'Zwillingsspiel' - Seiten 001 - 081

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    Original von schnatterinchen
    :anbet Danke dyke , aber ist das denn heutzutage noch modern?



    Ich meine vor ein paar Jahren war es zumindest so, dass die Thermofaxgeräte günstiger waren, als ein Faxgerät, das mit "normalem" Papier arbeitet. Ob es die Thermofaxe heute noch zu kaufen gibt, keine Ahnung. Unpraktisch sind diese Ausdrucke ja, da die Schrift im Laufe der Zeit verblasst und irgendwann hat man nur noch ein weißes Blatt. Viele Kassenbons sehen ja auch so aus.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Nach den ersten vierzig gelesenen Seiten fällt es mir nicht leicht, meine Eindrücke zu schildern. Gefreut hatte ich mich auf einen deutschen Krimi/Thriller, in den Händen hielt ich letztlich einen amerikanischen Roman eines deutschen Autors.
    Lässt man den Tatort Berlin weg, könnte der Stoff auch in einer amerikanischen Großstadt spielen. Diese Beliebigkeit finde ich schade und halte es für eine vergebene Chance, einen deutschen Stil zu finden, der nicht unerfolgreich sein muss. Französische und spanische Autoren haben gezeigt, dass der nationale Krimi funktionieren kann.


    Der Prolog selbst stört mich nicht, nur die Einteilung der Figuren in Gut und Böse. Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist mir zu schlicht und ich hoffe, auf eine vielschichtigere Entwicklung der Protagonisten.


    Als nervig empfand ich die übermäßige Verwendung von Attributen, was mir besonders im dritten Kapitel aufgefallen ist. Das ist nicht nur unschön beim Lesen, sondern lässt dem Leser kaum Raum für eigene Fantasie.
    Als mögliche Ursache sehe ich die Tätigkeit des Autors als Drehbuchschreiber, jede Situation sezieren und präzise beschreiben zu wollen.
    Im Zweifel hat immer ein übereifriger Lektor Schuld.

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    Original von Daniela
    Ob Lisa wohl noch verheiratet ist? Schließlich heißt sie "Westphal" und nicht Selig. Ein Ehemann passt aber gar nicht in das Bild, das ich mir von ihr gemacht habe.


    Der Ehemann passte auch überhaupt nicht in mein Bild, ich hätte mir ehr vorstellen können, daß sie den Mädchennamen der Mutter annimmt, oder soetwas in dieser Richtung.


    Lieben Gruß


    Beatrice

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    Original von taki32
    Etwas später im Gespräch mit Haussner (S. 53) hat mich die Reaktion von Haussner überrascht. Selig konfrontiert ihn damit, dass jeder der Meinung war, es würde sich um einen weiteren terroristischen Anschlag handeln. Haussner überlegt und kommt dann darauf, dass Selig jemanden sucht, der für die Polizei arbeitet. Das verstehe ich nicht. Es könnte doch auch sonst ein Nachfolgetäter sein. Ein Irrer oder sonst jemand, der sich an die bisherigen zwei Attentate sozusagen "dranhängt".


    Ich denke Haussner ging davon aus, weil es genau nach dem "Schema" der ersten beiden Anschläge gelaufen ist und die Menge von Sprengstoff etc. eingehalten wurde. Information, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren.


    Lieben Gruß


    Beatrice

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    Original von ninnie
    Was mich, ehrlich gesagt, nicht begeistert ist, dass Paul immer als "Selig" tituliert wird. Das macht es mir etwas sschwer, mich in seine Person reinzufinden. Die Rede vom Nachnamen hat für mich immer etwas unpersönliches. ich verbinde damit immer einen etwas minderbemittelten, der nur den Wagen holen darf oder Akten hin und herschleppt. Klar, wird Paul als solches angesehen, aber es steckt doch weitaus mehr in ihm. Vielleicht ändert sich die Anrede im Laufe des Buches noch.


    :write :write :write



    Da gebe ich Dir voll und ganz recht. Es stört mich auch immer "Selig" zu lesen.


    Lieben Gruß


    Beatrice

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    Original von Salonlöwin
    Französische und spanische Autoren haben gezeigt, dass der nationale Krimi funktionieren kann.


