Buchhandel heute

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    Original von Labskaus
    Also grundsätzlich ist es mir egal, wie alt oder jung jemand ist, solange die- oder derjenige mich gut berät und weiß wo ich was finde. (Ver)Kauffördernd ist bei mir nicht das Alter, sondern die Freundlichkeit/Kompetenz. Kompetenz mach ich für mich nicht am Alter fest.


    Labskaus, mich stört nicht der einzelne Verkäufer, sondern die offensichtlich altergesteuerte Personalauswahl in bestimmten Unternehmen. Wenn in einem Laden, zumal wenn er nicht ganz eindeutig nur eine bestimmte Altersschicht bedienen soll (beim New Yorker stört mich das also weniger), die Personalauswahl in keiner Weise den demographischen Schnitt der arbeitsfähigen Bevölkerung widerspiegelt, ist mir das unsympathisch. Das heißt nämlich, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit Buchhändler, die über 40 sind, im Vorstellungsgespräch abblitzen mit der unausgesprochenen Bemerkung, "Sie sind zu alt.". Und solche Unternehmen muss ich nicht mögen.

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    Original von beowulf
    Ich mag es einfach, wenn ich in die Buchhandlung komme und mit meinem Namen angesprochen werde und schon gefragt werde ob ich XY schon gelesen hätte, da wäre der neue jetzt da, aber auch wenn ich mich mit meiner Lieblingsdealerin unterhalte und sie auf meine Bestellung eines Buches hin gleich meint bestelle ich mal drei und lege mir das hin oder sie mit mir über die Bücher spricht, oder wenn die Mitarbeiterin an der Abholkasse sich schon bei meiner Annäherung umdreht und im Fach schaut was ich abholen will oder sofort sagt- aber sie haben doch gar nichts bestellt?


    :write
    Ich fand es auch immer wieder schön, wenn ich zu "meinem" Buchladen ging und sah, dass, derweil ich noch in den Kartons vor der Tür rumkramte, die Buchhändlerin drinnen schon ins Lager eilte um meine bestellten Bücher rauszukramen. :-)


    Hier habe ich mittlerweile 2 Geschäfte entdeckt, die ich mir in nächster Zeit auf jeden Fall noch genauer anschauen werde ;-)

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    Original von Vulkan
    Ich bin mal so unverschämt und klaue aus einem anderen Thread den von Tom gesetzten Link zum Thema Buchketten und ihrem Umgang mit den Verlagen und vor allem mit Büchern. Ich finde, es passt zum Thema.


    Da geht es ja aber ausschließlich um Thalia. Und den Laden werde ich nach diesem Artikel erst recht meiden.

  • Sicher wird auch Hugendubel so seine Praktiken anwenden, ohne geht es bestimmt nicht mehr, aber die Atmosphäre ist dort schon mal bedeutend wärmer als bei Thalia, ich finde, bei Thalia tropft das reine Geschäftsinteresse ohne Interesse am Produkt, also dem Buch, aus jedem Regalbrett, ich fühle mich dort jedenfalls total unwohl und eher wie in einem Schreibwarengeschäft.

  • Ich finde es erstaunlich, dass hier so oft zwischen inhabergeführter Buchhandlung auf der einen und Online-Handel auf der anderen Seite unterschieden wird. Wie kommt das?:gruebel Auch bei den meisten dieser Buchhandlungen kann man online bestellen und sich das Buch schicken lassen.


    Wenn irgendwann mal eine Kette zu macht und auf einen Schlag zig Buchhandlungen weg sind, ist das Geheule groß.

  • Ich kaufe meine Bücher entweder online oder in der Buchhandlung!
    Meistens kaufe ich eh nur reduzierte Bücher und die hole ich mir dann da, wo es sie eben gibt (Internet oder Buchhandlung).


    Ich finde, das kommt auch immer ein wenig auf meine Stimmung drauf an.
    Es geht natürlich nichts über das gemütliche Bummeln bei Thalia, Pustet oder Weltbild aber genauso gerne schaue ich bei den ganzen Online-Anbietern!

  • Thalia und andere große Buchkettengeschäfte sind für mich eine schwierige Frage. Einerseits ist es schön, eine große Auswahl zu haben, andererseits ist es extrem unpraktisch, wenn es, wie in Bremen, in der Innenstadt nur noch zwei Thalia-Filialen gibt und sonst nichts. Was die eine Filiale nicht hat, hat die andere in den allermeisten Fällen auch nicht. Außerdem ist es dort immer drängelig, alles schlängelt sich eilig zwischen diesen unsäglichen Präsentationstischen durch (die mir irgendwie immer im Weg herumstehen) und die Atmosphäre erinnert eher an ein Kaufhaus als an einen Buchladen.

  • Zu Thalia gehe ich immer gerne zum Schauen, weil da halt sehr viele Bücher übersichtlich ausliegen. Genauso bei Hugendubel. Aber kaufen tu ich dann bei meinem kleinen Buchhändler hier vor Ort.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

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    Original von Rattentod
    Thalia und andere große Buchkettengeschäfte sind für mich eine schwierige Frage. Einerseits ist es schön, eine große Auswahl zu haben, andererseits ist es extrem unpraktisch, wenn es, wie in Bremen, in der Innenstadt nur noch zwei Thalia-Filialen gibt und sonst nichts. Was die eine Filiale nicht hat, hat die andere in den allermeisten Fällen auch nicht. Außerdem ist es dort immer drängelig, alles schlängelt sich eilig zwischen diesen unsäglichen Präsentationstischen durch (die mir irgendwie immer im Weg herumstehen) und die Atmosphäre erinnert eher an ein Kaufhaus als an einen Buchladen.


    Ähem, Einspruch, in Bremens City gibt es noch ein bißchen mehr:


    Die Buchhandlung Storm in der Langenstraße, nur wenige Meter von der Obernstraße entfernt.
    In Richtung Schnoor gibt es eine weitere Buchhandlung.
    Geht man von der Domsheide zur Bischofsnadel liegt auf der linken Seite ein Antiquariat.
    Geht man dort weiter, kommt man zum Wall. Und auch dort gibt es eine sehr bekannte Bremer Buchhandlung.
    Und in der Faulenstraße gibt es meine ich auch noch eine Buchhandlung.


    Abgesehen davon gehe ich sehr gerne in den großen Thalia in der Obernstraße. Mit dem Laden komme ich sehr gut zurecht (mit anderen Läden der Kette seltsamerweise nicht immer) und wenn ich mal Hilfe benötige, werde ich, bzw. mein Freund, der dort auch schon für mich gekauft hat, gut betreut. Wobei ich selber auch sehr viel bei Amazon bestelle.

    Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.
    Antoine de Saint-Exupéry 'Der kleine Prinz'

  • Mir sagen diese großen Buchhandelsketten an sich auch nicht so zu - schön finde ich halt, dass von den meisten Büchern gleich mehrere vorhanden sind und ich nicht das Grabbel-Buch nehmen muss ... und ich mag meine Ruhe. Wenn ich in einer Buchhandlung unterwegs bin, will ich nicht angequatscht werden, und Empfehlungen möchte ich auch erst haben, wenn ich danach frage ...


    In diesen Fällen bevorzuge ich wirklich Thalia oder Hugendubel, lieber noch Thalia. Wenn ich dagegen eh in Quatsch-Laune bin, dann marschiere ich in unsere Buchhandlung am Ort - weil es da gemütlich ist, nicht so groß und unübersichtlich. Allerdings habe ich auch da in den letzten Monaten den Eindruck gewonnen, dass man als Kunde stört ... Zumindest einige der Verkäuferinnen wirken so, als würde man nerven, wenn man sich ein Buch kauft, einmal in der Woche oder so - meine Güte, ich bin ja keine vierundzwanzig Stunden an sieben Tagen in der Woche im Laden.


    Und seitdem tendiere ich wirklich zu Amazon-Bestellungen, gerne auch mal Weltbild. Ist, wie gesagt, auch bequemer - und ungefährlicher, weil ich im Internet in den meisten Fällen wirklich nur von meiner Wunschliste bestelle. Beim Stöbern in der Buchhandlung gehe ich nur selten mit einem Wunschbuch ...


    (Edit: Gerade entdeckt, dass im ersten Absatz ein Wort fehlte ... :bonk Das hat den ganzen Sinn verfälscht!)

  • Also ich, als ehem. Buchhändlerin, kann dazu nur sagen, dass ich es immer super fand, wenn sich mal ein Kunde beraten ließ. Klingt jetzt vielleicht komisch, war aber leider nicht an der Tagesordnung. Für mich war nur ein Tag, an dem ich ein super Kundengespräch hatte, ein guter Tag. Hat mir immer riesigen Spaß gemacht. Und die Kunden sind dann auch immer wieder gekommen, haben berichtet wie das Buch gefallen hat und wollten weitere Tipps haben. Allerdings habe auch ich in anderen Buchläden oftmals das Gefühl gehabt eher zu stören. Sehr schade, findet sich aber in wohl allen Branchen wieder. Es gibt eben solche und solche. Das Schöne an Onlineshops ist eben, dass man sich nicht an Öffnungszeiten halten muss. Aber eine Welt ohne Buchläden kann ich mir persönlich nicht vorstellen.

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)

  • Also ich bin auch nicht so ein Fan von den großen Thalia oder Mayersche Fillialen, aber hier in Hamm gibt es leider keine schönen Alternativen. Die beiden kleinen gemütlichen Läden, die ich kenne, sind irgendwie ,,unpraktisch". In dem einen Laden stehen die Bücher alle nur in einem Regal und um da etwas zu finden oder in Ruhe zu stöbern geht man hinterher mit nem steifen Nacken aus dem Laden raus. Und der andere Laden bietet eher unfreundliches und unkompetentes Personal sowie eine mieserable Auswahl. Dann doch lieber Thalia oder Mayersche.

  • Hm, die "Thalia-Crew" bei uns geht quer durch alle Altersstufen und ist teilweise auch schon seit vielen Jahren da. Unser Thalia ist mir auf jeden Fall sympathischer als der Hugendubel, der mir immer ein wenig einen "ramschigen" Eindruck macht.


    Der Laden, in dem Iris anno dunnemals ihre vielumjubelte Erlanger Lesung :lache hielt, war mir sehr sympathisch (inklusive der netten und kompetenten Besitzerin), ist aber leider 25 km von mir weg und in meiner Reichweite (ich arbeite in der City) sind halt leider fast nur die Großen vertreten.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • ich wiess nciht, ob ich das schon mal gefragt habe, aber: Gibt es bei euch in Deutschland einen Staufacher? Ich lese hier, dass viele sagen, in einer Buchhandlung würde man nicht alles finden! Aber tatsächlich habe ich bisher jedes Buch im staufacher gesehen, welches ich lesen wollte und will... Oft gehe ich auch einfach mal hinein, schaue mich ein bisschen um und versuche dann, eines auszuwählen! Oft kann ich dann aber doch nicht wiederstehen und kaufe gleich zwei.... :chen

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Catabejas : Geist am Wall (Fachbücher) und Storm sind für mich eher Nischenbuchhandlungen, die meinen Lesegeschmack nicht unbedingt treffen. Aber das müssen sie wohl auch sein, um gegen die Thalia-Übermacht ankommen zu können. Der Storm ist eh so versteckt, wer ihn nicht kennt, findet ihn auch als Laufkunde nicht.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Der Laden, in dem Iris anno dunnemals ihre vielumjubelte Erlanger Lesung :lache hielt, war mir sehr sympathisch (inklusive der netten und kompetenten Besitzerin), ist aber leider 25 km von mir weg und in meiner Reichweite (ich arbeite in der City) sind halt leider fast nur die Großen vertreten.


