'Zwillingsspiel' - Seiten 231 - 295

  • Zitat

    Original von ninnie
    An die Mutter erinnere ich mich jetzt auch nicht genau. Ist die nicht gestorben?
    Er sagt doch, dann wäre es an diesem Tag nicht passiert, am nächsten nicht und am übernächsten auch nicht. Das fand ich seltsam. Das muss wohl einen besonderen Grund gehabt haben. Aber was hätte Paul verhindern können, was Lisa wohl nicht konnte.
    Auch dass Lisa monatelang nicht gesprochen hat, deutet doch irgendwie in die Richtung Misshandlung. Oder?


    Ich kann mich gar nicht an die Mutter erinnern.


    Ach so, das mit dem nächsten und übernächsten Tag habe ich wohl überlesen. Das ist wirklich seltsam.


    Es ist sicherlich traumatisierend, wenn man den Vater erhängt vorfindet, aber das kann irgenwie nicht das einzige sein. Denn Lisa hat ja immer noch panische Angst, das Arbeitszimmer zu betreten. Also ich denke, dass Paul glaubt, er hätte den Tod des Vaters verhindern können, wenn er da gewesen wäre. Vielleicht weiß er auch mehr und hat es nur verdrängt? Wenn Paul Schuldgefühle hat, dann erklärt das sicher auch ein Stück weit, warum er stottert und sich als Versager fühlt.
    .

  • :write


    Lisa möchte ja auch das Haus so schnell wie möglich loswerden. Irgendwas ist da wohl vorgefallen. Sie heiratet ja sogar irgendeinen Kerl, damit sie den Namen nicht mehr tragen muss. Das klingt alles schwer nach Misshandlung.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ja, finde ich auch.


    "Selig" bedeutet laut Wikipedia "nach dem Tod die himmlischen bzw. paradiesischen Freuden genießend" oder auch "einen psychischen Zustand des Empfindens großer Zufriedenheit". Kein Wunder, dass Lisa das unpassend findet. :grin Aber zu Paul passt der Name auch nicht gerade.


    Was ist eigentlich aus der Tante geworden? Was ist noch mal mit den beiden nach dem Tod des Vaters passiert? Irgendwie habe ich das vergessen. :-(

  • Ich glaube eher, dass es schon sehr traumatisch ist, einem Elternteil beim gewaltsamen (und Selbstmord ist für mich gewaltsam) zu erleben, besonders, wenn man sich im gleichen Haus oder sogar im gleichen Zimmer aufgehalten hat und dies nicht verhindern konnte. Wir erfahren schon früh, das Lisa zu Füßen des toten Vaters gefunden wurde. Wenn sie es, in irgendeiner Form, mit ansehen musste, dann erklärt es für mich vieles. Aber lest weiter, es gibt später noch eine Erklärung dazu, was genau passiert ist.


    Pauls Schuldgefühle erkläre ich mir so, dass er glaubt, der Vater hätte sich nicht umgebracht, wenn er, Paul, mit im Haus gewesen wäre. Bzw. er hätte seiner Schwester helfen können, in dem Sinne, dass sie sich nicht so komplett zurück zieht wie sie es getan hat. Das sind die "üblichen" Schuldgefühle, die man als Zurückgelassener hat, wenn ein Angehöriger sich umbringt.

  • Was bedeutet der Nachname? Er ist der Familienname, und damit für Lisa die Erinnerung an ihre Vergangenheit, besonders an ihren Vater. Ich denke, sie wollte alles hinter sich lassen, was sie an ihren Vater und ihre Vergangenheit erinnert: Das Haus, in dem sie aufgewachsen ist; ihr Nachname, den sie seit ihrer Geburt trägt. Die Seele ist nicht logisch, Verdrängung auch nicht. Lies das Buch zuende. :grin

  • Das sowieso! :lache Aber hat Lisa nicht erklärt, ganz am Anfang, warum sie ihren Nachnamen abgegeben hat? :gruebel Jetzt nicht nur, weil sie früh bzw. jung geheiratet hat, sondern auch ihr Bestreben dahinter?

  • Also, auf Seite 48 steht: "Sie hatte den verhassten Namen des Vaters abgelegt, kaum dass sie achtzehn jahre alt geworden war und einen Mann gefunden hatte, der ihrer Liebe glaubte und sie heiratete. Die Ehe hatte keine sechs Monate gedauert."


    Warum ist ihr der Name ihres Vaters verhasst? Ich könnte mir sonst noch vorstllen, dass sie ihren Vater für einen "Schwächling" hält, der aus dem Leben geflohen ist.


    Gewundert hat mich auch, dass dort steht "der ihrer Liebe glaubte". Das finde ich seltsam. Ich dachte eher, dass sie seiner Liebe glauben sollte, oder? :rolleyes

  • Zitat

    Original von taki32
    Warum ist ihr der Name ihres Vaters verhasst? Ich könnte mir sonst noch vorstllen, dass sie ihren Vater für einen "Schwächling" hält, der aus dem Leben geflohen ist.


    Ich glaube, das ist der Grund: In ihren Augen ist der Vater ein Feigling, der nach dem Tot seiner Frau, der Mutter der Zwillinge, sich zurückgezogen hat und nicht mehr zugänglich war.


    Zitat

    Original von taki32
    Gewundert hat mich auch, dass dort steht "der ihrer Liebe glaubte". Das finde ich seltsam. Ich dachte eher, dass sie seiner Liebe glauben sollte, oder? :rolleyes


    Nein, Lisa war bzw. ist berechnend. Für sie war die Heirat wohl der schnellste Weg, einen anderen Namen annehmen zu können (Namensänderungen sind sonst sehr langwierig, und kosten auch was.). Sie macht mit Kaskan auch so ein "Spiel": Er hat sie wohl mal sehr geliebt, sie hat ihn aber bei der besten Gelegenheit verstoßen (warum weiß ich nicht mehr so genau).
    Ich habe einfach nicht den Eindruck, dass Lisa lieben kann. Das sieht man auch an der Beziehung zu Paul.

  • Ne, das heißt doch nur, dass der Mann glaubte, dass Lisa ihn lieben würde. Sie muss ihn doch nicht lieben, ihr geht es nur um den Nachnamen. Und die Ehe hielt nur sechs Monate.

  • Zitat

    Original von taki32
    Also, auf Seite 48 steht: "Sie hatte den verhassten Namen des Vaters abgelegt, kaum dass sie achtzehn jahre alt geworden war und einen Mann gefunden hatte, der ihrer Liebe glaubte und sie heiratete. Die Ehe hatte keine sechs Monate gedauert."


    Warum ist ihr der Name ihres Vaters verhasst? Ich könnte mir sonst noch vorstllen, dass sie ihren Vater für einen "Schwächling" hält, der aus dem Leben geflohen ist.


    Gewundert hat mich auch, dass dort steht "der ihrer Liebe glaubte". Das finde ich seltsam. Ich dachte eher, dass sie seiner Liebe glauben sollte, oder? :rolleyes


    Ich weiß nicht, mir reicht die Begründung einfach nicht, dass sie das alles macht, nur weil ihr Vater sich umgebracht hat. Man müsste wissen, warum er sich umgebracht hat und was vorher passiert ist. Wenn sie ihren vater geliebt hätte, hätte sie den namen als Erinnerung weitergetragen, egal ob er stirbt oder nicht.
    Aber Lisa hasst ihn und Paul ist der Ansicht, dass er etwas verhindern hätte können.


    Das Zitat mit der Liebe Lisas ist wirklich verwirrend. Eigentlich bedeutet "der ihrer Liebe glaubte", dass diese Liebe existiert. Allerdings bin ich garnicht auf ide Idee gekommen, es so zu sehen. Mir war der Gedanke, Lisa könnte lieben, einfach zu abwägig :grin

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Mir war der Sprung etwas zu heftig. 3 Monate, da ist viel vergangen. Zwischendrin hatte ich das Gefühl immer den faden wieder suchen zu müssen obwohl ich eigentlich nahtlos durchgelesen habe.


    Warum nun noch der Sohn mit auftauchen muss und warum er nicht ansprechbar war ist mir ein Rätsel. War er betrunken? Ein 13 jähriger ist ja nun nicht mehr so ein Kleinkind was so tief einschläft und kaum wieder wach wird. :gruebel Seine Rolle in der geschichte erschließt sich mir noch nicht. ich vermute mal ganz mutig, dass der am Ende in Gefahr kommt, so wie Kaskans Tochter? :wow


    Dass Zynkowski nicht der war als den man ihn verkaufen wollte war mir ja schon vorher klar. Bin gespannt wer den an der Leine hatte. Um eine Spur für den Gegenbeweis zu finden war ja Selig dann mit Maria in der Wohnung. ich dachte schon, als er den Wecker in die Hand nahm, dass da keine Batterie drin war. Aber nun war es der Gebetsteppich und die fehlenden Fasern auf der Kleidung. Auch gut. :grin


    Haussners Rolle ist noch immer undurchsichtig. Angeblich wollte er ihn nur beschützen und hat ihn deshalb überwachen lassen. Aber sooo dicke Freunde waren die doch gar nicht. So schien es zumindest. Und als nun Haussner mit einem Team die Wohnung nochmal auf den Kopf stellt, stellten sich meine Theorien auch auf denselben. ich bin ratlos. :gruebel


    Rüther ist ja nun völlig widerlich. Ekliger Typ. verstehe gar nicht was die Maria an dem findet. Hoffe, die lässt die Finger von dem und gesellt sich bald zu Selig. Ok, der ist auch kein einfacher Typ, zu viel "Altlast". Aber wesentlich angenehmer. ;-)


    Kaskan, der so kühle und berechnende Mensch wird für mich immer dünner. Ich glaube, der hat schon längst nicht mehr in der hand was er selbst zu leiten glaubt. Die Sache mit Rasin, Lisa, die immer zwischen pfuscht, seine eigenen Rachegelüste... der wird sich noch umgucken wie sehr er selbst Marionette ist.