    Löwin, wo sind die Beispiele für Politkrimis - bitte, bitte

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • @ dyke:
    Im Kopf hatte ich nicht in erster Linie den Politkrimi, sondern die länderspezifischen Einflüsse in Krimis. Ich denke da an Fred Vargas. Oder Robert Wilson, der zwar Brite ist, aber lange in Portugal und Spanien gelebt hat bzw. lebt und der hervorragend erzählen kann und glaubwürdig die politischen Verhältnisse erzählt. Sein letzter Roman "Die Maske des Bösen" untersucht die politischen und auch religiösen Verhältnisse im heutigen Sevilla, Stichwort: Einwanderung von Nordafrikanern in Spanien. Für meinen Geschmack ist der dritte Roman aus der Serie um den Inspector Falcon etwas zu komplex geraten und trotzdem warte ich schon auf den vierten Teil, der im März 2009 in englischer Sprache erscheinen wird.
    Oder Perez-Reverte mit seinem Roman "Das Geheimnis der schwarzen Dame" als Beispiel für einen eigenen Stil. Mit seinem "Schlachtenmaler", den ich noch nicht gelesen habe, dürfte der Autor auch einen politischen Roman vorgelegt haben. Ehrlicherweise sollte nicht verschwiegen werden, dass die Qualität von Perez-Revertes Romanen großen Schwankungen ausgesetzt ist.
    Als Beispiel für einen deutschen Autoren möchte ich Jan Seghers mit seiner "Partitur des Todes" nennen. In seinem letzten Roman hat Seghers Crime und historische und ansatzweise aktuelle Politik verarbeitet. Leider ist m.E. etwas von dem Zauber der Vorgängerromane verloren gegangen.
    Trotz allem wünsche und erhoffe ich mir für das deutsche Publikum anspruchsvolle Kriminalromane mit eigenem Stil, die nicht bajuwarisch oder eifelnd daherkommen.

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    Original von Heaven
    Manche Szene hüpfen mir zu schnell hin und her. Stellenweise erinnert mich die Schreibe fast an ein drehbuch. Aber ok, ist sein erster Roman und Drehbücher hat er schon mehrfach geschrieben.


    Das ist mir auch immer wieder durch den Kopf gegangen. Bis ich mich rignewann dazu gezwungen habe mir darüber keine Gedanken mehr zu machen, es einfach so aufzunehmen.


    Lieben Gruß


    Beatrice

  • Hallo an alle,


    jetzt melde ich mich mal zu Wort - war wie immer spannend, von euch zu lesen.


    Hallo, Salonlöwin, ich glaube nicht, dass das Buch einfach in eine andere Stadt zu verpflanzen und der Stoff beliebig ist.
    Vielleicht empfindest du das Buch deshalb als "amerikanisch", weil es in seiner Plotführung und in seiner verschachtelten Erzählweise - es werden ja immer mehrere Stränge parallel in kurzen Bildern geschildert - wie ein US-Krimi daherkommt. Das ist durchaus beabsichtigt, ist aber nicht ungewöhlich und entspricht aktuellen Sehgewohnheiten: Auch in Deutschland erzählen wir im Film so, zumindest im Spannungsfilm.
    Und was das Gefühl der Beliebigkeit angeht: Ich habe in vielen kleinen Details versucht, eine Situation zu schildern, wie sie in einigen Jahren hier bei uns sein könnte (der Roman spielt einige Jahre in der Zukunft). Ich denke nicht, dass das austauschbar ist. Diese Details sind versteckt und für die Handlung auch nicht wichtig, und man kann sie leicht überlesen (was auch okay ist), aber sie gehören zum Bild dazu.
    Vielleicht müsstest du genauer definieren, was für dich "deutscher Thriller" bedeutet - eine andere Art zu erzählen? Eine andere Art der Plotführung? Heißt "deutsch" weniger Tempo, heißt "regional" langsamer erzählen?
    Spannendes Thema.


    Hallo ninnie, hallo kamikazebaer, leider heißt Selig bei mir immer Selig, das ist eine Angewohnheit aus meinem Drehbuch-Job und aus meiner Zeit als Journalist: Einmal wird die Person mit Vor- und Nachnamen genannt, dann nur noch der Nachname. Nur bei Frauen macht man es anders, dort immer mit Vorname oder mit dem Zusatz "Frau".


