Großer Hemingway
Voller Ironie und mit dem Abstand von über 30 Jahren geschrieben - oder zumindest fertig gestellt - findet man hier einen Hemingway voller Ironie und manchmal auch mit Gefühl.
Die Jahre in Paris - als wir sehr arm und sehr glücklich waren" - werden beschrieben. Episoden aus dem Leben eines jungen Menschen mit der Frechheit sich in einer Stadt wichtig genug zu machen um die Aufmerksamkeit der amerikanischen Künstlerkolonie zu wecken. Ein aufstrebender, vorerst erfolgloser Schriftsteller, der sich und seine Familie mit seinem Job als Korrespondent einer Kanadischen Zeitung mehr schlecht als recht über Wasser hält, der nichtsdestotrotz versucht das Leben der Boheme" zu genießen, der den Stierkampf in Pamplona und das Skifahren in Schruns für sich entdeckt, all dies wurde selten eindrucksvoller beschrieben.
Und zwischen diesen Geschichten das dauernde Streben nach Erfolg und Anerkennung, die Verrücktheiten der Pariser Kolonie, die Liebe zu seiner ersten Frau Hadley, das Beschreiben seines erfolgreichen Freunds Scott Fitzgerald, dies alles mit einer gewissen Boshaftigkeit abgearbeitet und beschrieben, schließlich hatte Hemingway mit vielen seiner Freunde aus Pariser Zeiten bereits gebrochen.
Man kann dieses Buch als teilweise zusammenhängende Kurzgeschichten lesen - und dies ist ohne Zweifel Hemingways Metier - oder auch als Schilderung einer vergangenen Zeit als eine gewisse (gewiss nicht biedere) Unschuld in der Pariser Luft lag.