Die Malerin des Feuersturms - Alexandra Guggenheim

  • Der Tag der Apokalypse schien gekommen. Fast die Hälfte der Stadt wurde von der tragischen Explosion des Delfter Munitions lagers im Jahre 1654 zerstört. Zehn Jahre später wollen die Stadtväter nun an den großen Feuersturm erinnern. Die Malerin Sarah Meulemeester soll ein Bild der Katas trophe anfertigen. Doch sie zögert. Sie hatte das Unglück aus nächster Nähe erlebt, wird im mer noch von Albträumen gequält. Ihr Freund und Malerkollege Johannes Vermeer überredet sie dazu, den Auftrag dennoch anzunehmen. Doch am Morgen der Gedenkfeier ist das Gemälde plötzlich verschwunden. Und mit einem Mal kommen Sarah Zweifel, dass es sich bei dem »Donnerschlag von Delft« nur um einen Unglücksfall gehandelt hat. (Amazon)


    Was *Die Malerin des Feuersturms* für ein Roman sein möchte, entzieht sich auch nach der Lektüre meiner Kenntnis. Liest man ihn als Krimi um ein verschwundenes Bild, fällt einen nur das Wort *Langweilig* ein. Ein Thriller ist es schon gar nicht. Als Liebesroman sind die Beziehungen zu wage. Als historischer Roman wird es richtig unglaubwürdig:


    1. Alle Männer in der Umgebung der Protagonistin sind aufgeklärt (inklusive der Maler Vermeer), und finden es ganz normal, dass eine jüngere Frau alleine lebt und Künstlerin ist. Wenn da nur nicht die bösen Gildenkollegen wären, die ihr den Zugang zur Gilde verweigern…
    Nur zu doof, dass Vermeer Calvinist war, eine Glaubensrichtung, die - freundlich ausgedrückt -, noch heute nicht gerade ein Hort der Emanzipation ist.
    2. Es gibt zwei (erzählte) Scheidungen, die die Familien ohne Schmach weggesteckt haben, und für die auch vollstes Verständnis aufgebracht wird. *Ist doch selbstverständlich, dass du dich hast scheiden lassen, wenn dein Mann dich geschlagen hat -.- ….
    3. In Deft gibt es eine große Gilde. Und als einzige soll die Malerin in der Lage sein, ein historisches Gemälde zu malen? Unglaubwürdig.
    4. Die Frau ist strikte Vegetariarin. Das wird zwar mit dem Brand erklärt, dürfte damals aber trotz allem extrem exotisch gewesen sein.
    5. In einer Szene sieht sie ihr Spiegelbild im Wasser und beschreibt sich als leicht füllig. Sie ist Vegetariarin, hat kaum Geld für Essen und ist nicht rappeldürr?


    Als wenn das alles noch nicht schlimm genug wäre, wird der Stich Melancolia I
    von Dürrer, an welchem sich noch Generationen von Kunsthistorikern die Zähne ausbeissen werden in der Deutung, mal eben von einem Kind (teil)-erklärt.
    Insgesamt ein langweiliges und übles Machwerk.