    Hallo Heaven, die schnellen Schnitte und Wechsel der Szenen sind gewollt und kein Versehen, das mir als Drehbuchautor unterlaufen ist. Ich möchte gerne mit dieser Technik auch die Leser erreichen, die es nicht gewohnt sind, sich in endlos lange Abschnitte hineinzulesen, die über den Plot in ein Buch hineinkommen. Daher auch keine oder kaum Personenbeschreibungen - die Figuren beschreiben sich durch ihre Handlung und entschlüsseln sich so erst über das gesamte Buch dem Leser. Man muss sich aber darauf einlassen.


    Herzliche Grüße - Markus

  • Zitat

    Original von Markus S.
    Diese Details sind versteckt und für die Handlung auch nicht wichtig


    Manche werden auch so nicht eintreten :grin



    Zitat

    Original von Markus S.
    Hallo ninnie, hallo kamikazebaer, leider heißt Selig bei mir immer Selig, das ist eine Angewohnheit aus meinem Drehbuch-Job und aus meiner Zeit als Journalist


    Armer Paul. Kannst du dich im nächsten Buch nicht überwinden und ihn Paul nennen? Als zeichen, dass er am Stäke gewinnt sozusagen? Für mich hat diese Nachnamen-Anrede immer etwas Negatives. Als ob er wirklich nur der Doofi wäre, der Kaffee kocht.


    Zitat

    Original von Markus S.Hallo Heaven, die schnellen Schnitte und Wechsel der Szenen sind gewollt und kein Versehen, das mir als Drehbuchautor unterlaufen ist.


    Dadurch gewinnt das Buch an Schnelligkeit. Ich würde es nicht lesen wollen, wenn es sich in Detail- und Charakterbeschreibungen verliert. Das ist dann für mich kein Thriller mehr.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von Markus S.
    Hallo ninnie, hallo kamikazebaer, leider heißt Selig bei mir immer Selig, das ist eine Angewohnheit aus meinem Drehbuch-Job und aus meiner Zeit als Journalist: Einmal wird die Person mit Vor- und Nachnamen genannt, dann nur noch der Nachname. Nur bei Frauen macht man es anders, dort immer mit Vorname oder mit dem Zusatz "Frau".


    Mir macht es nichts aus, wenn die Personen nur mit Nachnamen genannt werden. Nervig ist es nur, wenn das ständig wechselt (wie ich es bei einem amerikanischen Thriller erleben durfte :rolleyes). Wie du es schon sagtest, Journalisten machen das so, und auch viele Buchautoren.

  • Zitat

    Original von Markus S.
    Hallo Heaven, die schnellen Schnitte und Wechsel der Szenen sind gewollt und kein Versehen, das mir als Drehbuchautor unterlaufen ist. Ich möchte gerne mit dieser Technik auch die Leser erreichen, die es nicht gewohnt sind, sich in endlos lange Abschnitte hineinzulesen, die über den Plot in ein Buch hineinkommen. Daher auch keine oder kaum Personenbeschreibungen - die Figuren beschreiben sich durch ihre Handlung und entschlüsseln sich so erst über das gesamte Buch dem Leser. Man muss sich aber darauf einlassen.


    Herzliche Grüße - Markus


    Genau das ist es, weshalb ich das Buch sehr gerne lese. Ich liebe kurze Abschnitte und Szenwechsel. Wenn ich diese Woche bisher schon etwas mehr Zeit zum Lesen gefunden hätte, dann hätte ich das Buch sicherlich schon zu Ende gelesen! Ich lege es immer nur gezwungenermaßen aus der Hand, um zu schlafen, essen oder arbeiten :lache

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Salonlöwin


    Wenn Du den Roman von Markus mit denen von Robert Wilson vergleichst, kommt mir das so vor, wie einen Diplomchemiker mit dem Chemienobelpreistträger zu vergleichen. Finde ich nicht ganz fair.


    Und Deinen angeführten Mankell finde ich auch nicht typisch schwedisch, da er ja in verschiedenen Ländern spielt.


