'Tausend strahlende Sonnen' - Seiten 101 - 182

  • Ich kann dieses Buch nicht aus der Hand legen, und wenn dann nur kurz um wichtige Alltagsdinge zu erledigen. Leider :-(


    In diesem Abschnitt wird die (Leid-) Geschichte von Leila und Tarik erzählt, und deren Familie. Leila ist eine Nachbarin von Mariam. Viel Kontakt hat allerdings Leilas Familie mit Mariam nicht.
    Leila darf zur Schule gehen und genießt ihre Kindheit in vollen Zügen. Leider bleibt auch ihre Kindheit nicht von den politischen Unruhen in Afghanistan verschont und schon bald nehmen Krieg und Hass auch Einfluss auf ihr Leben. Ihre Brüder fallen im Krieg gegen (mit) der Sowjetunion. Das verkraftet ihre Mutter nicht. Aus der so lebensfrohen Mutter wird eine Schattengestalt. Sie bringt nicht mehr die Kraft auf sich um Leila zu kümmern und gibt sich ganz ihren Depressionen hin.
    Ihr Vater Biba darf seinen innig geliebten Beruf nicht mehr ausüben und arbeitet als Hilfsarbeiter. Seine Liebe zu Büchern allerdings kann ihn keiner nehmen. Biba ist einer der Personen die mir ans Herz gewachsen sind. Ich finde er geht wunderbar mit seiner Tochter um. Auch zeigt er seine grenzenlose Liebe zu seiner Frau, auch wenn das nicht einfach ist.
    Tarik ist Leilas bester Freund. Er hat ein Bein verloren. Aber an Mut und Entschlossenheit vielleicht sogar hinzugewonnen. Er legt sich mit einem Raufbold an, um Leila bei zu stehen. Eine tolle Freundschaft entsteht zwischen den Beiden, die auch dann in Liebe endet. Aber auch ihre Beziehung/Freundschaft bleibt nicht vom Krieg verschont.
    Ich mag Leila und Tarik auch sehr gerne.


    Wie bereits in "Drachenläufer" erschüttert mich die politische Zerrissenheit des Landes ungemein. Diese Volk schlittert von einem Krieg in den anderen. Man meint das Afghanistan ein Pulverfass ist, was niemals verpufft.
    Wann kommt dieses Land endlich zur Ruhe?

  • So. Ich habe heute viel gelesen und nun auch den zweiten Teil beendet.


    Er handelt von Laila. Der Tochter von Mariams Nachbarin Fariba.
    Im Grunde verläuft Lailas Kindheit recht glücklich ab. Sie wird von ihren Eltern geliebt, vom Vater mehr als von der Mutter. Und sie darf zur Schule gehen und sich frei bewegen.
    Und dann ist da noch Tarik. Ihr Jugendfreund, mit dem sie sehr viel mehr verbindet als eine einfache Freundschaft.
    Laila wächst einem gleich sehr ans Herz. Sie scheint intelliegent, liebnswürdig und aufgeschlossen. Man freut sich mit ihr über die Wendungen Ihrer Kindheit und Jugend.
    Doch leider macht das Schicksal auch vor ihr nicht halt.
    Ihre Brüder, die sie eigentlich nicht kannte, kommen im Krieg ums Leben und ihre Mutter trauert um sie, als gäbe es Laila garnicht. Nur ihr Vater Babi nimmt sich ihrer an und gibt ihr die Liebe und Zuwendung die sie braucht.
    Dieser Teil endet damit, daß Laila knapp einem Anschlag entkommt.


    Ich muss sagen, ich habe mich wirklich mit Laila über ihr unbeschwertes Leben gefreut und war erschüttert, wie schnell alles vorbei war. Erst die Freunde auf der Flucht, dann der Entschluß, selbst zu fliehen und dann dieser Anschlag.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht. Aber mir Schwahn nichts Gutes.


    Bis jetzt ist alles so lebendig und realistisch erzählt, daß man einfach nicht von dem Buch loskommt. Zumal es ja doch ein sehr aktuelles Thema ist.
    Es läßt einen Nachdenken und Mitfühlen.
    Bisher ein sehr tolles Buch.

  • Nach dem Einschlag der Rakete hatte ich auch überhaupt kein gutes Gefühl und war geschockt. Das Kapitel war zu Ende und mir schwante auch Schlimmes :-(
    Vor allem wegen ihrem Vater Babi, den den ich ins Herz geschlossen habe :-(

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Wie bereits in "Drachenläufer" erschüttert mich die politische Zerrissenheit des Landes ungemein. Diese Volk schlittert von einem Krieg in den anderen. Man meint das Afghanistan ein Pulverfass ist, was niemals verpufft.
    Wann kommt dieses Land endlich zur Ruhe?


    Das denke ich auch oft beim lesen.


    Einen Ausspruch von Babi fand ich besonders treffend, ich find ihn nur grad nicht.
    Aber er sagte so grob aus, daß es doch alles Afghanen sind. Warum sich gegenseitig bekriegen?

  • Bin knapp vor Ende von Teil 2 und kann auch kaum das Buch aus der Hand legen. Es ist so spannend, so interessant, so aufrührend.


    Was mich wundert ist, das mit Lailas Mutter schon wieder eine Frau gezeichnet wird, die nicht in der Lage zu sein scheint, ihre Tochter großzuziehen sondern sich ihren Depressionen ergibt und vor sich hindämmert.
    Da bin ich gespannt, ob Mariam und Laila diesem Schicksal entkommen.

  • Hab grad überflogen, was ihr geschrieben habt, obwohl ich doch noch gar nicht ganz mit diesem Abschnitt fertig bin... Aber das Buch packt einen :wave


    Eli
    Danke für den tollen Link. Wenn du einem Link einen Namen geben willst klickst du auf die Linkfunktion dann kommt grad als Erstes das Feld Linkname (optional) da kannst du reinschreiben was du möchtest, danach gibst du den Link ein und fertig :-]


    Alles klar?

  • Ja, das ist wirklich ein tolles Buch. Die Schilderungen sind so anschaulich, dass ich alles direkt vor mir sehe.
    In diesem Abschnitt geht es um Laila, die um einige Jahre jünger ist als Mariam, aber unter ähnlichen Vorzeichen aufwächst wie sie. Einen Unterschied gibt es aber doch: auf ihre Bildung wird sehr viel wert gelegt von ihrem Vater, während das bei Mariam eher nebenher lief.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachgedanken
    Ja, das ist wirklich ein tolles Buch. Die Schilderungen sind so anschaulich, dass ich alles direkt vor mir sehe.


    Geht mir auch so, das Buch geht einfach unter die Haut.


    Ich fand es sehr bewegend, wie Laila von ihrer Mutter behandelt wurde. Lailas Brüder hat sie vergöttert, aber Laila wie gar nicht richtig wahrgenommen. Schmerzhaft, wie Laila alles versucht, um die Liebe und Aufmerksamkeit ihrer Mutter zu bekommen.


    Obwohl ich Lailas Papa sehr symphatisch fand, fand ich die Stelle auch krass, wo er zu ihr sagt: Ich glaube, du bist alles was ich habe. Bisschen viel Verantwortung für eine Tochter, oder?


    Die Freundschaft zwischen Laila und Tarik ist total nett erzählt, es ist schade, dass es nicht geklappt hat, dass sie zusammen fliehen.


    Ach ja und die Stelle wo Tarik sein künstlichen Bein abschnallt und die Jungs, die Laila so geärgert haben, verdrescht ist auch super :-]
    Oder wie er so als cooler Halbstarker an der Wand lehnt und ihr sagt, dass sie doch wissen müsse, dass er nur Augen für sie habe...

  • Puh, dieser Abschnitt hatte es wirklich in sich. Da der Inhalt bereits wiedergegeben wurde, von mir nur ein paar kurze Eindrücke:


    Wirklich getroffen hat mit die Beschreibung von Gitis Tod, wie schrecklich die Vorstellung, als Mutter die Leichenteile des eigenen Kindes zusammensammeln zu müssen...diese kurze Beschreibung hat für mich die Schrecken des Krieges am intensivsten widergespiegelt.


    Auch die kurzen Eindrücke am Ende des Kapitels waren erschreckend, man kann als Leser nur ahnen, was passiert ist.


    Wirklich schrecklich, was diesem Land passiert ist, und das Wissen, dass es nicht besser wird, macht es nicht gerade erträglicher.


    Eli: danke für den Link, so kann ich mir ein googlen sparen, denn das wollte ich mir auch gerne anschauen

  • Fand den Abschnitt auch wieder sehr mitreißend und hab danach erstmal ein bißchen bei Wikipedia über Afghanistan und die verschiedenen politisch-religiösen Gruppierungen recherchiert, um besser durchzusteigen.


    Fand es auch sehr schön, das in Lailas Familie (besonders von ihrem Vater ausgehend) so viel Wert auf Bildung gelegt wird. Man bekommt sehr schön beschrieben, dass Afghanistan, was die Rechte der Frauen betrifft nicht immer sooo hinterwäldlerisch wie zu Taliban-Zeiten war.



    Zitat

    Original von ximox04
    Einen Ausspruch von Babi fand ich besonders treffend, ich find ihn nur grad nicht.
    Aber er sagte so grob aus, daß es doch alles Afghanen sind. Warum sich gegenseitig bekriegen?


    Ich möchte den Auspruch jetzt auch nicht heraussuchen, zumal ich auf englisch lese, aber ich fand ihn auch -zumindest aus meiner Sicht - sehr passend. Das Problem ist aber, dass es Afghanistan als Staat noch nicht so lange gibt und er aus vielen verschiedenen Volksstämmen mit verschiedenen Sprachen zusammengsetzt ist. Warum man trotzdem nich friedlich nebeneinander leben kann ist mir auch immer wieder ein Rätsel.



    Zitat

    Original von Bookworm
    Auch die kurzen Eindrücke am Ende des Kapitels waren erschreckend, man kann als Leser nur ahnen, was passiert ist.


    Danke, dass du das nochmal erwähnst. Ich lese auf englisch und wenn Abschnitte so geschrieben sind, dass man das Geschehene nur erahnen kann, hab ich immer Angst etwas überlesen zu haben...



    So, jetzt muss ich aber schnell weiterlesen, will wissen, was mit Laila und ihrer Familie geschehen ist, ob sie Tariq wiedersieht, ob sie das Land noch verlassen kann (ich befürchte ja irgendwie nicht).
    Zumindest scheinen sich die Wege vo Laila und Mariam jetzt endlich zu kreuzen, der beschreibung des Gesichts nach zu urteilen, das Laila nach dem Einschlag gesehen hat...

  • Zitat

    Original von Mermaid


    Danke, dass du das nochmal erwähnst. Ich lese auf englisch und wenn Abschnitte so geschrieben sind, dass man das Geschehene nur erahnen kann, hab ich immer Angst etwas überlesen zu haben...


    Genau das mag ich so an dem Autor. Er deutet Dinge an, geht manchmal nicht ins Detail. Aber das braucht er auch nicht. Ich finde so berühren gewisse Szenen noch mehr.

  • Zitat

    Original von hestia2312


    Genau das mag ich so an dem Autor. Er deutet Dinge an, geht manchmal nicht ins Detail. Aber das braucht er auch nicht. Ich finde so berühren gewisse Szenen noch mehr.


    :write



    @ Mermaid: ich lese auch auf Englisch, und obwohl ich eigentlich nicht das Gefühl hatte, etwas überlesen zu haben, habe ich diesen Absatz zweimal gelesen, um meine Gedanken über das, was wohl geschehen ist, zu ordnen, aber ich kann mir vorstellen, dass es mir mit der Deutschen Ausgabe nicht anders gegangen wäre.

  • Ich hab gestern den 2. Teil angefangen und da ich samstag sowieso viel mehr lese, gleich mal das Buch zu Ende gelesen.


    Dieser Teil hat mich auch sehr berührt. Schlimm ist das Schicksal vieler Menschen, die für den Krieg gar nichts können...


    Auch durch diese Andeutungen (da es mein erstes Buch vom Autor ist) habe ich mehrmals nachgelesen, aber im Nachhinein finde ich es recht gut, dass nicht alles so ausformuliert wird.


    Ich konnte das Buch gestern gar nicht mehr aus der Hand legen, mein Freund hat schon ständig gemeckert... ;-)


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Habt ihr die "Büchereule im Autoren", den kleinen Sonnenstrahl für jede Büchereule auf S.176 entdeckt, als Babi sich die Frage stellt, welche fünf Bücher man auf eine einsame Insel mitnehmen soll?
    Solche Stellen habe ich sehr gerne, das fällt mir immer gleich auf. :-]


    "Das auch ich einmal vor diesem Problem stehen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen." (Babi)


    Wir verstehen den Mann! ;-)

  • Zitat

    Original von Eli
    Habt ihr die "Büchereule im Autoren", den kleinen Sonnenstrahl für jede Büchereule auf S.176 entdeckt, als Babi sich die Frage stellt, welche fünf Bücher man auf eine einsame Insel mitnehmen soll?
    Solche Stellen habe ich sehr gerne, das fällt mir immer gleich auf. :-]


    "Das auch ich einmal vor diesem Problem stehen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen." (Babi)


    Wir verstehen den Mann! ;-)


    Die Stelle fand ich klasse. Ich konnte ihm auch so nachfühlen. Der Abschied von den Büchern wäre für mich auch richtig schlimm.


    Nur leider durfte er ja nicht ohne Bücher weiterleben. :cry

  • Zitat

    Original von hestia2312


    Die Stelle fand ich klasse. Ich konnte ihm auch so nachfühlen. Der Abschied von den Büchern wäre für mich auch richtig schlimm.


    Nur leider durfte er ja nicht ohne Bücher weiterleben. :cry


    Ich sollte mir wirklich mal Notizen machen beim Lesen, aber meist bin ich dann zu vertieft, als dass ich unterbrechen möchte. Die Stelle fand ich auch toll, allerdings wurde sie so schnell durch den dramatischen Bombenangriff überschattet, dass ich beim Schreiben meiner Meinung gar nicht mehr daran gedacht hatte! Danke fürs Erinnern Eli, ich konnte auch richtig mit Babi fühlen.

  • Ich nehme mir auch vor Notizen zu machen. Manchmal klappt das auch. Aber bei diesem Buch ging das überhaupt nicht. Ich konnte kaum das Buch weg legen uns musste unbedingt wissen was noch alles passiert. Also nix mit Notizen.