¯Zeig mir wie Du wohnst, und ich sag Dir, wer Du bist®: Noch nie war das Zuhause ein derart wichtiger Teil der Selbstinszenierung, und noch nie gab es so viele Ratgeber, die einem dabei hineinreden wollen. Wie wir wohnen ist alles andere als unsere Privatangelegenheit. Im Gegenteil: Nichts spiegelt die Lage des Landes und die Lebenslügen seiner Bewohner zuverlässiger als die Einrichtungen der Deutschen. Es sind die öffentlichsten Bühnen, die es gibt. Und was da aufgeführt wird, sind absurde Dramen und groteske Komödien. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll, wenn man Peter Richter bei seiner Besichtigung des deutschen Wohnwahnsinns folgt. Denn den Kampf um seine Individualität kämpft jeder für sich, aber es stellen sich allen die gleichen Fragen: Kinderklinik oder ganzheitliche Geburtshütte? Miete oder Eigentum? Bis hin zu: Urne, Sarg oder Mausoleum?
Meine Meinung:
Ich hab mich grün und blau gelacht.
Ok es gerät ein wenig in die Lästerei und Ikea kommt ganz schlecht dabei weg, aber es ist grandios witzig. Vorallem wenn man sich selbst nicht so ernst nimmt und es einen nicht aus der Bahn wirft, auch mal selbst durch den Kakao gezogen zu werden. Richter holt nämlich zum Einrichtungsrundumschlag aus und jeder bekommt sein Fett weg, sei es der Pressspanbilligsofakäufer, der Ligne Roset-Verehrer, der Flötötto durchs Fenster-Anbeter, der Ikeakaufsüchtige, einfach jeder! Dazu gibt er der Einrichtungswuchtbrumme Tine Wittler ordentlich eins auf den Deckel und wettert gegen die Einrichtungsshows.
Wettert ist übrigens mein Stichwort, er liest herrlich emotional und steigert sich in seine Tiraden regelrecht rein. Fand ich super!
Total empfehlenswert, leider etwas kurz!