'Anna Karenina' - Teil 8

  • Zitat

    Original von Clare


    Das liegt in der der Natur des Menschen und des Zweifelns. Es ist wichtig, bringt uns voran, manchmal ruht es, aber es verschwindet nie komplett, und das ist auch gut so!


    Das stimmt!!!!! :write


    Ich freue mich übrigens jetzt schon sehr auf die Leserunde zu "Krieg und Frieden".


    Mir hat das Buch nämlich sprachlich sehr gut gefallen. So gut, wie jeder, der mich fragte, was ich derzeit lese und das Buch selbst noch nicht gelesen hat, hat abgewunken mit den Worten, daß ihnen das Buch zu schwer sei. Und genau das ist es eben nicht, auch wenn es voll ist mit gesellschaftlichen und politischen Ereignissen und Diskussionen.


    Es hat mich wirklich sehr beeindruckt.

  • Zitat

    Original von Saiya
    ...
    Ich freue mich übrigens jetzt schon sehr auf die Leserunde zu "Krieg und Frieden".


    Mir hat das Buch nämlich sprachlich sehr gut gefallen. So gut, wie jeder, der mich fragte, was ich derzeit lese und das Buch selbst noch nicht gelesen hat, hat abgewunken mit den Worten, daß ihnen das Buch zu schwer sei. Und genau das ist es eben nicht, auch wenn es voll ist mit gesellschaftlichen und politischen Ereignissen und Diskussionen.


    Es hat mich wirklich sehr beeindruckt.


    "Krieg und Frieden" ist ebenfalls ein sehr beeindruckendes Werk, und ich habe es auch schon gelesen. An der LR werde ich trotzdem nicht teilnehmen.
    Erstens würde ich nicht jetzt gleich im Anschluss wieder einen Tolstoi lesen wollen.
    Zweitens ist das Werk noch umfangreicher, und dadurch würde es mir einfach zu viel Lesezeit blockieren. Die Brötchen wollen auch verdient sein...
    Aber ich wünsche euch eine interessante LR!

  • So, ich hab's geschafft! Und bin ehrlich begeistert, das Buch hat mir viel besser gefallen, als ich es erwartet hatte!


    Zitat

    Original von Saiya
    Ich freue mich übrigens jetzt schon sehr auf die Leserunde zu "Krieg und Frieden".


    Mir hat das Buch nämlich sprachlich sehr gut gefallen. So gut, wie jeder, der mich fragte, was ich derzeit lese und das Buch selbst noch nicht gelesen hat, hat abgewunken mit den Worten, daß ihnen das Buch zu schwer sei. Und genau das ist es eben nicht, auch wenn es voll ist mit gesellschaftlichen und politischen Ereignissen und Diskussionen.


    Es hat mich wirklich sehr beeindruckt.


    :write :write Genau so ging es mir auch! Ich freu mich auch schon auf "Krieg und Frieden", das steht schon seeehr lang auf meiner WL und wird jetzt endlich mal gelesen :-)


    Das Ende bzw. den letzten Abschnitt fand ich erst etwas verwirrend, aber jetzt im Nachhinein find ich ihn doch passend. Wronski verzweifelt, Lewin findet den Sinn des Lebens, die Geschichte endet. Irgendwie passt der Abschnitt gut zum Rest des Buches und nimmt dem sonstigen Ende (also dem potentiellen Ende ohne dem 8. Abschnitt) einen großen Teil der Dramatik.


    Ich bin sehr froh über diese LR, ohne euch und den interessanten Austausch über die Geschichte, hätt ich wahrscheinlich nicht durchgehalten und das wäre sehr schade gewesen! :knuddel1 :wave

  • Mir hat der letzte Abschnitt am wenigsten gefallen. Vielleicht lag es einfach am Zeitdruck, weil ich das Buch unbedingt noch im alten Jahr beenden wollte.


    Mir persönlich wurde zu wenig erzählt, wie die Leute mit Annas Tod fertiggeworden sind. Klar wurde gesagt, das Wronski unter dem Selbstmord leidet. Kann ich auch voll und ganz verstehen. Zum einen verliert er die Frau die er wirklich abgöttisch geliebt hat, zum anderen hat Anna mit der Aussage das "er es noch bereuen würde" ihm ja zum Abschluß noch richtig einen reingewürgt. Im Prinzip muss er sich ja jetzt verantwortlich deshalb fühlen.
    Kein Wunder das er sich als Freiwilliger zur Armee meldet. Für mich ist es irgendwie auch eine Art von Freitod, er überläßt es dem Zufall und legt nicht selbst Hand an sich.


    Lewin dagegen gerät durch seine Gedanken ebenfalls in die Spirale eines Teufelskreises und liebäugelt mit dem Selbstmord. Da fragt man sich warum, wo er doch endlich die geliebte Frau und sogar ein Kind hat. Aber wenn die Gedanken erst einmal ins Trudeln kommen, da kommt man schwer wieder raus.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Mir ging es hier ähnlich wie Macska, der letzte Abschnitt mit Lewins philosophischen Gedankengängen hat sich für mich auch sehr gezogen. Auch ich hätte gerne lieber mehr darüber erfahren, wie Karenins Leben nun nach Annas Tod weiterging, vor allem, da er Annas und Wronskis Tochter zu sich genommen hat. Wie hat Annas Familie darauf reagiert ?


    Aber letztendlich war es ein fantastisches Buch und ich bin so froh, daß ich an dieser LR teilgenommen habe, ohne die ich es wahrscheinlich nie gelesen hätte ! Ob ich allerdings schon bereit für "Krieg und Frieden" bin, weiß ich noch nicht. Ich werde wohl bis kurz vor Beginn der LR mit meiner Anmeldung warten. Irgendwie möchte ich erst einmal "Anna Karenina" richtig setzen lassen ....

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Ich fand Lewins Gedankengänge in diesem Abschnitt sehr interessant zu lesen, hätte aber auch gerne noch etwas über Karenins Leben nach Annas Tod erfahren, das hat mir auch gefehlt.


    Ich hätte auch gerne noch ein paar Informationen über Karenin gehabt, der ja wohl Annie zu sich genommen hat, da sie rein rechtlich sein Kind ist, weil sie innerhalb der Ehe geboren wurde. Ich hätte auch gerne gewusst, wie er Annas Tod empfunden hat und was er über ihre Art zu sterben hält.

  • Zitat

    Original von Macska
    Mir persönlich wurde zu wenig erzählt, wie die Leute mit Annas Tod fertiggeworden sind.


    Das hat mich auch sehr irritiert. Annas Selbstmord, der große Knall, der alles erschüttern müsste und dann geht Tolstoi so gut wie gar nicht darauf ein. :-( Besonders Karenin hätte unbedingt noch erwähnt werden müssen. Aber nein, Sergej Iwanowitsch kriegt man vor den Latz geknallt. Das empfand ich als unbefriedigend.


    Lewins Gedanken gefielen mir hingegen gut und machten einen runden Abschluss, auch wenn mein Eindruck von einer latenten Nervensäge bei dieser Figur bleibt.


    Durchweg konstant ist die Figur von Stiwa geblieben: Von Anfang bis Ende war und blieb er ein A.... Was für ein armseliges Würstchen! Schläft sich durch alle möglichen Betten, verprasst das Geld, lässt es sich über die Maßen gut gehen und seine arme Frau kann zusehen, wie sie die Kinder durchbringt. Sie ist dazu gezwungen, sich bei ihrer Schwester durchfüttern zu lassen und sonstige Erniedrigungen zu erdulden. Und willigt auch noch in den Verkauf ihres Besitzes ein, damit der Göttergatte weiter prassen kann. :bonk Kaum zu ertragen!


    Meine liebste Figuren in diesem Roman waren Kitty und ihr Vater. Kittys Entwicklung ging konstant aufwärts, das hat mir sehr gefallen.


    Die Leserunde war sehr informativ und unterhaltsam. Vielen Dank euch allen! :kiss Bei "Krieg und Frieden" bin ich jedoch nicht dabei. Ich hatte schon mal einen ersten Versuch gestartet (bin bis ca. Seite 660 gekommen), aber mir waren zu viele der langatmigen Passagen dabei. Vielleicht wage ich irgendwann einen zweiten Anlauf, aber bestimmt nicht mehr in diesem Jahr. Ich werde aber trotzdem in der LR vorbeischauen, mitlesen und bin auf eure Eindrücke gespannt.


    Und noch etwas habe ich gelernt: Nie wieder eine LR mit so einem üppigen Roman in der Adventszeit beginnen! Ich hatte viel zu wenig Zeit zum Lesen, weshalb sich die Lektüre unbefriedigend lange hingezogen hat. Meinem normalen Lesetemp entsprechend hätte ich dieses Buch nach drei Wochen gelesen haben müssen... Soviel zu Planung und Wirklichkeit. :grin

  • Ach ja, noch eins: Ich finde, das Buch ist ein "Genre-Opfer". Für mich fällt "Anna Karenina" definitiv nicht in die Sparte Liebesromane, wie es auf meinem Buchrücken steht. Es ist ein authentisches Gesellschaftsportät und damit sehr interessant. Es ist ein "echter" historischer Roman, weil es von einem "Zeitzeugen" geschrieben wurde und nicht ein auf historischen Recherchen beruhendes Werk ist.

