'Anna Karenina' - Teil 6, Kap. 01 - 16

  • Zitat

    Original von Clare
    Das kann ich nur :write Die Jagd-Passage hätte etwas kürzer sein können ;-)
    Ich hatte außerdem die ganze Zeit das Gefühl, dass sie sich gegenseitig treffen könnten, so wild wie da durch die Gegend gelaufen wurde... :rolleyes


    Darauf hatte ich auch gewartet. Zum mal Kitty auch noch explizit gesagt hat, sie sollen sich nicht gegenseitig über den Haufen schießen. :grin


    Obwohl ich Lewins Eifersucht auch völlig übertrieben fand, habt ihr auf jeden Fall Recht, sie paßt einfach zu ihm. Lewin hat überhaupt kein Selbstbewußtsein, daß durften wir ja schon mehrmals miterleben. Hier hat mir sehr gut gefallen, daß Kitty so toll mit dieser Situation umgegangen ist. Vor allem, als Lewin das zweite Mal eifersüchtig wurde, obwohl Kitty ihm kurz zuvor versichert hat, daß sie wirklich nur ihn liebt. Ich hätte da wohl eher die Horrorvorstellung, daß das jetzt mein ganzes Leben so weitergehen könnte. :lache

  • Warenka ist nun endlich bei Kitty aufgetaucht. Leider klappt es nicht mit der Ehe mit Lewins Bruder, weil der irgendwie noch an seiner alten Liebe hängt und den richtigen Augenblick verpaßt. Ich hätte es Warenka gegönnt, nicht mehr von anderen abhängig zu sein und in Stellung gehen zu müssen. Obwohl, wer weiß was ihr dadurch erspart bleibt, so sonderlich sympathisch war mir der Bruder bisher ja auch nicht.


    Der Wasenka ging mir gehörig auf den Geist. Der ist ja noch tolpatschiger als Lewin und der stellt sich ja teilweise schon trottelig an. Die Sache mit dem Gewehr hätte auch leicht ins Auge gehen können. Beim späteren Jagdausflug hab ich auch fast erwartet, das noch Hund oder Mann ums Leben kommen. Den Ausflug fand ich wieder wunderbar beschrieben. Und irgendwie trifft es ja auch zu, wenn es einmal ohne Erfolg beginnt, dann wird es an dem Tag auch nichts. Das Problem kenne ich auch, zwar nicht bei der Jagd, aber sonst.


    Die Szene wie Lewin den Wasenka an die Luft setzt, die Beschreibung des Gefährtes und die Reisebegleitung, ich hab echt geschmunzelt. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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    Original von Clare


    Das kann ich nur :write Die Jagd-Passage hätte etwas kürzer sein können ;-)
    Ich hatte außerdem die ganze Zeit das Gefühl, dass sie sich gegenseitig treffen könnten, so wild wie da durch die Gegend gelaufen wurde... :rolleyes


    Hier schliesse ich mich doch direkt an.


    Die Eifersucht von Lewin ist einfach passend. Ich finde auch er hat so wenig Selbstbewusstsein, ist häufig am Zweifeln und hinterfragt ständig. Er kann sein Glück einfach nicht fassen, auch wenn Kitty ihm immerwieder sagt, sie liebe ihn. Na, hoffentlich geht das gut.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Genauso ging es mir auch.
    Aber das einzige, was dann passiert, ist, daß seine Kameraden den ganzen Proviant aufessen und Lewin nichts mehr übrig lassen. :rofl


    Wir sind "Opfer unserer Zeit"! *lach* Tolstoi wusste wahrscheinlich noch nichts von Begriffen wie "Spannungsaufbau" und "Plotkonstruktion". Er hat einfach etwas beschrieben, das ihm wichtig war oder ihm gefallen hat. Die Jagd. Heutzutage wird in einem Roman nichts mehr niedergeschrieben, das "dem Plot nicht dient". Die Jagdszenen würden in einem modernen Buch vermutlich von einem Lektor wenn nicht ganz gestrichen, so dann doch zumindest ganz extrem gekürzt werden.


    Und das nicht zu unrecht, denn ich fand die Szenen auch langweilig. Ich habe mich nur für die Schnepfen gefreut, dass Lewin so schlecht getroffen hat. :grin

  • Zitat

    Original von Mone80


    Die Eifersucht von Lewin ist einfach passend. Ich finde auch er hat so wenig Selbstbewusstsein, ist häufig am Zweifeln und hinterfragt ständig. Er kann sein Glück einfach nicht fassen, auch wenn Kitty ihm immerwieder sagt, sie liebe ihn. Na, hoffentlich geht das gut.


    Ja, genau, die Eifersucht passt zu Lewin. Und ich finde sie unmöglich! Die arme Kitty muss sich geradezu winden und verbiegen, um ihren Göttergatten wieder zu besänftigen. Himmel! Was für ein Baby! Mir tut Kitty richtig leid. Wie soll so ein Leben aussehen? Muss sie in Zukunft einen Sack über dem Kopf tragen und in mönchischer Einsamkeit leben?


    Den Rauswurf von Wasenka fand ich komplett übertrieben.


    Die dicken Beine von Wasenka wurden übrigens mehrfach erwähnt. Hatte Tolstoi Storchenbeine und einen gewissen Unmut über wohlgenährte Männer? :gruebel

  • Zitat

    Original von Rosha


    Wir sind "Opfer unserer Zeit"! *lach* Tolstoi wusste wahrscheinlich noch nichts von Begriffen wie "Spannungsaufbau" und "Plotkonstruktion". Er hat einfach etwas beschrieben, das ihm wichtig war oder ihm gefallen hat. Die Jagd. Heutzutage wird in einem Roman nichts mehr niedergeschrieben, das "dem Plot nicht dient". Die Jagdszenen würden in einem modernen Buch vermutlich von einem Lektor wenn nicht ganz gestrichen, so dann doch zumindest ganz extrem gekürzt werden.


    Und das nicht zu unrecht, denn ich fand die Szenen auch langweilig. Ich habe mich nur für die Schnepfen gefreut, dass Lewin so schlecht getroffen hat. :grin


    Darf ich daraus schließen, dass dir Tolstois Stil nicht gefällt?
    Denn diese Abschweifen, dieses weite Ausholen, wird dich noch für den Rest des Romanes begeiten. So sind Tolstois Romane.

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    Original von Clare


    Darf ich daraus schließen, dass dir Tolstois Stil nicht gefällt?


    Nein, ganz und gar nicht! Ich habe mich nur über mich selbst amüsiert, dass ich während der Jagdszenen nervös darauf gewartet habe, dass etwas (ein Unglück) geschieht. Ich bin durch die sonst übliche Lektüre anscheinend auf "Action" konditioniert.


    Ich mag Tolstois Stil sehr gerne und empfinde es als Bereicherung, dass sich der Roman anders liest, als modernere Werke. Einzig das Thema der Jagd hat mich nicht so besonders interessiert, weshalb mir diese Szenen langweilig vorkamen. Allerdings kann man durchaus damit das Phänomen "Moorhuhnjagd" auf dem Computer verstehen lernen. Der Jagdtrieb ist ein atavistisches Erbe, das die russischen Edelmänner damals noch auf reale Art und Weise ausleben konnten.


    Vielleicht gefallen männlichen Lesern gerade diese Passagen sehr gut.

  • Zitat

    Original von Macska
    Warenka ist nun endlich bei Kitty aufgetaucht. Leider klappt es nicht mit der Ehe mit Lewins Bruder, weil der irgendwie noch an seiner alten Liebe hängt und den richtigen Augenblick verpaßt.


    Also, das habe ich nicht so richtig verstanden. Zuerst hatte ich durchaus den Eindruck, dass Sergej Iwanowitsch (Lewins Bruder) in Warenka verliebt ist. Wenn das so gewesen wäre, wie kann dann eine kleine, alberne Verlegenheit, die mit einem banalen Gespräch (über Pilze) überbrückt wird, diese Gefühle ersticken?

  • Zitat

    Original von Rosha


    Also, das habe ich nicht so richtig verstanden. Zuerst hatte ich durchaus den Eindruck, dass Sergej Iwanowitsch (Lewins Bruder) in Warenka verliebt ist. Wenn das so gewesen wäre, wie kann dann eine kleine, alberne Verlegenheit, die mit einem banalen Gespräch (über Pilze) überbrückt wird, diese Gefühle ersticken?


