Tim Willocks - Die Gefangenen von Green River

  • Tim Willocks wurde 1957 in Manchester geboren und begann bereits mit zehn Jahren zu schreiben. 1983 promovierte er in London, wo er Medizin und Psychologie studierte. Bis 2003 arbeitete er als Psychologe und behandelte vor allem drogenabhängige Patienten. Vor Jahren hat er mehrere erfolgreiche Thriller geschrieben. Dann entdeckte ihn der Agent von Ken Follett, der ihm auf unbegrenzte Zeit seine Villa in Florida zur Verfügung stellte, damit er sein Buch „Das Sakrament“, seinen ersten historischen Roman, schrieb. (Kurzbio von seiner Homepage)


    Der unschuldig verurteilte Arzt Ray Klein sitzt im Texanischen Gefängnis Green River seine Strafe ab. Das Gefängnis ist überbelegt, die Stimmung bei den Häflingen hat bereits des Siedepunkt erreicht, als der Direktor durch weitere Repressalien das Fass zum Überlaufen bringt. Einige Insassen revoltieren, und die Welle der Gewalt schwappt bald schon über das ganze Gefängnis. Ray will sich eingendlich heraushalten, da er nur noch 24 Stunden bis zu seiner Entlassung abzuwarten hat. Doch als er erfährt, das die Gefängnispsychologin, in die er sich verliebt hat, in der Krankenstation festsitzt, macht er sich auf den Weg.


    "...and as well I remember that terrible day in this mad world of bood, death and fire..." (Irisch-Australischer Folksong)


    Dieses Buch trifft den Leser wie ein Vorschlaghammer! :schlaeger


    Ich habe gesehen, das sein historischer Roman hier nicht so gut besprochen wurde, aber zwischen dem "Sakrament" und "Green River" liegen nicht nur Jahre, sondern Welten! Man ist sofort mitten im Geschehen, und Willocks treibt nicht nur die Handlung, sondern auch den Leser erbarmungslos vorwärts. Er erspart uns nichts, schafft es aber andererseits, uns in dieser Hölle immer wieder auch Menschlichkeit finden zu lassen. Auch Ray Klein ist kein Ritter in schimmernder Rüstung, der zur Rettung seiner Liebsten eilt, sondern ein Mensch, der eine Entscheidung trifft, egal, was es ihn kostet. "Die Gefangenen von Green River" ist ein knallharten, großartig gemachter Knast-Thriller, der packender kaum sein kann.

  • Na ja, Ursache und Wirkung von Gewalt werden nicht untersucht, aber ich fand das Buch einfach spannend und gut erzählt. In diesem Fall sollte man glaube ich dem Beruf des Autors keine Bedeutung beimessen!!! Wenn Du auf gute, harte Thriller stehst ist das sicher was für Dich.

  • Das klingt richtig gut und wird sofort auf meine Wunschliste gesetzt... :gruebel Ich muss wohl mal wieder etwas so richtig spannendes lesen!


    Bodo : Vielen Dank für die Rezi! :wave

  • Mußte das Buch sofort haben, weil ich - sollte nicht überraschen, oder? - eine Schwäche für Gefängnisgeschichten habe.
    Aber, bin mir nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee war. Ich stecke etwa in der Hälfte und stecken ist gar nicht so der falsche Ausdruck. Von "sofort mitten im Geschehen" kann bei mir nicht die Rede sein. Hoffe, daß es besser wird, da der Aufstand jetzt begonnen hat.


    Was mich aber am meisten nervt ist, was ich als Blabla bezeichne. Stellen, die vom Autor vielleicht zutiefst tiefsinnig gemeint sind, wie die Unterhaltung zwischen Klein und Hobbes und seine Betrachtungen über "The word", die bei mir aber so nicht ankommen. Hoffentlich war es das jetzt mit tiefsinnigen Betrachtungen.
    Klein erscheint mir auch weniger zwiespältig, als mehr Fisch und nicht Fleisch. Aber, vielleicht findet er auch noch zu sich. Oder, zu mir. :rolleyes


    Habe mich schon ertappt beim Liebäugeln mit einem anderen Buch, was kein gutes Zeichen ist. Daher mal die Zwischenmeldung, falls ich doch nicht durchhalte.