'Zwillingsspiel' - Seiten 359 - Ende

  • Fertig und doch einige Fragen offen.
    Was passiert mit Rasin. Von ihm hört man nach seiner Flucht nix mehr?


    Paul löst sich langsam aus der Übermacht seiner Schwester. Die Szene mit ihr in der Halle, wo sie sich an den Selbstmord des Vaters erinnert, verpasst mir eine Gänsehaut. Das muss ein traumatisches Erlebnis gewesen sein.


    Es wundert daher auch nicht, dass Lisa psychiatrische Patientin war. Aber war das auch der Auslöser für ihre kaltblütigen Morde? Machtbesessen wie sie ist hat sie alle störende aus dem Weg geräumt, einschliesslich Kaskan, an dem doch wohl ein Stück ihres Herzens hing.
    Diese Lady ging wahrlich über Leichen.

  • Das war ja ein hin und her! :wow


    Einer Zeitung wird die Information zugespielt, dass sich hinter der Partei mit Zöllner als Kanzlerkandidaten die russische Mafia steckt, Rasin verlässt Deutschland und die EU. Ich denke mal, dass er es bis nach Kanada geschafft hat. :gruebel


    Früher im Buch wurde schon beschrieben, dass Lisa im Büro ihres toten Vaters war. Aber das sie mitbekommen hat, wie er sich umbringen will und ihn retten wollte, was ihr nicht gelang, hätte ich jetzt nicht gedacht. Auch klang schon durch, dass sie nach dem Selbstmord des Vaters in Behandlung war, auch stationär. Sehr eindrucksvoll geschrieben.


    Es war also Lisa, die die weiteren Anschläge in Auftrag gegeben hat! Und das nur, um ihre politische Karriere nicht zu gefährden, wenn herauskommt, dass sie in psychiatrischer Behandlung war. Mit der weitergabe der Akte von Bastian an Kastans Tochter fing alles an.


    Beim letzten Anschlag, den Lisa auslöst, kommt Kaskan ums Leben. Gerade ihn hätte ich gegönnt, dass er weiterleben darf, auch ohne seine Tochter. Wo er doch die Wahrheit kannte, warum sie sterben musste. :-(


    Ich frage mich immer noch, was der LKA-Kollege von Selig mit der ganzen Sache zu tun hat. Hat er wirklich nur Angst um Selig gehabt und hat ihn deswegen überwachen lassen? :gruebel
    Der Mann, der Selig immer überwacht hat, war das der Attentäter? Dieser Wirt des Teehauses in Kreuzberg? :gruebel


    Im großen und ganzen gefiel mir der Roman, jetzt muss ich erstmal etwas drüber nachdenken. Dann schreibe ich auch die Rezi.
    Die ganzen Figuren haben mich teilweise sehr irritiert und durcheinander gebracht. Schön finde ich aber, das der Roman ohne Liebesgeschichte auskommt. :chen

  • Kapitel 26:


    Die Untersuchung der Täterwohnung bringt die letzte Gewissheit, er ist der Attentäter der beiden ersten Anschläge, genauso kann ihm der Einbruch bei Paul nachgewiesen werden. Leider wird auch bestätigt, daß er nichts mit dem Anschlag auf dem Bahnhof Savignyplatz zu tun hat. Haussner muß jetzt mit der Info, daß Zinkowsky nicht alleine gearbeitet hat und einen Komplizen/Auftraggeber in den eigenen Reihen hatte weitergeben. Paul muß dem resigniert zustimmen.


    Rüther bittet Lisas den Polizeipräsidenten von seinem Rücktritt abzuraten. Erst möchte sie nicht, dann erinnert er Lisa, daß sie ihm noch einen Gefallen schuldet. Für was schuldet Lisas Rüther einen Gefallen, welche Verbindung haben die beiden miteinader?


    Paul bittet Haussner Rüther unauffällig zu überwachen. Haussner wirft die Frage auf, was wäre, wenn Rüther im Auftrag gehandelt hat.


    Kapitel 27:


    Paul sitzt am Wannsee und lässt die Ereignisse des Tages Revue passieren. Er hat Schuldgefühle, weil er sterben sollte, statt die 11 Leute. Parallele zum Tod des Vaters? Er hätte gerne jemanden mit dem er darüber reden könnte. Warten wir mal ab. Geht er zu Maria oder kommt Maria zu ihm?


    Maria trennt sich (endlich) von Rüther. Macht sie sich jetzt auf den Weg zu Paul?


    Lisa kommt und will Paul vorwürfe machen, da er sich nicht bei ihr gemeldet hat. Paul lässt sie kalt abblitzen, Lisa fühlt wie er ihr immer mehr entrinnt. Aus trotz beleibt sie und hilft ihm, im Haus die Lichter zu löschen. Zum Schluß ist nur noch das Arbeitszimmer übrige. Sie verfällt in die Erinnerungen. Wir erfahren, was an diesem Tag tatsächlich geschehen ist. Lisa hat ihre ganze Verzweiflung, ihren Vater nicht retten können auf ihren Bruder projiziert.


    Kapitel 28:


    Lisa hat anonym einen Brief an die Zeitung geschickt. Ich gehe mal davon aus, daß es sich um die Unterlagen über Rasin handelt. Aber was bezweckt sie damit? So kann sich doch Bachstein nicht aus dem Weg räumen, oder etwas doch? Oder ist für sie Bachstein schon sicher aus dem Weg und mit dieser Aktion wird Zöllner den Todesstoß gegeben?


    Paul und Maria schauen sich die Akten von dem Spionageversuch an, als Wagner dazukommt und erzählt er hat Zinkkowskys Handynummer, die er für die Attentatanrufe genutzt hat, herausgefunden. Die Verbindungsdaten wurden auch schon beantragt. Werden auch von Prepaid Handys Verbindungsdaten gespeichert?
    Kaskan ruft Paul an, mal sehen, was bei einem Treffen der beiden herauskommt.


    Die beiden treffen sich, Paul erzählt, von seiner Vermutung, daß der Anschlag Isabel galt und fordert Kaskan auf mit ihre Wohnung aufzusuchen.


    Kapitel 29:


    Hat Lisa die Bachsteinfotos mit dem Mädchen geschickt?


    Lisas Plan läuft weiter wie am Schnürchen.


    Kapitel 30:


    Paul und Kaskan sind in Isabels Wohnung. Was ist in der Schachtel, die fehlt? Irgendwie hab ich das Gefühl, daß das Motiv schon einmal erwähnt wurde, bin mir jedoch nicht sicher.


    Der Elefant ist ein Zeichen von der Klink. Was hat das jetzt zu bedeuten? Wo ist er Zusammenhang?


    Kapitel 31:


    Weyland ist gut gelaunt, Bachstein kann es nicht verstehen. Hat Lisa doch etwas gegen Zöllner an die Zeitungen geschickt?


    Lisa warnt Rasin, er soll das Land verlassen, da er aufgeflogen sei, außerdem verspricht sie ihm, sich um die Bombe zu kümmern, was immer das auch heißen mag.


    Kapitel 32:


    Paul und Maria sind in die Klink gefahren und erfahren, daß Bastian Tod ist. Außerdem gab es einen Grund zum Ermitteln. Mal sehen, was wir da noch erfahren.


    Bastian hat jemanden erpresst und (angeblich?) Selbstmord begangen. Die brisanten Unterlagen wurden in einer Schachtel mit Elefant gefunden. Wen hat er erpresst?


    Paul kommen fragen, warum Bastian Isabel auch eine „Erpresserschachtel“ schickt. Hat er ihr Unterlagen zukommen lassen, hat er sie erpresst. Ist es Zufall, daß beide Tod sind?


    Kapitel 33:


    Lisa hat der Presse von Rasin, als Russenmafiosi zukommen lassen. Rasin soll Zöllner gekauft haben, damit er Einfluß auf die Politik in Deutschland hat.


    Kaskan ist von dem Artikel überrascht, wird jedoch nicht Namentlich genannt.


    Kaskan erreicht Rasin und klärt ihn über Den Zeitungsartikel auf. Rasin sagt Kaskan wo die Bombe zu finden ist. Wird sie dort noch sein? Wird Kaskan rechtzeitig hinkommen um eine Explosion zu verhindern?


    Kapitel 34:


    Bastian wird exhumiert.


    Bastian hatte Drogen im Blut. Soviel, daß er sich nicht selbst hat erhängen können. Ein weiter Mord. Warum und von wem?


    Wagner macht auf Zinkowskys Telefonliste eine Entdeckung.


    Wagner hat eine Telefonnummer. Name und Adresse ist falsch. Jetzt wird gewartet, daß das Telefon eingeschaltet wird. Sollte der Auftraggeber/Attentäter so doof sein und das Handy bzw. die Nr. behalten haben?


    Kapitel 35:


    Bachstein und der Journalist gehen einen Deal ein. Kaskan versucht Lisa vergeblich zur Vernunft zu bringen.


    Kapitel 36:


    Paul geht nochmals in die Klinik, möchte die Persönlichen Gegenstände von Bastian durchsehen. Er spricht mit dem Chefarzt und schaut sich den Arbeitsplatz von Bastian an, lässt sich vom Hausmeister zeigen, ob irgendwelche Akten fehlen. Es fehlt eine Akte. Und zwar die seiner Schwester.
    Kapitel 37:


    Kaskan fährt zum Olympiastation, Lisa folgt ihm. Kaskan möchte bestimmt die Bombe entschärfen, was wird Lisa machen?


    Lisa bittet Kaskan zurück zu ihr zu kommen, er lehnt ab und sie zündet die Bombe, vor der er gerade steht.


    Kapitel 38:


    Die Wahlen sind für Bachstein mehr als gut ausgegangen.


    Paul hat sich zurückgezogen und ist für niemanden ansprechbar. Maria macht sich sorgen um ihn.


    Paul ist im Haus am Wannsee und überlegt wie es jetzt weitergehen soll. Seine Schwester ist die Strippenzieherin, trotzdem hofft er noch ein kleines bisschen, daß er sich irrt. Er muß etwas tun. Er muß die Aufgabe, die seine Schwester ihm gestellt hat zu ende bringen.


