'Anna Karenina' - Teil 2, Kap. 19 - 35

  • Nachdem ich heute zum Zahnarzt "durfte", hatte ich wenigstens Zeit, diesen Abschnitt zu beenden.
    Anna und Wronskij kommen sich immer näher. Und Anna's Ehemann schaut dabei zu! Erst als sie ihm alles gesteht, wacht er auf. Und Kity verlebt eine schöne Zeit in Karlsruhe - und trifft dort auf Madame Stahl. Jetzt kommt sie zurück nach Russland...


    Zitat

    Original von Clare


    Genau so sehe ich das auch, wie ich weiter vorn schon geschrieben habe. Wronskij bedauert zwar Und gibt sich die Schuld, wie wir in seinen Gedanken lesen können, aber auch ich werde das Gefühl nicht los, dass es da nur um den verlorenen Sieg geht und vielleicht um den finanziellen Schaden, den er durch den Verlust des Pferdes hat.


    :write leider sehe ich das auch so... :-( das arme Pferd!

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, hatte Kitt
    y schon vorher ein komisches Gefühl, was Mme Stahl anging. Diese hat wohl mal die ein oder andere Äußerung gemacht, von der Kitty nicht recht wußte, was sie davon zu halten hatte und die so gar nicht zu ihrem sonstigen Verhalten gepaßt hat. Ich glaube, durch die Erklärung ihres Vaters hat sich das nur bestätigt.


    Ich habe das eigentlich in etwa so gemeint, wie Zwergin es beschreibt ;-) :


    Zitat

    Ich habe das auch so in Erinnerung, dass Kitty schon vor der Ankunft ihres Vaters erste Zweifel an Mme Stahl hatte, die sie da allerdings noch zu unterdrücken versucht hat. Ihr Vater hat ihr dann schnell klar gemacht, dass diese Zweifel berechtigt sind.



    Sicher, sie hat sehr wohl Zweifel an der guten Madame Stahl, aber sie kann sich diese in ihrem Wunsch, ein Gutmensch zu sein, nicht leisten und unterdrückt sie. Außerdem will sie nicht sehen, dass sie im Prinzip dasselbe macht wie Madame Stahl: sie tut so, als wär sie jemand, der sie eigentlich nicht ist. Ihre Motivation ist vielleicht nicht ganz dieselbe, aber sie ist - indem sie so tut, als wäre sie derart menschenlieb und selbstaufopfernd - eine Heuchlerin. Und das sieht sie nicht oder will sie nicht wahrhaben, bis ihr Vater sie über Mme Stahl aufklärt. Damit macht er sie auf ihre zuvor unterdrückten Zweifel aufmerksam und offenbart ihr im Grunde, das sie selbst nicht besser ist und lieber wieder die alte, fehlbare, aber doch authentische Kitty sein sollte. Verstärkt wird das ganze natürlich auch durch die Probleme, die sie bei dem Maler und dessen Frau (ich kann mich grade nicht ihres Namens entsinnen und hab das Buch auch nicht parat) aufwirft. Das zeigt ihr, dass ihre Bemühungen nicht sonderlich viel wert sind, da sie Konflikte auslösen, zu denen es ohne sie nicht gekommen wäre.

  • Ich bin heute auch mit diesem Teil fertig geworden.
    Wronski und Anna sind sich immer näher gekommen und Anna findet ihren Ehemann immer schrecklicher. Sie hat Angst vor ihm und seine Macht falls es zu einer Trennung kommt. Nachdem Rennen ist die Katze aus dem Sack, sie sagt ihm, dass sie einen Geliebten hat. Er nimmt es im ersten Moment sehr gefasst auf und wird nun über die Situation nachdenken und welche Konsequenzen es haben wird. Spannend!

  • Bei der Szene mit dem Pferd habe ich mich auch tierisch aufgeregt. Wie kann man einem Tier das schon verletzt am Boden liegt, noch mit dem Stiefelabsatz in den Bauch treten und an den Zügeln zerren? Da sieht man doch schon seine Prioritäten, nur der Sieg ist wichtig.
    Und zuerst bedauert er ja auch das er das Rennen durch seine Schuld verloren hat und dann erst das er das unglückliche Tier zugrunde gerichtet hat. :bonk


    Kitty auf Kur hat mir sehr gut gefallen. Vor allen Dingen ihre Freundschaft zu Warenka fand ich super. Durch sie lernt Kitty auch mal nicht nur an sich zu denken, sondern auch für andere da zu sein, auch wenn sie es nur macht, um Warenka zu gefallen. Leider entstehen dadurch auch Mißverständnisse wie mit dem Maler und seiner eifersüchtigen Frau.


    Anna ist nun also schwanger. Nun ja, musste ja früher oder später so kommen. Mitleid habe ich nicht wirklich mit ihr.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    ...
    Anna ist nun also schwanger. Nun ja, musste ja früher oder später so kommen. Mitleid habe ich nicht wirklich mit ihr.


    Ja, das war zu erwarten gewesen. Mitleid :gruebel Ich weiß nicht. Ein bisschen schon. Die Frauen damals hatte noch nicht die Möglichkeiten zur Verhütung, wie unsere Zeit sie anbietet. Das Meiste, was bei uns heute Teenager wissen (oder es zumindest sollten), hatte sie noch nie gehört, darüber gesprochen wurde auch nicht. Wie aus den vorigen Andeutungen zu entnehmen war, hat sich Anna noch sofort und auch nicht leichten Herzens Wronskij hingegeben. Also, ich habe schon Mitleid mit ihr, obwohl ich sie zu diesem Zeitpunkt des Romans nicht besonders mag.

  • Ich kam endlich ein wenig mehr zum Lesen und bin sehr froh drum :-)


    Auch wenn die Handlung eigentlich schnell erzählt ist, hatte ich nach diesem Abschnitt trotzdem das Gefühl, eine Menge erfahren zu haben.
    Als ich die Szene des Pferderennens gelesen habe, hat sich bei mir wirklich alles im Magen umgedreht :-( Das arme Pferd tat mir dermaßen leid und Wronski wurde mir von Zeile zu Zeile unsympathischer... Eigentlich war er mir von Anfang an nicht geheuer aber das toppte noch einmal alles.


    Dass Anna nun schwanger ist und um ein Geständnis auch nicht mehr drumherum kommt gibt der Geschichte in der Tat noch einen interessanten Aspekt. Ich bin gespannt wie es weitergeht...


    Auch Kitty's Wandel hat mir sehr gefallen (ich mochte sie allerdings schon das ganze Buch über :grin).

  • Zitat

    Original von Clare


    Ja, das war zu erwarten gewesen. Mitleid :gruebel Ich weiß nicht. Ein bisschen schon. Die Frauen damals hatte noch nicht die Möglichkeiten zur Verhütung, wie unsere Zeit sie anbietet. Das Meiste, was bei uns heute Teenager wissen (oder es zumindest sollten), hatte sie noch nie gehört, darüber gesprochen wurde auch nicht. Wie aus den vorigen Andeutungen zu entnehmen war, hat sich Anna noch sofort und auch nicht leichten Herzens Wronskij hingegeben. Also, ich habe schon Mitleid mit ihr, obwohl ich sie zu diesem Zeitpunkt des Romans nicht besonders mag.


    Auf der einen Seite hast Du ja Recht, das sie damals noch nicht das Mittel zur Verhütung hatten. Auf der anderen Seite, wußten sie das aber auch, das zumindest das Risiko einer Schwangerschaft besteht.
    Vielleicht hätte ich ja mehr Mitleid mit ihr wenn sie mir sympathischer wäre, aber die Sympathie hat sie bei mir durch ihre ganze Art und Weise verspielt. Dabei kreide ich ihr nicht mal so sehr das Verhältnis mit Wronski an, sondern wie sie über ihren Mann und ihren Sohn spricht, irgendwie so abwertend. So lange kein anderer da war, waren die beiden gut genug und zumindest ihren Sohn hat sie abgöttisch geliebt. Nun kommt so ein junger Mann und zack, fallen ihr gleich die optischen Mängel ihres Mannes und Sohnes ins Auge und sie macht sich mehr oder weniger lustig darüber.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    ...
    Auf der einen Seite hast Du ja Recht, das sie damals noch nicht das Mittel zur Verhütung hatten. Auf der anderen Seite, wußten sie das aber auch, das zumindest das Risiko einer Schwangerschaft besteht.
    ...


    Ich kann vieles, was Anna betrifft und wie sie sich verhält, auch nicht nachvollziehen.
    Was ich aber nachvollziehen kann, ist dass sie den Schritt nach vorne wagt, obwohl sie um das Risiko schwanger zu werden weiß. Sie liebt, liebt mit allem, was sie hat und kann.

  • Da bin ich mir aber noch nicht ganz so sicher. Ist es wirklich Liebe oder ist es Verliebtheit verbunden mit Leidenschaft? :gruebel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Da bin ich mir aber noch nicht ganz so sicher. Ist es wirklich Liebe oder ist es Verliebtheit verbunden mit Leidenschaft? :gruebel


    So wie ich es gelesen und empfunden habe, ist es Liebe. Wirkliche Liebe, die sie überfällt und gegen die sie sich nicht wehren kann. Leidenschaft auch, aber als Folge der Liebe. Wenn ich Anna auch einiges nicht abnehme: das nehme ich ihr ab. Sie liebt, plötzlich, heftig, bedingungslos und ohne sich wehren zu können!

  • Zitat

    Original von Clare


    So wie ich es gelesen und empfunden habe, ist es Liebe. Wirkliche Liebe, die sie überfällt und gegen die sie sich nicht wehren kann. Leidenschaft auch, aber als Folge der Liebe. Wenn ich Anna auch einiges nicht abnehme: das nehme ich ihr ab. Sie liebt, plötzlich, heftig, bedingungslos und ohne sich wehren zu können!


    Nach dem zuletzt gelesenen Abschnitt bin ich davon auch überzeugt. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich habe zu dem von euch Geschriebenem noch diese Notizen:


    Ich bin darüber gestoplert, dass Wronskis ältester Bruder trotz seiner Trunksucht das gute Benehmen eines Hofmanns hat. Das war damals ein Beruf, ähnlich dem eines Gutsverwalters, daher der häufige dt. Nachnahme.


    Ich finde schon, dass Wronski sein Pferd liebt. Das wird deutlich, dass er erst noch einmal in den Stall fährt und dann erst zu Anna und auch wie gut sich Pferd und Reiter während des Rennens verstehen. Deshalb ist er ja so über seinen Reitfehler entsetzt. Ich verstehe die Stelle nicht so, dass er aus Wut gegen den Leib der Stute tritt, sondern nach dem ersten Aufstehversuch legt sie sich gleich wieder hin nund er "stieß miet dem Stiefelabsatz gegen den Leib." Ich empfinde es eher so, als will er verhindern, dass sie sich wieder hinlegt als unwiederrufliches Zeichen, dass ein Pferd stirbt.


    Im Kapitel 26 habe ich mich gefragt, was eigentlich Karenins Tätigkeit ist. Hat man als hoher Beamter so viel höhergestellten Persönlichkeiten zu tun?


    Die Rolle des Sohnes ist mir auch aufgefallen. Er ist das eigentliche Opfer und tut mit einfach nur leid. Er ist stiller Mitwisser und kann die Geschehnisse rund um seine Eltern nicht einordnen. Mal gespannt, ob wir über seine Entwicklung noch mehr erfahren.


    In Kapitel 28 fast Tolstoi dann bedeutungsschwanger zusammen: "Es war ein Unglücksrennen." Und das in jeglicher Hinsicht. Einmal das Unglück und der Tod des Pferdes. Aber auch Karenin erkennt, dass seine Frau ihn betrügt und ich denke, dass auch Anna sich hier erstmals ihrer Liebe so richtig bewusst wird und auch zulässt - undd das in der Öffentlichkeit. Irgendwie erwarte ich jetzt, dass Wronski über kurz oder lang Anna verlieren wird.


    Karenin entpuppt sich als Meister der Selbstbeherrrschung und geht daran kaputt. Vielleicht ist für ihn die Trennung auch eine Erlösung, im Nachhinein gesehen. er ist Opfer seiner Zwänge, unbedingt ins gesellschaftliche Korsett zu passen und lässt die Beziehung zu seinem Sohn ebenfalls abkühlen. Schade!
    Der Vergleich zwischen der Struktur eines Kristalls und der gesellschaftlichen Ordnung zu Beginn des 30 Kapitels fans ich ein sehr gelungenes Bild. Ich musste schmunzeln, weil da viel Wahres dran ist.


    Bei Madame Stahl musste ich gleich an Madame de Stael denken. Ich denke nicht, dass diese Namensähnlichkeit Zufall ist. Weiß da jemand etwas darüber?


    Kitty gewinnt in dem Kuraufenthalt an Kontur. Ob der Ort Bad Soden ist?
    Ihr Vater war ja von Anfang an meine Liebligsfigur und das bestätigt sich hier wieder. Sehr geschickt und ohne erhobenen Zeigefinger erkennt er, in welcher Verfassung sich Kitty befindet und bringt das zum Vorschein, was sie unterschwellig bedrückt hat. Ich mag ihn sehr. Ein fröhlicher, weiser Mann.
    Ich kann Kitty gut verstehen. Sie fühlt sich als Ware, die auf dem Heiratsmarkt angepriesen wird und sucht einen Lebensinhalt. Ich wünsche ihr, dass sie ihn für sich findet.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nun hab ich Zeit, um das Buch zu lesen und ärgere mich ein bisschen, dass ich sie im Dezember noch nicht hatte, um mit euch zusammen zu diskutieren. Richtig schade.


    Anna ist mir im Moment auch sehr unsympathisch. Erschreckt hat mich, wie sehr sie ihren Mann hasst, wie abscheulich und ekelhaft sie ihn findet. Sie scheint der Meinung zu sein, dass ihr Mann ein Heuchler ist: sie meint, dass er Religion und anderes nur nutzt, um in der Gesellschaft weiter zu kommen. Sie glaubt, er fühle gar nichts, macht alles nur aus Kalkül heraus.
    Ich frag mich nur, warum sie zunächst, als Wronskij sie auf der Veranda inständig darum bittet, ihren Mann zu verlassen, dagegen ist. Irgendwie ist mir das noch nicht richtig bewusst geworden.
    Schließlich sagt sie ihrem Mann doch noch die Wahrheit. Ich weiß durch das Theaterstück schon ungefähr, was noch auf sie zu kommt, aber frage mich doch, was Karenin nun als nächstest tut.


    Bei Wronskij bin ich wieder etwas zweigeteilt: einerseits hat mich auch überrascht, wie ernst er es mit Anna meint. Er möchte sogar mit ihr fliehen.
    Niedlich finde ich auch, wie sehr die beiden einander vermissen, es kaum aushalten können, bis sie den anderen wiedersehen.


    Bei dem Pferderennen wiederum war ich ebenfalls entsetzt, dass Wronskij sein Pferd tritt. Ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht wusste, was dem Pferd blüht, was es bedeutet, wenn es liegen bleibt und darüber verzweifelt ist. Aber eigentlich hatte ich auch den Eindruck, dass er unbedingt weiter reiten wollte. Was wiederum aber auch unlogisch wäre, denn der andere wäre ja bis dahin schon längst im Ziel gewesen :gruebel
    Aber ich glaube schon, dass er am Ende sehr um sein Pferd getrauert hat, mir kam es nicht so vor, als sehe er es nur als Sportmaschine.


    Am meisten tut mir eigentlich Serjoscha leid. Er fühlt sich nur noch alleine mit Anna wohl und Karenin behandelt ihn kalt, verschließt seine Gefühle vor ihm. Das arme Kind.


    Schön, dass es Kitty nun besser geht. Sie wirkt auf mich ebenfalls etwas reifer und ich bin gespannt, was in Russland als nächstes auf sie zukommen wird.


    Zitat

    Original von Mooney
    Persönliche Sympathien hin oder her - Tolstoi hat seine Personen wirklich meisterhaft beschrieben und lässt sie durch ihre persönlichen Entwicklungen geradezu lebendig werden.


    Das habe ich in diesem Abschnitt auch sehr bewundert :wave

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich habe zu dem von euch Geschriebenem noch diese Notizen:


    Ich bin darüber gestoplert, dass Wronskis ältester Bruder trotz seiner Trunksucht das gute Benehmen eines Hofmanns hat. Das war damals ein Beruf, ähnlich dem eines Gutsverwalters, daher der häufige dt. Nachnahme.


    Sehr interessant! Danke für die Info. Ich staune wirklich, wie unterschiedlich man ein Buch lesen kann. Jedem fällt irgendein anderes Detail ins Auge. Diese Leserunde ist super und absolut lohnenswert.


    Schade nur, dass ich über Weihnachten kaum zum Lesen und hier zum Gucken gekommen bin. Meine Vorstellung, in der Adventszeit mit dem Roman fertig zu werden, hat sich leider nicht verwirklichen lassen. Im Moment bin ich gerade auf Seite 939, habe also noch ein Stückchen.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Sehr interessant! Danke für die Info. Ich staune wirklich, wie unterschiedlich man ein Buch lesen kann. Jedem fällt irgendein anderes Detail ins Auge. Diese Leserunde ist super und absolut lohnenswert.


    ja, das gefällt mir auch so. Es gibt ja auch genug Details in Tolstois Roman, die man entdecken kann.


    Werde heute Abend auch endlich mal weiter lesen :lesend

  • Zitat

    Original von Clare
    So wie ich es gelesen und empfunden habe, ist es Liebe. Wirkliche Liebe, die sie überfällt und gegen die sie sich nicht wehren kann. Leidenschaft auch, aber als Folge der Liebe. Wenn ich Anna auch einiges nicht abnehme: das nehme ich ihr ab. Sie liebt, plötzlich, heftig, bedingungslos und ohne sich wehren zu können!


    Irgendwie erschreckend oder? Dank Hollywood hat man ja landläufig eine sehr romantische Vorstellung von der Urgewalt der Liebe. Aber am Beispiel Annas erscheint so eine Jahrhundertliebe, eine Liebe, die einschlägt wie der Blitz, plötzlich gar nicht mehr so begehrenswert.


    Ich denke auch, dass Anna sich dieser Liebe nicht widersetzen kann und alles hinnehmen muss, was diese mit sich bringt.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

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  • Zitat

    Original von Rosha


    Irgendwie erschreckend oder? Dank Hollywood hat man ja landläufig eine sehr romantische Vorstellung von der Urgewalt der Liebe. Aber am Beispiel Annas erscheint so eine Jahrhundertliebe, eine Liebe, die einschlägt wie der Blitz, plötzlich gar nicht mehr so begehrenswert.
    ...


    Damit könntest du Recht haben. Wobei: Es ist mir immer schleierhaft, dass sich der Verstand und auch die Vernunft so komplett ausschalten sollten. Wahrscheinlich stehe ich auch mit meinen "Beinen" zu fest in der Realität.

  • ich glaube, dass sich der Verstand bei Anna ausschaltet liegt nicht nur daran, dass sie verliebt ist, sondern auch daran, dass sie genau soetwas möchte. Sie kennt ja nur die Vernunftswelt ihres Mannes und möchte sich anscheinend in soetwas wie der "großen Liebe" verlieren und die Realität ausblenden. Den Eindruck hab ich zumindest :wave