Kurzbeschreibung
Mara trägt etwas in sich, das sie manchmal nur schwer beherrschen kann: roten, wilden, alles überwältigenden Zorn. Zorn auf die Mutter, die zu Hause in Depressionen versinkt, auf den Vater, der sich im Job drangsalieren lässt, auf die gemeinen Unterstellungen ihrer Mitschüler, auf die Grenzen, an die sie stößt. Einziger Lichtblick ist Tibor, der einfühlsame Typ aus der Neunten. Mit ihm scheint alles anders zu sein und die Welt weiter zu werden. Als sie Tibor mit einem anderen Mädchen sieht, knallen bei Mara sämtliche Sicherungen durch: Sie schlägt zu. Voller Zorn. Fest. Und hart. Und diesmal gibt es kein Happy End.
Mara, Schülerin der 9 Klasse, ist Einzelgängerin. sie fühlt sich gernervt. Von jedem und allem. Aber sie weiß eigentlich gar nicht warum. Egal ob man sie "anmacht" oder ihr seine Hilfe anbietet, sie will das nicht. Und wenn man es dann auf ihren kalten Blick oder den schröffen Worten hin nicht lässt, dann zeigt sie es einem eben genauer. Schmerzhaft, hand- und fußfest.
Zur Schule geht sie nur noch sporadisch. nur, wenn sie es zuhause nicht mehr ertragen kann setzt sie sich ein paar stunden in den Unterricht. Eigentlich würde sie auich was lernen wollen. Aber wie denn. Die anderen in der Klasse spinnen nur rum, es ist laut und das nervt auch wieder.
Mara ist unzufrieden, genervt, gestresst. Und sie kann es nicht ertragen wenn man mal freundlich zu ihr ist. Selbst als Tibor beharrlich nett zu ihr ist und sie sogar um ein Date bittet, weiß sie zunächst nicht wie sie reagieren soll. Eigentlich würde sie ihm gerne eine schroffe Antwort verpassen. Aber andererseits ist er wirklich süß und scheint sie zu mögen so wie sie ist. Sowas kann doch nicht sein!?!
Im Verlaufe der Geschichte erfährt man mehr über Maras Familie. Den trinkenden, gewalttätigen Vater, der nun seinen Job verloren hat. Die depressive Mutter, die nicht mehr ohne Panik aus dem Haus kann, chaotisch ist, im Selbstmitleid versinkt. Der geliebten Sxchwester, die mit 18 verschwunden ist. Einfach weg. Raus. Ohne Adresse, ohne Telefonnummer, nur einfach weg aus dieser familie. Mara, die sich nicht geliebt fühlt und wenn sie drüber nachdenkt eigentlich nur von der Oma. Aber das ist eeewig her. Ihre Eltern ist es völlig schnuppe ob sie da ist oder nicht. Ausser um einkaufen zu gehen, sauber zu machen, zur Reinigung latschen, das Gejammer der Mutter zu hören, den Frust des Vaters....
Mara kann es selbst nicht verstehen und hasst sich dafür. Aber manchmal sieht sie einfach rot, tickt aus und dann passiert es. Hinterher tuts ihr meist leid. Aber das kann sie nicht sagen, denn sie will die anderen auf Abstand halten.
Nur bei Tibor ist das anders.
Als sie von ihrer angangierten Lehrerin eine letzte Chance und zugleich einen Praktikumsplatz bekommt will sie die nutzen. Sie spürt wie die Kinder sie bedingungslos lieb haben. Sie staunt selbst, dass es ihr Freude macht und das sie es als wichtig ansieht sich um sie zu kümmern und sie nicht im Stich lässt. Bis sie eines Tages doch fliegt. Dabei hat sie doch nur Stress gehabt und das getan, was ihr Vater mit ihr in solchen Situationen tat.
Als sie am nächsten Tag Tibor mit einem fremden Mädchen zusammen sieht, tickt sie völlig aus.
Brigitte Blobel erzählt fesselnd über Mara. Über ihre Sehnsüchte, ihre Gedanken, Gefühle. Man glaubt neben Mara zu stehen. Kann sich in sie hereinversetzen und will sie am liebsten festhalten, bewahren vor dem nächsten Aussetzer. Man hofft mit Mara, dass sich mit Tibor doch nun endlich alles ändern will. Will sie gern anschreinen und ihr zeigen, dass man ihr doch nur helfen will. Sie schütteln und wachrütteln.
Ich sag nur WOW! Eine tolle Aufarbeitung eines brisanten Themas. Fesselnd, das mitfühlen lässt. Und einem Ende, das doch gar kein Ende ist. Aber es ist gut so, wie es nun kam. auch wenn es eine Katastrophe ist. Für Mara ein Gewinn sein kann.
Herzlichen Dank an die Eule, die mir das gute Buch zu dienstlichen Zwecken vererbt hat. Ich denke, es wird sicher gern und viel gelesen. Von Mädchen UND von Jungen.