Jan Böttcher - Geld oder Leben

  • Titel: Geld oder Leben
    Autor: Jan Böttcher
    Verlag: Rowohlt
    Erschienen: August 2007 als Taschenbuch
    Seitenzahl: 304
    ISBN-10: 3499240831
    ISBN-13: 978-3499240836
    Preis: 8.90 EUR


    Worum geht es nun eigentlich in diesem Buch. Sicher nicht in erster Linie um die Dinge, die nassforsch vom Klappentext ausgewiesen werden. Da wird gesagt, dass Karl 21 Jahre alt ist, dazu ist er vorbestraft, weil er die Sparkassenfiliale seiner eigenen Mutter überfallen hatte, um ihr so die Angst vor einem Terroristenüberfall zu nehmen. Nach dem Absitzen der Jugendstrafe fährt Karl mit einem alten klapprigen VW-Bus in die neuen Bundesländer. Dort will er an der Beerdigung des Großvaters teilnehmen. Dieser war einst Hausmeister bei der besagten Sparkasse. In den Achtzigern ist dieser nunmehr verstorbene Großvater von der Bundesrepublik in die DDR „rübergemacht“. So, hier hatte dann die Klappentextschreiberin/der Klappentextschreiber wohl dann Feierabend gemacht, denn mehr ist dort über den Inhalt des Buches nicht zu lesen. Dabei geht das Buch doch an dieser Stelle erst richtig los.


    Es fehlt, dass sich Karl mit der Kellnerin des Dorfgasthauses ein wenig mehr als anfreundet und das er mit Nane, so heißt die junge Frau, eine sehr intensive Beziehung führt. Und eben diese Beziehung zwischen den beiden jungen Leuten nimmt einen sehr großen Platz in diesem Buch ein; ist es doch alles andere als eine knitterfreie Beziehung. Und so ganz nebenbei erfährt Karl dann auch noch die Dinge, die sein Großvater dort so getrieben hatte.


    Böttcher hat ein ganz ordentliches Buch geschrieben, ihn jedoch auf den Thron der deutschen Gegenwartsliteratur zu hieven wäre völlig verfehlt. Er schreibt ganz nett und locker, verzettelt sich dann aber ein wenig im Laufe der Geschichte; war wohl niemand da der ihm mal den einen oder anderen Handlungstipp gegeben hat, denn irgendwann vermag man als Leser nicht so ganz den Sinn des Buches zu erfassen/zu sehen, es sei denn, der Autor sieht sein Werk als ganz normale Beziehungsgeschichte, die dann irgendwie in Genua anlässlich der Globalisierungsgegnerdemos endet oder was auch immer. Was aus dieser Beziehung zwischen Karl und Nane nun wirklich wird, wie dort der Stand der Dinge ist, das teilt sich dem Leser eigentlich nicht so richtig mit. Vielleicht hätte der Autor hier noch ein bisschen mehr Hand anlegen müssen. Naja, eventuell ja dann beim nächsten Buch.


    Böttcher ist sicher nicht der große Zampano der deutschen Gegenwartsliteratur, er ist ganz nett zu lesen, man wir mit seinem Buch durchaus auch gut unterhalten – eine tiefere Beziehung zu diesem Buch, einen sehr intensiven Nachhall wird man wohl nicht erleben/erleiden.


    Edit: Schreibfehler im Titel korrigiert. Herzlichen Dank an "saz" für den Hinweis. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Ich hatte das Buch vor ein paar Tagen bei uns in der Buecherei entdeckt. Es sah neu aus (sonst wimmelt es da eher von Konsalik u.a.) und die Geschichte sprach mich eigentlich auch an.


    Doch mehr als ein Dutzend Seiten reinlesen hab ich nicht geschafft. Die Sprache ist so gar nicht mein Fall. Ich mag Buecher, die in einem einfachen klaren Schreibstil geschrieben sind. Aber hier geht der Autor einen Tick zu weit indem er aus der Ich-Perspektive erzaehlt und seine Hauptfigur nach dem Mund nicht nur reden sondern auch schreiben laesst. Ist sicherlich in gewisser Weise interessant, aber mir persoenlich gefaellt so ein Gelabere nicht. Mal ganz abgesehen von Ausdruecken wie "Behindos", was dann eben nicht im Dialog faellt sondern quer durch den regulaeren Text geht.


    Schade, denn ich haette eigentlich mehr ueber den Plot erfahren doch die Sprache liess mich da nicht rein.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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