Das Adoptivzimmer von Antonia Michaelis

  • das adoptivzimmer von antonia michaelis


    ich kann ja nie an der jugen und kinderbuch abteilung vorübergehen....das wurde mir jetzt mal wieder zum "verhängnis"! :rolleyes :P


    Spätestens seit Alice im Wunderland von Lewis Carrol oder Die unendliche Geschichte von Michael Ende weiß jedes Kind, dass sich hinter Spiegeln, Wasserfällen, Büchern, Türen und anderen (un-)durchdringlichen Dingen gerade für Heranwachsende neue, fantastische Welten verbergen können. Im neuen Roman Das Adoptivzimmer von Antonia Michaelis ist es eine Tür, die dem elfjährigen Icherzähler und Waisen Achim ein neues Universum eröffnet. In einem rätselhaften Haus am Meer nämlich gibt es einen verborgenen Raum, der unter Wasser zu liegen scheint. Hier auf dem Bett sitzt Achims Doppelgänger, der ihn mitnimmt in ein fremdes Reich, in dem es ein Labyrinth aus Fliesen, den Palast des Namenlosen, einen zu befreienden Bruder zu sehen und -- vor allem -- gewaltige Abenteuer zu bestehen gibt.
    "Wenn dies eine Geschichte wäre, die ich erfunden hätte, würde ich sie sowieso ganz anders erzählen", behauptet Achim in Michaelis' Das Adoptivzimmer einmal dreist. Dabei ist eines sicher: Genauso spannend und eindringlich, wie die Autorin den Icherzähler seine“ Geschichte erzählen lässt, muss man sie erzählen lassen. Das ist ja das Tolle an fantastischer Kinder- und Jugendliteratur: Wenn sie uns Lesern glaubwürdig erscheint, dann ist sie hundertprozentig wahr. --Isa Gerck


    Kurzbeschreibung
    Der elfjährige Waisenjunge Achim ist eben erst raus aus dem Kinderheim zu Ines und Paul gezogen, und noch ist alles fremd und neu für ihn. Doch damit nicht genug: Hinter einer seltsamen Tür entdeckt Achim das Adoptivzimmer, ein Zimmer, das - wie er selbst - vom Haus nur geduldet zu sein scheint, ohne richtig dazuzugehören. Es ist Teil einer anderen Welt, die von den mächtigen und bösen Namenlosen beherrscht wird. Als Achim einen Jungen trifft, der von dem...



    ich habe kurz reingelesen und mag den schreibstil sehr gern! :-) mal schauen was noch so auf mich wartet!!


    Edit: Rechtschreibung im Threadtitel korrigiert. LG JaneDoe

  • Das Adoptivzimmer
    Antonia Michaelis, 2004

    Illustrationen Birgit Brandt
    Loewe, 978-3785549776


    In ihrem Buch "Adoptivzimmer" beschäftigt sich Antonia Michaelis mit zwei wichtigen Themen, dem Einfinden in eine Adoptivfamilie und der Trauer und Sehnsucht nach einem verlorenen Kind. Wie auch in ihren anderen Büchern vermengt Antonia Michaelis dabei phantastische Elemente mit der Realität.


    Achim, der elf Jahre alt ist und Asthma hat wird von den Ribbeks adoptiert - mir spukte die ganze Zeit das Gedicht über "Herrn Ribbek von Ribbek im Havelland" und seinen Birnbaum im Kopf herum, die Assoziation verläuft allerdings ins Leere. Bei Paul und Ines fühlt er sich nicht unwohl, aber es plagt ihn die Furcht, dass er zurückgeschickt werden könnte, er kann die Liebe, die ihm gegeben wird nicht immer begreifen.


    Aber er ist nicht der einzige, der adoptiert ist in diesem Haus, da ist noch das Zimmer mit dem seltsamen Knauf, das Ines und Paul seltsamerweise übersehen, das Adoptivzimmer, dass in eine völlig andere Welt führt, das Zimmer, in dem er Arnim trifft. Arnim ist der Sohn von Paul und Ines, vor langer Zeit in einem Autounfall gestorben und seitdem dort wegen der Trauer seiner Eltern vom Namenlosen gefangen gehalten.


