Der Autor wurde 1958 in Cheltenham geboren und veröffentlichte einige Romane, die zum Teil mit Preisen ausgezeichnet wurden. Heute lebt er in London.
"Ein Buch über Jazz" steht, eher bescheiden, als Untertitel auf dem Buch. Das ist so nicht ganz richtig! Es ist DAS Buch über Jazz. Dyer erzählt Geschichten aus dem Leben einiger bedeutender Jazz-Musiker, allerdings jeweils wie eine Kurzgeschichte. Es gelingt ihm auf diese Weise den komplexen und schwierigen Charakteren sehr viel nächer zu kommen, als jede noch so gute Biographie dieses vermag! Wir begleiten Thelonious Monk, erleben Art Peppers erste Schritte in Freiheit, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, fahren mit Ben Webster U-Bahn und sind im Alvin-Hotel bei Lester Young, an seinem letzten Abend. Diese Geschichte ist die traurigste dieses doch sehr melancholischen Buches. Die ganze Tragik dieses so besonderen Menschen wird hier deutlich (im Moment, wo ich das hier schreibe, muß ich ganz schön schlucken, ich kenne die ganze Geschichte). Doch selbst wem diese Menschen bis dato unbekannt sind, oder selbst wenn man noch nie Jazz gehört hat ( Roger Cicero zählt nicht!) kann man sie in diesen Geschichten deutlich sehen. Ich behaupte, jeder Leser kann z.B. nach der Art-Pepper-Geschichte diesen Altsaxophonisten aus zehn anderen heraushören. Ich kenne kein anderes Buch, das sowas kann.