    Lisa und Weyland erpressen Bachstein mit dem Foto.


    Paul überführt seine Schwester und will sie verhaften, sie gibt ihm Nähe, die ihn unfähig macht sein Vorhaben durchzusetzen. Streifenwagen kommen vonallen Seiten, Lisa versucht zu flüchten.


    Nach zwei Stunden wurde Lisa endlich gefasst. Maria kümmert sich (als einzige!) um Paul. Er bricht zusammen.


    Epilog:


    Paul ist mit seinem Sohn im See. Es zeichnet sich ab, daß er ins Haus ziehen wird.



    Lieben Gruß


    Beatrice

  • Am Ende gingen die Figuren wirklich an mich. Den ganzen Roman über wirkten sie sehr kalt und technisch, ob Neben- oder Hauptpersonen. Erst ab dem Besuch im Archiv der Klinik kamem für mich die Psychologie der Charaktere zum Vorschein. Nein, ich habe kein Mitleid mit Lisa, so eiskalte, leistungsorientierte Personen sehr ich gerne stürzen :rofl . Ihr Charakter hat für mich nichts mit dem Selbstmord des Vaters zu tun, der war schon vorher da, siehe Prolog.

  • Puh, endlich Klarheit!


    Aber ich bin mir noch nicht ganz klar, ob ich mit der auflösung zufrieden bin.
    Einerseits fand ich die Auflösung passender, als wenn nun irgendein bisher unkannter Terrorist hinter allem stecken würde. Aber andererseits behagt mir die Auflösung auch wieder nicht, da wir letztendlich nur wenig über Lisa erfahren haben und darüber wie sie zu so einem kaltblütigen und karrieresüchtigen Menschen werden konnte.


    Die Szene über den Selbstmord ihres Vaters fand ich richtig gruselig. Abner trotzdem fehlt mir der Hintergrund, was den Vater überhaupt dazu getrieben hat...


    Insgesamt fand ich das Buch spannend, aber auch anstrengend zu lesen durch die vielen Szenenwechsel und durch die vielen verschiedenen Personen. Vieles war nur sehr knapp beschrieben, einerseits zwar temporeich, aber etwas mehr Hintergrund hätte mir gut gefallen.
    Dadurch dass viele Informationen nur sehr sehr langsam enthüllt wurden, zog es sich teilweise etwas.


    Zitat

    Original von Wiggli
    Schön finde ich aber, das der Roman ohne Liebesgeschichte auskommt. :chen


    :write Ich auch! Ein bißchen geknistert hat es ja zwischen Maria und Paul, aber ich fand es auch prima, dass da nicht mehr draus wurde, sondern wirklich nur die Krimihandlung im Vordergrund stand.

  • Ich habe fertig.


    Verblüfft hat mich, was Lisa da angezettelt hat. Den Gegner zu eigenen Lasten aufbauen und dann stürzen... Gut ausgedacht, wäre ich nicht darauf gekommen.


    Auch Lisas Trauma - heftig – allein die Vorstellung jagt mir immer noch Schauer über den Rücken. Das sie dadurch einen großen Knacks weg hat, ist nur zu verständlich.


    Leider bleiben aber noch offene Enden herumliegen.
    Wie und wann kam Liza auf die Idee mit dem inszenierten Anschlag ? Das Timing von der Erpressung, Idee zum Anschlag, finden und überzeugen der 2 Männer, Materialbeschaffung, Bau der Bombe usw bekomme ich nicht auf die Reihe. Warum will sie noch einen 5. Anschlag. Der nicht von ihr geplante 4. hat ja das Ergebnis bereits gebracht. Warum das ganze noch mal ?
    Was hatte der BKA-Abteilingsleiter Trosche vor ? Er wird mit mysteriösen Aktionen als möglicherweise verwickelt aufgebaut und das war’s.


    Insgesamt finde ich das Buch durchweg spannend. Gerade die kurzen Kapitel und Szenenwechsel bringen richtig „drive“ in den Roman und kommen meinem derzeitigem Leseverhalten – hier 10 Min, da 30 Min und wieder mal 20 Min, sehr entgegen, da ich problemlos, wenn auch widerwillig, Lesestops einlegen konnte.
    Selig, mit all seinen Problemen, kommt bei mir gut an, ohne auf die mitleidheischende, am Leben und überhaupt verzweifelnde Schiene abzurutschen. Seine Wandlung kann ich gut nachvollziehen. Auch Mary, deren Aufmüpfigkeit sich in mehr als Bewunderung wandelt, ist gelungen. Lisa bleibt irgendwie eindimensional, das aber ihrer Rolle so wie so entspricht.
    Die anderen Handelnden sind über ihre Handlungen bildhaft nachvollziehbar dargestellt.
    Ekelszenen, um des Thrills willen sind, gottseidank, Fehlanzeige und auch die erotischen Stellen angenehm unaufgeregt.
    Eigentlich alles recht positiv.


    Aber nach ich das letzte Wort gelesen habe und das Buch zuklappt, kam mir der Gedanke: Was habe ich jetzt eigentlich gelesen ? Auf dem Cover steht Kriminalroman. Mitleser reden von Thriller oder Polit-Thriller. Dazwischen liegen eigentlich Welten. Der Autor selbst spricht von einem Roman, der als Art Thriller daherkommt.
    Das ist die Schwäche dieses Buches. Es ist von jedem etwas, aber nichts richtiges. Als Kriminalroman bleibt die Ermittlungsarbeit zu häufig auf der Strecke, Als Geschwisterkonflikt sind viel zu viele Ebenen, die damit eigentlich nichts zu tun haben. Eigentlich kann das Buch nur jeden Leser enttäuschen – Der Krimileser wird die mangelnde Ermittlungen und offenen Enden bemängeln, dem Psychothriller-Leser wird die psychologische Tiefe fehlen, dem Polit-Thriller-Leser die Verwicklung der staatlichen Stellen zu wenig sein und den Roman-Leser wird der hohen Krimi-/Thriller Anteil stören.


    In der Schule wäre es wohl: „gut geschrieben, interessante Ideen - nur Thema verfehlt“.


    Schade, den ich zumindest erkenne ein Potential, das vielen deutschen Debütanten fehlt.


    Der Autor muss sich jetzt darauf vorbereiten, dass er von mir unter Beobachtung steht und sein zweites Buch gekauft ist, sofern er nicht in die Nackenbeißer-Richtung abdriftet :grin


    Also auch von mir 7 von 10. Hätte gerne mehr gegeben, denn bis zum Ende fühlt ich mich gut unterhalten.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hallo Dyke,


    danke für deine ausführliche Kritik- ist alles erlaubt, solange du das nächste Buch wieder kaufst! :grin


    Nun aber im Ernst. Normalerweise kommentiere ich Kritik zu meinem Buch nicht, weil man eine Meinung nicht diskutieren kann und darf - jeder hat das Recht dazu, zu denken und finden, was er will.


    Erlaube mir nur eine Frage: Du schreibst, der Genremix sei ein Problem, weil er eigentlich jeden Leser enttäuschen müsse, denn er wird ja nicht in seinen Erwartungen befriedigt. Auf der anderen Seite aber hat das Buch dich gut unterhalten. Die beiden Punkte kriege ich nicht übereinandergeschoben. Hättest du dich besser unterhalten gefühlt, wenn ein Aspekt des Buches gefehlt hätte, zum Beispiel die Geschwistergeschichte, und stattdessen hätte es mehr wohldurchdachte Ermittlungsarbeit gegeben? Die Frage ist nicht rhetorisch gemeint.


    Es gilt ja als Grundregel des Schreibens, Genre nicht zu vermischen. Aber warum eigentlich? Wer bestimmt denn, dass Romane so und nicht anders auszusehen haben? Ist Genretreue so wichtig, weil es unseren Grundbedürfnissen des Lesens und Geschichtenhörens entspricht, so wie Joseph Campells Heldenreise? Oder ist es nur eine Gewohnheit, die man bestätigt sehen möchte?


    Fragt sich, mit herzlichen Grüßen - Markus Stromiedel

  • Hallo Markus,


    Ich bin eigentlich ein Spannungs-Leser (mit einem Faible für Phantastische Literatur), dabei ist es egal, ob Krimi, Thriller, Fantasy, SF, Horror, Historisch, ein sonstiger Roman oder ein Mix aus zwei oder mehreren Genres. Ich habe auch nichts gegen offene Enden und brauche auch keine Identifikationsfigur.. Eigentlich habe nur die Erwartung: die Geschichte muss meine Neugier wecken, wissen zu wollen, wie es weitergeht und in sich rund und schlüssig sein. Wenn dabei noch ein Mehrwert an Wissen, Erfahrung oder für mich neue Gedanken herauskommt, um so besser.


    Deine Geschichte hat von an Anfang an meine Neugier geweckt, wie diese ganzen einzelnen Fäden am Ende wieder zu einem Strang zusammengeführt werden. Zusätzliche Spannung kam durch die Andeutungen eines traumatischen Erlebnisses Lisas auf. Bis auf meinen Einwand zu Beginn des 2. Buchteiles hattest Du mich voll im Griff und ich war schon gedanklich im Begriff den Autor in meiner persönlichen Hitliste deutscher Thriller-Autoren gleich nach Eschbach zu führen, noch vor Ohlsberg und weit vor Thiemeyer, Buthe, Kayser usw. Nach dem Ende hatte ich aber ein Gefühl des Unbefriedigtseins, der Unstimmigkeit. Das hat jetzt nichts mit dem Gerne-Mix zu tun, sondern mit der Schlüssigkeit der Gesamt-Geschichte, denn


    eine gewisse Grunderwartung bei einem Griff zu einem Genreroman kann ich nicht leugnen. Ein Kriminalroman muss einen Ermittler, eine Tat, einen Täter und ein Motiv für die Tat haben. Eine Bestrafung des Täters ist nicht zwingend erforderlich, wenn die gerichtsrelevanten Beweise fehlen.
    Wenn ich das jetzt auf Deinen Roman umsetze, der sich ja Kriminalroman nennt, dann gibt es diese Taten:


    1. Bombenanschlag in der Vergangenheit
    2. Bombenanschlag in der Vergangenheit
    3. Bombenanschlag Seligs Einstieg
    4. Bombenanschlag Zinkowskys Tod
    5. Bombenanschlag U-Bahn
    6. Bombenanaschlag Stadion
    1. Mord Konwitzky
    2. Mord Altwegg


    Täter und Motivation für den 1., 2. und 5. Bombenanschlag sind klar


    Die Motivation des Mordes an Altwegg durch Lisa ist die Erpressung Lisas


    Die Motivation des 3. Bombenanschlages ist die Ermordung Isabels wegen der Erpressung Lisas. Nicht ersichtlich ist, warum Lisa diesen doch komplizierten und durch die Einbindung eines Dritten gefährlichen Weg wählt, der ja letztendlich zu ihrer Entlarvung führt. Aber ohne diesen Anschlage hätte sich der Geschwisterkonflikt nicht in eine neue Richtung entwickelt. Damit ist er ein zentrales Element des Buches und man möchte ihn einfach verstehen.


    Die Motivation für den 4. Bombenanschlag ist eigentlich klar, nur wer ist der Täter?


    Lisas Vorhaben, durch einen Bombenanschlag den politischen Täter zu stärken, um ihn später zu stürzen, ist eigentlich durch den von ihr ungeplanten 5. Bombenanschlag in die Tat umgesetzt. Warum jetzt noch ein 6. Anschlag?


    Das Verhalten der Nebenpersonen (Kaskan, Bachstein, Weyfeldt, Rütger, Haussner, Rasin usw.) sind nachvollziehbar, nur bei Trosche wird die Erwartung einer Verwicklung geweckt, die nicht aufgelöst wird.


    Der Geschwisterkonflikt, der ja Dein Hauptanliegen ist, kam nachvollziehbar und schlüssig rüber. Nur die Krimihandlung, in den Du ihn einbettest weißt für mich Lücken auf, die das ganze unrund machen. Da ich das aber erst nach der letzten Seite beurteilen kann, fühlte ich mich bis dahin wirklich gut bis sehr gut unterhalten. Für mich hättest Du Dich nichts weglassen oder mehr in den Vordergrund heben müssen. Es hätte auch nicht mehr detaillierter Ermittlungsarbeit bedurft, wie Selig auf seine Ideen kam, sind gut, ausreichend und nachvollziehbar geschildert. Auch der Bogen. wie der Epilog den Prolog zu einem Ende bringt, gut gelungen.
    Nur sind leider einige Motivationen nicht wirklich nachvollziehbar, Taten ungeklärt und der Schluss-Strang für mich daher unvollständig.
    Mit einer kompletten nachvollziehbaren Motivation Lisas hättest Du die Psycho-Thriller-Fans, mit einem kurzen Kapitel zur Regierungsbildung die Polit-Fans, mit Abschluss der offenen Ermittlungs-Fäden die Krimi-Fans vermutlich alles auf Deiner Seite. Dafür hätten für mich jeweils einige Zeilen genügt, um das Gesamtbild abzurunden


    Konnte ich Dir jetzt damit weiterhelfen? Ich gestehe, eigentlich mache ich wenig bei Leserunden, und bei Krimis noch seltener mit, da ich meist nur an einigen Details rumnörgle, ein bisschen Ratespiele mache und von Kurzwiedergaben der Kapitel und der gefällt und der nicht, nichts halte. Ob ein Krimi gut und rund ist, zeigt sich erst am Ende, wenn alles aufgeklärt und die Motivationen der Charaktere klar ist.


    Campbells Heldenreise hat etwas für sich, aber da für uns die Welt erklärbarer ist, haben sich auch die Mythen geändert und wir sind doch insgesamt etwas flexibler geworden, oder?


    meint Dyke - der damit, da derzeit arbeitsmäßig wenig los ist, den halben Vormitiag verbracht hat. :grin

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    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Ist doch einfach egoistisch gedacht - ich möchte das nächste Buch des Autors nach der letzten Seite zuschlagen und einfach nur WOW sagen, statt ups und oh


    Markus


    noch ein kleiner Nachtrag, da Du ja immer wieder betonst, dass der Gschwisterkonflikt Dein eigentliches Anliegen sei.


    Das Stilmittel der kurzen Kapitel und Szenenwechsel verleidet den Leser durch das Buch regelrecht zu hetzen, wie bei einem Action-Thriller.


    Auch ist es kein wirklicher Konflikt, den Paul weiß ja nicht, das Lisa hinter allem steckt, sondern nur, dass er ihr als "Ermittlungskoordinatorin" Rechenschaft schuldet. Und nur ihr Lächerlichmachen seiner Idee bringt ihn dazu, diese um jeden Preis beweisen zu wollen, und wenn es seine Gesundheit, ja sein Leben kostet. Wie Lisa im Prolog eher ertrinkt, als vor Paul aufzutauchen.


    Im zweiten Teil kann Paul sich dann aus seiner Unterordnung unter Lisa lösen, wobei, wenn ich mich richtig erinnere, er erfährt nicht, was Lisa damals im Arbeitszimmer erlebt hat.


    Es ist eigentlich kein Konflikt, sondern Paul wird nur erwachsen


    interpretiert Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hallo Dyke,


    danke für deine wirklich sehr genaue Analyse! Es ist wunderbar, wie du die Story aufgedröselt und ausgebreitet hast, so dass man sie gut überblicken kann.


    Du hast auch ein paar Stellen entdeckt, die natürlich der Dramaturgie gestundet sind, eben kleine Kniffe, um eine Figur anzutreiben bzw. die Story aufzuheizen. Ein paar der Fragen kann ich beantworten. Der Reihe nach.


    Also, erstmal zum Täter des 4. Bombenanschlags: Das ist Lisa, die Zinkowsky vermeintlich gewarnt und ihn in das Internetcafé gelockt hat, in dem der Server steht, mit dem Zinkowsky die Mails abgefangen und manipuliert hat. Nur: In dem Server war ein Sprengsatz platziert, um im Notfall das Ding zu zerstören. Also zerstört sie das Ding, wenn Zinkowsky an den Server geht, so wie sie es ihm zuvor gesagt hat.


    Der 6. Anschlag ist von ihr geplant, so wie du es beschreibst, nur nimmt dann der 5. Anschlag die geplante Wirkung vorweg. Nur: Lisas Plan läuft schon, als es zum 5. Anschlag kommt, Rasin ist dabei, die Bombe zu bauen. Es gibt die Bombe also, und sie wird versteckt (Lisa sagt sich: sicher ist sicher, wer weiß, ob ich die Bombe noch brauche). Und sie braucht sie, weil sie fürchtet, Kaskan wird sie verraten (was er ja auch getan hätte, hätte sie die Bombe nicht gezündet).


    Trosche ist tatsächlich eine Blindspur, um die Profis unter den Lesern aufs Glatteis zu führen, die in jeder harmlosen Figur gleich einen ganz Bösen vermuten (ist ein Trick aus Drehbuch-Zeiten - funktioniert fast immer. Haussner bekommt dafür - als Entschudligung von mir - im nächsten Teil eine Rolle und auf längere Sicht eine größere Geschichte mit Selig).


    Der größte, zurecht zu kritisierende Knackpunkt ist die Dimension, in der Lisa ihre Aktion startet. Warum hat sie die große Nummer (Bombenattentat) gewählt und nicht die kleine Aktion (z.B. Erschießen, oder Autounfall, o.ä.) , um Kaskans Tochter zu töten? Warum sucht sie sich einen Mittäter? Dass sie Zinkowsky braucht, um das alles zu schaffen, scheint mir klar zu sein, nur er hatte die technischen Fähigkeiten dazu (ist eigentlich klar, wie sie ihn erpresst hat? Wird nur mit einem Satz gesagt und vorher nur ganz dezent angedeutet ...) Aus Lisas Motivation heraus kann ich diese Frage nicht beantworten, nur mit dramaturgischen Gründen: ohne Anschlag kein Buch ...


    An dieser Stelle ein kleines Geheimnis aus der Autorenwerkstatt: Ich wusste während des Schreibens lange nicht, dass Lisa der Täter ist. Echt. Ist mir erst während der Arbeit gekommen, und zwar erst weit nach der Hälfte. Der Gedanke hat mich so fasziniert, dass ich das Buch daraufhin rücküberprüft und umgebaut habe ... den Anschlag gab es da aber schon - und den wollte ich natürlich nicht aufgeben. Also habe ich ein wenig gedrückt und gebogen ... (Glaubt mir, die Logik in dieser Geschichte herzustellen, war eine Schweinearbeit, wenn ich das mal so unprosaisch sagen darf ...) Dass ich es geschafft habe, diese verzwickte Geschichte bis zum Schluss zu bringen, das wundert mich heute noch - das war ein Ritt über den Bodensee! Ist zum Glück gutgegangen, und das Eis unter der Story knackt auch nur wenig.


    Ach ja, deine Interpretation zum Konflikt Seligs ist völlig richtig: Er wird erwachsen, er vollzieht einen Schritt, den er eigentlich schon vor Jahren hätte tun müssen.


    Nochmals Kompliment für deine genaue Sicht auf den Stoff!


    Herzliche Grüße - Markus

  • So, ich bin jetzt auch durch und von mir gibt es auch (wie Dyke so schön sagte) ein WOW.


    Hat mir richtig gut gefallen und ich hoffe, Markus beeilt sich etwas mit der Fortsetzung :-]


    Ich weiß, Markus wird jetzt sagen, ich habe die Story verkannt oder so, aber für mich hätte es die Zwillingsstory nicht zwangsläufig geben müssen. Zwar war es spannend bis zum Ende, wie sich das Verhältnis der beiden entwickelt, aber ich hätte den Roman nicht weniger lesenswert gefunden, wäre sie einfach nur eine machtgeile Politikversessene gewesen.


    Ich musste wirklich schlucken, als der Selbstmord des vaters beschrieben wurde. Wie das arme Mädchen versucht ihn zu halten und er immer wieder sagt, es sei gut, sie solle ihn loslassen. Das war schrecklich und erklärt Vieles. Da hat Lisa einen Knacks abbekommen, den man wohl auch nie mehr los wird.


    Paul entwickelt sich zur Spürnase Nummer 1, das ist wirklich schön zu sehen. Ich habe den Eindruck je weiter er sich von Lisa entfernt, desto treffsicherer wird er auch in seinen Untersuchungen.


    Den Epilog hätte ich mir anders vorgestellt. Ein Satz à la "Maria saß neben ihm und lächelte" hätte doch nicht weh getan. Das wäre schön gewesen. Dass er seinen Sohn jetzt zu sich nimmt, geht mir nicht nach, dafür gab es dazu viel zu wenig Informationen. was ist mit der Mutter des Kindes, welche Problem hat der Junge etc. ?


    Alles in allem ein toller Roman, den man empfehlen kann!
    Ich habe mir Dykes Zusammenfassung und Markus Erläuterung nochmal durchgelesen und ich finde immer noch alles recht schlüssig. Ich hatte den Verdacht, dass das holprig wird im letzten Abschnitt, aber dem war nicht so. Das Ende hätte vielleicht noch ein paar Seiten länger sein können, aber es wird ja eine Fortsetzung geben :-]

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich bin auch fertig, und bin etwas zwiegeteilt.


    Auf der einen Seite fand ich das Buch spannend und doch gab es irgendwann im zweiten Teil einen Knick bei mir an dem das Buch anfing mich nicht mehr so zu reizen.


    Anscheinend schafft Rasin die Flucht nach Kanada?
    Was wird aus Rüther und den anderen?


    Dieser Anschlag mit der S- Bahn und dem Hund der hätte von mir aus auch nicht mehr sein müssen, passt er für mich nicht in dort hinein, denn es geht ja um die Macht für lisa und um die Macht für Paul sich aus den Fesseln seiner Schwester zu befreien.


    Das Lisa hinter all dem steckt habe ich bereits vermutet.
    Bleibt die Frage, warum sie mit Nachnamen anders hieß.


    Den Schluss fand ich gut ,ich denek mal das er in das Haus nun einzieht mit seinem Sohn von dem wir dann im zeiten Band mehr zu lesen bekommen.
    Vielleicht wird der Sohn ja auch Polizist, vom Alter her könnte es klappen.





    Ich werde mir den zweiten Band von Paul kaufen, möchte doch wissen was aus Maria und ihm wird und auch was aus dem erwachsenen Paul wird.

  • Der Epilog gefällt mir; genauso wie schon der Prolog. Er ist gut geschrieben und ich für mich ist die Szene der Beleg dafür, dass Paul Selig ein anderes ("reifes") Verhältnis zu sich und seiner Vergangenheit hat.


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Sohn im Folgeband auftaucht, denke aber nicht, dass er dann bereits erwachsen ist. Denn da der Roman ja bereits in der Zukunft spielt, müsste die Handlung noch weiter in die Zukunft springen. Na ja, wir werden sehen...


    Das Buch hat sich gut gelesen. Bei den vielen Handlungsstängen fand ich aber, dass vieles nur angerissen wurde. Ich hätte es besser gefunden, wenn es weniger gegeben hätte, die aber ausführlicher. Die Zwillingsgeschichte gefällt mir gut, ich mag auch Paul, aber ich hätte gerne mehr dazu gewusst. Wann ist die Mutter gestorben? Welchen Einfluss hatte das auf den Vater? Von dem erfährt man außer seinem Selbstmord eigentlich fast nichts. Auch hätte mich noch mehr zum Leben der Geschwister interessiert. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich nicht so viele Thriller oder Krimis lese, sondern lieber Romane. Für die Leserunde habe ich mich angemeldet, weil mich die Zwillingsgeschichte interessiert hat.


    Ich bin schon gespannt auf das nächste Buch!

  • Das Ende hat mich im Grossen und Ganzen zufrieden gestellt.
    Ich finde es schön, dass Selig und sein Sohn wohl zueinander finden werden. Und dass das schöne Haus am Wannsee nicht mehr leer stehen wird. :grin


    Zum Verhältnis Lisa und Selig: Schön, dass Selig sich langsam aber sicher aus der übermächtigen Umklammerung von Lisa gelöst hat.
    Sie war ja schon total daneben und skrupellos. Und eben trotzdem seine Schwester......keine leichte Situation.


    Der Tod des Vaters war natürlich eine absolute Schocksituation für Lisa - so etwas zu verarbeiten stelle ich mir sehr, sehr schwer vor.
    Ihre Fähigkeit, Menschen zu manipulieren und über Leichen zu gehen war ja sehr ausgeprägt. Menschen wie Lisa kommen einem besser nicht in die Quere. :grin


    Ich bin auf jeden Fall schon auf den nächsten Fall gespannt. :-)

  • Hallo Markus,


    zu aller erst meinen Respekt und ein riesiges Danke schön, dass Du Dich so detaillierte mit Kritik auseinander setzt und Dich auch nicht scheust uns in das „Nähkästchen“ des Autors spicken zu lassen. :anbet


    Aber bin ich Dir noch eine Antwort schuldig:


    Zitat

    Original von Markus S.


    Es gilt ja als Grundregel des Schreibens, Genre nicht zu vermischen. Aber warum eigentlich? Wer bestimmt denn, dass Romane so und nicht anders auszusehen haben? Ist Genretreue so wichtig, weil es unseren Grundbedürfnissen des Lesens und Geschichtenhörens entspricht, so wie Joseph Campells Heldenreise? Oder ist es nur eine Gewohnheit, die man bestätigt sehen möchte?


    ch habe einige Zeit überlegt und auch bei wikipedia zu dem Begriff „Genre“ etwas gestöbert und bin zu meiner eigenen Lesermeinung gekommen.


    Bei der Vielzahl der erscheinenden Bücher ist die Zuordnung eines Romans zu einem Genre für mich eine Art „Wegweiser“, was mich grob in dem Roman erwartet. Auch hilft er dem Buchhändler sein Sortiment entsprechend zu präsentieren. Ein Fantasy-Leser wird sich wohl nicht in den Liebesroman- oder SF-Regalen umsehen.
    Das hat viel mit der Grunderwartung des Lesers zu tun, was er gerne lesen möchte.
    Das spricht nicht gegen Genre-Mixes, nur sollte ein Gerne ganz klar die Führung übernehmen. In einem Krimis darf es auch eine Liebesgeschichte geben, in einem SF Verbrechen und kriminalistische Ermittlungen oder in Fantasy starke psychologische Anteile.
    Es ist ähnlich wie in der Musik - ein Volksmusikfan kann kaum etwas mit Hard-Rock anfangen und umgekehrt.
    Dagegen kann eine Hardrock-Band ein Volksmusikstück auf ihre Art interpretieren und bei Ihren Fans Erfolg haben, ebenso wie eine Volksmusikgruppe einen Beatles-Song
    Wobei wahrscheinlich kein Fan jetzt plötzlich die Lager wechseln wird.


    Natürlich kommt es immer wieder auch einmal vor, dass ein Gernemix so gut ist, dass er alle überzeugt. Aber ist wohl eher die Ausnahme und meist bleibt es, trotz guter Kritiken, ein Geheimtipp.


    Zusammenfassend: Niemand verbietet es Genre zu vermischen, aber es ist damit zu rechen, dass weniger Erwartungshaltungen erfüllt werden oder marktetingtechnisch ausgedrückt: die Zielgruppe erheblich kleiner wird.


    Wenn solche Mischungen aber ankommen, wie bei dem aktuellen Hype um Vampir-Serien, die Vermischung von Horror-Elementen mit Liebesroman und/oder Kriminalroman, kann ein neues Genre oder zumindest ein Sub-Genre geboren werden.


    Vielleicht hilft Dir das, das große Mysterium „Leserschaft“ ein klein wenig besser zu verstehen. :grin


    Herzliche Grüße Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Ich hab das Buch jetzt auch beendet und nachdem ich den Rest jetzt in einem Rutsch gelsen habe, hier mein Eindurck zum zweiten Teil des Buches.


    Selig der ewige Zweifler. Irgendwie ist er nach seiner Gesundung nicht davon überzeugt, daß das alles gewesen sein soll. Daher macht er sich auf und findet heraus, daß Zinkowski kein Einzeltäter war.


    Mir hat es gut gefallen, wie Schritt für Schritt das Motiv Lisas enthüllt wurde, daß im Prinzip ja nur totale Machtgier war. Woher das wohl kam? Musste sie, nachdem sie ihren Vater nicht retten konnte mmer alles unter totaler kontrole haben? Ich denke das war wohl ihr Problem.
    Aber wie kaputt war schon das Verhältnis der Geschwister untereinander zum Zeitpunkt des Todes des Vaters.... Nichtmal Paul konnte sie sich öffnen.
    Ganz ofensichtlich wurde der wohl nicht nur von seiner Schwester, sondern auch schon von seinem Vater als schwach angesehen und klein gehalten.


    Die eigentlichen islamitsischen Anschläge sind vom Besitzer des Teehauses verübt worden, der mir bei Seligs Besuch dort eigentlich ganz symphatisch war. Aber da sieht man mal wieder, wie man sich täuschen kann.


    Schade fand ich auch, daß Kaskan sterben musste. Ich hätte ihm ein noch ein ruhiges Leben gewünscht.


    Irgendwie habe ich überlesen, was mit Lisa am Schluss passiert, geht sie ins Gefängnis? Hat Selig noch einmal die Gelegenheit mit ihr zu sprechen und erfährt dabei was am Abend des todes seines Vaters passiert ist?
    Aber vielleicht zeigt uns das ja das nächste Buch...


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Sprache war sehr bildhaft, so lief bei mir das Kopfkino ab der ersten Seite. Ich denke, das nächste Buch mit Selig werde ich mir auch holen, alleine um zu kucken, wie es mit ihm, seinem Sohn und Maria weitergeht.
    Also Markus, halt dich ran ;-)