    Denn der Namenlose versagt es all jenen, die von der Trauer in der realen Welt zurückgehalten werden, sich in bunte Vögel zu verwandeln, er baut sein Schloss aus Steinen von Sehnsucht und Trauer. Es liegt an Paul, seinen toten "Bruder" zu retten, damit er mit den anderen Vögeln in den Süden ziehen kann.


    Antonia Michaelis gelingt wieder ein überzeugendes Buch, ich würde sagen, dass es von der Sprache etwas einfacher gehalten ist als ihre Bücher "Die wunderliche Reise von Oliver und Twist" sowie "Mike und ich und Max Ernst", aber das stört weniger.


    Was mehr stört, ist, dass zuerst eine scheinbare Trennung zwischen realer Welt und der Parallelwelt aufgebaut wird, diese aber immer mehr verwischt. Achim bemerkt einmal verwirrt, dass er eigentlich in der Parallelwelt gefangen ist, durch ein Bild aber wieder in die reale Welt gekommen ist und nun von der Parallelwelt träumt - ich selbst finde auch, dass diese Übergänge nicht unbedingt die beste Lösung sind.
    Es gibt Übergriffe, so zum Beispiel eine seltsame Pflanze in der realen Welt, einen Schlüssel, der gefunden werden muss, das Ende finde ich in seiner Aussage zwar gelungen, da es sich gegen das Ziel vieler Fantasybücher richtet, aber durch die Vermischung der Welten auch wieder ein wenig unpassend.


    Die Geschichte steckt voller guter Ideen, aber sie hat kleine Macken, ist trotz all der wichtigen Themen nicht ganz so überzeugend wie das Buch, das ich zuvor von ihr gelesen habe.
    Sie ist aber nicht schlecht. Denn sie ist spannend, manchmal ein wenig rätselhaft und niemals irgendwie uninteressant. Achims Probleme sind gut geschildert, er ist ganz sympathisch - und mutig im Verlauf des Buches. Arnim hingegen bleibt blass. Ich habe keine Ahnung, was für ein Mensch er ist - er ist nur noch ein Abbild, schade.


    Man hätte ein wenig mehr aus dem Buch machen können, aber gefallen hat es mir trotzdem, ich mag Antonia Michaelis' Bücher. Dieses ist zwar keines der besten von ihr, aber dennoch sehr gelungen.


    Fazit
    Ein tolles Kinderbuch von Antonia Michaelis, wieder von den Charakteren und vom Inhalt recht gut gelungen. Leider steht es ein wenig hinter dem zuvor gelesenen von ihr zurück.


    8/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • Kleine Anmerkung:


    Könntet Ihr bitte auch auf Groß- und Kleinschreibung achten??? Danke!


    Edit meint Sisia und Lesemausz

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

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  • Zitat

    Original von bartimaeus


    Kleine Anmerkung: Sisia hat den Ausgangsbeitrag, den ich aufgegriffen habe, 2004 geschrieben und war 2007 das letzte Mal im Nest, da wirst du wohl Pech haben :lache


    Aber die Mausz könnte es noch lesen....


    Edith fragt barti mal, ob er heute einen Besser-wisser-Tag hat....???

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

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  • Dies war mein erstes Buch der Autorin. Auch ich denke, dass man wohl noch etwas mehr hätte aus der Geschichte rausholen können, aber vielleicht empfindet man es nur als Erwachsener so. Für die Ziellesergruppe ist es, denke ich, sehr gut so, wie es ist. Doch auch ich fand das Buch so schön, dass ich garantiert noch weitere von A. Michaelis lesen werde.


    Eine wunderschöne Geschichte mit Tiefgang und einer, wie soll ich sagen, angenehm beflügelnden Art von Fantasy.