Das Lesen und das Schreiben – V.S.Naipaul

  • Gebundene Ausgabe, Claassen Verlag, 96 Seiten, 2003
    Es gibt auch eine Taschenbuchausgabe von List (ISBN: 3548605214) für 6,95€


    Originaltitel: Readin and writing: A personal account
    Aus dem Englischen von Kathrin Razum und Dirk van Gunsteren


    Rückseite:
    Schon im Alter von elf Jahren wollte V.S. Naipaul Schriftsteller werden. Welche Bücher haben ihn in seinem Wunsch bestärkt? Wie fand er seine Themen? Welchen Traditionen fühlt er sich verpflichtet? Diesen Fragen und anderen geht er in seiner literarischen Autobiographie nach, die durch seine Rede anlässlich der Nobelpreisverleihung vervollkommnet wird.


    Über den Autor:
    Über den Autor:
    Vidiadhar Suraiprasad Naipaul wurde am 17. August 1932 in Chaguanas in der Nähe von Port of Spain auf Trinidad geboren und lebt sei 1950 in Großbritannien. An der renommierten Oxford University studierte er englische Literatur. Seine Reisen führten ihn in die indische Heimat seiner Eltern, nach Afrika, Südamerika, auf die Antillen und in den Orient. V.S. Naipaul hat eine Vielzahl von Literatur-Preisen erhalten, u.a. den Bookerpreis 1971 und T.S. Eliot Award for Creative Writing 1986. Er ist Ehrendoktor des St. Andrew's College und der Columbia University sowie der Universitäten in Cambridge, London und Oxford. Im Jahre 1990 wurde er von Königin Elizabeth geadelt. 2001 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.



    Meine Rezension:
    Dieses schmale Buch besteht aus 3 Teilen. 2 Essays über das Lesen und das Schreiben und wie sie natürlich zusammenhängen, welche Bücher Einflüsse auf Naipaul hatten und das Schreiben seines Vaters, der ein schlecht bezahlter, aber guter Journalist war. Das Verhältnis zu seinen Vater hat Naipauls Werk ebenso geprägt wie das Aufwachsen in Trinidad, das Reisen in der ganzen Welt und die Hollywoodfilme der 30ziger und vierziger Jahre.


    Literatur des Kolonismus, wie Kipling oder Maupin hat Naipaul schon früh gelesen, Jules Verne hat ihn nicht erreicht, sehr wichtig waren ihm aber Joseph Conrad und vor allem Charles Dickens.


    Diese Essays „Das Lesen und das Schreiben“ und „Der Schriftsteller und Indien“, die für den Charles Douglass-Home Memorial Trust geschrieben wurden, werden durch „Zwei Welten“, die Rede von Naipaul anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 2001, ergänzt.
    Hinweis: In der Originalausgabe fehlt die Rede zum Literaturnobelpreis.


    Einige Proust-Zitate Rahmen die Rede ein, in der Naipaul abermals über Trinidad als Wurzel für sein Werk spricht und über die Lügen des Kolonismus, die erstmals in seiner Novelle Her und Sklaven von ihm beschrieben wurde. Er erläutert das intuitive Schreiben als Methode.


    Die Rede hat mir gut gefallen, bei den Essays fehlt mir eine persönliche, private Seite. Naipaul hält sich mit dem Erwähnen von seinem Privatleben sehr zurück. Bei vergleichbaren literarischen Autobiographien erfährt man mehr von den Menschen hinter den Büchern. Deshalb fällt es mir auch leicht, mich schnell von dem Buch zu lösen und es bleibt leider nicht so viel.
    Ansonsten ist das Buch, wie von Naipaul gewohnt, elegant geschrieben.

  • Danke, Herr Palomar!
    Mit Deiner Rezi hast Du mich daran erinnert, dass ich demnächst unbedingt etwas von Naipaul lesen muss.


    Liebe Grüße, Sylli.