Hallo zusammen!
Nachdem ich das oben genannte Buch ausgelesen habe, dachte ich mir, ich schreibe mal eine Rezension darüber. Für den Bereich "Fantasy" ist es meine erste Rezi.
Zum Autor:
A. Lee Martinez wurde mit seinem Debut "Diner des Grauens" über Nacht zum Shootingstar. Er lebt in Dallas, Texas, wo er schreibt, jongliert, Videospiele spielt und Zeitreisen unternimmt. Vielleicht ist er ein Geheimzauberer (das wäre allerdings geheim), und es könnte sein, dass er Gartenarbeit mag. Sicher ist jedoch, dass er Lebensläufe nicht ausstehen kann. Und eigentlich hat er auch keinen Spaß an Gartenarbeit. Alles andere an dieser Biografie ist jedoch absolut korrekt.
Zum Inhalt:
Sie ist untot. Sie ist eine Hexe. Sie hat keinen Namen, aber eine nervtötende Ente als Schutzgeist. Und unbändigen Appetit auf Menschenfleisch Doch als die Grundfesten der Welt durch einen wahnsinnigen Zauberer erschüttert werden, ändert sich alles. Denn gemeinsam mit dem Weißen Ritter muss die Hexe alles daransetzen, das Zauberreich zu retten. Sie hat allerdings nicht bedacht, wie appetitanregend der Ritter ist, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes...
Meine Meinung:
Als ich dieses Buch bei Thalia bei den Neuerscheinungen gesehen habe, war nur noch ein Exemplar vorhanden. Als allererstes ist mir das ungewöhnlich gestaltete Cover aufgefallen und als ich das Buch dann zur Hand nahm, um den Klappentext zu lesen, habe ich es eben nicht wieder weggelegt, sondern gekauft :chen.
Das Buch erinnerte mich gleich von Anfang an etwas an die "Betsy-Taylor-Romane"; eine Meinung, die sich während des Lesens auch gefestigt hat, obwohl die Protagonistin aus "Eine Hexe mit Geschmack" charakterlich nur wenig mit Betsy gemeinsam hat. Es sind vor allem die bissige Situationskomik und der wohl platzierte Zynismus, welche die beiden Charaktere verbinden. Ein weiteres Charakteristikum dieses Romans ist, dass viele Klischees aus unserer Realität umgekehrt und lächerlich gemacht werden; so empfindet beispielsweise die namenlose Hexe ihre Schönheit als Fluch und setzt alles daran, sich zu verunstalten und ihre Verliebtheit äußert sich darin, dass sie das Gesicht ihres Auserwählten fressen will.
Obwohl in "Eine Hexe mit Geschmack" auch einige Gliedmaßen ausgerissen werden und ziemlich viele Köpfe rollen, halte ich das Buch im Grunde nicht für besonders brutal, da diese Dinge nicht auf eine blutrünstige, sondern auf eine humorvolle, teilweise nüchtern-naive Art aus Sicht der namenlosen Hexe geschildert werden. Auch die anderen Charaktere, die die namenlose Hexe auf ihrer Reise begleiten, sind alle auf ihre Weise originell und witzig; besonders hervorheben möchte ich jedoch Molch. Molch ist blutrünstig, gehässig, mault nur rum und ist eine Ente. Eine sehr süße Ente.
Man kommt sehr gut und schnell durch das Buch durch; der Schreibstil ist flüssig und sehr leicht verständlich. Also die ideale Lektüre für zwischendurch. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Seiten nicht so eng bedruckt sind, wie es bei manchen anderen Büchern der Fall ist. Ich war immer sehr schnell mit einer Seite fertig. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen; es hat bewirkt, dass ich mich in nächster Zeit stärker mit dem Genre "Fantasy" auseinandersetzen werde.
Eddie