Gutes Buch trotz schlechten Titels?

  • Hallo,


    Kennt ihr Bücher, die einen schlechten, kitschigen oder langweiligen Titel gehabt haben, sich dann aber als wahre Schätzchen herausgestellt haben?


    Ich hab erst vor kurzem das Genre der historischen Romane für mich entdeckt.
    Die meisten Titel aus diesem Genre sind Berufs- oder Tätigkeitsbezeichnungen- ziemlich unpersönlich und einfallslos, wie ich finde.
    Ich hab dagegen die Erfahrung gemacht, dass nur diejenigen Bücher aus diesem Genre gut waren, die sich auch durch einen im Vergleich zu anderen, originellen Titel ausgezeichnet haben.
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

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  • Das geht mir auch schon öfters so. Deswegen richte ich mich nie nach dem Titel. Ich geh eigentlich nur nach Empfehlungen oder Klappentext.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Die Titel sagen ja auch oft sehr wenig aus. Entweder wird in der Übersetzung geschlampt oder der Verlag hat nur den Inhalt kurz angelesen und entscheidet dann über einen Titel, da der Autor oder die Autorin da ja nix mitzureden hat.

  • Die Therapie oder Das Kind von Sebastian Fitzek sind meines Erachtens beides gute Bücher, aber beide Titel sind mieserabel. (Furchtbar einfallslos und langweilig)


    Demnach beurteile ich beim Titel inzwischen nicht mehr, wie gut ein Buch ist, obwohl solche Umstände tatsächlich weniger zum Kauf anregen.

  • Ob ein Titel schön oder furchtbar ist, ist mir generell egal. Die Hauptsache ist, dass der Titel die Neugierde in mir weckt, das Buch aus dem Regal zu holen. Und das schafft ein schlechter Titel ebenso wie ein Guter.

  • "Erdbeermond" von Marian Keyes find ich irgendwie dumm betitelt. Gut, in Original heißt es "Anybody out there?", das passt besser. Warum hier "Erdbeermond" gewählt wurde, bleibt mir ein Rätsel.
    Aber ich kannte ja den Inhalt und die Autorin, bevor ich es gekauft habe, also hat mich der deutsche Titel nicht abgehalten.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Die meisten Titel sind eigentlich ziemlich einfallslos. Im Grunde steht da fast immer das selbe drauf, nur anders formuliert.
    Besonders bei den historischen Romanen fällt das auf. Da fängt der Titel mit „Die“ an und endet mit „in“. ;-)


    Darum richte ich mich auch nicht danach.
    Der Titel eines Buches muss nichts sagen, und man sollte sich nicht dadurch beeinflussen lassen.

  • Der Titel ist für mich wichtiger als das Cover. Wenn er mich nicht anspricht, lese ich den Klappentext oft gar nicht. So sind sicher viele interessante Bücher unbeachtet geblieben.

  • Nach Titeln richte ich mich nicht mehr. Da die meisten Autoren dabei ja nichts mitzureden haben, richte ich mit mehr nach Rezi, Cover und Klappentext. Nur Bücher mit Standardtiteln wie 'Die Nacht des...', 'Im Zeichen des...', 'Das Jahr des...' und so weiter kaufe ich schon aus Prinzip nicht. Es sei denn, sie haben wirklich sehr gute Rezis.

  • Ha, das gibt es nicht. Ich lese seit 2 Tagen an einem Buch, dass genau in diesen Thread passt und es ist das allererste mal, dass mir das passiert.


    Das Buch nennt sich: 'MacTiger, Ein Highlander auf Samtpfoten' von Andrea Schacht


    Das Buch sprach mich nur durch die Covergestaltung an (Weltbild Cover) und des Klapptextes wegen. Der Titel an sich spricht eher für ein sehr kitschiges Katzenabenteuer. DAS IST ES EINDEUTIG NICHT. Allerdings muss ich sagen, dass ich noch nicht fertig bin. Es kann also noch sehr steil bergab gehen. Glaube ich aber nicht. Jedenfalls nicht für mich. Es wird jeweils aus der Sicht von MacTiger, dem Kater und Margita May erzählt.


    Zitat

    MacTiger würde vor ein paar Jh. kaltblütig ermeuchelt und schaffte es nicht, mit seiner ebenfalls ermordeten Herrin, ins Jenseits davonzuschweben. Seitdem geistert er auf Drumnadruid Castle umher und vertreibt sich die Langeweile mit 'Touristen erschrecken'. Margita May kommt mit ihrer Tante Henrietta als Touristin auf das Schloss. Tantchen erleidet eine Magenverstimmung, wodurch beide gezwungen sind, länger zu bleiben. Das Gerücht um einen Geist mit rötlich, glühenden Teufelsaugen, war von anfang an bekannt. Doch gibt es ihn wirklich?


    MacTigers Episoden werden immer mit einem Zitat von Edgar Allan Poes 'Raven' beendet. Merely this and nothing more. Das gibt immer einen besonders klangvollen Abschluss.


    Das gesamte Buch ist durch und durch mit unheimlich trockenem Humor geschmückt, der für meine Begriffe wirklich passt und nicht auf Krampf geschrieben wurde. Ehrlich? Manche Stellen ließen mich an Terry Pratchett denken.


    Ich muss mich jetzt aber erstmal zurückhalten, denn ich bin doch wirklich noch nicht fertig mit dem Buch. Ich schreibe später noch eine Rezension.


    Edit: Gerade bemerkt, dass Herr Palomar schon einen Thread zu dem Buch eröffnet hat. Wer also mal nachlesen will: <<KLICK>>


    Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass es sich hier nur um eine Meinung zwischen Titel und Buch handelt. Es ist wirklich 'nur' eine leichte Lektüre, dennoch nicht sooo kitschig, wie der Titel einem weißmachen will und gefällt mir bisher trotzdem bis zu 9,5 Punkten.
    This it is and nothing more. :lache

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Die Therapie oder Das Kind von Sebastian Fitzek sind meines Erachtens beides gute Bücher, aber beide Titel sind mieserabel. (Furchtbar einfallslos und langweilig)


    Ich finde, wenn man den Inhalt kennt, trifft es das genau. Also, ich finde die Titel nicht schlecht.
    Schlimmer finde ich z. B. ein gerade zu Ende gelesenes Buch "Weiblich, ledig, untot". Aaaaber: Das Buch ist einfach toll!

  • Hi zusammen :wave
    Hm, ist mir so bisher noch gar nicht unter gekommen.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Spontan fällt mir kein Buch ein, wo ich den Titel furchtbar fand, aber den Inhalt des Buches gut!


    Der Titel eines Buches ist natürlich wichtig, weil ich danach auch oft entscheide, ob ich ein Buch im Geschäft überhaupt in die Hand nehme...

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Also ich bin mir sicher, daß es tolle Bücher gibt, die nur einen blöden Titel haben. Aber bei mir ist das Problem, daß die wohlklingenden Titel eher meine Aufmerksamkeit erregen und die mit schlechtem Titel dann nicht so anziehen, außer das Cover ist super gemacht.


    Überhaupt, werde ich viel von Äußerlichkeiten eines Buches (Titel, Cover, Farben etc) beeinflusst.

  • Wenn ich ein Buch mit gutem Titel sehe und noch das Cover stimmt, dann spricht mich das eher an, als wie ein Buch mit einem doofen Titel. Einen bsp. hab ich jetzt zwar nicht, aber wenn der Titel mich nicht anspricht, dann les ich das nicht, egal ob es jetzt gut ist oder nicht. Eins fällt mir ein "Der kalte Hauch des Flieders", wenn Schnuffi mir es nicht in die Hand gedrückt hätte, wäre ich nie auf das Buch drauf aufmerksam geworden, da der Titel mich überhaupt nicht anspricht. Buch zwar gut, aber Titel passt nicht zu dem inhalt.

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Also ich fand folgenden Titel total unpassend:


    "Atlas für verschollene Liebende" von Nadeem Aslam


    Der Titel hört sich eher nach irgendeiner kitschigen Liebesgeschichte an, dabei geht es überhaupt gar nicht darum.


    Ist übrigens ein sehr, sehr empfehlenswertes Buch!!

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Alicja
    Ich hab dagegen die Erfahrung gemacht, dass nur diejenigen Bücher aus diesem Genre gut waren, die sich auch durch einen im Vergleich zu anderen, originellen Titel ausgezeichnet haben.
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Nein, zum Glück nicht. Die Titel sind oft unpassend, scheinbar von Leuten ausgesucht, die den Inhalt nicht kennen. Gibt inzwischen sogar Bücher, die neu aufgelegt werden und dann plötzlich "Die... -in" heißen. "Miss Emily Paxon" von Peter Prange heißt in der Neuauflage "Die Rebellin"... :rolleyes


    Letztes Jahr habe ich ein Buch gelesen, das im 1. Jahrhundert in Schottland spielt. Gut recherchiert und geschrieben. :-) Auf Englisch heißt es "The White Mare", benannt nach dem Volksstamm der Hauptfigur. Die deutsche Ausgabe heißt "Tartan und Schwert" mit entsprechendem Cover. :yikes


    Ich gehe eher nach dem Klappentext und lese evtl. die ersten Seiten an.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")