Buchhandel heute

  • Ich denke, wenn man Buchhändler werden möchte (ich schließ mich da mal mit ein) dann sollte man sich darüber auf jeden Fall im Klaren sein, dass man freundlich und höflich sein muss und auch bei nervigen, schlecht gelaunten und nicht zufriedenstellbaren Kunden sachlich und freundlich bleiben muss.
    Damit meine ich jetzt nicht - wie ich bereits erklärt habe - dass man sich alles gefallen lassen muss. Aber man kann als Buchhändler - und das ist nun mal Fakt - nicht seine Launen am Kunden auslassen und mit den Mundwinkeln bis zum Boden rumlaufen. Das kann nämlich sehr schwere Folgen für den Laden haben.
    Man ist Verkäufer und man ist Dienstleister. Darüber muss man sich im Klaren sein.
    Das man sich nicht beleidigen lassen muss ist logisch, aber trotzdem darf man dann nicht selbst beleidigen und ausfallend werden. Dann muss man den Kunden sachlich zurechtweisen und immernoch freundlich (im Sinne von "nicht patzig und ausfallend") bleiben.


    Wenn man sich darüber nicht im Klaren ist, dann macht man glaube ich schnell eine Menge Fehler.


    Mir sind auch noch keine richtig unfreundlichen Buchhändler begegnet und das man mal nen schlechten Tag hat und nicht ganz so nett lächelt wie immer ist klar. Aber ich hoffe mein Standpunkt ist ein bisschen klarer geworden.


    (Das war jetzt nicht auf dich bezogen Gummibärchen, wollte nur noch mal was dazu sagen, weil mir das gerade auf der Seele lag :-) )


    Ich hoffe es fühlt sich keiner persönlich angegriffen, denn so war das sicher nicht gemeint. :-)


    Liebe Grüße,
    Phantasia :winkt

  • Zitat

    Original von Phantasia09
    Aber man kann als Buchhändler - und das ist nun mal Fakt - nicht seine Launen am Kunden auslassen und mit den Mundwinkeln bis zum Boden rumlaufen. Das kann nämlich sehr schwere Folgen für den Laden haben.
    Man ist Verkäufer und man ist Dienstleister. Darüber muss man sich im Klaren sein.


    Das stimmt schon und das ist ja nicht nur bei einem Buchhändler so. Aber genauso unverschämt find ich es, wenn ein Kunde am Buchhändler (oder einem anderen Dienstleister) seine Laune auslässt.
    Ich denke, wir sind da schon einer Meinung.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Das stimmt schon und das ist ja nicht nur bei einem Buchhändler so. Aber genauso unverschämt find ich es, wenn ein Kunde am Buchhändler (oder einem anderen Dienstleister) seine Laune auslässt.
    Ich denke, wir sind da schon einer Meinung.


    Klar das finde ich auch.
    Ich meine, wenn man jetzt mal allgemein formuliert. Der Kunde kommt ja aus einem bestimmten Grund in einen Laden. Ob nun Buchhandel, Elektrofachmarkt oder der Bio-Laden um die Ecke, das ist ja egal.
    Der Kunde möchte eine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Er möchte vermutlich gut unf höflich beraten werden und bedient. Aber dann seine schlechte Laune am Verkäufer auszulassen finde ich auch nicht in Ordnung.
    Verkäufer sind ja nicht der Boxsack für den Kunden.


    Liebe Grüße,
    Phantasia :winkt

  • Ich bin auch der Meinung, dass eine angemessene (nicht übertrieben aufgesetzte) Freundlichkeit und nötiger Respekt eine Grundlage für einen solchen Job ist. Aber wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder zurück. Das ist überall so.


    Dennoch muss ich leider sagen, dass ich nur wenige Geschäfte (nicht nur auf Buchläden bezogen) gibt, in denen noch die Einstellung ,,der Kunde ist König" vertreten wird. Ich habe in den letzten Jahren selten so viele unmotivierte und genervte Verkäufer und Verkäuferinnen erlebt, dass es manchmal viel mehr Spaß macht, online zu shoppen. Es gibt nur wenige positive Beispiele, aber die bleiben umso besser in Erinnerung und dort geht man gern etwas kaufen. Viele Verkäufer vergessen, dass ein Kunde sein Geld gerne dort lässt, wo er gut behandelt wird.


    Ein enormes Negativbeispiel ist mir in letzter Zeit die deutsche Post. Egal in welcher Filliale ich meine Postangelegenheiten erledige, überall erlebt man genervtes und undfreundliches Personal.

  • Ich empfinde das Teilweise so.
    Wie gesagt, es positive Gegenbeispiele.


    Vor allem nervt es mich inzwischen in Restaurants. Ich gehe viel und gerne essen, und es ist egal in welchem Preissegment man sich bewegt, es gibt Abende, da habe ich mich nicht willkommen und umsorgt gefühlt, umso mehr freut es mich, wenn ich in einem Lokal perfekten Service geboten bekomme.
    Da ist dann nicht nur ein überdurchschnittlich gutes Trinkgeld angemessen, sondern auch ein, zwei Sätze positiver Art, denn ich finde, man bekommt viel zu selten Lob.


    Unfreundlichkeit ist nie ein Aushängeschild und ist dermaßen geschäftsschädigend, dass es meiner Meinung nach im Arbeitsvertrag eine Klausel geben müsste, wonach konstante Unfreundlichkeit (extrem Ausnahmen und Situative Reaktionen ausgenommen) ein Abmahnungsgrund ist.



    inzwischen sehr resolute Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Dennoch muss ich leider sagen, dass ich nur wenige Geschäfte (nicht nur auf Buchläden bezogen) gibt, in denen noch die Einstellung ,,der Kunde ist König" vertreten wird.


    Das geht jetzt off topic, glaub ich, aber was solls... :gruebel
    "Der Kunde ist König" impliziert für mich, dass sich der Kunde noch so daneben benehmen kann und "die Untertanen" haben es hinzunehmen. Das seh ich nicht ein, daher ist der Kunde nur solange bei mir König, solange er sich auch benimmt. Ich pflaume nicht zurück, wenn man mich anpflaumt, aber ich lächle auch nicht.


    Genervte Verkäufer oder Buchhändler sind nicht schön, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass heutzutage so ziemlich jeder genervt ist - egal, ob Kunde oder Verkäufer :rolleyes
    (Witzigerweise lächeln 90% der mürrisch guckenden Leute zurück, wenn man sie anlächelt ;-))

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  • Naja, ich erwarte auch nicht, dass ein Buchhändler oder Verkäufer vor mir auf Knien rutscht sondern einfach, dass man höflich behandelt wird und nicht wie ein Störfaktor, denn irgendwie wird vor allem im Einzelhandel gerne vergessen, dass die Kunden deren Gehalt einbringen. Und manchmal frage ich mich, warum Buchhändler Buchhändler oder Verkäufer Verkäufer werden, wenn der Job und die damit in Verbindung stehenden Kunden so furchtbar nervig sind. Gibt es denn kaum noch Menschen, die zumindest ab und zu Mal Spaß an ihrer Arbeit haben?


    Aber du hast Recht, wir driften etwas ab.. dennoch ein sehr interessantes Thema!

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Naja, ich erwarte auch nicht, dass ein Buchhändler oder Verkäufer vor mir auf Knien rutscht sondern einfach, dass man höflich behandelt wird und nicht wie ein Störfaktor, denn irgendwie wird vor allem im Einzelhandel gerne vergessen, dass die Kunden deren Gehalt einbringen. Und manchmal frage ich mich, warum Buchhändler Buchhändler oder Verkäufer Verkäufer werden, wenn der Job und die damit in Verbindung stehenden Kunden so furchtbar nervig sind. Gibt es denn kaum noch Menschen, die zumindest ab und zu Mal Spaß an ihrer Arbeit haben?


    Hm...wie gesagt, richtig unfreundliche Buchhändler (und auch Verkäufer im Einzelhandel) sind mir eigentlich nicht begegnet. Allerdings sollte man es vielleicht mal aus der anderen Perspektive sehen. Für dich (mich, jeden anderen Kunden) ist es so, dass du nur eine Person bist, die auf den Buchhändler zugeht. Du bist nett, dann denkst du, er wird es auch sein. Ja, in der Regel wird er das. Aber vielleicht bist du nur eine nette unter insgesamt 10 Personen und der Buchhändler hat sich gerade mit den unmöglichsten Menschen rumgeschlagen ("Sie können doch kein Buch verkaufen, wenn sie mir nicht sagen können, wie es ausgeht") und ist nun mal nicht mehr so freundlich, wie er es selbst gern wäre.

