Klappentext:
Wer Bücher liebt, lebt gefährlich. Das hätte sich Sam niemals träumen lassen, als er eines Tages auf der Suche nach seinem verschollenen Vater ein mysteriöses Buch entdeckt. Doch dieser Fund ist es, der ihn zusammen mit seiner Cousine Lilli auf eine Reise schickt, die noch niemand zuvor erlebt hat. Denn Sam und Lilli sind auf ein uraltes Geheimnis gestoßen: auf das Buch der Zeit.
Angaben zum Autor:
Guillaume Prevost wurde 1964 in Antananarivo auf Madagaskar geboren, ist Geschichtslehrer und ein gefeierter Autor historischer Thriller. "Das Buch der Zeit" ist sein erstes Buch für Jugendliche.
Er lebt in der Nähe Versailles, Frankreich.
Titel der französischen Originalausgabe:
Le livre du temps - 1. La pierre sculptée
eigene Meinung:
Der Autor wird bereits als "Autoren-Entdeckung des Jahres" und "einzigartiges Erzähltalent" gefeiert.
Nun ja. Wahrscheinlich würde ich das jetzt nicht bedingungslos unterschreiben, aber das von ihm geschriebene Buch hat mich wirklich gut unterhalten.
Sam als überaus sympathische Hauptfigur reist durch die Zeit mit Hilfe eines mysteriösen Sonnensteines. Die Sympathie wird Sam gesichert, da er eigentlich ein ganz armes Würstchen ist: der Vater scheint verschwunden, Mutter gestorben, Durchschnittsschüler, keine Freunde, der Raufbold der Schule hat es auf ihn abgesehen und zu guter Letzt taucht auch noch ein neuer Mann an der Seite seiner Tante auf, der alles andere als wohlwollend Sam gegenüber ist. Das wunderbare an der Figur ist, dass ihr eben (wie bei einem richtiges Kind auch) auf einmal alle Sachen über den Kopf zu wachsen scheinen. Überfordert und am Ende seiner geistigen Kräfte wird ein zweiter Handlungsträger nach und nach in die Handlung eingepflegt, die aufbauend, unterstützend und helfend zur Seite steht.
Es werden einige bekannte Elemente der Fantasy- und Science Fiction-Literatur untergebracht und gut in die Handlung integriert.
Man muss ja schließlich das Rad nicht neu erfinden.
Einfache Wortwahl und kurze Handlungsabschnitte lassen beim Lesen keine Langeweile aufkommen. Die Reisen in die verschiedenen Zeiten gestalten sich durchaus unterhaltsam und kurzweilig und geben einen kurzen Einblick in die damaligen Lebensweisen der Bürger, was vielleicht auch an der wunderbaren Recherche liegen mag, bedingt durch die Ausbildung zum Geschichtslehrer. Leider gelingt es aber nicht dauerhaft die Epoche bildhaft und dreidimensional darzustellen.
Nichtsdestotrotz ein wunderbares Jugendbuch, in dem geschichtliche und fantastische Aspekte gekonnt kombiniert werden.
Außerdem gefällt mir der Prägedruck und die optische Gestaltung des Einbandes ausgesprochen gut - aber das nur nebenbei. 9 Punkte