Hier kann zu den Seiten 420 - 520 geschrieben werden.
'Die Spionin' - Seiten 420 - 520
-
-
Ob das gutgeht in Spanien? Schliesslich gibt es einige Personen, die wissen, dass sie Protestantin (Anglikanerin) ist und nicht zum katholischen Personal gehört hat. Immerhin hat sie einen guten Freund an der Seite..
-
In Kapitel 54 diskutiert Alyson mit Will über den Zwispalt zwischen Erfüllung der Pflicht für England mit der Konsequenz bei solchen Untaten wegzusehen und der moralischen Verpflichtung als Mensch zu helfen. Diese Konfliktsituationen interessieren mich am Thema Spione am meisten.
Dafür hat sie in Fournay jetzt einen gefährlichen Feind. Diese ungewisse Bedrohung baut eine spannungsgeladene Atmosphäre auf, die ich als Leser deutlich spüre.
-
Walsingham zwing Alyson also, Robin aufzugeben. Warum hat er ihr nicht das bisschen Spaß gelassen? Sie wäre doch einige Tage später eh nach Spanien aufgebrochen und hätte ihn dann nicht wiedergesehen.
Zu Jung, um für England zu arbeiten, ist sie nicht. Zu Jung für zwischenmenschliche Beziehungen offenbar schon.
Vielleicht doch eine Art von Eifersucht? -
Sarah und Alyson schleichen sich zum Schloss Fotheringhay.
Bei Maria Stuarts Hinrichtung bemerkt Alyson, dass ihr der Tod der ehemaligen schottischen Königin nicht nahe geht und sie fragt sich ob sie abgestumpft ist.
Solange sie sich innerlich noch diese Frage stellt, bleibt sie ein spannender Charakter.Aus Wills Vorwurf Skrupel zu haben, macht sie sich weniger als aus der Empörung, dass er abgewartet hatte anstatt ihr gleich zu helfen.
In Kapitel 60 verhält sich Sir Francis Alyson gegenüber unmenschlich und erpresserisch.
Erbarmungslosigkeit macht den wahren Tyrannen aus. So kann er wirkungsvoll seinen Spionagering führen ohne auf Loyalität, die ihm Alyson bisher erwiesen hat, angewiesen zu sein. Dabei spielt Sympathie zwischen ihnen, die ich bisher zu spüren glaubte, keine Rolle mehr.Jetzt bin ich mit dem dritten Buch durch und es geht Richtung Spanien.
-
Ich wollte an dieser Stelle wirklich einen kleinen Bruch zwischen Alyson und Sir Francis, sonst wäre er zu sehr der gute Papa gewesen, der er ja nicht wirklich ist...
-
Alysons/Amys Einsatz auf Schloss Fotheringhay neigt sich nun, nach der Enthauptung der schottischen Königin dem Ende zu.
Erwartungsgemäss hat Fournay immer wieder probiert, Amy das Leben sehr schwer und sie mürbe zu machen. Sie hätte wirklich keine Skrupel haben dürfen und ihn bereits bei der Vergewaltigungsszene abmurksen sollen. Das sind die Momente, wo ich das Gefühl habe, sie muss als Spionin noch sehr viel lernen.
Andererseits, von ihr wird Einsatz für die Königin und England verlangt, aber Beziehungen sind tabu, weil das sozusagen noch nichts für sie sei. Zu der Zeit wurden viele Mädchen in Alysons Alter bereits verheiratet.
Ein Argument könnte sein, dass sie für die Königin frei bleiben müsse und keine Risiken eingehen dürfe. Die Spionin hat - unabhängig von ihrem Alter - sehr viel Verantwortung zu tragen.
Eifersucht seitens Sir Francis ist vorstellbar. Er ist der Ziehvater von Alyson, sie lebte längere Zeit in seinem Haushalt und er und seine Frau brachten ihr mehr Gefühle entgegen, als wahrscheinlich die Norm war. Vielleicht kommt da noch ein zusätzlicher Beschützerinstinkt dazu?Über die Zeit in Spanien bin ich neugierig. Wahrscheinlich dank der schnellen Auffassungsgabe und Anpassungsfähigkeit wird nicht weiter auffallen, dass Alyson eigentlich keine Katholikin ist. Ob Gifford wirklich ein treuer Freund ist, muss sich erst noch erweisen.
-
Vor allem hat sie in Gifford einen waschechten Katholiken neben sich ...
Das bringt mich zu der Frage, worin unterscheiden sich Katholiken von Protestanten, sodass man es von außen gleich merken würde?
Würdet ihr, wenn euch ein ganz normaler Mensch gegenübersteht, Rückschlüsse ziehen können auf seine Religion? -
Ich glaube, das merkt man eher bei unserer Vorgeneration, die auch mal "die 14 Nothelfer" anrufen.
Zu Alysons Zeit waren möglicherweise auch im täglichen Leben einige Unterschiede auszumachen. Etwas, das man heutzutage sicher nicht mehr sehen kann.
Kreuze und Amulette tragen die Menschen (heutzutage) unabhängig von ihrer Religion, lässt also so keine Rückschlüsse zu.In der Kirche sind die Unterschiede sicher am offensichtlichsten, aber wer gut hinschaut, weiss, wann was und wie zu tun ist. Zumindest geht es mir als Nicht-Katholikin so
-
Ich habe protestantische und katholische Verwandte und würde einen Unterschied höchstens darin sehen, dass die einen Gottesdienste und die anderen Messen feiern.
Damals war der Protestantismus aber noch sehr jung und wie ich an einer alten Akte im Zuge meiner Hexenforschung gesehen habe, wurden sogar ähnliche Zeiten eingehalten. Luther wollte ja eigentlich, dass die Regeln der Bibel wieder strenger befolgt wurden.Edit: Alyson hatte übrigens den St. Christopherus von Geoffrey bei sich
-
Mich erstaunt immer, dass die protestantischen Kirchen oft Heiligen-Namen tragen. Auch in England ist das offenbar der Fall. Ich würde gerne wissen, warum die nicht unbenannt wurden.
-
Ha, da hast du recht, Bouquineur.
Bei uns gibt es eine St. Marien und eine St. Georgen-Kirche. Beide sind protestantisch, waren früher aber katholisch geweiht. Es gab durch den Übertritt des Landesherren keine Neuweihung, der Wechsel wurde stillschweigend vollzogen.
Mich würde das auch interessieren, warum die Namen nicht geändert wurden, bzw. nicht neu geweiht wurde. Aus Gewohnheit vielleicht? Oder weil doch im protestantischen ein katholischer Kern steckt? Weil der Protestantismus eigentlich nur ein reformierter Katholizismus ist? -
Auch die Protestanten haben "die Gemeinschaft der Heiligen" in ihrem Glaubensbekenntnis stehen, sie verstehen nur etwas anderes darunter als die Katholiken. Bei Protestanten besteht die Gemeinschaft der Heiligen aus allen getauften Christen, bei den Katholiken sind die gemeint, die Verehrung verdienen, weil sie ein besonders vorbildhaftes Leben geführt haben. Natürlich sind viele Kirchen im Laufe der Jahrhunderte umbenannt worden, die meisten alten Kirchen haben aber ihre Traditionsnamen behalten, das hat schon allein mit dem Aufwand jeder Namensänderung zu tun- neue Dienstsiegel, alle Grundbücher müssen geändert werden, Briefköpfe neu gestaltet, bei uns werden gerade drei Gemeinden zu einer vereinigt, dabei bleiben die Namen der Kirchen, eine davon seit dem 12.Jahrhundert nach einem Heiligen, die andere nach dem Standort, die dritte wegen der völligen Zerstörung nach 1813 nach der Völkerschlacht benannt alle im Namen erhalten, nur die neue Struktur erhält einen neuen Namen- Wahnsinn, was da alles bedacht werden muß. Anmerken tut man die Religionsunterschiede in Deutschland eigentlich niemand- das liegt daran, dass Religion heute etwas sehr privates geworden ist und nicht mehr öffentlich gelebt wird- ein islamisches Kopftuch als Signal gibt es eben in der christlichen Religion nicht und selbst Priester und Pastoren tragen heute in Zivil meist keine Erkennungsmerkmale mehr (Priesterkragen).
-
Eine sehr schöne Antwort, beowulf! Vielen Dank!
-
Unsere Dorfkirche ist auf den Namen St. Marien getauft, obwohl wir hier erz-protestantisch sind (auch zu merken an den vier Feiertagen weniger als in anderen Bundesländern).
Aber zurück zum Buch.
Die Vorstellung, beim Prozess gegen Maria Stuart dabei zu sein, fand ich schon faszinierend. Alyson konnte das sogar noch quasi aus der ersten Reihe mitverfolgen. Als die beiden dann erwischt worden sind, hätte ich eigentlich eine Art Strafe erwartet. Auch dass sie so nachlässig mit der Tür umgeht, hätte ich ihr nach der Ausbildung nicht mehr zugetraut.Als sie nach Spanien ging, war mir gar nicht so bewusst, dass sie inzwischen die Fremdsprache gelernt hat. Die damaligen Arbeitszeiten im Haushalt waren vermutlich etwas länger als heute und demnach hatte sie viel weniger Freizeit, um derartige Studien zu betreiben.
-
Spanisch hatte sie während ihrer Zeit bei Sir Francis gelernt, in Spanien nimmt man zunächst auch ein wenig Rücksicht auf sie, weil sie aus "Schottland" kommt. Aber wie es so ist, eine Fremdsprache lernt man am besten, wenn man allein unter den Einheimischen ist. Ihre Vorbildung wird da aufgefrischt und ergänzt.
-
Ich hatte mich nur ein bisschen gewundert, weil die in Andalusien doch so schrecklich schnell sprechen und dabei fürchterlich lispeln. Ich hatte da nach 20 Jahren Lernerei noch arge Probleme. Das war also eher eine Anerkennung für Alyson.
-
Habe ich auch so verstanden, Büchersally!
-
Schön, jetzt ist sie doch in die Vorbereitungen für den Kampf gegen Spanien verwickelt und kann die Armada live erleben.
Meine Frage wäre nur, weil ich es nicht gelesen habe, hat sie denn auch "Nachhilfe" im katholischen Glauben bekommen?
Ich weiß nicht, wie weit sie sich damals unterschieden, aber wenn sie mal mit zur Messe muß, soll sie doch genau die Riten kennen.Das Auseinanderreißen mit Robin emfpand ich auch als sehr herzlos, nur vielleicht nicht so schlimm, wie andere, da ich ihn noch immer nicht so mag. Er läßt sich für mich so schwer einordnen, ich mag ihm noch nicht trauen.
Wenn Walsingham etwas negatives über ihn weiß, hätte er es ja Alyson auch erzählen können anstatt sie so auseinanderzureißen.
Obwohl, auf der anderen Seite, wer würde etwas schlechtes über den Geliebten glauben? Da macht Liebe wohl doch blind.
Na, ich bin mal gespannt, wie es mit Robin weitergehtHoffentlich schafft sie es noch rechtzeitig aus Spanien raus, wenn erst einmal die Armada los ist.
Und so blöd das klingt, in diesm Haus hab ich mehr Angst um Alyson, als in sämtlichen anderen Situationen.
Man, man, ich identifiziere mich schon zu sehr mit der ProtagonistinSchade nur, dass es nun nur noch knapp hundert Seiten sind
Ich könnte noch hunderte Seiten lang weiterlesen -
Liebe Johanna, während des Unterrichts mit Walsingham hatte sie auch "katholischen Glauben", immerhin wurde sie ja auch mit den Herrschern und allem anderen bekannt gemacht. Mit Gifford hat sie ja einen waschechten Katholiken neben sich, der ihr notfalls helfen kann. Und da sie ein helles Köpfchen ist, wird sie sicher auch die Riten nachahmen.
Dass du noch mehr lesen könntest, freut mich sehr, vielleicht passiert das auch irgendwann in bälde ...