Über die Autorin
Conni Lubek absolvierte ein Psychologie-Studium sowie eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und war zehn Jahre lang Werbetexterin in einer großen Hamburger Agentur. Ihr Debütroman Anleitung zum Entlieben entstand aus den Anfängen ihres gleichnamigen Internet-Tagebuchs, das schon über 250.000 Besucher hatte und es auf Platz 1 der beliebtesten Weblogs schaffte. Inzwischen arbeitet Conni Lubek als freie Texterin und Autorin, zusammen mit Co-Autor Curd Rock schreibt sie bereits an der Fortsetzung von Anleitung zum Entlieben.
Über den heimlichen Co-Autor (er ist übrigens der "Mann" auf dem Cover)
Curd Rock – der auch im Buch als Figur auftritt – lebt und arbeitet auf einer weißen Couch im Herzen Hamburgs. Er hat Philosophie, Germanistik und Atomphysik studiert.
Über das Produkt
So ein Glück! Lapared (auch Lpunkt, Lchen, Rindvieh...) Mitte 30, Hamburgerin hat ihn endlich gefunden, den Mann ihres Lebens. Seit zwei Jahren sind sie ein Paar, die Sache hat nur einen winzigen Haken: Sie liebt ihn, er liebt sie nicht. Freundschaft plus (plus Sex), so nennt er ihre Beziehung. Lapared kämpft um ihn, mit sich, doch nach einem missratenen Urlaub steht ihr Entschluss fest: Sie muss sich entlieben. Aber wie geht das? Einen Mann loslassen, statt ihn zu erobern? Zwei Freunde stehen Lapared bei ihrem Unterfangen treu zur Seite: Curd Rock, starke Schulter, Fels in der Brandung, (Stofftier nur äußerlich) und - Käsekuchen!
Meine Rezension
Lchen und 119 haben eine besondere Beziehung. Es ist nicht Liebe, die sie eint, sondern „Freundschaft plus“. Eben Freundschaft plus Sex. Doch Lchen will mehr, sie will geliebt werden und sie will Kinder. Aber 119 ist nicht bereit, sich darauf einzulassen, denn 119 liebt Lchen nicht. Er mag sie, er findet sie toll, aber er liebt sie nicht.
Dauerhaft will Lchen sich aber nicht in diese für sie emotional doch recht unbefriedigende Konstellation nicht einlassen. Also versucht sie immer wieder, ihr Verhältnis zu beenden. Doch jedes Mal, wenn 119 mit dem Schwanz wedelt, vergisst sie ihre guten Vorsätze und lässt sich wieder auf eine weitere Nacht mit ihm ein.
Nichts kann sie von diesem Kerl kurieren, nicht einmal ein völlig missratener Urlaub an der Nordsee im strömenden Regen mit einem rund um die Uhr schlechtgelaunten 119.
Doch sie erkennt nach und nach, dass sie sich von ihm lösen muß, denn er wird sie niemals lieben. Ein harter Schnitt. Sie versucht, ihre Sehnsucht nach ihm – bzw. nach überhaupt einem Kerl mit Unmengen Torte zu kompensieren.
Diese Art Protag geht mir auf den Wecker, dieses selbstdestruktive Rumgeheule, anstatt die Arschbacken zusammenzukneifen und nach neuen Ufern zu streben, wird dem Kerl hinterher geheult, dem sie gerade mal gut genug fürs Bett, aber nicht fürs Leben miteinander war. Sie ist so verblendet, dass sie ihre einst wohl recht erfolgreiche Werberkarriere sträflichst vernachlässigt.
Immerhin kommt sie zu dem Schluß, warum sie nicht zusammenpassen. Sie sind beide Deckel. Das kann nicht gut gehen. Doch sie hat noch einen langen Weg vor sich. Immer wieder wird sie rückfällig, mailt, simst ihm oder ruft ihn an. Eine weinerliche Sucht, die fast schon an Stalking und Selbstdemütigung grenzt.
Da taucht der Holländer Dick auf. Kann er es schaffen, Lchens Gedanken von 119 weg zu ziehen?
Der einzige, der während dieser ganzen Zeit treu an ihrer Seite steht ist Curd Rock. Curd Rock, das leberwurstfarbene Fleecetier ist der beste Protag überhaupt und mein heimlicher Liebling. Im Buch sind auch immer wieder hinreißende Farbfotos von ihm platziert.
Fazit
Ein leichtfüßiges Buch, locker geschrieben und leicht wegzulesen. Ich war mal wieder genervt vom Verhalten der Protagonistin – ich mag nun mal keine weinerlichen, passiven Mädchen – aber Curd Rock hat mich dafür entschädigt.
Es gibt übrigens auch ein sehr witziges Blog zum Buch.