Buchhandel heute

  • Find ich schön, dass auch mal jemand von bzw für die Thalia Seite spricht.
    Ich bin auch bei Thalia.at und ich bin Quereinsteiger. Das heißt nicht, dass ich mich weniger auskenne oder weniger geschult werde. Es heißt einfach nur, ich habe einen anderen Beruf gelernt, einen anderen Abschluss gemacht... aber nicht, dass ich den Job nicht mag oder nicht kann.
    Es gibt eben solche und solche, und man kann auch nicht alles wissen und jedes Buch kennen. Aber in den Abteilungen sind bei uns nur Leute, die das Thema auch anspricht & die sich persönlich damit auseinandersetzen.
    Was die Geschäftsleitung tut, geht an uns meist vorüber, wobei die Sache mit Ennsthaler bei uns soweit ankam, dass wir Anrufe von Kunden bekamen, die meinten, sie müssen uns beschimpfen etc... eigentlich auch nicht die feine Art...

  • Tja, könnte ja auch noch meinen Senf dazugeben, als Thalia-MA... Laß ich mal lieber. Eigentlich ist alles gesagt. Nur eins noch: der Beruf des Buchhändlers, wie wir ihn noch angegangen sind (hab meine Ausbildung 1986 bei einem örtlichen Buchhändler angefangen) , den gibt es nicht mehr! Aus einem kulturell anspruchsvollem Berufszweig wird ein kaufmännischer Beruf. Mag sein, daß man als Azubi in privaten Buchhandlungen noch das Glück hat, viel tolles Backgroundwissen vwermittelt zu bekommen, aber bei den Ketten steht das leider mittlerweile absolut im Hintergrund.


    Ich persönlich bin grade dabei, meinen eigenen inneren Anspruch an meinen Beruf den modernen Zeiten anzupassen - tut ganz schön weh, aber ich muß realistisch sein, sonst könnte ich fast jeden Tag weinend auf der Arbeit stehn. Ich bin froh, wenn Kunden kommen, die mich fordern und anerkennen, daß ich nicht nur inder Lage bin, Bestseller XY vom Stapel zu nehmen, sondern auch weiß, welcher Schriftsteller grade Preis XY bekommen hat oder welcher Künstler grade irgendwo eine Ausstellung mit dazugehörigem Katalog hat etc...


    Ich lese hier immer wieder, welche Ansprüche die Eulen selbst an "ihre" Buchhändler haben - sucht Euch einen, der genau weiß, was Ihr braucht, der Euch schon ungefragt den neusten Tip unter die Nase hält, wenn Ihr das nächste Mal sein Geschäft betretet, werdet Stammkunde bei ihm und Ihr profitiert beide davon. Und dann kann es doch egal sein, ob er für Thalia, Hugendubel oder Klein-Buchhändler xy um die Ecke arbeitet, oder? Er verdient sein Geld damit, Kunden glücklich zu machen und nicht, weil er sich abends auf die Schulter klopft, daß er wieder für Geld in der Kasse eines Konzerns oder so gesorgt hat! Vergeßt das nicht. :wave

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT


  • Karolina : nein es geht nicht nur dir so. ich gehe auch gerne in kleine buchläden, aber wenn ich dann ohne etwas zu kaufen wieder rausgehe bekommt man schon den einen oder anderen böse blick. oder wenn man dort länger stöbert, freundlich angebotene hilfe abgelehnt hat dann wird man als kunde schon fast von den verkäufern umkreist - mit etwas abstand das ist schon richtig. aber ich mag es nicht wenn mir gleich zwei verkäufer auf die finger schauen was ich in die hand nehme und nach dem achten buch dann lautstark seufzt weil ich auch das wieder ins regal stelle. :rolleyes häufig ist es aber so das meine gesuchten bücher dort nicht geführt werden. mittlerweile kaufe ich fast nur noch im internet. zum einen kann ich hier gut gebrauchte bücher kaufen. oder wenn ich bei amazon bestelle dann kaufe ich nicht nur bücher sondern es liegen dann auch gleich noch ein paar hörspiele mit im einkaufskorb. um das SO zu haben müsste ich sonst um die 40 km fahren, also mit rückfahrt gute 80 km. außerdem kann ich da soviele bücher anklicken und mir zeit lassen wie ich mag.

  • Vom Buchhandel erwarte ich eigentlich nicht allzu viel. Am wichtigsten ist mir eigentlich, dass die Umgebung stimmt, so dass man sich beim Stöbern wohlfühlt und wenn man mal ne Frage hat, sollte die dann natürlich auch einigermaßen beantwortet werden können. Kommt aber sowieso eher selten vor ;-)

  • ich hatte in einer großen Buchhandelskette hier vor Ort kurz vor Weihmachten mal wieder ein Erlebnis der besonderen Art:


    Eine Buchhändlerin saß schon mit einem Gesichtsausdruck an der Information, der empfindliche Gemüter sofort von der Skrupellosigkeit ihres Planes, die Dame jetzt mit einer Frage zu belästigen, überzeugen musste, und dazu veranlasste, lieber selbst auf die Suche zu gehen. Trotzdem blieb eine Schlange Hartnäckiger übrig, die dennoch die Dienste der Buchhändlerin in Anspruch nehmen wollten, unter anderem eine junge Frau, die für ihren Freund ein Buch kaufen wollte "irgendwas von Traum und Schiff". Daraufhin meinte die Buchhändlerin, die irgendwas in ihren Rechner eingetippt hatte, da gäbe es nur eine CD, sie könne also nicht helfen (das alles mit einem Gesichtsausdruck abgrundtiefer Verachtung gegenüber diesen blöden Kunden, die sich nicht mal Buchtitel ordentlich merken konnten).


    Die junge Frau zog dann sichtlich enttäuscht Leine und ich habe sie dann darauf hingewiesen, dass direkt am Eingang eine riesiger Stapel des gesuchten Buches, "Ein Traum von einem Schiff", zu finden war.


    Da frag ich ich mich doch, wie es sein kann, dass ich in einer Buchhandlung, die ich einmal im Jahr besuche, besser über den Buchbestand Bescheid weiß als das Personal (selbst bei Büchern, die ich nicht mit der Kneifzange anfassen würde) :pille

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Gott sei Dank habe ich bisher sowohl in Buchhandelsketten als auch in kleinen Buchläden nur positive Erfahrungen gemacht. Die Beratung war immer kompetent und freundlich.
    Vor vielleicht zwei oder drei Jahren habe von dem Buch Einmal Hans in scharfer Soße von Hatice Akyün gehört, aber leider dann Titel und Autorin vergessen, aber in der Buchhandlung konnte mir bei der doch sehr nebulösen Inhaltsangabe meinerseits sehr schnell auf die Sprünge geholfen werden, so dass ich glücklich mit diesem Buch und noch einigen anderen mehr nach Hause ziehen konnte.

  • Haben eigentlich die Buchhändler unter den Eulen mal wieder lustige Geschichten von Weihnachtseinkäufen und Umtauschversuchen, die sie erzählen möchten? Ich lese so gerne davon! :-]

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Ich wohne im "Pott", hier gibt es hauptsächlich die Mayersche und dort kaufe ich auch meistens ein. Die Auswahl ist in Ordnung und die Verkäuferinnen, so man sie denn mal braucht, nett und freundlich. Das einzige, was an der Filiale in meiner Stadt nervt, ist, dass sie ständig umräumen. Alle paar Monate befindet sich die Belletristikabteilung an einer anderen Stelle. Mal sind Paperbacks und Hardcovers getrennt, dann wieder vermischt, auch das wechselt hin und wieder. Die scheinen ständig eine neue Filialleitung zu haben, die mit neuen tollen Ideen zur Verbesserung der Produktpräsentation ankommt.


    Man findet stets alles, da die Regale gut beschriftet sind, aber irgendwie rolle ich doch die Augen, wenn ich mit der Rolltreppe hochfahre und wieder alles woanders ist. Immerhin bleiben sie auf einem Stockwerk. :-D

  • Ich hab vor ein paar Wochen mal ein bestimmtes Buch gesucht, dass es bei amazon.de nicht mehr gab und dachte, vielleicht hat ja eine der örtlichen Buchhandlungen noch einen Restbestand.


    Mein Erlebnis bei Thalia: Immer wenn ich eine Verkäuferin fragen wollte, haben sie mich angeschaut und auf den Fersen kehrt gemacht. Nicht immer die gleiche Dame, wohlgemerkt. Irgendwann hab ich dann eine am PC erwischt und gleich mal gefragt, ob sie das Buch kennt. Ihre Antwort: "Ich hab den Film vor ein paar Jahren gesehen, weiß aber nicht mehr worum's geht." Und weg war sie. Ich konnt sie nicht mal fragen, ob sie mal nachsehen kann, ob sie das Buch noch haben.
    Das zeigt mir, dass meine Entscheidung, mich von Thalia fern zu halten, richtig war.


    Bei Athesia dagegen lief das ganz anders: Ich hatte den Eindruck, dass sich die Verkäuferin richtig gefreut hat, dass sie mir helfen durfte und sie hat sich geschlagenen 15 Minuten Zeit genommen, um alles zu durchsuchen. Und das, obwohl noch mehrere Besucher gewartet haben. Als sie mir dann nicht weiter helfen konnte, war sie richtig enttäuscht und hat mir verschiedene Internet-Seiten vorgeschlagen, wo ich doch mal schauen könnte :-)
    Super nette Beratung, auch alle anderen Verkäufer / - innen sind bei Athesia so nett, nie aufdringlich, aber immer glücklich, wenn sie helfen können. Meine neue Lieblingsbuchhandlung :grin

  • Also ich habe vor Weihnachten bzw. sogar am 24.12.2010 eine sehr positive Erfahrung mit unserer Thalia Filliale in Hamm machen dürfen. Nachdem das Päckchen von Esp*** nicht pünktlich zu Weihnachten ankam, musste ich ein alternatives Geschenk für meinen Bruder finden - ein Glück, dass er auch hin und wieder gern liest. In Erinnerung hatte ich noch Autoren wie Rebecca Gable (Das Lächeln der Fortuna) und Bernhard Cornwell. Das Lächeln der Fortuna war leider nicht vorrätig und von Bernhard Cornwell standen so einige Bücher im Regal. Ich nahm also eines heraus und fragte, ob sich die Verkäuferin mit diesen Büchern auskennt. Sie verneinte und leitete mich an ihren Kollegen weiter, der diese Bücher wohl selbst verschlungen hat und prompt hatte ich mein passendes Buch für meinen Bruder zu Weihnachten. Und es scheint tatsächlich genau der richtige Treffer gewesen zu sein.


    Wenn ich mich also vorab nicht selbst im Inet schlau gemacht habe, ist das erste, was ich einen Verkäufer überhaupt frage, ob er sich mit diesem oder jenem Autor auskennt, denn ich hasse Buchhändler, die so tun, als hätten sie Ahnung und können einem einfach eh nicht weiterhelfen.

  • Wenn man das so liest, kommt man auf den Gedanken, Kunden/Gäste sind überall gleich.


    Egal ob im Buchhandel oder in der Gastronomie, irgendwie stellen sich manche echt wie die erstern Menschen an. :lache

  • Hallo,
    ich habe mehrere Bücher über die Homepage meines lokalen Buchhändlers vorbestellt. Die Seite schein aber von Libri bereitgestellt zu werden.
    Vor ein paar Tagen habe ich wie immer die Mail bekommen, dass das Buch zur Abholung in meiner Buchhandelsfiliale bereit liegt.


    In der Filiale gibt es mehrere Etagen, die bestellten Bücher hole ich im Keller ab.
    Dort will man mir das Buch aber nicht aushändigen, obwohl ich die Mail bekommen haben. Das Argument: Das Buch Dürfe erst am nächsten Tag (ERstverkaufstag) verkauft werden!


    Hier war schon das erste Ärgernis: Ich komme extra wegen der Mail in die Filiale und soll mit diesem Argument nochmal anreisen???


    Das zweite Ärgernis ist. Das bestellte und gelieferte Buch lag in der ganzen Filiale aber schon groß beworben auf diversen Büchertischen aus und wurde natürlich auch schon fleißig verkauft!!! Auf diesen Hinweis hin, wurde mir das Buch immer noch nicht im Untergeschoss verkauft. Mir wurde statt dessen gesagt, die da oben dürfen das eigentlich auch nicht....


    Da wissen die Mitarbeiter nicht, was in der Filiale passiert und dann wird die Schuld hin und her geschoben.


    Ich habe mir dann das Buch eine Etage höher aus dem Regal gekauft - aber Kundenservice ist das nicht.


    Außerdem habe ich mir noch ein Buch mitgenommen, dass ich auch vorbestellt haben, dass aber noch nicht geliefert worden ist - trotzdem aber schon im Buchhandel lokal verkauft wird. Da Frage ich mich doch - wozu noch vorbestellen???
    Ute

  • nordicute04
    Interessante Geschichte. Aber sie zeigt eben auch, dass auch im Buchhandel nur Menschen arbeiten. Man stelle sich aber nur einmal vor, ein Beamter hätte so gehandelt - die erste Seite der BILD wäre ihm sicher gewesen..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Was mich persönlich derzeit an Buchhandlungen am meisten nervt, ist die Flut an Vampirromanzen in Groschenromanqualität, die die Fantasyregale entstellen. Alle mit ähnlichen Covern und Titeln und dem gleichen ausgelutschten Plot, den ich schon bei Twilight nicht abhaben konnte.
    Nur leider ist die Nachfrage nach ebendiesem Zeug gerade sehr hoch, weshalb ich mich damit wohl abfinden muss -.-


    Ich erwarte von einer guten Buchhandlung, dass sie eine gewisse Vielfalt bietet und die Bücher in die richtigen Regal einordnet. Ja, mich stört es, wenn Sci-Fi und Fantasy im selben Regal stehen. Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn eine Trilogie in der falschen Reihenfolge im Regal steht. Da muss sie immer richtig rum hinstellen, sonst ertrage ich den Anblick nicht.