'Bis ich dich wiedersehe' - Kapitel 10 - Ende

  • Danke, SiCollier! Dass das Gefühl die Energie ist, die zur Wiedergeburt führt, finde ich recht einleuchtend. Leider bleibt aber trotzdem noch vieles, das ich nicht stimmig finde.


    Vielleicht könnten wir nach der Leserunde im August einen Diskussionsthread unter "Allerlei Buch" eröffnen, damit möglichst viele mitmachen können. (?)
    .

  • Ja, ein Thread unter "Allerlei Buch" ist eine gute Idee. Da diskutieren vielleicht noch mehr mit, die zwar die Bücher gelesen, aber die LRs nicht mitgemacht haben.


    Zitat

    taki32
    Leider bleibt aber trotzdem noch vieles, das ich nicht stimmig finde.


    :write Genau so geht es mir auch. Und je mehr Abstand ich zum Buch bekomme, je mehr wird unstimmig bzw. unvollständig. Ich traue es mich ja fast gar nicht zu sagen, doch ich habe schon den einen oder anderen Pilcher-Roman gelesen. :rolleyes Da hat das "Wohlgefühl" auch nach ein paar Tagen noch angehalten, hier bei diesem Buch ist es zu großen Teilen schon verflogen. Und das liegt nicht daran, daß ich zwischenzeitlich ein Sachbuch über die Kelten zu lesen begonnen habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Und je mehr Abstand ich zum Buch bekomme, je mehr wird unstimmig bzw. unvollständig. Ich traue es mich ja fast gar nicht zu sagen, doch ich habe schon den einen oder anderen Pilcher-Roman gelesen. :rolleyes Da hat das "Wohlgefühl" auch nach ein paar Tagen noch angehalten, hier bei diesem Buch ist es zu großen Teilen schon verflogen. Und das liegt nicht daran, daß ich zwischenzeitlich ein Sachbuch über die Kelten zu lesen begonnen habe.


    "Bis ich dich wiedersehe" ist noch nicht mal handwerklich gut gemacht. Und das ist wirklich sehr schade. Ein richtiges "Wohlgefühl" hat sich bei mir erst gar nicht eingestellt, das heißt außer im letzten Kapitel.


    Ich würde dann im Gesamtdiskussionsthread auch gerne u.a. darüber diskutieren, welche Bücher handwerklich gut gemacht sind und ob es eine Entwicklung im Werk gibt.


    .

  • Der letzte Abschnitt hat mich für einiges entschädigt. Das war wirklich gelungen. Besonders eindrucksvoll der Brief Radskins an seine Tochter. Da hatte ich ein paar Tränchen im Auge.
    Dennoch möchte ich die Kritikpunkte von SiCollier einla aufgreifen:


    Zitat

    Original von SiCollier
    Kritikpunkte habe ich derzeit eigentlich nur zwei:


    Zum einen empfand ich es teilweise, wie früher schon ausgeführt, zu skizzenhaft geschrieben. Dem Buch würden zweihundert weitere Seiten gut tun, damit es so richtig sehr gut wäre.


    Besonders in der Mitte des Buches fehlt einfach zu viel. Die wechselnden Ebenen kommen meiner Meinung nach nicht gut heraus. Es wird zu verwirrend und mir als Leser verging stellenweise einfach die Lust. Da hätten ein paar mehr Seiten gut getan. Besonders wenn man bedenkt, dass Jonathan und Clara, obwohl sie um das Phänomen (wenn sie sich berühren) wissen, nicht viel darüber sprechen, bzw versuchen, es zu entschlüsseln. Das kommt mir viel zu kurz.

    Zitat

    Original von SiCollier
    Zum anderen dürften viele mit den Mysteryelementen Probleme haben. In dem Buch wird wohl von Seelenwanderung / Reinkarnation, oder wie man das nennen will, ausgegangen. Da ich mit dieser Thematik schon öfters konfrontiert war (in meinem letzten gelesenen Buch spielte dieser Glaube eine große Rolle), kam ich damit ganz gut zurecht und konnte mir auch aus wenigen Andeutungen ein vollständiges Bild machen. Aber wer davon noch nie so richtig etwas gehört hat, für den war die Darstellung möglicherweise etwas knapp.


    Das kann ich so :write "Glücklicherweise" habe ich in letzter Zeit auch mehr Bücher mit Mysteryelementen gelesen. Dann nimmt man verschiedene Sachen leichter hin, bzw erwartet einfach, dass sie geklärt werden. Das geht mir bei Levy zu holprig vonstatten. Da hätte, wie bereits erwähnt, einiges hinzukommen müssen.


    Wäre der letzte Abschnitt nicht wieder einmal wunderschön von Levy geschrieben gewesen, hätte das Buch mit Sicherheit eine einigermaßen vernichtenden rezi von mir erhlaten. Es ist nun fraglich, ob man ein Buch nur aufgrund seines letzten Abschnitts besser bewerten sollte.


    Das Ende war wieder zu knapp. Peter ist offensichtlich nicht tot, sondern nur im Ruhestand. Clara und Jonathan haben wieder zueinander gefunden (wie auch immer) und lesen nun Peters Brief. Wird er versuchen, seinen Freund zu finden? Das Lächeln ist für mich ein eindeutiges Zeichen, dass sie sich auch neu geboren wieder an alles erinnern.


    Ich lese jetzt mal eure Beiträge und hoffe, dort noch auf ein paar hinweise und Diskussionen zu stoßen.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von taki32
    Ich würde dann im Gesamtdiskussionsthread auch gerne u.a. darüber diskutieren, welche Bücher handwerklich gut gemacht sind und ob es eine Entwicklung im Werk gibt.


    Das hatte ich vor meinem Beitrag nicht gelesen. Aber es war genau das, was ich mir gewünscht hätte. Prima Idee!!!! :anbet
    Darauf freue ich mich schon!

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    ninnie
    Das Ende war wieder zu knapp. Peter ist offensichtlich nicht tot, sondern nur im Ruhestand. Clara und Jonathan haben wieder zueinander gefunden (wie auch immer) und lesen nun Peters Brief. Wird er versuchen, seinen Freund zu finden? Das Lächeln ist für mich ein eindeutiges Zeichen, dass sie sich auch neu geboren wieder an alles erinnern.


    Peter dürfte zum Zeitpunkt des Epilogs zwischen 70 und 80 Jahre alt sein.


    Wie auch immer - ich denke, sie wurden etliche Jahre nach den Geschehnissen dieses Buches wiedergeboren. Eben dieses „erinnern“ paßt irgendwie nicht. Jetzt erinnern sie sich gleich - im vorherigen Leben (als Jonathan und Clara) jedoch nicht? :gruebel Auch ist dieses "erinnern" dem Konzept der Wiedergeburt eigentlich fremd (zumindest das "ohne äußeren Anstoß" erinnern).


    Mir kommt das Buch mehr und mehr wie ein „Gesellenstück“ vor, und dazu nicht unbedingt ein sehr gutes. Ich verspüre zusehends den Ärger über das nicht gelungene Werk, wie ich es nach „Wo bist Du?“ empfand (und immer noch tue). Wirklich schade, wenn ich daran denke, was Marc Levy aus diesem Buch (und der prima zugrunde liegenden Idee) eben nicht gemacht hat.


    Auf den „Gesamtdiskussionsthread“ bin ich wirklich gespannt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Wie auch immer - ich denke, sie wurden etliche Jahre nach den Geschehnissen dieses Buches wiedergeboren. Eben dieses „erinnern“ paßt irgendwie nicht. Jetzt erinnern sie sich gleich - im vorherigen Leben (als Jonathan und Clara) jedoch nicht? :gruebel Auch ist dieses "erinnern" dem Konzept der Wiedergeburt eigentlich fremd (zumindest das "ohne äußeren Anstoß" erinnern).


    Schwieig dazu etwas zu sagen. Man weiß nicht, wie alt die beiden seind und was ihnen bisher passiert ist. Vielleicht haben sie auch eine verzwickte ähnlich gelagerte Geschichte wie die als Jonathan und Clara hinter sich. Schade, dass man eben darüber nichts erfährt.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich finde es auch nicht schlüssig, dass die beiden sich erinnern. Falls sie eine ähnlich glagerte Geschichte wich die von Jonathan und Clara hinter sich hätten (Abtauchen in die Vergangenheit), dann ist es - meiner Meinung nach - das Versäumnis des Autors, dass er das nicht plausibler gemacht hat.

  • Zitat

    Original von taki32
    Ich finde es auch nicht schlüssig, dass die beiden sich erinnern. Falls sie eine ähnlich glagerte Geschichte wich die von Jonathan und Clara hinter sich hätten (Abtauchen in die Vergangenheit), dann ist es - meiner Meinung nach - das Versäumnis des Autors, dass er das nicht plausibler gemacht hat.


    :write
    Die ganze Geschichte aufzuschreiben, wäre sicherlich zu viel gewesen, aber ein paar Seiten hätte er dem schon widmen können.
    Und wenn Jonathan sich vorher schon an Peter erinnerte, wieso hat er ihn nie gesucht? Da bleiben mir ein paar Fragen zu viel offen.
    Wird er ihn jetzt vielleicht suchen?

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Die ganze Geschichte aufzuschreiben, wäre sicherlich zu viel gewesen, aber ein paar Seiten hätte er dem schon widmen können.
    Und wenn Jonathan sich vorher schon an Peter erinnerte, wieso hat er ihn nie gesucht? Da bleiben mir ein paar Fragen zu viel offen.
    Wird er ihn jetzt vielleicht suchen?


    Aber nicht, dass Levy auf die Idee kommt, eine Fortsetzung zu schreiben. :rolleyes


    Ich bin der Meinung, dass er als Autor entweder dann geschickte Andeutungen machen sollte oder dass er die Geschichte anders konzipieren müsste. Natürlich kann auch mal etwas offen bleiben, aber in diesem Fall verliert für mich die ganze Geschichte an Glaubwürdigkeit. Und das ist schade.

  • Zitat

    Original von taki32
    Aber nicht, dass Levy auf die Idee kommt, eine Fortsetzung zu schreiben. :rolleyes


    Die würden dann ja niemals aufhören. Wer weiß, wie oft die beiden Seelen noch wiedergeboren werden können :wow

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Die würden dann ja niemals aufhören. Wer weiß, wie oft die beiden Seelen noch wiedergeboren werden können :wow


    :yikes Oh nein, bitte nicht. Während ich die Fortsetzung von "Solange du da bist" gelungen fand, brauche ich zu diesem Buch kein zweites.

  • Wir haben ja auch noch zwei Bücher von ihm, die wir noch lesen. Ich freue mich besonders auf den Originaltext. Bin gespannt, wie seine Geschichte in "der Sprache der Liebe" wirkt :lache

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Wir haben ja auch noch zwei Bücher von ihm, die wir noch lesen. Ich freue mich besonders auf den Originaltext. Bin gespannt, wie seine Geschichte in "der Sprache der Liebe" wirkt :lache


    Ja, ich freue mich auch schon und bin gespannt. Ich glaube, dass das Buch ein bisschen anders ist als die anderen Levys, weil es einen autobiographischen Hintergrund hat.

  • Gerade deshalb freue ich mich auch, es im Original zu lesen. Levy einmal völlig unverfälscht. Zum einen wegen dem autobiographischen Hintergrund und zum anderen in seiner eigenen Sprache. Besser geht es doch nicht.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich habe gerade das Buch und somit den letzten Teil beendet. Ich bin jetzt etwas aufgewühlt, was manchmal vorkommt, wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe.
    Was soll ich dazu sagen? Ich glaube, „Wahnsinn“ trifft es am besten. Unglaublich. Sowas muss man sich erst einmal ausdenken.


    Alice war also die Frau von Sir Edward, vor langer langer Zeit. Clara, die Tochter des Malers fand mehr Zuneigung bei ihrem Mann als seine eigene Tochter Anna. Das verhasste Kind, verliebte sich in einem Mann der Kunstexperte war. Er ist daran Schuld, dass das letzte Bild von Wladimir Radskin, ihrem Vater, nicht verkauft wurde. Dadurch wurde Sir Edward in den Ruin geführt, und starb nach kurzer Zeit. Alice kann das Jonathan immer noch nicht verzeihen, und setzt alles daran die beiden in jedem Leben zu trennen. Sie ging sogar so weit, Jonathan – damals Jonas – zu vergiften. Und in diesem Leben vergiftete sie Clara. Und Jonathan brachte sich um. Wie traurig. Wirklich traurig. :-(
    Ihre Liebe hat dafür im nächsten Leben endlich eine Chance. Das find eich so schön, wie beide vor dem Gemälde in Russland standen, ohne zu ahnen das sie was damit zu tun haben. Der Gedanke gefällt mir. :-]


    Das Anna doch noch zur Vernunft gekommen ist, und Jonathan hat gehen lassen, fand ich sehr schön. ich glaube, ihr war bei dem ganzen nicht so einverstanden. Sie wollte ich zwar – aber nicht für den Preis. Jedenfalls hat sie ihn gehen lassen. Sehr nobel.


    Aber etwas habe ich nicht verstanden: Clara war in diesem leben ein Waisenkind und wurde adoptiert. Was ist mit ihren Eltern?
    Und was hat Coralie damit zu tun? Alice sagte, sie habe sie in den Wahnsinn getrieben. Wieso? Das habe ich nicht verstanden? Habe ich da was überlesen?
    Kann mir das jemand erklären? Danke. ;-)


    Ja, im Grunde hat mir das Buch sehr gut gefallen.
    Ich hätte es nur schöner gefunden, wenn manche Stellen nicht so oberflächlich geschrieben worden wären. Die hätten ruhig ausführlicher und länger sein können. Am Ende waren Jonathan und Clara zärtlich miteinander, aber erst da wurden sie es. Das hätte ruhig eher passieren können. ;-)


    Aber im Grunde kann ich nur sagen: ein sehr schönes Buch! :anbet