    Jan Seghers habe ich noch nicht gelesen, aber im SUB.


    Allerdings gibt es auch gute deutsche Gegenwarts-Krimis, die nicht dem US-Amerikanischen Stil folgen, sondern etwas eigens haben. Ob typisch deutsch - wie Markus schon fragte, was ist das eigentlich? - ist die Frage.


    Das wären die Serien von Friedrich Ani um Tabor Süden (kommt ja Ende des Jahres im TV). Polonius Fischer oder Der Seher.


    Auch Ulrich Ritzel mit Kommissar Berndorf, Christian von Ditfurths Stachelmann-Reihe oder Renate Kampmanns Gerichtsmediziner-Reihe um Leonie Simon, um nur eingie zu nennen, zähle ich dazu.


    Nicht zu vergessen Michael Molsner, der in den 70/80er Jahre sozialkritische deutsche Krimis schrieb.


    Alle verwenden auch Lokalkolorit, sind aber anders und funktionieren eigentlich nur mit deutschem Hintergrund. ohne sogenannte Regionalkrimis zu sein, die es übrigens nach meinem Wissen nur in Deutschland gibt.


    Es gibt sie also auch, die deutschen Krimiautoren, die einen eigenständigen Stil entwickelt haben, Markus zählt hält noch nicht dazu.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich hab heute erst mit dem Buch angefangen, hab die ersten 81 Seiten jetzt durch und wollte auch noch eben was dazu schreiben.


    Also, der Prolog zu Beginn hat mir schonmal ziemlich gut gefallen, wobei sich mir auf den ersten 81 Seiten noch nicht erschlossen hat, was die Beziehung der Zwillinge für die weitere Handlung bedeutet, aber ich denke, das kommt noch ;)


    Desweiteren gefällt mir der Stil, die schnellen Szenen-Wechsel und die kurzen Kapitel sehr gut. Der Lesefluss stört mich dadurch in keinster Weise und ich komme recht zügig vorran, weil ich mir immer sage "ein Kapitel geht noch", wie man an der Uhrzeit wohl bemerkt :yikes


    Was mir noch nicht so zusagt, das sind die Charaktere. Ich hab bisher nicht so wirklich einen Zugang zu einen Charakter gefunden, keine Bezugsperson.
    Paul Selig ist für mich einfach ein Charakter, den ich nicht so wirklich authentisch finde. Im einen Moment stottert er rum und ist unsicher, im nächsten Moment kann er sich dann doch durchsetzen. So wirklich kann ich das nicht abnehmen.
    Lisa kann ich noch nicht so wirklich einschätzen, aber anhand der Gedanken, die Paul über seine Schwester hat, kann man schon erahnen inwieweit ihre Kindheit ausschlaggebend für ihr Sozialverhalten ist, ich bin gespannt, ob ich da mit meinen Gedanken schlussendlich richtig liege.


    Generell finde ich es ja gut, wenn es keine unglaublich ausscheifenden Personenbeschreibungen gibt, weil sich mir Personen eher durch ihre Handlungen definieren, aber besonders zu Kaskan hätte ich mir dann doch ein paar Adjektive zu Beginn gewünscht, denn dass er eigentlich ein alter Herr ist, dass hat sich mir nicht so schnell erschlossen.


    Auch war ich sehr überrascht, dass die Handlung wohl in der Zukunft spielen soll?!
    Gerade durch die Anekdote, dass Berlin Bonn ja als Regierungssitz abgelöst hat, hätte ich eher das Gegenteil vermutet, nämlich, dass die Story eher ein paar Jahre zurück spielt.



    Zu guter letzt muss ich sagen, dass die Geschichte für mich bisher nicht allzu spannend ist. Klar, ein paar offene Fragen gibt es, auf die ich gerne die Antwort wüsste, aber so wirklich spektakulär ist bislang nichts davon.
    Ich bin also gespannt, ob es spannend weiter geht ;)

  • Zitat

    Original von Markus S.
    Hallo Heaven, die schnellen Schnitte und Wechsel der Szenen sind gewollt und kein Versehen, das mir als Drehbuchautor unterlaufen ist.


    Gerade diese schnellen Wechsel finde ich für dieses Buch und seine Geschichte absolut passend.

  • Hallo Markus,


    im Stoff bin ich nun schon ein wenig weiter und habe bewusst entlang Deiner Ausführungen gelesen.
    Im Abschnitt Seite 1 bis 81 gelangt der Leser nach Prolog und einigen Kapiteln in ruhigeres Fahrwasser. Das gefällt mir nicht nur, ich habe auch den Eindruck, dass Du Personen und Orte genauer schilderst.
    Es scheint, ob Du als Autor dieser Geschichte nun einen eigenen Rhythmus gefunden hast. Der Anfang des Romans war für meine Begriffe zu hektisch geschildert. Das ließ mich zu Beginn des Romans sofort an amerikanische Thriller und den gängigen Kommentar:"Kennste einen, kennste alle (oder zumindest viele)!" denken.
    Was den Handlungsort Berlin betrifft sehe ich noch nicht die Einmaligkeit des Tatortes deutsche Hauptstadt. Was ich sehe ist allerdings die Nähe des Ermittlers Selig zu seinem Wohnort (Haus) und wie Du nach und nach die Beziehung zu Berlin herstellst. Noch fehlt mir das Berlin-Gefühl, aber ich verspreche aufmerksam weiterzulesen.


    Vielleicht nochmal ein allgemeiner Gedanke zur Amerikalastigkeit von Romanen: Ohne Kenner der amerikanischen Literatur zu sein, fällt immer wieder auf, dass amerikanische Krimis einem ähnlichen Strickmuster folgen. Schnelle Szenenwechsel mit unterschiedlichen Handlungsorten und vorhersehbaren Handlungen, oft tauchen Psychopathen auf, Schilderungen von brutalen Szenen, viele Showeffekte, gerne Einsatz von Schusswaffen als Tatwaffen.


    Gruß
    Salonlöwin

  • @ dyke:


    Auf Deinen an mich gerichteten Beitrag möchte ich zurückkommen.


    Zitat

    Wenn Du den Roman von Markus mit denen von Robert Wilson vergleichst, kommt mir das so vor, wie einen Diplomchemiker mit dem Chemienobelpreistträger zu vergleichen. Finde ich nicht ganz fair.


    Ich gehe davon, dass Du mich mit Deiner ursprünglichen Frage nach dem Politkrimi nicht in die Falle locken wolltest. Die von mir aufgeführten Beispiele waren Antworten auf Deine Frage, wurden von mir jedoch nicht als Vergleich mit Markus' Roman herangezogen. Ehrenwort! Wilson, Mankell und Co. dienten lediglich als Beispiel dafür, dass es nach meiner subjektiven Meinung den landestypischen Kriminalroman gibt.
    Sicherlich spielen Mankells Romane in unterschiedlichen Ländern, doch die Teile, die in Schweden spielen beschreiben die Mentalität der Schweden m.E. sehr gut. Beim genauen Beobachten wird auf schwedische Politik Bezug genommen, auf die Mentalität der Schweden eingegangen und vieles, was den schwedischen Alltag betrifft wird geschildert.


    Auf die Frage, was denn einen typisch deutschen Krimi ausmacht, habe ich keine ultimative Antwort. Das liegt vielleicht auch daran. dass es schwerfällt, über seine Heimat zu reflektieren und zu erkennen was uns Deutsche ausmacht. Außenstehende können das sicherlich besser.


    Was Markus' Roman angeht hatte ich bei Ankündigung der Leserunde Vorfreude und Hoffnung darauf, einen neuen deutschen Krimiautoren mit einem Berlin-Roman kennenzulernen.
    Ohne Vorurteile, aber mit Vorstellungen bin ich an diesen Roman herangegangen. Und nach den ersten Seiten musste ich feststellen, dass meine Erwartungshaltung hinsichtlich der Umsetzung nicht erfüllt wurde. Das passiert, aber ich lese weiter, weil mich später doch der Stoff gepackt hat und Markus sich mit uns Lesern auseinandersetzt.
    Dafür bin ich dankbar, werde aber deswegen nicht kritiklos sein!


    Edit:Rechtschreibung.