Buchhandel heute

  • :grin Und wenn sich dann der Papa zum ca. 4 jährigen Sohn "psychologisch sinnvoll" auf Augenhöhe herunterbeugt und sagt "Kevin-Pascal - wir müssen darüber reden" - während das Kind ein völlig zerknicktes Buch in den Händen hält, dann könnte man... :hau

  • Unerzogene Kinder, oder besser gesagt die gefühlte Unerzogenheit der Kinder, scheint ja wohl in erster Linie ein deutsches Phänomen zu sein. Alle regen sich immer und überall über Kinder auf, kaum jemand scheint es aber zu stören, wenn man diese widerlichen Stink- und Sabberköter mit in einen Buchladen nimmt. Aber Hunde hatten in diesem Land ja schon immer ein besseres Standing als Kinder........ :wave


    Unabhängig davon ist es natürlich Pflicht der Eltern, den eigenen Nachwuchs so zu beaufsichtigen, dass Schäden vermieden werden. Das ist nicht zuletzt auch eine Frage der Konsequenz in der Erziehung. Aber es gibt wohl auch Buchhändler mit "schlecht erzogenen" Kindern, die in anderen Geschäften dem dortigen Personal mit ihren Kurzen auch gewaltig auf den Senkel gehen und gar nicht verstehen können, dass man seitens des Bedienungspersonals indigniert schaut, wenn der kleine Sören mal wieder einen PC in seine Bestandteile zerlegt ("Das Kind will den Dingen halt immer auf den Grund gehen.....").


    Es ist alles eine Frage der Sichtweise und des Standpunktes.... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Unerzogene Kinder, oder besser gesagt die gefühlte Unerzogenheit der Kinder, scheint ja wohl in erster Linie ein deutsches Phänomen zu sein. Alle regen sich immer und überall über Kinder auf, kaum jemand scheint es aber zu stören, wenn man diese widerlichen Stink- und Sabberköter mit in einen Buchladen nimmt. Aber Hunde hatten in diesem Land ja schon immer ein besseres Standing als Kinder........ :wave


    Ich habe eigentlich weniger Probleme mit den Kindern, mehr mit den Eltern.
    Die Situationen, wo ich als Buchhändler mal ein Kind von der Treppe oder Leiter geholt habe, waren eher im Sinne des Kindes - Gefahrenabwehr.
    Das wird aber von den Eltern eher nicht gesehen, sondern mit Schimpftiraden honoriert.


    Es muß auch nicht sein, dass eine Mutter ihrem Kind nicht mal die Finger abwischt, bevor es auf Ladentour geschickt wird.
    Ich verlange nicht, dass Kinder stumpf in der Ecke sitzen, aber ein bißchen Rücksicht von seiten der Eltern erwarte ich schon.
    Hunde waren bei uns z.b. gar nicht erwünscht.


    Ich habe keiner Kinder - bewußt entschieden und aus gutem Grund. :grin

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Ein sehr schönes Erlebnis hatte ich von einiger Zeit: Ein ca. dreijähriger Junge sah sich, vollkommen in die Lektüre versunken, ein Bilderbuch an, stellte es anschließend an den richtigen Platz zurück und nahm sich ein neues Buch. Ein wunderschöner Anblick!
    Mit der richtigen Erziehung gar kein Problem.

  • :-) der hatte nen guten Tag... aber du hast recht, daß ist wirklich toll.
    an manchen Tagen machen das meine Kids zu Hause auch... Ich bin immer ganz begeistert, wenn sie da sitzen und ein Buch nach dem anderen anschauen :lache


    Meine Kids sind mehr die schnell-mit-nach-Hause-nehmer, das merke ich in der Bücherrei immer, da wird eben schnell einpackt, was offen rumliegt und dann wollen sie wieder gehen.
    Kann ich gar nicht nachvollziehen, ich könnte da immer stundenlang rumlungern.

  • :wave Ohh was für ein schönes Bild streifi!


    In meiner Familie liest niemand gerne...aber ich arbeite daran, dass mein kleiner Neffe bibliophil wird, er bekommt ständig Bücher von mir und freut sich darüber. Wenn er mit mir in einen Buchladen geht, fasst er meine Hand an und es freut mich riesig, dass er vielleicht eines Tages so Bücherverrückt sein wird, wie ich.

  • Die Buchläden sollten sich vielleicht mal überlegen, so eine Spielecke nicht in die Abteilung Kinderbücher zu verlegen, sondern in die Abteilung, wo Mami und Papi gerne stöbern. Letztens war ich bei Thalia, mein Kleiner war aus der Spielecke mit Rutsche nicht mehr rauszubekommen, aber "meine" Bücher waren zwei Stockwerke entfernt und ich hab eine Stunde lang nur Kinderbücher studiert, was zur Folge hatte, daß meine ganze Ausbeute fünf Kinderbücher waren :cry

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Gwendy,


    na da würden sich die anderen (kinderlosen) Kunden aber bedanken, wenn sie in Ruhe bei den Krimis, Kochbüchern, Liebesromanen, Esoteriktiteln ... stöbern wollten, während direkt nebenan in der Kinderspielecke der Bär steppt ...
    Nee, nee, das Kinderspielparadies gehört ins Kinderbuch. Aus gutem Grund.

  • Zitat

    Original von Seestern
    Gwendy,


    na da würden sich die anderen (kinderlosen) Kunden aber bedanken, wenn sie in Ruhe bei den Krimis, Kochbüchern, Liebesromanen, Esoteriktiteln ... stöbern wollten, während direkt nebenan in der Kinderspielecke der Bär steppt ...
    Nee, nee, das Kinderspielparadies gehört ins Kinderbuch. Aus gutem Grund.


    :gruebel Hm, darüber hatte ich jetzt natürlich nicht nachgedacht. Aber für mich und meinen Geldbeutel ist es richtig günstig geworden, seit mein Kleiner nicht mehr im Kinderwagen sitzt. Zumindest in Buchhandlungen, denn zum richtigen Stöbern und Schauen und Kaufen komme ich gar nicht.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • hm, wie wär es denn mit ner Buchhandlung, in der es eine Kinderbetreuung gibt??
    Ich fänd das toll.. Die kids werden ein zwei Stunden bespasst und ich kann in der Zeit Kaffee trinken und in Ruhe stöbern....

  • Bei uns in der Nähe gibt es ein Bekleidungsgeschäft, wo ein Bällebad drinsteht. Das ist fast wie ein Käfig, nur mit einem Ausgang :chen. Aber der Vorteil ist, dass die Bälle auch im Bällebad bleiben und nicht überall herumfliegen. Da lassen viele Eltern ihre Kinder auch allein, freiwillig kommen die da eh nicht raus :anbet.


    In meiner Stammbuchhandlung habe ich auch schon öfters gesehen, dass die Kinder Bücher mit auf die Spielgeräte nehmen. Und es hängt sogar ein Schild dran: Unbezahlte Ware darf nicht mit auf die Spielgeräte genommen werden :grin. Die meisten der Kinder, die ich so sehe, können das aber vermutlich ohnehin noch nicht lesen :rolleyes.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eddie Poe ()

  • Zitat

    Original von streifi
    hm, wie wär es denn mit ner Buchhandlung, in der es eine Kinderbetreuung gibt??
    Ich fänd das toll.. Die kids werden ein zwei Stunden bespasst und ich kann in der Zeit Kaffee trinken und in Ruhe stöbern....


    Und wer soll das bezahlen?

  • Liebe Seestern,
    dazu gäbe es mehrere Möglichkeiten: zum einen finanziert von den Kunden, teilfinanziert von Kunden und Laden, oder aber vom Laden selbst.
    Wobei das alles keine direkte Finanzierung sein muss. Wenn ich so an (junge) Eltern mehr Bücher verkaufe, weil sie in der Lage sind, länger und entspannter zu stöbern, dann amortisiert sich das mittels des erwirtschaften Mehrgewinns.


    Edit: "das" vergessen.

  • Zitat

    Original von Ouwe


    Wenn ich so an (junge) Eltern mehr Bücher verkaufe, weil sie in der Lage sind, länger und entspannter zu stöbern, dann amortisiert sich das mittels des erwirtschaften Mehrgewinns.


    Und wenn Du die Eltern einrechnest, die ihre Kinder für ein Stündchen abgeben, um ausschließlich in den benachbarten Läden einzukaufen, amortisiert sich das dann auch? ;-)

  • Zitat

    Original von Ouwe
    Liebe Seestern,
    dazu gäbe es mehrere Möglichkeiten: zum einen finanziert von den Kunden, teilfinanziert von Kunden und Laden, oder aber vom Laden selbst.
    Wobei das alles keine direkte Finanzierung sein muss. Wenn ich so an (junge) Eltern mehr Bücher verkaufe, weil sie in der Lage sind, länger und entspannter zu stöbern, dann amortisiert sich das mittels des erwirtschaften Mehrgewinns.


    Edit: "das" vergessen.


    Das würde sich höchstens für die gaaaanz großen Buchhandlungen wirtschaftlich lohnen! Und die haben so etwas oft nicht nötig.


    Seestern : Findest Du? Ich könnte zum Jahreswechsel die Preise ja anheben! :chen

  • Zitat

    Original von Seestern


    Und wenn Du die Eltern einrechnest, die ihre Kinder für ein Stündchen abgeben, um ausschließlich in den benachbarten Läden einzukaufen, amortisiert sich das dann auch? ;-)


    Gute Frage, dann gleich nen höheren Preis verlangen und bei Einkauf im Buchladen (Nachweis per Kassenbeleg...) einen Nachlass gewähren?

  • Zitat

    Original von Ouwe


    Gute Frage, dann gleich nen höheren Preis verlangen und bei Einkauf im Buchladen (Nachweis per Kassenbeleg...) einen Nachlass gewähren?


    Zuviel Aufwand für fast nix! Kein Einzehändler würde in so eine Idee investieren. (Von Läden in der Größenordung wie zB Ikea mal abgesehen)