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  • Meine Freundin hat eine Zeitlang als Buchhändlerin gearbeitet (wechselte dann aber ins Finanzamt). Sie sagte, dass längst nicht alle Buchhändler in meiner Gegend auch Buchhändler sind. Dafür gibt es (zumindest in Österreich) eine spezielle Ausbildung (sie musste immer auf wochenlange Kurse nach Ostösterreich - Wien, glaube ich). In vielen Buchläden arbeiten inzwischen auch Verkäuferinnen, die eine einfache Ausbildung zum Einzelhandel hinter sich haben (kommt dem Besitzer billiger als die Buchhändlerausbildung).
    Natürlich leidet darunter die Beratung, aber Gott Mammon entschuldigt alles.


    Dass inzwischen auch Spielwaren und anderer Krimskrams in Buchhandlungen drin ist, gehört dazu, weil Amazon und andere Onlinehändler viele Kunden abgezogen haben und die Buchläden irgendwie ja überleben müssen.

  • Also, mit "Der Kunde ist König" impliziere ich: Man wird aufmerksam bedient, der Verkäufer nimmt mich ernst und berät mich kompetent und gibt mir einfach tollen Service.


    Von Königen erwarte ich wiederum königliches Benehmen. Ich darf also nicht erwarten, von Verkäufern "hofiert" zu werden, wenn ich selbst ein unkönigliches Benehmen an den Tag lege.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wenn ich in den Laden komme, Guten Tag sage und der Buchhändler/Verkäufer dreht sich um (wortlos), ist es mir egal, ob er einen Sch***tag hatte. Das ist frech. So. :-]

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Nett ist auch, wenn man "Guten Tag, ich hätte eine Frage/ können Sie mir bitte helfen " sagt, und von Buchhändler a) geflissentlich ignoriert wird der Buchhändler sagt b) "ich muss noch was am Computer eingeben"und dann 15 min lang tippt,in aller Seelenruhe ... das hat fast schon was Lustiges...


    :-)


    Aber es gibt auch Ausnahmen,oft in kleineren und Nischenbuchhandlungen ...an der Stelle mal ein Lob an alle Comicbuchladeninhaber und Co... :anbet

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Ich frage nicht oft bei Verkäufern nach, da ich gern erstmal stöbere, bevor ich aufgebe :-) Mir ist es schon passiert, dass der von mir befragte Buchhändler selbst nicht wusste, wo das von mir erfragte Buch steht. Und ich finde, sowas geht gar nicht. Denn wenn schon der Händler nicht weiß, wo was steht, wie soll ich als Kunde das rausfinden?

  • Naja, sie stand neben mir und wollte wissen, welche von ihr bestellten Bücher da seien. Ich hab ihr das im PC aufgerufen, einzeln gezeigt, sie fauchte mich an:"Geht das nicht ein bißchen schneller?", ich hab sie daraufhin etwas irritiert angeguckt. Dann murmelte sie etwas von "Sieben", wollte nochmals die (2) Titel im PC gezeigt bekommen, ich sagte ihr, diese 2 wären das, sie maulte mich an: "Sie haben doch was von "7" gesagt", ich daraufhin: "Hab ich nicht gesagt...". Sie boxte mich auf den Arm, fauchte mich an: "Haben sie wohl! Auf Wiedersehen!" und rauschte von dannen... Ich war völlig perplex, der Kunde der schon auf mich wartete, guckte auch völlig entsetzt. Fazit: Die Dame war wohl etwas neben der Spur... :pille

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Glass
    Das klingt wirklich, äh, seltsam. Ich hoffe, es hat zumindest nicht so arg wehgetan. Gibt schon komische Leute. :pille


    Ich schätze, sie war auf Droge... :rolleyes Schlimm ist nur, daß Du in dem Moment den Leuten so ausgeliefert bist...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT