AUFBAU-Verlag insolvent

  • Übel.


    Tom, ich wünsche dir - und allen weiteren Autoren des Aufbau Verlages -, dass die für euch bestmögliche Variante eintritt. Das wäre dann wohl, dass sich die Ansicht der Geschäftsführung des Verlages durchsetzt (und damit der Verlag selbst solvent ist und bleibt und die Geschäfte weitergehen wie gehabt). Ich drücke die Daumen.


    Manchmal ist es allerdings auch so, dass zunächst negativ scheinende Umwälzungen sich als positiv entpuppen - indem man zum Beispiel (in einem Fall wie diesem) einen Verlag findet, der einem noch bessere Vertragskonditionen bietet oder indem die Verkaufszahlen durch den Verlagswechsel emporschnellen (weil der neue Verlag vielleicht viel mehr Werbung für das Buch macht oder weil dessen Bücher in den Buchhandlungen prominenter platziert sind).


    Wie auch immer - ich wünsche dir, dass das Resultat für dich mindestens so gut ist wie der Ist-Zustand.

  • Hallo, Katzano.


    Danke für die guten Wünsche! :anbet


    Ich denke, für uns Autoren wird es schlimmstenfalls weniger problematisch werden als für die Mitarbeiter des Verlags, vom Lektorat bis hin zu den Vertretern. Wenn ein anderer Verlag die Rechte als Paket aufkauft, sind die alle arbeitslos. Aus unserer Sicht ist in der Hauptsache problematisch, dass bestehende Titel möglicherweise eine Zeit lang nicht auf dem Markt sein werden. Für die Leute bei Aufbau geht es um die nackte Existenz. Das ist sehr bitter, zumal die Insolvenz eine strategische ist - eigentlich geht es dem Verlag nämlich nicht schlecht.

  • Oh, das seh ich jetzt erst. :wow Ich habe auch einige gute Titel aus dem Aufbau-Verlag bei mir stehen. Wäre wirklich sehr schade, wenn das jetzt alles so auseinanderbricht. Ich drück einfach mal die Daumen (auch für Tom ;-)) :daumendrueck

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • In der Ausgabe der FRANKFURTER RUNDSCHAU vom heutigen Tage (03.06.2008 - Feuilleton/Seite 36) ist unter der Überschrift Um Sachlichkeit bemüht zu lesen, dass die Aufbau-Verlagsgruppe weitermachen will.


    Die Geschäftsführer sagten gestern auf einer Pressekonferenz im Berliner Verlagshaus, das Unternehmen arbeite operativ kostendeckend und besitze mindestens die seit 1992 erworbenen Buchrechte.


    Nachrufe sind verfrüht

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Und hier noch ein Link zum Onlineartikel in der WELT, den ich in der Printausgabe gelesen habe: < Klick > mit dem Titel "Aufbau-Mitarbeiter wollen um Verlag kämpfen". Ich weiß nun gar nicht mehr, was ich eigentlich wem glauben soll. Alles irgendwie sehr undurchsichtig (zumindest für mich Außenstehenden).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier : Der Betrieb scheint zunächst vorläufig gesichert, und der Insolvenzverwalter will noch im Sommer ein tragfähiges Konzept vorlegen, um die Verlagsgruppe zu retten. Das Herbstprogramm wird wie angekündigt erscheinen, niemand verliert vorerst seinen Job, kein Autor wird ohne lieferbare Bücher dastehen. Das ist der Status Quo. Was nicht bedeutet, dass es nicht morgen schon eine fette Überraschung geben wird, was dem Herren, der die Insolvenz angezettelt hat, zuzutrauen ist, da er, meinem Verständnis nach, sogar meint, Inhaber aller Lizenzrechte zu sein. Aber so, wie es aussieht, geht es erst einmal ganz normal weiter. Viele Autoren haben sich solidarisch erklärt. Wie schon vorher gesagt - der Verlag steht an und für sich ganz gut da. Die Insolvenz ist nicht durch schlechtes Wirtschaften enstanden, sondern weil der Hauptgesellschafter und -investor im Nachgang der jüngsten Gerichtsentscheidungen eine exorbitante Forderung aufgemacht hat, gegen seinen eigenen Laden wohlgemerkt, der diesen in die Knie zwingt - oder zwingen soll. Ob das geschieht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Angeblich ist Aufbau heute und gestern mit Bestellungen der Buchhandlungen nachgerade überflutet worden. :-)

  • @ Tom
    Das mit dem Procedere bei einer Insolvenz ist mir schon weitgehend klar. Ich habe mich etwas mißverständlich ausgedrückt.


    Zwischen den Zeilen (und manchmal auch darauf) konnte man meinen früheren Posts zu diesem Thema vielleicht entnehmen, daß ich für Herrn Lunkewitz ein gewisses Verständnis und für die Treuhand bzw. deren Rechtsnachfolger überhaupt keines habe.


    So, wie sich Herr Lunkewitz aber jetzt, z. B. gegenüber „seinen“ Angestellten verhalten hat, wird mir das Ganze etwas suspekt. Wieso dieses „Abtauchen“, dieses Verhalten gegenüber denen, die nun wirklich nichts für diese Situation können? Darauf, auf das Verhalten des Hauptbeteiligten, bezog sich mein „nicht mehr glauben können“. Sofern die Beschreibung der Geschäftsführer zutrifft.


    Ich fürchte, das hat ein Stadium erreicht, in dem niemand mehr die Wahrheit sagt bzw. wahrhaftig handelt. Vermutlich werden schon die Schlammbehälter gefüllt, um sie zu gegebenem Zeitpunkt benutzen zu können. Am Ende kann es dann nur noch darum gehen, wer am wenigsten verliert, bei einem Kampf jeder gegen jeden. Und die, welche vermutlich am meisten zu verlieren haben, haben am wenigsten zu sagen und den geringsten Einfluß auf den Lauf der Dinge.


    Nur am Rande sei erwähnt, daß mir bei einer Verlagsgruppe dieser Größe (unabhängig von meiner eigenen Meinung) durchaus auch Gedanken an ein Thema wie "Meinungsfreiheit" kommen. Was ist, wenn eine solche Größe bzw. Plattform für Autoren, und damit im weiteren Sinne für Meinung, vom Markt verschwindet, bzw. irgendwo eingegliedert wird?


    Schade, sehr schade. :-(

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich finde die Sache auch total schade :-(, habe auch einige Bücher vom Aufbau-Verlag im Regal stehen. Gestern habe ich erst mal einige Hamsterkäufe getätigt; Aufbau auf Vorrat sozusagen. Hoffentlich kommt es nicht so weit, dass der Verlag einfach geschluckt wird und damit praktisch verschwindet.


    Eddie

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Hm... war das vielleicht nur ein teurer PR gag, um uns zu aufbau-hamsterkäufen zu bewegen? :gruebel - :rolleyesUnd ich bin wieder mal drauf reingefallen!!! :bonk
    Oder eine methode, um stellenabbau zu betreiben, wie es das in den 50ern mal bei Swarovski gab, denn die flexibleren haben sich sicher schon woanders beworben, die andern schickt man verbilligt in frühpension bevor sie die vollen beträge bekommen...
    Ehemaliger staatsbetrieb... heisst das, die mitarbeiter sind/waren irgendwie pragmatisiert und werden jetzt mit der insolvenz-keule hinausgebissen?


    MagMa, die einfach in letzter zeit zu viele verschrobene verschwörungstheorie-videos auf You-Tube gesehen hat, um irgendwem noch irgendetwas zu glauben...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    MagMa, die einfach in letzter zeit zu viele verschrobene verschwörungstheorie-videos auf You-Tube gesehen hat, um irgendwem noch irgendetwas zu glauben...


    Verschwörungstheorien sind doch wirklich schön... Aber irgendwie ist ja auch mal was wahres dran! :lache

  • Petersen hat dicht gemacht? Wie kommst du darauf Magna?? ?(
    Man kann doch im Buchladen und auch beim Verlag selbst per Internet immer noch bestellen. :gruebel

  • OT: Also meine Thalia-bestellungen liefen im Mai über einen anderen importeur - mit der begründung, Petersen sei in konkurs gegangen, vielleicht hat ihn wer aufgekauft, der den namen erhalten hat :OT

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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