ZitatOriginal von hef
Die Vollsortimenter wird es in naher Zukunft nicht mehr geben. Die Vorratshaltung erübrigt sich durch die gestaffelte Zentrallagerhaltung, von der nahezu jedes Buch innerhalb eines Tages zu ordern ist.
Ob die Kunden das honorieren werden? Ich kaufe meine Neuerwerbungen bis dato ausschließlich im örtlichen Buchhandel, aber wenn man dort demnächst wirklich nur noch ein Angebot in der Breite der Bestsellerliste bekommt, und alles andere erst bestellt werden muß, wird für mich das Internet dann doch zu einer attraktiven Alternative. Ich gehe doch gerade in den Buchladen, um die Bücher auf mich wirken zu lassen, auch mal ins Impressum zu schauen oder reinzulesen (an einer Stelle, die ICH aussuche und nicht die extra für diesen Zweck ausgewählten Leseproben!). Wenn es aber demnächst überall so aussieht wie bei Thalia in Vegesack, wo das große Neuerscheinungsregal reihenweise mit den gleichen Büchern bestückt wird, statt wie bisher in anderen Buchhandlungen mit zehn mal so vielen verschiedenen Titeln, dann wird sich das Stöbern und die vielen Spontankäufe bald erledigen und das wird imho über kurz oder lang den Tod des örtlichen Buchhandels in der jetzigen Form bedeuten. Das würde, im Gegensatz zu obiger Diskussion, bei der die Bücher nur in einem anderen Geschäft gekauft werden, tatsächlich diverse Arbeitsplätze im Buchhandel vernichten. Oder glaubt irgendwer, daß Amazon und Co ausgebildete Buchhändler in annähernd vergleichbarer Anzahl beschäftigt?!?
ZitatDer Vielleser ist gezwungen, sich immer mehr im Net zu orientieren und läuft somit automatisch z.B. Amazon in die Arme.
Ich bekomme bei Thalia oft einen Gutschein für den Einkauf im Netz - offenbar scheint man den Ladenverkauf gar nicht mehr zu wollen. Habe mich leider noch nicht getraut, mal eine der Verkäuferinnen zu fragen, was sie denn davon halten würde, wenn ich meine Bücher künftig nicht mehr bei ihr, sondern im Netz kaufen würde...