'Die Spionin' - Seiten 001 - 106

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  • Zitat

    Original von Büchersally
    Im Prolog scheint Alyson froh über den Tod Elisabeths zu sein. Da bin ich aber gespannt, warum sie dazu Grund hatte.


    Ich hatte das so verstanden, dass sie nur Erleichterung verspürt, von Verpflichtungen Elizabeths entgegen entbunden zu sein, nicht jedoch Freude!
    Sie fragt sich ja auch selbst, was jetzt aus ihr wird.
    Davon abgesehen, bin ich auch sehr gespannt, wie die beiden sich im Verlaufe des Romans verstehen werden.

  • :-] Ihr wisst gar nicht, wie schwer es mir fällt, nichts zu sagen, aber ich beiße mir auf die Lippe. :-)

    Neu 2011:
    Sephira - Ritter der Zeit Band 2: Das Blut der Ketzer HC, September


    Das Krähenweib TB, November


    Aktuelle Bücher:
    Der Lilienpakt
    Sephira - Ritter der Zeit Band1: Die Bruderschaft der Schatten

  • Ich bin jetzt auch mit diesem Abschnitt durch. Ich muss mir immer vor Augen halten, dass es ein Rückblick ist. Ich habe sonst ein bisschen Schwierigkeiten, mich in Alyson einzufühlen. So bezweifelte ich zum Beispiel, dass eine immer noch ungebildete Vierzehnjährige wissen kann, wie das Haupt von Johannes dem Täufer auf einem Silbertablett aussieht. Rückblickend kann sie es natürlich.
    Solche Kleinigkeiten stören aber meinen Lesefluss. Ich werde mich beim Weiterlesen darauf konzentrieren, dass es eine Rückschau ist.
    Ansonsten gefällt es mir gut. Es ist eine gewisse Grundspannung vorhanden, die mich neugierig auf das Kommende macht. Mit Walsingham kann ich mich nicht anfreunden. Ich muss immer an die vier Mädchen im Tower denken, die sich vermutlich nicht viel anderes zu Schulden haben kommen lassen als rote Haare zu haben.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich hatte das so verstanden, dass sie nur Erleichterung verspürt, von Verpflichtungen Elizabeths entgegen entbunden zu sein, nicht jedoch Freude!
    Sie fragt sich ja auch selbst, was jetzt aus ihr wird.
    Davon abgesehen, bin ich auch sehr gespannt, wie die beiden sich im Verlaufe des Romans verstehen werden.


    Ich meinte mit froh auch nicht, dass sie ein Tänzchen macht. Erleichtert trifft es besser. Bislang hatte ich aber immer die andere Version mit den Tränen, wenn die Königin starb. Aber du hast Recht, das Gefühl kann daher kommen, dass Alyson von ihren Verpflichtungen entbunden wird.

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich bin jetzt auch mit diesem Abschnitt durch. Ich muss mir immer vor Augen halten, dass es ein Rückblick ist. Ich habe sonst ein bisschen Schwierigkeiten, mich in Alyson einzufühlen. So bezweifelte ich zum Beispiel, dass eine immer noch ungebildete Vierzehnjährige wissen kann, wie das Haupt von Johannes dem Täufer auf einem Silbertablett aussieht. Rückblickend kann sie es natürlich.


    Ja, Alyson nimmt hier quasi die Rolle des allwissenden Erzählers ein, was in letzter Zeit nicht mehr so sehr verbreitet in der Literatur ist. Meist kommen die Autoren direkt zur Sache, aber ich fand es hier schön, dass sie sich anlässlich des Todes von Elizabeth und ihrer "Freisprechung" erinnert. Da darf es dich nicht verwundern, dass sie Dinge weiß, die sie eigentlich als 14jährige nicht wissen konnte.


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Mit Walsingham kann ich mich nicht anfreunden. Ich muss immer an die vier Mädchen im Tower denken, die sich vermutlich nicht viel anderes zu Schulden haben kommen lassen als rote Haare zu haben.


    :grin Bei Walsingham sieh dich vor, der Mann hat einiges in petto. :yikes

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  • Mir geht es im Moment genauso wie Nachtgedanken. Ich z. B. bin über den Satz gestolpert: "Ich schaute auf das Kästchen, als sei es die Büchse der Pandora". (S. 78) und fragte mich beim Lesen ebenfalls, woher eine 14-jährige Aufsehertochter, die weder lesen noch schreiben kann, die griechische Mythologie kennt. Klar wird es wirklich erst, wenn man sich ständig ins Gedächtnis ruft, dass es ein Rückblick ist.


    Mit der Ich-Erzählform tue ich mich im Moment noch etwas schwer und bin auch noch mit keinem der Protagonisten so richtig warm geworden. Aber ich habe ja noch viele Seiten vor mir :-)

  • Zitat

    Original von Tintagel
    zu binden. Ebenso wie seine doch nicht ganz so herrische Art ihr gegenüber. Zwang lässt er ihr in seiner offensichtlichen Art ja niemals angedeihen. Es ist immer nur das aufzeigen von verschiedenen Möglichkeiten, allerdings in der Form, dass sie sowieso das tut, was er von ihr möchte. Sie trifft also quasi Entscheidungen, die er schon längst im Vorfeld für sie getroffen hat.


    Wenigstens ist sie nicht so naiv zu glauben, sie hätte wirklich die Möglichkeit, selber zu entscheiden. Es ist ihr bewusst, dass die Entscheidungen praktisch schon für sie getroffen wurden. Das wiederum macht sie mir sympathisch.


    Zitat

    Original von saturn14


    Was mir vor allem aufgefallen ist ist, dass Alyson sehr lange im dienste Walshinghams stand. Im Prolog schreibst du sie ist 32 Jahre und im 1. Kapitel ist sie erst 14! Ich wundere mich schon, wie man so viele Jahre in so ein Buch bringen kann... ;-)


    Das bedeutet, dass sie eine Meisterspionin gewesen sein muss. Sonst hätte sie kaum eine so lange Zeit in der Branche überlebt. Sich über ein halbes Leben lang zu verstellen, ist sicher nicht einfach gewesen. Weiß man dann überhaupt noch, wer man ist? Verliert man vielleicht seine eigene Identität dabei? So viele Jahre immer auf der Hut sein zu müssen. Keine schöne Vorstellung.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich glaube zwar auch nicht, das Sir Francis Lilly und James hat beseitigen lassen, aber den Verdacht, dass er sie heimlich hat wegbringen lassen, damit sich Alyson vollkommen und ohne Störung auf die Spionage-Sache konzentrieren kann, habe ich schon. Ich traue es ihm zu, da er viel Entschlossenheit zeigt.
    Aber Alyson so anzulügen, ist grausam und unverzeihlich.
    Nicht alles ist gerechtfertigt durch die Sache, für England und für die Königin! :fetch


    Das sah Walsingham sicher anders. Ich überlege, ob er so auch mit seiner eigenen Familie umgegangen wäre. Hätte er seiner Frau vielleicht auch aus irgendeinem Grund erzählt, die Kinder seien bei einem Unfall ums Leben gekommen, wenn es England oder der Königin gedient hätte?
    (Ich glaube übrigens auch nicht, dass die Geschwister tot sind. Ich denke auch, dass er diese Behauptung aufgestellt hat, damit sich Allyson ganz auf Ihre Ausbildung konzentriert).


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Sir Francis Frau Ursula zeigt Alyson einige Schmink- und andere Tipps.


    War Ursula zu einem früheren Zeitpunkt vielleicht auch Spionin? Sie hat sich diese Kenntnisse ja sicher nicht einfach so angeeignet oder um die Schüler ihres Mannes darin zu unterweisen. Kommt mir vor, als würde sie aus eigenen Erfahrungen schöpfen.

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Ich habe vorhin erst mit dem Lesen begonnen und war eben überrascht, wieviele Seiten ich geschafft habe. Der flüssige Schreibstil und das interessante Thema verleiten ja geradezu, andere Dinge zu vernachlässigen.


    Ja genau! So ist es mir auch ergangen!



    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Mit Walsingham kann ich mich nicht anfreunden. Ich muss immer an die vier Mädchen im Tower denken, die sich vermutlich nicht viel anderes zu Schulden haben kommen lassen als rote Haare zu haben.


    Sollen die roten Haare eigentlich auch eine Anspielung auf die Hexenverfolgung sein, oder?

    lg Saturn :wave


    MatheHome


    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. Gabriel Laub

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  • Zitat

    Original von saturn14
    Sollen die roten Haare eigentlich auch eine Anspielung auf die Hexenverfolgung sein, oder?


    Glaube ich eher nicht. Walshingham hat wohl bei der Auswahl für seine Spione drauf geachtet, ob sie sich gegebenenfalls auch als Double für Elisabeth eignen. Die vier Mädchen im Turm hatten aber offenbar nicht das nötige Talent, eben "nur" rote Haare.


    Mich würde interessieren, was Walsingham mit Personen gemacht hat, die sich seiner Meinung nach nicht eignen. Zurück auf die Strasse lassen ging sicher schlecht. Also vermutlich einfach beiseite geschafft, oder?

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Mich würde interessieren, was Walsingham mit Personen gemacht hat, die sich seiner Meinung nach nicht eignen. Zurück auf die Strasse lassen ging sicher schlecht. Also vermutlich einfach beiseite geschafft, oder?


    Ich denke diese trifft genau das Schicksal der vier Mädchen im Turm.


    Aber gab es denn zu dieser Zeit nicht auch Hexenverfolgung, die sich auch vorallem gegen rothaarige wendete?

    lg Saturn :wave


    MatheHome


    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. Gabriel Laub

  • Zitat

    Original von saturn14


    Ich denke diese trifft genau das Schicksal der vier Mädchen im Turm.


    Aber gab es denn zu dieser Zeit nicht auch Hexenverfolgung, die sich auch vorallem gegen rothaarige wendete?


    Nachdem die Königin rote Haare hatte, glaube ich das für England zumindest währen der Herrschaft Elizabeths eigentlich nicht.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


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  • Zitat

    Original von Nachtgedanken


    Nachdem die Königin rote Haare hatte, glaube ich das für England zumindest währen der Herrschaft Elizabeths eigentlich nicht.


    Stimmt eigentlich :bonk
    Vielleicht weiß ja auch Corina morgen genaueres...zum Beispiel ob es damals überhaupt Hexenverfolgung gab...


    Danke für deine schnelle Antwort :-)

    lg Saturn :wave


    MatheHome


    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. Gabriel Laub

  • In England gab es Hexenprozesse aber keine Verfolgung in dem Sinne, wie wir sie aus Deutschland kennen. Soweit ich weiß, sind hier bei uns die meisten Hexen verfolgt - und verbrannt worden.


    Unter Elisabeth I. gab es ungefähr 600 Anklagen wegen Hexerei. Unter 20 % der verurteilten Hexen wurden zu Tode gebracht. Hexen wurden in England gehängt, nicht verbrannt.


    Man hat bei Rothaarigen zwar gemunkelt, dass sie mit dem Teufel im Bunde waren aber meines Wissens nicht explizit wegen der roten Haare verfolgt.


    Und wie Nachtgedanken schrieb - dann hätte es die Königin besonders schwer gehabt ;-)

  • naja, aber soweit ich weiß, ist auch ein großer Teil Englands protestantisch, was dann auch wieder einen Unterschiedn machen wird, oder?


    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

    lg Saturn :wave


    MatheHome


    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. Gabriel Laub

  • Zu dem Zeitpunkt, als ihre Halbschwester Mary auf dem Thron saß, die eine überzeugte Katholikin war. Ansonste hätte Elisabeth wohl auch nicht mehr lange gelebt. Mary hat den Protestantismus bekämpft, wollte die katholische Kirche wiederherstellen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Zu dem Zeitpunkt, als ihre Halbschwester Mary auf dem Thron saß, die eine überzeugte Katholikin war. Ansonste hätte Elisabeth wohl auch nicht mehr lange gelebt. Mary hat den Protestantismus bekämpft, wollte die katholische Kirche wiederherstellen.


    :write


    Das war doch DAS Argument der Minister. Sie wollten die von Henry VIII geschaffene anglikanische Kirche auf jeden Fall als Religion für England. Da Elisabeth dieser nicht abgeneigt war, konnte sie sich in der ersten Zeit auf dem Thron halten.
    Der Kampf gegen Mary Stuart ging auch vor allem darum, weil sonst der katholische Glaube wieder eingeführt werden würde. Deren Sohn wurde nur in die engere Wahl für den Thronfolger Englands gezogen, weil er früh von seiner Mutter getrennt eine protestantische Erziehung genoss.

  • Der erste Abschnitt endet mit einer interessanten Aussage von Lady Ursula. Ich kann es mir sehr anstrengend vorstellen, wenn man nie sein wirkliches Gesicht zeigen soll. So ein Versteckspiel mit Gefühlsregungen und Meinungen zehrt doch an den Kräften. Auch wenn es für Alyson demnächst wohl ihr Überleben sichert.

  • Hui, hier hat sich ja eine schöne Diskussion entsponnen! :grin


    Also, die 4 Mädchen im Turm waren tatsächlich von Walsingham herausgefiltert worden, weil sie als mögliche Doppelgängerinnen in Frage gekommen sind. Was mit ihnen geschieht, erfährt man zwar nicht direkt, aber indirekt, zum einen bei Alysons Aufenthalt im Tower und dann auf Fotheringhay, wo beleuchtet wird, was Walsinghams Leute mit Menschen taten, die für den Dienst "unnütz" waren.


    Wie Bouquineur richtig geschrieben hat, ist die Verfolgungswelle gegen Hexen in Deutschland die größte gewesen.
    Hexenverfolgungen bzw. die Angst vor Hexen hat es schon immer gegeben und gibt es mancherorts heute noch.
    Der "Malleus Maleficarum" zu Deutsch "Hexenhammer" ist aber eine deutsche Erfindung, zwei Mönche haben dieses zutiefst intolerante und frauenfeindliche Werk verfasst, dass zum Standardhandbuch der Hexenverfolgung wurde. Laut dieser Schrift wäre jede Frau, die wagte, ein wenig Selbstständigkeit zu zeigen in das Raster der Hexenjäger gefallen. Eine Päpstliche Bulle, die im gleichen Zeitraum öffentlich gemacht wurde, tat ihr übriges dazu, dass mancherorts ganze Landstriche entvölkert wurden.
    Während in Spanien eher gegen Ketzer und Juden vorgegangen wurde, brannten in Deutschland die Hexen und Hexer auf dem Scheiterhaufen (zuweilen auch Tiere, denen Hexerei nachgesagt wurde).
    Die Praxis, Hexen in England zu hängen, hat sich übrigens auch auf Amerika verbreitet, im berüchtigten Salem wurden Hexen erhängt oder ertränkt.


    Interessanterweise habe ich irgendwo gelesen, dass Anne Boleyn, der Mutter Elisabeths, nachgesagt wurde, Zauberkräfte zu haben. Sie soll an einer Hand einen sechsten Finger gehabt haben, laut Aberglaube ein Zeichen für Zauberkräfte.
    Doch gewiss hätte sich niemand gewagt, Elisabeth eine Hexe zu nennen. Sie war im Gegensatz zu ihrer fanatischen Schwester Mary beliebt, das Volk nannte sie den aufgehenden Stern. Dass dieser rothaarig war, war den Menschen egal. :-)

    Neu 2011:
    Sephira - Ritter der Zeit Band 2: Das Blut der Ketzer HC, September


    Das Krähenweib TB, November


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