Sir Henry Rider Haggard (1856-1925) kam als Staatsdiener aus England nach Südafrika und begann sofort, fasziniert von dieser fremden Welt, sich intensiv mit dem Land und seinen Bewohnern zu beschäftigen. Der Roman entstand allerdings, so wird erzählt, aus einer Wette heraus. Haggards Bruder war ein großer Bewunderer der Schatzinsel, welche er für unübertrefflich hielt. Haggard sah nur eine Abenteuergeschichte und sagte sich "das kann ich auch". Er hatte Recht.
Bevor ich nun zum Buch selber komme, noch 'ne Geschichte: Der Verleger bot Haggard an, entweder eine Summe in bar zu zahlen, für alle Rechte an dem Manuskript, oder aber eine Beteiligung am Gewinn. Haggard soll der Einmalzahlung bereits zugestimmt haben, ließ sich dann aber von einer Verlagsmitarbeiterin überzeugen, die Gewinnbeteiligung zu wählen, was er dann tat.
Der alte großwildjäger Allan Quatermain wird von Sir Henry Curtis angeheuert, ihm bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen, der auf der Suche nach Salomons Minen im Inneren Afrikas verschollen ist. Seit der Antike legendär, wurden diese Mienen von vielen gesucht, die Wenigsten kehrten zurück...
Die Gruppe macht sich auf in noch unerfoschtes Gebiet, durch die Wüste und über das Gebirge, ( nein, nicht zur Schlucht des sichelförmigen Mondes :-]) einer Wegbeschreibung folgend, die ein anderer Schatzsucher im 16. Jahrhundert aufgezeichnet hat...
König Salomons Diamanten ist sicherlich einer der großen Abenteuer-romane der Weltliteratur, und Haggard einer ihrer größten Autoren! Auch wenn verschiedene Motive bei ihm immer wieder vorkommen (irgendwo findet sich immer ein Volk, welches, von der Aussenwelt isoliert, irgend ein Geheimnis bewahrt, oder von irgendeiner Hochkultur abstammt) so variiert er diese jedoch so gekonnt, das man nie das Gefühl hat, diesen Roman mit einem anderen Titel schon gelesen zu haben. Er nimmt sich die Zeit für Landschaftsbeschreibungen, sorgt aber auch immer für Abwechslung, ohne das seine Romane reißerisch wären.
Haggards Romane sind ein faszinierender Mix aus Abenteuer und Fantasy, die heute noch genauso fesseln wie vor 100 Jahren. Er ist seit "Diamanten", den ich wegen des Films (Granger, nicht Chamberlain!!) kaufte und in sehr kurzer Zeit zu Lasten einer anstehenden Mathearbeit verschlang. (Zu jedem Versagen in der Schule hab ich ein Buch) Auch heute noch, trotz einer Flut an neuen Sachen, die ich schon von berufswegen lesen muß, greife ich immer wieder ins Regal, um Haggard zu lesen. Oder Burroughs. Oder Karl May.