    Keine Ahnung, vielleicht Angst vor der eigenen Courage und der Aufgabe der persönlichen Freiheit und Bequemlichkeit? Manche Männer sind doch sehr eigen, gerade wenn sie lange allein waren oder noch nie eine Frau angesprochen haben.
    Und Warenka konnte ja im Prinzip zur damaligen Zeit nicht so wirklich viel machen. Heute könnte sie ja auch die Sache in die Hand nehmen. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Keine Ahnung, vielleicht Angst vor der eigenen Courage und der Aufgabe der persönlichen Freiheit und Bequemlichkeit? Manche Männer sind doch sehr eigen, gerade wenn sie lange allein waren oder noch nie eine Frau angesprochen haben.
    Und Warenka konnte ja im Prinzip zur damaligen Zeit nicht so wirklich viel machen. Heute könnte sie ja auch die Sache in die Hand nehmen. :-]


    Ich hatte auch das Gefühl, daß Sergej mehr oder weniger nach einer Ausrede gesucht hat, sich nicht zu verheiraten. Da kam ihm das Versprechen seiner alten Liebe gerade recht. Er gehört wohl zu den Männern, die wirklich besser alleine leben. :grin

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich hatte auch das Gefühl, daß Sergej mehr oder weniger nach einer Ausrede gesucht hat, sich nicht zu verheiraten. Da kam ihm das Versprechen seiner alten Liebe gerade recht. Er gehört wohl zu den Männern, die wirklich besser alleine leben. :grin


    Ja, so habe ich das auch interpretiert. :wave



    Ich empfand die Jagdepisode auch nicht gerade als spannend. Für mich ist Jagen aus purem Vergnügen, wie es die Herren Lewin, Arkadjitsch und Wassenka betreiben, etwas ausgesprochen Widerwärtiges. Einzig und allein die Beschreibung von Laska, wie Tolstoi so ein wenig versucht, ihre Gedankenwelt während der Jagd zu beschreiben, hat mir ausnehmend gut gefallen.


    Manchmal ist Lewin schon komisch. In Abwesenheit seiner Frau mag er Wassenka, aber sobald sie zu Hause sind bricht er wieder in Eifersuchtstiraden aus. Ich verstehe ihn schon, nur kann ich nicht so nachvollziehen, wie er beides kombinieren kann...


    Das letzte Unterkapitel, das Dollys Gedankenwelt beschreibt, hat mir sehr gefallen. Sie beneidet Anna um ihren Mut, eine unglückliche Ehe aufzugeben. Ich finde, Dolly hat mindestens genauso viel Anrecht darauf, wie Anna, ihre Ehe als unglücklich zu empfinden. Karenin ist zwar kalt und abweisend, aber Stiwa ist falsch und interessiert sich nur für sein persönliches Wohlergehen, versteht es zwar verzüglich, wie man sich in Gesellschaft benimmt, aber betrügt seine Frau und empfindet dabei noch nicht einmal Reue. Und macht sich auch noch fast über Lewin lustig, weil er nicht erpicht darauf ist, den Bauernmädchen hinterherzulaufen. Nein, Dolly tut mir schon sehr leid. Da hat sie so viele Kinder, und weiß nicht, wie sie sie alle gescheit großziehen kann ohne Unterstützung, und dann auch noch einen Ehemann der sich kein bisschen darum schert. :-(

  • Zitat

    Original von melancholy
    ... Für mich ist Jagen aus purem Vergnügen, wie es die Herren Lewin, Arkadjitsch und Wassenka betreiben, etwas ausgesprochen Widerwärtiges. ...


    Im Prinzip stimme ich Dir da zu. Für mich wäre das auch nichts. Aber in einigen Gesellschaftskreisen bzw. in anderen Zeiten gehörte das einfach mit dazu.


    Als anderes Beispiel wäre für mich das Duellieren bei Streitigkeiten oder um eine Frau. Absoluter Schwachsinn, aber das gab es nun einmal und war damals Normalität. Stellt Euch mal vor, bei jedem Fremdgehen würde heute jemand zum Duell gefordert und getötet. Wir hätten eine ganze Menge Männer weniger auf der Welt. :rolleyes

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Im Prinzip stimme ich Dir da zu. Für mich wäre das auch nichts. Aber in einigen Gesellschaftskreisen bzw. in anderen Zeiten gehörte das einfach mit dazu.


    Jagd aus Vergnügen gibt es heute auch noch, wenn ich da mal abschweifen darf. Damals war es wahrscheinlich ausschließlich so, wenn man von Wilderern absieht, die für die Ernährung ihrer Familien jagten.
    Ich glaube nicht, dass damals schon wirtschaftlich gejagt wurde, wie heute, um den Bestand konstant zu halten, denn in den russischen Wäldern gab es noch genug natürliche Feinde für Pflanzenfresser, im Gegensatz zu heute.



    Zitat

    Als anderes Beispiel wäre für mich das Duellieren bei Streitigkeiten oder um eine Frau. Absoluter Schwachsinn, aber das gab es nun einmal und war damals Normalität. Stellt Euch mal vor, bei jedem Fremdgehen würde heute jemand zum Duell gefordert und getötet. Wir hätten eine ganze Menge Männer weniger auf der Welt. :rolleyes


    Man stelle sich vor... :yikes
    Karenin zum Beispiel aber will sich auch nicht duellieren. Wobei ich nicht denke, dass er es nicht tut, weil er Duelle ablehnt, sondern eher aus Sorge um das eigene Leben.

  • Zitat

    Original von Clare
    Karenin zum Beispiel aber will sich auch nicht duellieren. Wobei ich nicht denke, dass er es nicht tut, weil er Duelle ablehnt, sondern eher aus Sorge um das eigene Leben.


    Da hat er ja auch völlig recht! Das kann ich sehr gut nachfühlen. Kein Mann wäre mir mein Leben wert. :grin
    Allerdings: Wo so wenig Leidenschaft und Liebe für die Frau besteht, kann daraus auch kein Hass auf den Nebenbuhler erwachsen. Karenins Hauptärger oder vielmehr Sorge war seine gesellschaftliche Stellung. Bezeichnend für die ganze Ehe und eine sehr gute Erklärung, warum Anna so empfänglich für Wronskis Avancen war.

  • Das Duellieren an sich finde ich auch schwachsinnig. :rolleyes


    Zitat

    Original von Clare


    Ich glaube nicht, dass damals schon wirtschaftlich gejagt wurde, wie heute, um den Bestand konstant zu halten, denn in den russischen Wäldern gab es noch genug natürliche Feinde für Pflanzenfresser, im Gegensatz zu heute.


    ich glaube, das ist ein bisschen Off Topic, aber ich muss auch was dazu sagen:
    Oft (ich sage bewusst "oft", denn es mag auch andere Jäger geben) wird der Bestand durch die Jäger heute künstlich in die Höhe getrieben. D.h. Jäger füttern künstlich zu, beispielsweise über den Winter, damit der Bestand höher ist, als er sein darf.
    Ich weiß nicht, ob man das so lapidar sagen kann, aber dann haben sie "mehr zum Abschießen." Eigentlich ist diese Zufütterung auch verboten, wird aber trotzdem sehr oft gemacht. Eigentlich gibt es noch Räuber, z.B. Füchse oder ganz selten Wildkatzen. Ich denke soviel müsste man nicht schießen, wie es gemacht wird.
    In Russland gibt es ja auch Bären und Wölfe, die durch die Jagd aber zurück gedrängt wurden. Bei uns gibt es ja auch wieder Wölfe, viele Jäger möchten sie aber lieber abschießen dürfen, als dass sie geschützt werden, zumindest gibt es von offiziellen Stellen Bestrebungen in die Richtung. :rolleyes


    Also wie du gesagt hast, Jagd aus Vergnügen gibt es durchaus noch.

  • hab den Abschnitt nun gerade zuende gelesen und was mir noch besonders gefallen hat, ist, dass Laskas Sicht der Dinge auch mal gezeigt wurden :lache damit hab ich gar nicht gerechnet, Tolstoi überrascht immer wieder mit kleinen interessanten, klugen oder geistreichen Einschüben ;-)


    die Situation mit Kitty, Lewin und Weslowskij fand ich einerseits etwas übertrieben, andererseits kann ich auch verstehen, dass das junge Paar seinen Frieden wieder haben möchte :gruebel


    Stiwa war mir in diesem Abschnitt gar nicht sympathisch, besonders als die drei Herren im Heu übernachten sollten und er dann die Gelegenheit ergriffen hat, mit Mädchen zu "schäkern" hat er mich genervt. Schade auch, dass er und Lewin sich nicht mehr so gut verstehen, wie früher.

  • Zitat

    Original von Mia08


    Stiwa war mir in diesem Abschnitt gar nicht sympathisch, besonders als die drei Herren im Heu übernachten sollten und er dann die Gelegenheit ergriffen hat, mit Mädchen zu "schäkern" hat er mich genervt. Schade auch, dass er und Lewin sich nicht mehr so gut verstehen, wie früher.


    Sympathiepunkte sammelt Stiwa hier wirklich nicht, aber ich hätte von ihm auch nix anderes erwartet, als dass er jede Gelegenheit zum "Schäkern" ausnutzt.

  • Zitat

    Original von Mia08
    hab den Abschnitt nun gerade zuende gelesen und was mir noch besonders gefallen hat, ist, dass Laskas Sicht der Dinge auch mal gezeigt wurden :lache damit hab ich gar nicht gerechnet, Tolstoi überrascht immer wieder mit kleinen interessanten, klugen oder geistreichen Einschüben ;-)


    Das war wirklich ungewöhnlich, zumal es im Roman der absolute Einzelfall bleibt, dass Tolstoi aus der Sicht eines Tieres (hier des Jagdhundes) erzählt. Einen richtigen "Grund" für diesen erzählerischen Kniff konnte ich jedoch nicht erkennen. Dem Leser wurde damit keine handlungsrelevante Tatsache geschickt präsentiert. Ich empfand es als eine "Grille" des Autors.

  • Diesen Abschnitt habe ich sehr gerne gelesen.
    Wunderbar gefallen hat mir die Schnepfen und Bekassinen-Jagd.
    Ich mag Ljewin sehr. Er ist ein geradlinieger Typ, sicherlich ist seine Eifersucht übertrieben. Aber er ist offen und ehrlich, das gefällt mir. Stiwas Bemerkungen bezüglich der Bauernmädchen widersteht er ebenfalls. Er schmeißt Wasenka eigenhändig raus und redet nicht drumherum. Überhaupt hat er auch ein offenes Ohr, z.B. für Dolly und ihre Probleme. Geradezu rührend ist seine Sorge um die schwangere Frau.
    Klasse find eich auch Kittys Verhalten. Sie merkt, dass es in Ljewin kocht und besteht auf einer Aussprache. Die Ehe scheint eine Zukunft zu haben.


    Sehr gut gefallen hat mir auch am Anfang als die Fürstin und ihre Töchter sich jetzt auf Augenhöhe begegnen und wie Freundinnen miteinander umgehen. Es wird auch angesprochen, dass sie sich jetzt einsam fühlt, wo alle Kinder aus dem Haus sind. Tolstoi beschreibt so einfühlsam seine Charaktere, das finde ich genz großartig. Das Buch ist überhaupt eine Bereicherung für mich.


    Schade, dass der Fürst nicht mit nach Pokrowskoje gekommen ist. Er ist ja meine heimliche Lieblingsfigur und als anstatt seiner Wasenka aus der Kutsche stieg, war ich schon enttäuscht.


    Dolly ist auf dem Weg zu Anna. Auf die Begegnung der beiden bin ich sehr gespannt.
    Wieder benutzt er das Bild einer Fahrt zur Rückschau und Draufsicht auf das eigene Leben. Diesmal ist es Dolly. In ihren Augen hätte sie Stiwa verlassen sollen und ein neues Leben ohne ihn beginnen sollen. Sie bewundert Anna eher als dass sie sie verurteilt. Ich erwarte jetzt, dass sich diese Gedanken in der Begegnung mit Anna relativieren.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich mag Ljewin sehr. Er ist ein geradlinieger Typ, sicherlich ist seine Eifersucht übertrieben. Aber er ist offen und ehrlich, das gefällt mir. Stiwas Bemerkungen bezüglich der Bauernmädchen widersteht er ebenfalls. Er schmeißt Wasenka eigenhändig raus und redet nicht drumherum. Überhaupt hat er auch ein offenes Ohr, z.B. für Dolly und ihre Probleme. Geradezu rührend ist seine Sorge um die schwangere Frau.
    Klasse find eich auch Kittys Verhalten. Sie merkt, dass es in Ljewin kocht und besteht auf einer Aussprache. Die Ehe scheint eine Zukunft zu haben.


    :write mir gefallen die beiden auch. Und beide machen sich immer soviele Gedanken, dass es schon niedlich ist. :wave