Martin Walser - Ehen in Philippsburg

  • Ich habe heute damit angefangen und bin bisher bis zur Hälfte gekommen. Das Buch zieht sich. Zwischendurch wurde es mal interessanter, aber grundsätzlich hat es wirklich Längen, lange Längen...


    Eigentlich wollte ich es heute schaffen, hat ja nur um die 300 Seiten und das ist für einen Lesetag nicht viel, aber sagte ich schon, dass es sich zieht?


    Aber morgen, da lese ich es zuende, komme, was wolle.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    seite 247 zeile 11 da steht bei mir @emsp14
    das andere find ich jetzt nicht, war aber auf jeden Fall noch mal der Fall...


    Auf S. 210 kommt das auch noch mal vor, genau das selbe @-Kürzel


    Mein Fazit: Ich empfand das Buch als langweilig. Meistens plätscherte es vor sich hin, hin und wieder passierte etwas, wie z.B. der Tod der Arztfrau, aber meistens sind es Schilderungen des Lebens um Hans Beumann und den anderen.


    Die Erzählweise ist mir zu ausführlich, ich sehe da keine liebevolle Detailarbeit, sondern Schwafelei.


    Wenn Walser ein Abbild der Moral der Gesellschaft der frühen 50er zeichnen wollte, kann ich mir nicht vorstellen, bzw. ich wage nicht zu befürchten, dass es wirklich so war.


    Ich hab bei Wikipedia noch einen Artikel dazu gefunden, ansonsten will ich noch googeln, ob ich etwas zur Intention des Autors finde, um dieses Werk zu verstehen, als unterhaltender Roman war es für mich jedenfalls daneben.

  • Zitat

    Original von geli73
    [
    Mein Fazit: Ich empfand das Buch als langweilig. Meistens plätscherte es vor sich hin, ...


    ... als unterhaltender Roman war es für mich jedenfalls daneben.


    Ich fand Walsers ersten Roman eigentlich nicht so schlecht, als ich ihn letztes Jahr gelesen habe, zumindest im Vergleich mit anderen Büchern von Walser, die ich unlesbar fand, z.B. Tod eines Kritikers, Jenseits der Liebe oder Brief an Lord Liszt, teilweise sogar das Einhorn.
    Ich besitze die Ausgabe, die in der Bibliothek des 20.Jahrhunderts von Walter Jens und Marcel Reich-Ranicki herausgegeben wurde. Es ist eine Illustration von Allisa Walser enthalten und ein Essay als Beiheft von Peter Härtling, der mir das Buch nähergebracht hat.
    Wie der Protagonist Hans Beumann in Philippsburg anreist, Vorstellungsgespräche und erste Versuche als Journalist unternimmt, sich ein Zimmer mietet und die tonangebende "Gesellschaft" trifft, fand ich realistisch und gut beschrieben und somit auch unterhaltend. Besonders gut gelungen fand ich auch die Tagebuchaufzeichnungen vom Selbstmörder Herrn Klaff, die schockierende Abtreibungsszene und die Nebengeschichte mit Dr.Alwin.
    Das es aber auch viel "Schwafelei" gibt, denke ich auch.
    Weibliche Nebenfiguren, wie Marga und Anne Volkmann sind zwar nur aus der Sicht des männlichen Protagonisten beschrieben, aber meiner Meinung nach trotzdem gut gelungen.
    Schade eigentlich, dass Martin Walser seinen Stil dann änderte.
    Aber "Ein springender Brunnen" bleibt mein Favorit von Martin Walser.

  • Inhaltlich hat mir das Buch überhaupt nicht gefallen, weil es mir zu nichtssagend war. Der mehr oder weniger dominierende Ehemann, der sich sehr wohl die Freiheit nimmt, eine Geliebte zu haben, aber so gut wie nichts aus der Sicht der betrogenen Gattinnen oder der Geliebten.
    Außerdem hätte ich gerne mehr über das Alltagsleben dieser nach dem Krieg aufstrebenden Gesellschaft gelesen, aber nicht nur aus der Sicht der gut situierten Ärzte und Rechtsanwälte.
    Walsers Stil hingegen hat wieder sehr viel ausgeglichen, was ich inhaltlich vergeblich gesucht habe.

  • Ich hab gestern damit angefangen und muss sagen, dass der Schreibstil mir bisher eigentlich gut gefällt. Ich mag die Vergleiche und Metaphern, durch die ich mich in Hans' Gedanken mühelos hineinversetzen kann. An Handlung ist natürlich noch nicht viel passiert, aber ich bin gespannt, was da noch kommt.

  • So, habe das Buch gestern Abend beendet..


    Mir hat wie schon gesagt der Schreibstil gut gefallen. Außerdem mochte ich, dass es verschiedene Erzähler gab, die die Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven wiedergaben (nur schade, dass kein weiblicher dabei war). Jeder Teil war in sich abgeschlossen und endete mit einem schockierenden Moment, dennoch war der rote Faden zwischen ihnen vorhanden. Leider gab es auch einige Längen, das waren für mich die Partys bei den Volkmanns, sowie dieser Text von Klaff im letzten Teil.. der war mir irgendwie zu durcheinander. Gut umgesetzt fand ich auch, dass am Ende nochmal die Geschichte von Beumann aufgegriffen wurde und man vor Augen geführt bekommt, wie er mittlerweile selbst teilweise dieser Gesellschaft geworden ist. Mit allem was dazu gehört.
    Ein Buch, dass mich zum Nachdenken gebracht hat.