    Sein Schützling Zöllner ist für mich ne Schmunzelfigur. Danke markus, hier kommt das reale Berlin wieder durch. Momentan haben wir nämlich auch nen Zöllner am Start. Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, mein oberster Chef sozusagen. Der entspricht, wie ich finde , den Beschreibungen und hat wohl nach einem glorreichen Aufstieg gerade wieder nen Abstieg vor sich. :grin Hatte wohl keinen dauerhaft guten Spin-Berater. ;-)


    Lisa, ja, die hält ihr Level. Sie intregiert was das Zeug haält, auch wenn noch nicht ganz klar wird für wen. Am Ende nur für sich selbst um an die Spitze zu kommen. Jedenfalls hat sie überall die Finger drin und wird immer skrupelloser.


    Die Geschichte mit ihrem Vater, ha, da war ich wohl auf der richtigen Fährte. Sie war mit der Leiche allein. Hatte wohl gehört wie was um/runter fiel und fand ihn baumelnd. Aber mein gefühl sagt mir, da steckt noch mehr dahinter.


    Was mich beim Buch ein wenig stört, es sind zu viele kleine Schwelbrände und man hat manchmal Mühe immer die Fäden zu kreuzen. Ich hoffe, es reduziert sich zum Ende hin und die einge Figuren, die man noch nicht ERkennt finden sich zu einer zusammen.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Das ist wohl so ein Puzzleteil aus der Vergangenheit auf dessen Auflösung ich auch gespannt bin.


    Lisa und ihr Vater - irgendwas ist da ja passiert........


    Nicht nur Lisa, sondern auch Paul muss doch Gründe haben, das Haus nicht zu bewohnen. Doch ich denke, wenn er eventuell eine Neigung zu Maria findet, - und zu seinem Sohn - so wird er doch das Haus wieder mit Leben füllen wollen.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von taciturus


    Im Prolog wird erwähnt, dass sie bei der Geburt gestorben ist. Paul ist der später geborene Zwilling.


    ... un der Vater nie über den Tod seiner Frau drüber weg war. Er hat nur noch in seinem Arbeitszimmer gelebt, und die Kinder wurden von einer Amme versorgt. Doch wie die Verhältnisse hier sind weiss ich nicht mehr. Wahrscheinlich hat er auch die Zwillinge für sein Schicksal verantwortlich gemacht.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Heaven


    Rüther ist ja nun völlig widerlich. Ekliger Typ. verstehe gar nicht was die Maria an dem findet. Hoffe, die lässt die Finger von dem und gesellt sich bald zu Selig. Ok, der ist auch kein einfacher Typ, zu viel "Altlast". Aber wesentlich angenehmer. ;-)


    Rüther ist mir auch nicht geheuer. Mir viel er auch schon ganz am Anfang auf, wie er doch so komisch Maria ausgefragt hat, was den Selig nun unternehme. Und danach dan gleich ein Telefongespräch führen musste.
    Aber das taten dann fast alle so, darum weiss ich auch noch nicht so recht. Aber ganz koscher isch er nicht!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von taciturus


    Aber gewisse Voraussetzungen kann man nicht wegreden. Ich glaub daher, dass hier einfach die Mischung unglücklich ist. Würde das ganze nicht anhand einer nationalen Krise erzählt werden, sondern anhand eines "normalen 0815" Verbrechens, würde dieser Geschwisterkonflikt vll. besser ins Szene gesetzt werden und die Geschichte insgesamt stimmig bleiben.


    Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Genau das trifft es bei mir.


    Nun wieder zum Abschnitt:
    Lisas Rolle wird ja immer klarer, sie scheint skrupellos zu sein. Warum wird ein Mensch so? Und warum arbeitet sie mit Rasin zusammen - und dann gegen Kaskan? War ihre "Beziehung" auch nur Mittel zum Zweck? Sehr merkwürdig.


    Was ich auch noch nicht nachvollziehen kann ist, das Paul sein Elternhaus nicht verkaufen will bzw. darin wohnt? Da muss ja mehr hinterstecken als der Selbstmord des Vaters.


    Warum taucht Seligs Sohn auf? Ist das wichtig für die Handlung? Ich fand es persönlich überflüssig, da einfach die Szene zu kurz war. Hätte es mehr Szenen mit dem Sohn gegeben hätte man auch die väterliche Seite von Selig besser gesehen. So bleibt sie für mich ziemlich blass.


    Zitat


    Original von Sabine D.
    So ganz ehrlich gesagt, haut mich das Buch auch nicht vom Rasen. Ich hoffe noch auf eine starke Spannungssteigerung auf den letzten beiden Abschnitten.


    :write Mir geht es leider momentan genauso.