    Welche war das denn? Mittlerweile gibt es in Erlangen ja auch kaum mehr "freie" Buchhändler, Palm und Enke wurde ja von Thalia aufgekauft und Merel soweit ich weiss auch.
    Wobei ich sagen muss, daß man in dem Thalia in den Arkaden immer das Gefühl hat willkommen zu sein. Da ist da Alterspektrum der Verkäuferinnen auch eher gemischt. Und man hat das Gefühl, daß da das Team passt und die sich bei ihrer Arbeit auch wohlfühlen.
    Einzig ein wenig nervig fine ich die Standard Sprüche an der Kasse, aber das scheint von der Kette vorgegeben zu sein. (Nervt mich auch in anderen Läden, beim Schlecker wird man immer gefragt, ob man alles gefunden hat und auf die Sonderangebote hingewiesen, die einem sowieso direkt vor der Nase liegen.)

  • Wenn ich bisher so von Thalia hörte, schien es mir das wahre Paradies für Leseratten zu sein. Man denkt sowas ja durchaus schon einmal von Läden, die man noch nie selbst betreten hat. Inzwischen macht sich Thalia ja auch in relativer Nähe breit, z.B. in Hameln und Braunschweig. Gleichzeitig nimmt mein Wunsch, einmal das Sortiment dieser Kette selbst zu inspizieren, immer mehr ab. Oder eben höchstens zu Vergleichszwecken mit den hier herrschenden Meinungen.


    Auch wenn ich einige Threads zuvor über einen kleinen Buchladen nichts Positives sagen konnte, so kaufe ich doch fast alle Bücher direkt vor Ort. Bei Amazon habe ich wohl zuletzt im Frühjahr 2008 Bücher bestellt, als Aufstockung einer DVD-Bestellung. Sonst kam das höchstens mal vor, weil jene kleine Buchhandlung nicht in der Lage war, englischsprachige Bücher in gutem Zustand zu beschaffen bzw. ich sie auch bei miesem Zustand abnehmen musste.


    Seit meinem Umzug nach Hildesheim vor 3 Jahren komme ich in den Genuss eines kleineren, regionalen Filialbetriebs direkt vor Ort. Beratung suche ich eher selten und wenn, dann meist bei Geschenken für Leute mit völlig anderem Lesegeschmack. Ich fühle mich dort aber gut aufgehoben. Ich kann in Ruhe stöbern und Bücher anlesen. Okay, diese regionale Kette hat vor ca. 5 Jahren auch die ehemaligen kleinen Läden in der City übernommen, aber ich kannte vorher schon die Filiale in Hannover, die mich schon sehr überzeugen konnte. Ich gehe dort sehr gern hier, denn das breitgefächerte Angebot deckt sich mit meinem ebenso breiten Lesegeschmack. Ab und an verschlägt es mich dann auch mal nach Hannover. Komischerweise komme ich dann aber meist mit Büchern heim, die ich mir schon hier vor Ort ausgeguckt hatte. Quantität bringt es also nicht immer.


    Äußerst skeptisch habe ich letztens mal 1-2 englischsprachige TBs in jener Buchhandlung gekauft und inzwischen bietet der Großhändler wohl eine Art Qualitätskontrolle. Da schlüpfen dann keine besonders schlecht verarbeiteten Bücher mehr durch. Daher brauche ich auch für englische Bücher kein Amazon mehr. Ich zahle doch gern mal einen Euro mehr und unterstütze damit den stationären Handel. Wobei ich gerade den Fall habe, dass ein interessantes TB sogar preisgünstiger ist als bei Amazon. Alle Achtung!