  • So, ich habe es geschafft und ich bin beeindruckt von diesem Buch.


    Zitat

    Zitat: Original von Macska Mir persönlich wurde zu wenig erzählt, wie die Leute mit Annas Tod fertiggeworden sind.


    Das hat mich auch sehr irritiert. Annas Selbstmord, der große Knall, der alles erschüttern müsste und dann geht Tolstoi so gut wie gar nicht darauf ein. unglücklich Besonders Karenin hätte unbedingt noch erwähnt werden müssen. Aber nein, Sergej Iwanowitsch kriegt man vor den Latz geknallt. Das empfand ich als unbefriedigend.


    So ging es mir auch.


    Zu meinen Lieblingsfiguren gehörten definitiv Lewin und Kitty. Kitty hat sich so schön weiter entwickelt und ist in diesem Buch gewachsen.


    Stiwa ist und bleibt ein selbstsüchtiger Mensch, der nur an sich denk. Er verprasst das Geld und seine Frau kann schauen, wie sie mit den Kindern klar kommt. Mir ist jedes Mal die Galle hoch gekommen, wenn ich über ihn gelesen habe.


    Jetzt werde ich das Buch noch ein wenig sacken lassen und dann noch meine Rezi abgeben.

  • ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Buch, hab aber eine Frage. Vielleicht kann jemand mit Anmerkungen im Buch sie beantworten, das wäre toll: was heißt "shivio"? :-)
    ich hoffe, das wird nicht später noch aufgeklärt, sodass meine Frage zu voreilig wäre.

  • Zitat

    Original von Mia08
    ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Buch, hab aber eine Frage. Vielleicht kann jemand mit Anmerkungen im Buch sie beantworten, das wäre toll: was heißt "shivio"? :-)
    ich hoffe, das wird nicht später noch aufgeklärt, sodass meine Frage zu voreilig wäre.


    Hi Mia :knuddel1


    ich war heute in der Bücherei und habe natürlich gleich mal nachgeschaut, was das Wort bedeutet.
    Bei mir im Buch stand aber Zhivio, ich hoffe das ist das gesuchte Wort. Es soll serbokroatisch sein und soviel heißen wie
    "Hoch sollen sie leben."
    Zumindest sinngemäß, ich hatte natürlich nichts zu schreiben dabei. Kommt es denn sinngemäß hin?

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)


  • danke liebe Macska :knuddel1


    das ist sicher das gesuchte Wort: als die Freiwilligen nach Serbien fahren wird es ihnen auf den Bahnsteigen zugerufen und da passt soetwas wie "hoch sollen sie leben" ja gut. Danke, das war wirklich lieb von dir :-)

  • :-)


    ich merke gerade, dass ich hier noch gar nicht meinen Eindruck hinterlassen habe, hatte in den letzten Tagen viel zu wenig Zeit.


    mir hat die Lösung so ganz gut gefallen, man erfährt durch Erzählungen, wie es Wronskij geht, wie er in den letzten Monaten seit Annas Tod gelebt hat, was er nun vorhat.
    Über Dollys Gefühle diesbezüglich hätte ich mir mehr gewünscht, ich weiß nicht, ob das einmal erwähnt wurde :gruebel
    Dass Stiwa schon wieder so fröhlich durch die Gegend ziehen kann, hat mich selbst bei ihm überrascht.


    Das letzte Stück mit Lewin und seinen Zweifeln hat mir gut gefallen. Schön, dass er erkennt, was wichtig für ihn ist und was für ihn im Leben zählt. Toll auch, dass er Dolly und ihre Kinder unterstützt und allgemein soviel an andere denkt :-)


    Das Buch hat mich, vor allem in den letzten Abschnitten noch, sehr beeindruckt, das hätte ich so nicht erwartet. Es ist mir richtig ans Herz gewachsen und ich würde am liebsten gleich nochmal von vorn damit beginnen und es noch einmal lesen. Ohne den LR-Vorschlag hätte ich das Buch auch nicht so schnell zur Hand genommen , was sehr schade gewesen wäre. Danke nochmal dafür :-)


    ich hoffe, das in der nächsten Zeit ein paar Verfilmungen gezeigt werden, darüber würde ich mich auch sehr freuen.

  • Ein wunderschönes Buch findet einen etwas schwachen Schluss.


    Statt einer Auseinandersetzung mit Annas Tod geht das Leben weiter.
    Wronski zieht in den Krieg. Ljewin findet den Sinn für sein Leben. Kitty ist eine wunderbare Mutter. Den Fürsten durfte ich noch einmal genießen.
    Ich bin zufrieden und glücklich, das Buch gelesen zu haben. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin