteilt, ihre Wahl bereits getroffen zu haben und dass ihre Kandidatur nicht berücksichtigt worden ist
    Habe ich da etwas hinsichtlich Kandidatur überlesen? :gruebel


    In diesen Kapiteln ist mir mehrmals aufgefallen, dass der Autor manche Handlungen einfach überspringt, der Text hinkt hinterher und der Leser kann sehen, was er sich denkt. :lache

  • Eli: Clara hat ihr eigenes Bild gefunden.
    Peter ist ja nicht der einzige Auktionär. Es hatten sich noch mehrere beworben. Clara hat sich entschieden, dass Peter mit Jonathan die Auktion der Bilder übernehmen soll.

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Eli: Clara hat ihr eigenes Bild gefunden.


    Sicher? Wann sah man denn, dass er sie gemalt hat?
    Ich dachte, vielleicht könnte es auch das Fax gewesen sein.....


    Man, der Typ muss vielleicht Geld haben...fliegt nach London, dann zurück, ne Stunde später wieder nach London, von da aus nach Italien, dann nach London usw.....


    Die szenen in Italien haben mir gut gefallen ;)

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Eli: Clara hat ihr eigenes Bild gefunden.


    Das habe ich auch vermutet, war mir aber nicht ganz sicher.



    Zitat

    Bella Swan
    Man, der Typ muss vielleicht Geld haben...


    Das habe ich mir auch gedacht. Auch wenn ich die ganzen Hotelnamen, mit denen ich ewig teure Übernachtungspreise verbinde, lese. Vermutlich jede Woche einen 6er im Lotto. :lache

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Bella Swan
    [quote]Original von Lesebiene
    Eli: Clara hat ihr eigenes Bild gefunden.


    Sicher? Wann sah man denn, dass er sie gemalt hat?
    quote]


    Als er in der Galerie war relativ am Anfang. Da hatte er sein Skizzenblock und hat sie skizziert. Eigentlich wollte er nur die Bilder skizzieren für seine Expertise - hat aber so nebenbei mal ihr Bild skizziert.



    Edit meint noch - es wird sicherlich alles vom Spesenkonto berappt worden sein :chen Außer Spesen nichts gewesen? :lache

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Lesebiene, sag Deinem Edit, das ist mir schon klar. Nur wer füllt das Spesenkonto immer wieder auf! :gruebel :grin

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  • Zitat

    Original von SiCollier
    Seite 179. Es ist doch immer wieder schön, alte Bekannte zu treffen bzw. von ihnen zu hören. :grin Sie einer an, George Pilguez ist also immer noch im Polizeidienst in San Francisco. Was Arthur und Lauren wohl gerade so treiben? ;-)


    Bei Pilguez musste ich lachen. Schön, dass Levy nach Möglichkeit Personen aus anderen Romanen einstreut.
    Die geschichte wird zunehmend verworrener. Was hat Anna mit der grauhaarigen Dame zu tun. Warum spioniert sie Jonathan hinterher? Das erste Treffen halte ich auch schon für keinen Zufall. Wollen die beiden beweisen, dass es eine Seelenverwandtschaft gibt und machen das ausgerechnet am beispiel von Annas Verlobten? Sehr seltsam!


    Jonathan und Clara... Irgendwie nervt es mich stellenweise ein bisschen. Es geht nicht richtig vorwärts. Ich habe auch nicht ganz nachvollziehen können, dass beide die "Zeitreisen" bemerken und wissen, dass es immer dann passiert, wenn sie sich berühren. Wenn ich so ein Phänomen erleben würde, würde ich versuchen, dem auf den Grund zu gehen. Bei Levy läuft das eher so beiläufig nebenher.


    Was da noch mit Rdskin und Sir Edward war, interessiert mich sehr. Zuerst habe ich vermutet, Sir Edward habe vielleicht selbst gemakt und Radskin nur als Vorwand benutzt. Würde dazu passen, dass Radskin niemal selbst in Florenz war.


    Ich bin immer noch verwirrt und lese eigentlich nur weiter, weil Levys Stil schön ist. Die Geschichte ansich, egal ob Peter-Jonathan, Clara-Jonathan, Radskin-Sir Edward, bleibt mir zu oberflächlich.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Ich bin immer noch verwirrt und lese eigentlich nur weiter, weil Levys Stil schön ist. Die Geschichte ansich, egal ob Peter-Jonathan, Clara-Jonathan, Radskin-Sir Edward, bleibt mir zu oberflächlich.


    Die Verwirrung wird sich erst im letzten Abschnitt lösen.


    Jonathan und Clara haben mich auch etwas ... irritiert. Ich fand es auch etwas ungewöhnlich, daß sie so gar keine richtigen Versuche unternehmen, den Phänomenen auf den Grund zu gehen.


    Oberflächlich - es fehlen halt viele Seiten (das Buch hätte so 500 - 600 vertragen), so daß eine Vertiefung nicht möglich war.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von ninnie


    Bei Pilguez musste ich lachen. Schön, dass Levy nach Möglichkeit Personen aus anderen Romanen einstreut.
    Die geschichte wird zunehmend verworrener. Was hat Anna mit der grauhaarigen Dame zu tun. Warum spioniert sie Jonathan hinterher? Das erste Treffen halte ich auch schon für keinen Zufall. Wollen die beiden beweisen, dass es eine Seelenverwandtschaft gibt und machen das ausgerechnet am beispiel von Annas Verlobten? Sehr seltsam!


    :write
    Die Erwähnung von Pilguez hat mir auch gut gefallen. Anna ist mir ein Rätsel. Hat sie die Begegnung von Jonathan und Anna forciert? Dann kann ihr an einer Hochzeit mit Jonathan nicht gelegen sein. Seltsam. Andererseits scheinen Jonathan und Clara nicht zusammenkommen zu können, wenn sie bei der kleinsten Berührung bereits in die Vergangenheit "abtauchen". :gruebel

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Oberflächlich - es fehlen halt viele Seiten (das Buch hätte so 500 - 600 vertragen), so daß eine Vertiefung nicht möglich war.


    Sind die anderen Bücher von Levy in ähnlichem Stil? Also oberflächlich - 300 Seiten statt 500)

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Sind die anderen Bücher von Levy in ähnlichem Stil? Also oberflächlich - 300 Seiten statt 500)


    Ehrliche Antwort? (Ich spoilere, weil man daraus zwar nichts über die Handlung dieses Buches, wohl aber über meine Einschätzung desselben ersehen kann.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
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