Buchhandel heute

  • Zitat

    Original von Elbereth
    beo, ja!
    und was Du als Dinge die die Welt nicht braucht bezeichnest ist eben vor allem eines: kein Buch.


    Daher kein Verstoß gegen die Buchpreisbindung, dies nur als Erklärung.


    Ab wann wäre es denn ein Verstoß? Wenn es zu jedem Buch eine Tasse dazu gäbe und nicht erst nach 10 Büchern? Oder erst, wenn der Wert des Gratis-Artikels den Wert des Buches übersteigt? Oder nur, wenn es ein Buch dazu gibt, weil man ja als durchschnittliche Leseratte dieses ganze andere Zeug gar nicht braucht, es also keinen Wert darstellt?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Ab wann wäre es denn ein Verstoß? Wenn es zu jedem Buch eine Tasse dazu gäbe und nicht erst nach 10 Büchern? Oder erst, wenn der Wert des Gratis-Artikels den Wert des Buches übersteigt? Oder nur, wenn es ein Buch dazu gibt, weil man ja als durchschnittliche Leseratte dieses ganze andere Zeug gar nicht braucht, es also keinen Wert darstellt?


    Ein Verstoß läge dann vor, wenn der Buchladen selbst einen Preisnachlaß gewährt, ohne dazu vom Verlag autorisiert zu sein.


    Die Sache mit dem ZEIT-Gutschein muss man sich folgendermaßen vorstellen:


    Man geht mit seiner Oma in einen Buchladen und will ein Buch für 20 EUR kaufen. Oma sieht den dünnen Geldbeutel ihres Enkels und wird von Mitleid überwältigt und sagt zu der Arbeitskraft an der Kasse:
    "Mein Enkel zahlt 15 EUR und ich zahle 5 EUR."
    Das Buch wird also zu seinem angegebenen Preis von 20 EUR verkauft. Wer letztendlich wieviel von diesem Kaufpreis entrichtet ist egal. Wichtig ist nur, dass in die Kasse der Verkaufspreis von 20 EUR eingegeben wird.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Danke, das hatte ich schon verstanden - es ging aber jetzt nicht mehr um diese seltsamen Sponsoring-Gutscheine, sondern um solche Treueprämiesammelpunkteaktionen. Dort wird die Prämie, wenn ich richtig informiert bin, vom Buchladen gestellt - es wird also ein Preisnachlaß in Form eines anderen Artikels, den man gratis bekommt, gewährt. Der Unterschied ist imho also nur, daß es kein direkter finanzieller Vorteil ist. Aber das wäre es bei einer Aktion "Zwei Bücher zum Preis von einem" ja auch bestenfalls indirekt.


    Blackie : Danke, damit dürfte der Fall klar sein. Wobei bei der 2%-Regel imho selbst eine Zugabe von Radiergummis bei 9 Eur-Taschenbüchern dann ja schon grenzwertig ist. Oder gilt der Einkaufspreis?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von LeSeebär ()

  • Zitat

    Original von LeSeebär
    Blackie : Danke, damit dürfte der Fall klar sein. Wobei bei der 2%-Regel imho selbst eine Zugabe von Radiergummis bei 9 Eur-Taschenbüchern dann ja schon grenzwertig ist. Oder gilt der Einkaufspreis?


    Hm, da hast Du schon recht.
    Aber ich bin zuversichtlich, dass man bei einem Mengenkauf auch schon Radiergummis mit einem EK von 0,18 € bekommt, die man dann guten Gewissens bei einem 9 €-Kauf dazugeben kann...


    Letzten Endes hat sich vor allem der Buchhändler/die Buchhandlung an die PB zu halten und das tun manche, manche nicht und manche ab und zu. :grin

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Das sollten sie aber, denn wenn man sie erwischt, wird es teuer...



    Ich hab den Eindruck, dass bei den kleinen Buchhandlungen die Angst nicht groß ist, erwischt zu werden.


    Die Kunden merken den Verstoß in der Regel nicht und wenn, dann sind sie wohl die letzten, die sich beschweren würden.


    Und warum die Konkurrenz niemanden beim Börsenverein meldet ...? Wahrscheinlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus.


  • Möglich...auch der Buchhandel ist vor schwarzen Listen bzw. Standesdünkel untereinander nicht gefeit. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Blackie


    Möglich...auch der Buchhandel ist vor schwarzen Listen bzw. Standesdünkel untereinander nicht gefeit. :rolleyes



    Allerdings nicht!


    Nicht mal der kleine und "gute" Buchhandel. Warum die so mit der Preisbindung zündeln, frage ich mich manchmal wirklich. Den großen wäre ein Wegfall der Preisbindung ja nur recht. Aber die kleinen sollten sich wirklich darum kümmern, dass sie erhalten bleibt. Wenn sich die nicht daran halten, dass geht bald die ganze Argumentation flöten und damit die auch die Preisbindung darselbst.

  • Zitat

    Original von Bodo: An euch Buchkäufer: was erwartet Ihr vom Buchhandel? Was findet Ihr gut, oder was stinkt euch gewaltig? Was sollten wir besser machen, was war gut?


    Anhand des Ausgangsbeitrags möchte ich tatsächlich einen Verbesserungsvorschlag unterbreiten. Können die Buchhandlungen ihre Preisaufkleber bitte nicht auf die Folien über die Inhaltsangaben kleben, sondern an eine andere Stelle. Dieses Phänomen ist mir gestern besonders häufig bei HC-Titeln des Diogenes Verlages aufgefallen (und hat mich erfolgreich von Spontankäufen abgehalten).

  • Hallo wirbelwind,


    eigentlich sehen die Aufkleber von Weiland verlagsunabhängig gleich aus, abgesehen von Titel, Autor, Barcode. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass Diogenes dafür verantwortlich ist. Im übrigen stellt sich mir die Frage, warum etikettiert wird, wenn der Scancode auf dem Schutzumschlag enthalten ist. Kann nicht durch die Folie gescannt werden?

  • Ach so, wenn natürlich extra noch mal Aufkleber verwendet werden erübrigt sich der Kommentar. Sicher kann man durch die Folie scannen :) Wenn man aber keine eigenen Aufkleber verwendet, ist trotzdem oft von verschiedenen Verlag aus auch schon ein Aufkleber drauf. Manchmal über dem Text. Technisch bedingt?


    Ich find es immer ganz praktisch, wenn das oberste Buch geöffnet ist ohne Aufkleber. dann kann man alles lesen und sich dann ein Buch mitnehmen. Ob überklebt oder nicht. Da gibts ja so viele Varianten mir großen und kleinen Aufklebern, eingedruckten und aufgeklebten Preisen.


    Das es beim Buch-Beschnuppern stört, kann ich mir gut vorstellen. Geht mir auch oft so wenn ich unterwegs bin.

  • Weltbild kann es auch sehr gut, die Etiketten genau auf die Kurzbeschreibung zu kleben, nicht nur bei eingeschweißten HCs, sondern durchaus bei Taschenbüchern. Das hat mir oft genug die Freude beim Bücherschauen im Weltbild Shop versaut. :rolleyes Mittlerweile schaue ich da eher selten.

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Weltbild kann es auch sehr gut, die Etiketten genau auf die Kurzbeschreibung zu kleben, nicht nur bei eingeschweißten HCs, sondern durchaus bei Taschenbüchern. Das hat mir oft genug die Freude beim Bücherschauen im Weltbild Shop versaut. :rolleyes Mittlerweile schaue ich da eher selten.


    Das ist mir bei auch letzte Woche bei Weltbild aufgefallen, ich fand ein Buch serh interessant vom Cover und denn Namen und als ich mehr über denn Klapptext wissen wollte entdeckte ich ein Etikett Aufkleber mitten in der Beschreibung :fetch wie soll man dann überhaupt lesen können worin es in den buch ging wenn mittendrinn ein Aufkleber klebt :bonk

  • Zitat

    Original von ladystyle


    Das ist mir bei auch letzte Woche bei Weltbild aufgefallen, ich fand ein Buch serh interessant vom Cover und denn Namen und als ich mehr über denn Klapptext wissen wollte entdeckte ich ein Etikett Aufkleber mitten in der Beschreibung :fetch wie soll man dann überhaupt lesen können worin es in den buch ging wenn mittendrinn ein Aufkleber klebt :bonk


    Ich habe da schon oft die Aufkleber etwas abgemacht und habe nur darauf gewartet, dass eine der Verkäuferinnen etwas dazu sagt. Da hätte ich dann was zu gesagt, wie nervtötend diese Aufkleber sind. :bonk

  • Das würde mich auch interessieren. Wobei ich bei Weltbild glaube, dass die in Augsburg für die Aufkleber zuständig sind. Zumindest sind bei bestellten Büchern über den Versand die Aufkleber ähnlich dämlich angebracht. :rolleyes

  • Doch natürlich kann durch die Folie gescannt werden, allerdings befinden sich auf den Betriebsinternen Etiketten Informationen, die über den Scancode, die Preisangabe und die EAN des Verlagsetiketts hinausgehen.


    Warum Diogenes oft die Aufkleber in die Mitte haut, ist fraglich-
    Aber man kann ja das Etikett und oder die Folie entfernen.


    Oft ist es sicherlich einfach Unachtsamkeit beim bekleben, bei den Mengen die in großen Häusern beklebt werden müssen, heißt es einfach rauf und gut.



    klebchengrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ich bin eigentlich eher selten im Buchhandel, da ich doch mehr Zeit in der Stadtbuecherei verbringe. Aber das hat sich in den letzten Monaten veraendert, weil ich im Zuge einer beruflichen Weiterbildung einmal im Monat an einer Leserunde teilnehme. Und die trifft sich in einem der wenigen uebriggebliebenen unabhaengigen Buchlaeden der Stadt. Der Buchhaendler bietet die Raeumlichkeiten und Stuehle fuer das Treffen am Abend an. Und viele aus unserer Runde kaufen dann hinterher auch was - ohne irgendeinen Zwang oder so. Sogar ich hab beim letzten Mal tatsaechlich ein Buch gekauft (das hat in der Buecherei eine lange Warteliste und ich muss es bis naechste Woche gelesen haben).


    Gibt es sowas in deutschen Buchlaeden auch?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich