Hier kann zu den Seiten 253 - 346 geschrieben werden.
'Tausend strahlende Sonnen' - Seiten 253 - 346
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Ich bin ja nun schon seit gestern abend mit dem Buch durch und will nun auch meinen Senf zu diesem Abschnitt abgeben.
Ich habe mich riesig gefreut, als Tarik wieder auftauchte. Aber daß Rashid diesen Typen beauftragt hat, Laila anzulügen, darauf wäre ich nie gekommen.
Leider hat Lailas Sohn ja ziemlich schnell alles ausgeplaudert. Aber ihm kann man ja keinen Vorwurf machen. Er ist noch ein Kind und liebt seinen Vater.
Daß Rashid wußte, daß Aziza nicht seine Tochter ist, war mir von Anfang an klar.
Ich denke, rechnen kann er schließlich.Leider hat dieser Abschnitt ja kein gutes Ende genommen. Rashid hat zwar seine gerechte Strafe bekommen, aber dafür musste auch Mariam büßen.
Ich habe ganz schön geheult, als sie über ihr Leben nachdachte und Schlußendlich doch noch etwas positives daraus ziehen konnte.
Nämlich von Laila und Aziza geliebt worden zu sein und selbst 2 Menschen so sehr zu lieben.
Ich glaube, mir wäre das in solch einer Situation nicht gelungen.Wirklich ein sehr beeindruckendes Buch. Die Emotionen werden so toll wiedergegeben, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Wirklich toll. -
Ich bin auch mit den gesamten Buch durch und muss mich erst mal wieder sammeln. Ein recht emotionales Buch.
Ich war sehr erleichtert als Tarik wieder auftauchte. Ich hatte Hoffnung, dass es für Laila und Mariam doch noch ein glückliches Ende nehmen könnte. Dass sie flüchten können und endlich den Tyrannen Raschid entfliehen können. Leider ist es etwas anders gekommen.
Mariam tat mir unendlich leid. Die Szene in der sie sich hinknien sollte und dann wohl erschossen worden ist, wurde mit wenigen Worten beschrieben, die aber reichten um mich zum weinen zu bringen. Grausam.
Was mich am Rande ein wenig verwundert war, als Laila davon sprach, nun 23 (?) zu sein und somit alt. Das verwunderte mich.
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Zitat
Original von hestia2312
Was mich am Rande ein wenig verwundert war, als Laila davon sprach, nun 23 (?) zu sein und somit alt. Das verwunderte mich.Sie hat mit 13 oder 14 schon ihre Tochter bekommen und hat in der Zwischenzeit viel durchgemacht, da kann ich mir schon vorstellen, dass sie sich alt fühlt.
Was ich nicht verstehe ist, dass die Frauen es nie in Erwägung gezogen haben, den Tod von Rashid sozusagen dem Krieg unterzuschieben.
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Wahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit, einen toten Mann im Haus zu erklären.
Das war eine furchtbar berührende Stelle, als sich Mariam von Laila und den Kindern verabschiedet.@hestia
Ich dachte, es wird ihr der Kopf abgeschlagen. -
Zitat
Original von Eli
@hestia
Ich dachte, es wird ihr der Kopf abgeschlagen.Ich gehe davon dass sie erschossen wird, weil in einer Szene geschrieben wurde, das ein Taliban seine Kalaschnikow nahm.
Und haben die Talibans in den Stadien die Menschen nicht erschossen bzw. gesteinigt? Gesteinigt kommt ja bei Mariam nicht in Frage, das war ja glaube ich den Ehebrecherinnen vorbehalten.Aber ganz sicher bin ich mir nicht, er schreibt es ja nicht ausdrücklich. Obwohl das muss er auch nicht. Alleine die Andeutungen reichen aus, um diese Grausamkeit zu spüren.
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Nun habe ich diesen Abschnitt zu Ende gelesen und bin noch ganz mitgenommen.
Die Taliban haben in Kabul Einzug gehalten und mit ihnen Gesetze, unter denen man sich ein Leben kaum vorstellen kann.
Was diese Gesetze insbesondere für Frauen bedeuten, wird besonders deutlich, als Laila ihren Sohn zur Welt bringt: Es gibt nur ein Krankenhaus für Frauen, und dort herrschen katastrophale Zustände. Was muss Laila für Qualen durchgestanden haben, als der Kaiserschnitt ohne Betäubung durchgeführt wurde, kaum vorstellbar.
Als dann Raheed seinen Job verliert und die ganze Familie unter Hunger leidet, muss Laila Aziza in ein Heim geben, scheinbar die bessere Alternative für Aziza, aber ich habe die Befürchtung, dass wir über dieses Heim auch noch nicht alles wissen.
Dass Tariq doch lebt, war wohl das einzig Erfreuliche in diesem Abschnitt, die Folgen jedoch umso schrecklicher. Raheed reagiert mit rasender Gewalt, Laila überlebt nur, weil Mariam ihn schließlich tötet. Ich hatte gehofft, dass nun beide mit Tariq fliehen würden, umso schwerer traf mich Mariams Entscheidung, sich zu stellen, obwohl sie die Konsequenzen kannte. Sie opfert sich für die einzigen Menschen, die sie liebt. Den Abschied der beiden Frauen fand ich sehr berührend, wie auch die Gedanken, die Mariam kurz vor Vollstreckung des Todesurteils hat.
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@ hestia
Du hast völlig Recht, alleine diese Andeutungen sind ausreichend, um ganz große und tiefe Bilder und Gefühle bei Leser zu erzeugen.Ich glaube, ich weiß, warum ich auf die Idee gekommen bin.
War doch immer wieder die Rede davon, daß als Strafe Hände und Füße abgeschlagen werden. Das dürfte sich so eingeprägt haben.@ Bookworm
Die Heimsituation und der Kaiserschnitt sind selbst beim Lesen unfaßbar.Mir fehlen ein bisschen die Worte, weil ich immer vor Augen habe, daß es sich nicht nur um ein Buch, eine Geschichte handelt, sondern in Teilen der Welt zum entsetzlichen Alltag dazu gehört.
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Ich hätte auch fast geweint bei diesen Abschnitt... Mariams Entscheidung muss ihr unendlich schwer gefallen sein. Endlich hat sie zwei Menschen gefunden, die sie lieben und die auch sie liebt und dann kann sie weder Leila beistehen noch Aziza erwachsen werden sehen. Sehr sehr schwere Entscheidung, für die ich sie sehr respektiere.
Als mir klar wurde, dass Aziza in ein Heim kommt, dachte ich, sie wird ihre Mutter nie wieder sehen. Es ist auch sehr bewundernswert, dass Leila mehrmals täglich Prügel auf sich nimmt, "nur" um ein paar Stunden bei Aziza sein zu können.
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Zitat
Original von Bookworm
Die Taliban haben in Kabul Einzug gehalten und mit ihnen Gesetze, unter denen man sich ein Leben kaum vorstellen kann.Was diese Gesetze insbesondere für Frauen bedeuten, wird besonders deutlich, als Laila ihren Sohn zur Welt bringt: Es gibt nur ein Krankenhaus für Frauen, und dort herrschen katastrophale Zustände. Was muss Laila für Qualen durchgestanden haben, als der Kaiserschnitt ohne Betäubung durchgeführt wurde, kaum vorstellbar.
Die Gesetzte fand ich auch schrecklich, nicht singen, nicht tanzen, nicht malen, keine schönen Kleider tragen. Ich kann mir außerdem gar nicht recht vorstellen, wie es ist, nie alleine aus dem Haus gehen zu dürfen und in der Öffentlichkeit nicht lachen zu dürfen.
Die Geburt fand ich auch richtig krass. Immerhin sorgen die Frauen dafür, dass das Afganische Volk nicht ausstirbt!
Sehr berührt hat mich auch die Szene, als Laila versucht, ihr noch ungeborenes Baby zu töten, weil sie Angst hat, es nicht lieben zu können! Gott sei Dank, hat sie es dann doch nicht fertig gebracht!
Wunderbar, dass Tarik noch lebt, aber die Tatsache, dass Laila das alles mitgemacht hat, weil Raschid sie gemein belogen hat, ist schmerzhaft.
Mariam fand ich richtig mutig! Für Laila wächst sie über sich hinaus und trifft eine eigene Entscheidung. Ich glaub in ihrer Gesellschaft werden Frauen so erzogen, dass sie niemals eigene Entscheidungen treffen können/müssen. Und natürlich war es auch richtig mutig, Laila und Tarik und ihrer Familie die Flucht zu ermöglichen. Und ich bin mir nicht so sicher, ob Mariam die Entscheidung so schwer gefallen ist. Laila und ihre Kinder waren die einzigen Menschen, die sie wirklich geliebt haben. Zu sehen, wie sie leiden oder sterben müssen, wäre auch ein hoher Preis gewesen...
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Zitat
Original von hestia2312
Aber ganz sicher bin ich mir nicht, er schreibt es ja nicht ausdrücklich. Obwohl das muss er auch nicht. Alleine die Andeutungen reichen aus, um diese Grausamkeit zu spüren.Mich hat es sehr beeindruckt, wie der Autor ohne detaillierte Schilderungen, mit wenigen Worten und Andeutungen, sehr genau rüberbringt, wie grauenvoll es damals in Afghanistan zuging. Die Szene im Krankenhaus war unglaublich. Die Auflagen an die Ärztin so weltfremd und willkürlich. Wie Königstochter schon schrieb: Die Frauen sollen die Zukunft des afghanischen Volkes zur Welt bringen. Ich möchte nicht wissen, wie oft das unter diesen Umständen ein fatales Ende nahm, wie viele Frauen lieber zur Geburt zu Hause blieben. Was können diese Frauen ihren Kindern vermitteln? Keinerlei Bildung, keinerlei Erfahrungen außerhalb der eigenen vier Wände.
Aziza wird von Raschid ins Kinderheim abgeschoben. Einerseits sehr übel, auf der anderen Seite wirkt der Leiter sehr engagiert. Die Kinder bekommen trotz des eindeutigen Verbots Unterricht und Aziza saugt das Wissen auf wie ein Schwamm. Sicherlich wäre sie lieber bei ihrer Mutter und ihr Stottern wird nicht ohne Grund sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es ihr im Haus des jähzornigen Raschids auf Dauer besser ergangen wäre.
Tariq lebt! Zu Raschids Verhalten fehlen mir die Worte. Ein Kind so zu einer Ehe mit sich zu zwingen...
Mariam tötet Raschid, um Laila zu retten. Sicherlich habe ich beiden eine erfolgreiche Flucht mit Tariq gewünscht. Die Möglichkeit war zum Greifen nahe. Mariam hatte den letzten Fluchtversuch wohl nicht vergessen und wollte nicht, dass Laila trotzdem sterben muss. Ihre Gedanken vor der Hinrichtung haben mich auch sehr bewegt.