Im Herzen rein (Paula Zeisberg 2) - Andrea Vanoni

  • Teil 2 der Paula Zeisberg-Reihe.


    Verlag: Diana Verlag
    Seiten: 512
    Format: Taschenbuch


    Rückentext:
    Erst die Liebe, dann der Tod
    Die Tote sitzt auf einer Parkbank - wie beim Vogelfüttern erstarrt. Vor ihr Tauben, scheinbar auf der Suche nach Brotkrumen. Doch auch die Tiere sind tot, ausgestopft. Wenige Tage später: Eine Frau sitzt im Kino, in der Hand eine Tüte Popcorn, gebannt schaut sie auf die Leinwand, doch ihr Blick ist leer. Getötet durch eine Nadel, die mitten im Herz steckt. Als Paula Zeisberg, Leiterin der neunten Mordkommission in Berlin, mit ihren Ermittlungen nicht weiterkommt, zieht sie den forensischen Psychiater Professor Bach zurate. Nicht ahnend, dass der Täter genau auf diesen Moment gewartet hat ...
    Andrea Vanoni eröffnet Szenarien des subtilen Grauens - Hochspannung vom Feinsten!


    Autorin:
    Andrea Vanoni, geboren 1963, war nach ihrem Studium als Assistentin am Wiener Burgtheater und als Dramaturgin am Kieler Opernhaus tätig. Heute arbeitet sie als selbstständige Agentin für Drehbuchautoren, Regisseure und Kameraleute. Nach "Totensonntage" ist "Im Herzen rein" ihr zweiter Roman.


    Eigene Zusammenfassung:
    Chris Gregor freut sich, sie hat es geschafft sich als Staatsanwältin in Berlin durchzusetzen und arbeitet nun auch als Vorgesetzte ihrer besten Freundin Paula Zeisberg, Hauptkommissarin der neunten Mordkommission. Diese ist davon erst mal gar nicht begeistert. Sie fürchtet, dass die Freundschaft dem hohen beruflichen Ehrgeiz von Chris nicht standhalten kann und bereits mit ihren ersten Taten scheint Chris dies zu bestätigen: Sie ruft Paula aus dem Urlaub zurück, da sie deren Vertreter nicht für gut genug hält, für die Autopsie muss es gleich der Leiter der Gerichtsmedizin der Charité sein. Ein alter Studienkollege, der als ausgebildeter Profiler schon mit dem FBI große Erfolge erzielte soll auch hinzugezogen werden, doch Paula sträubt sich. Bis die zweite Leiche gefunden wird.


    Chris hingegen hat noch ein ganz anderes Problem. Konnte sie es bei der ersten Leiche noch als Einbildung eines Neulings abtun, so scheint sie sich nach der zweiten Leiche sicher: Der Täter hat sie beobachtet, und die Opfer in exakt den Positionen abgebildet die sie selbst vor kurzem einnahm. Paula bleibt weiterhin skeptisch, da es sich trotz allem auch um Zufälle handeln könnte (viele Menschen sitzen auf Parkbänken und im Kino).


    Doch diese Ahnung lässt Chris keine Ruhe. Der Installations-Künstler Josef Heiliger, der bereits am ersten Tatort über die Absperrung sprang um ihre Aufmerksamkeit zu erregen und ihr seine Visitenkarte zu überreichen, erscheint äußerst verdächtig und Chris emfpindet eine seltsamen Mischung aus Faszination von diesem extrovertiert-schockierenden Künstler und Todesangst vor einem möglichen Psychopathen der sie töten will.


    Meine Rezension:
    Eine wirklich ungewöhnliche Art des Mordens und vor allem, des Opfer präsentierens, schildert uns die Autorin hier in ihrem Werk. Verstümmeln und verletzen kann jeder, aber die Präparation der Toten, so dass sie wirklich lebendig wirken, scheint durchaus eine Künstlerhand zu benötigen. Auch die Plätze die der Täter wählt sind alles andere als gewöhnlich. Mitten in einer vollen Kinovorstellung eine Leiche abzuladen, da muss man schon wirklich sehr dreist sein. Man ist von Anfang an sehr gespannt, was für ein Typ der Mörder ist. Entspricht er wirklich dem Bild, das der Profiler Bach von ihm entwirft? Bildet sich Chris alles nur ein und verliert gleich bei ihrem ersten Mordfall völlig die Nerven? Immer wieder versteckt der Täter kleine Hinweise und spielt sowohl mit der Polizei als auch mit Chris' Seelenfrieden.


    Es handelt sich hier um den zweiten Fall von Paula Zeisberg, ich konnte das Buch allerdings auch recht gut lesen ohne den ersten Band zu kennen. Es kommen nur hin und wieder Anspielungen auf die Vergangenheit vor, die wohl aus dem vorherigen Buch stammen. Die Kapitel sind kurz gehalten (im Durchschnitt ca. 10 Seiten) und fördern den Lesefluss.


    Die Autopsie der ersten Leiche ist ziemlich ausführlich und für jemanden mit schwachem Magen wohl nicht geeignet. Ansonsten hält das Buch sich allerdings mit unnötig brutalen und blutigen Szenen sehr zurück, der unterschwellige Horror entsteht vielmehr durch die lebendig wirkenden Opfer, die wie Puppen in einem Wachsmuseum zur Schau gestellt werden.


    Was die Hauptfiguren betrifft muss ich allerdings sagen, dass mir weder Paula noch Chris besonders sympathisch waren. Sie waren mir zwar auch nicht unbedingt unsympathisch, aber es hat sich einfach keine Beziehung aufgebaut. Ich kann leider nicht genau festmachen woran das lag. Vermutlich konnte ich mich mit keiner der beiden identifizieren (manche Verhaltensweisen in Paulas Privatleben konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, einen der privaten Handlungsstränge fand ich schlicht unglaubwürdig). Chris war mir von Anfang an zu abgehoben. Von allem immer nur das Tollste und Beste wollend, macht sie sich offenbar keine Gedanken darüber, dass sie damit andere Mensche vor den Kopf stößt (siehe ihre Ansprüche oben in der Zusammenfassung). Auch nicht wirklich eine Sympathieträgerin für mich.


    Dennoch habe ich trotzdem mit den Ermittlungen mitgefiebert und war mit meinem Verdacht, der doch so wunderbar zu passen schien, völlig auf dem Holzpfad. Dafür meinen Respekt, das schaffen leider nicht mehr viele Thriller bei mir. Am Schluß hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr Hintergrund zum Täter erhofft, so wurde fast alles in wenigen Seiten knapp abgehandelt.


    Fazit: 8 von 10 Punkten von mir für einen gelungenen und etwas ungewöhnlichen Thriller.


    Edit: Da kann man Korrekturlesen wie man will, irgendwas schleicht sich doch immer ein. :cry

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Bitte sehr. ^^ Ich finds allerdings schade, dass der erste Teil "Totensonntage", der bei Reclam Leipzig erschien, neu offenbar gar nicht mehr erhältlich ist. Vielleicht kauft ja Random House mal die Rechte und legts neu auf? :gruebel

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  • Danke für die Rezi. :wave Ich habe das Buch schon zu Hause liegen und wusste gar nicht, dass es schon der zweite Teil ist. Jetzt muss ich mir erstmal irgendwie den ersten Teil besorgen. :rolleyes Ich mag mir schon fast keinen Thriller mehr spontan kaufen, da ich dann meistens alle anderen außer den ersten Teil erwische. Ist mir schon öfters passiert.

  • Vivian
    Das war bei diesem Buch sogar besonders missverständlich ausgedrückt. Auf der HP des Verlags steht sogar "Der große Auftakt einer Serie" obwohl das ja eigentlich nicht stimmt. Ich war da auch zuerst falsch informiert, aber Sabine hat mich aufgeklärt. ^^

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  • Das Buch hatte ich schon in der Hand gehabt, es klingt schon sehr interessant. :gruebel Blöd finde ich nur, dass er erste Teil vergriffen und nur recht teuer zu bekommen ist. Aber diesen Band hat meine Bücherei, da dürfte ich gut aus dem Schneider sein, und den Anfang der Reihe lesen können. :grin

  • Ich lese es gerade....der 1. Teil des Buches war spannend, und gut gemacht. Nur jetzt so in der Mitte zieht es sich so sehr, dass ich schon den ganzen Abend überlege es in die Ecke zu hauen :cry....


    Paradise: Lohnt es sich dran zu bleiben? Oder bleibt es bis zum Schluß so dröge?

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Meine Rezension:
    Wie schön, wieder einmal ein Krimi aus Berlin!


    Das Buch beginnt mit einem spannenden, fast schon gruseligen Mordfall: einer wie festgefrorenen Leiche in einer Alltagssituation, so echt, dass sie erst auf den zweiten Blick als Leiche erkennbar wird.
    Der Fall soll von Paula Zeisberg, der Leiterin der Mordkommission gelöst werden. Paula war mir eigentlich recht sympathisch, in sie konnte ich mich ganz gut hinein versetzen. Gar nicht gefallen hat mir dagegen ihre Freundin Chris, für sie ist es als Staatsanwältin der erste Mordfall. Chris fand ich ausgesprochen versnobt und karrieregeil und ich hab mich öfter mal gefragt, ob es tatsächlich Freundschaft ist, die die beiden Frauen miteinander verbindet, oder vielleicht doch eher Neid?
    Am Anfang konnte ich die beiden ganz schlecht auseinanderhalten und hab mir einen Zettel mit den beiden Namen und Funktionen ins Buch geklebt – irgendwie ist die Ausgestaltung der Figuren da noch nicht so recht gelungen. Später ging es dann recht gut.
    So manches Mal fand ich die handelnden Personen allerdings etwas unglaubwürdig, mir fällt z. B. die Stelle ein, als Paula aus dem Urlaub zurückkommt und ihrem Team mit Blumen, Kuchen und einem Ständchen begrüßt wird – hmmm, passiert das nur mir nie, hab ich vielleicht bei der Erziehung meiner Kollegen was verpasst?


    Die weiteren Ereignisse rund um den Mordfall fand ich sehr spannend, die haben mich bei der Stange gehalten. Das war ja nicht nur ein Krimi, das war schon fast Horror. Den Ermittlerinnen war man bei der Lösung des Falls immer ein paar Schritte voraus, aber wer der eigentliche Mörder ist, das erfährt man auch erst ganz zum Schluss. Und: ich hab nicht damit gerechnet :-]

  • Meine Rezension:
    Privat sind sie Freundinnen: Kriminalkommissarin Paula Zeisberg und Staatsanwältin Christina Gregor. Doch seit kurzem ist Chris Paulas Vorgesetzte und die tut sich damit schwer. Nun haben sie ihren ersten gemeinsamen Mordfall aufzuklären und Chris bittet den erfahrenen Profiler Hubertus Bach zum Ermittlungsteam hinzu, mit dessen Theorien sich Paula nicht so recht anfreunden kann.


    Von Paula Zeisbergs erstem Fall „Totensonntage“ war ich sehr angetan. Doch diesmal ist alles etwas anders. Neben Paula und ihrem Ermittlerteam steht auch die mir unsympathische, von unbändigem Ehrgeiz erfüllte Staatsanwältin Chris im Vordergrund.


    Die Geschichte beginnt vielversprechend. Die ersten beiden Morde weisen auf einen Serientäter hin, der Fall ist spektakulär, schon bald gibt es den ersten Verdächtigen. Der Autorin gelingt es, eine dichte Atmosphäre zu schaffen und dem Ganzen einen unheimlichen Beigeschmack hinzuzufügen. Ist der Verdächtige auch wirklich der Täter, liege ich mit meiner Vermutung richtig oder hält das Buch noch eine weitere überraschende Wendung bereit? Die Spannung wird recht lange hochgehalten. Da verzeiht man der Autorin auch, dass die Personen in einigen Situationen nur schwer nachvollziehbar agieren oder reagieren, es ein paar Zufälle zuviel gibt. Zum Ende hin flacht das Buch dann ziemlich ab, wird dem Anspruch, den es anfänglich weckt, nicht mehr gerecht. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin etwas mehr Sorgfalt auf die Person des Täters verwendet.


    Ach ja: Paulas im ersten Band so angenehm harmonisches Privatleben droht aus den Fugen zu geraten. Es gibt Spannungen zwischen ihr und ihrem Lebensgefährten Ralf. Schade. Und es gibt einen zusätzlichen, meines Erachtens völlig überflüssigen Nebenschauplatz.

  • Ich habe das Buch gestern beendet.


    Meine Rezension:


    Und obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, kam ich sehr gut in die Geschichte rein. Die Autorin beschreibt die Charaktere m.M.n sehr gut und weiß ganz geschickt die Spannung aufzubauen.
    Nach und nach kristallisierten sich für mich zwei Verdächtige heraus. Bei dem einem lag ich schlussendlich total daneben und bei dem anderen verstand die Autorin es sehr gut mich doch immer wieder an meinem Verdacht zweifeln zu lassen.


    Tatsächlich, und da muss ich meinen "Vorschreibern" recht geben, sind einige Situationen unglaubwürdig. Aber da konnte ich, durch den ansonsten sehr gut beschriebenen Plot, drüber weg sehen.
    Auch die Art der Morde war mal etwas anderes. Tote, die wie Kunstgegenstände ausgestellt und präsentiert werden und dabei noch so lebendig wirken, dass es fasst niemandem auffällt, dass es sich um eine Tote handelt, so was war neu für mich. Und es wurde wirklich gut beschrieben und lässt einem einen Schauer über den Rücken jagen.


    Die Handlung des Täters, eine Tote in einen Kinofilm zu bringen, dort abzusetzen und in Pose zu setzen, ist wirklich dreist und an Frechheit kaum zu überbieten.


    Von mir gibt es gute 8 (von 10) Punkte für diesen gelungenen Thriller.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Ich habe das Buch vor einiger Zeit in der Buchhandlung meines Vertrauens als ersten Teil einer Serie empfohlen bekommen. Ich hab natürlich dann auch gedacht, dass es der erste wäre.
    Ich fand es jetzt aber gar nicht schlimm, dass ich den wirklichen ersten Teil nicht kenn. Ich hatte mit dem Buch keinerlei Verständnisschwierigkeiten.
    Das Buch hat mich aber teilweise wirklich umgehauen. Ich fand die Ideen, die darin verarbeitet wurden, einfach klasse und mir fehlte es beim Lesen nie an Spannung. Für ist es eine absloute Leseempfehlung.
    Ich werde auch definitiv das nächste Buch lesen und wenn es sich irgenwie einrichten lässt auch den ersten Teil.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Meine Rezension


    „Im Herzen rein“ ist ein deutscher Krimi und der 2. Fall für die Ermittlerin Paula Zeisberg.
    In diesem Band wird mehr von der Staatsanwältin, eine gute Freundin von Paula, erzählt. Dies war beim ersten Band der Serie, „Totensonntage“, noch nicht der Fall war. Auch die weiteren Figuren sind gut dargestellt, immer wieder sind Kapitel eingestreut, die aus ihrer Sicht die Geschichte weiter trägt.
    Der Mordfall selbst ist ganz interessant, aber es entwickelt sich etwas schwergängig und es dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt.
    Auf den Mörder bin ich erst kurz vor der Auflösung gekommen, aber ich habe mich im Großen und Ganzen gut unterhalten gefühlt.

  • Ich habe mir das Buch vonm Remittendentisch gekauft und dachte, es wäre hübsch, mal wieder einen deutschen Krimi zu lesen.


    Leider komme ich überhaupt nicht rein. Ich kann mir die Leute einfach nicht merken, nicht mal die Hauptpersonen konsequent auseinanderhalten. Alle wirken auf mich viel zu glatt, papieren, ohne wirkliche Persönlichkeit. Nichts geht wirklich in die Tiefe, es wird zwar viel über die Gedanken der Hauptpersonen gesagt, aber ich habe nicht das Gefühl, sie wirklich kennenzulernen. Das Ganze wirkt auf mich bisher schlicht langweilig. Hoffentlich kommt bald etwas mehr Schwung in die Sache ...


    Gruß von Zefira

  • Habe mir das Buch aus dem öffentlichen bücherregal geholt und kann es nur empfehlen. Es hat mich mitgenommen, aber wohl auch, weil ich die todesfälle toll fand und die Staatsanwältin mir als Charakter interessant fand.


    Edit: Das ist schon der zweite Fall? Welches ist denn der erste? oO Für mich las er sich wie der erste, da Paula ja erst in diese Abteilung gekommen ist.

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

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