Eulentreffen 2008: 11.10.08 in Hannover - Teilnehmer

  • Zitat

    Original von Wolke
    Hallo Britt,
    wir werden Hannover wohl als feste Einrichtung fest etablieren. So kann ich mich hier vor Ort um alles kümmern. Tom wird in zwei Wochen den Termin "Spaichingen 2009" erfahren, danach wird noch in diesem Jahr ein neuer Termin für nächstes Jahr festgelegt und ihr habt lange genug Zeit den Termin freizuhalten :wave



    Sehr gute Idee, Wolke. Und noch einmal herzlichen Dank für die großartige Organisation :blume

  • sodele, ich bin auch wieder zu Hause eingetrudelt (nach einer Mörderfahrt mit der Bahn, da war dieses WE ziemlich der Wurm drin :rolleyes ). Ich bin völlig platt, aber das Treffen war's wert :-] . Mir tut's nur so leid, dass die Zeit so vorüberflog und ich gar nicht alle anwesenden Eulen kennenlernen konnte. Ich hätte gerne viel mehr so schöne und vor allem längere Gespräche gehabt wie ich sie an diesem WE hatte!


    vielen vielen Dank für dieses tolle Treffen! :-]

  • Zitat

    Original von Wolke
    ..wir werden Hannover wohl als feste Einrichtung fest etablieren. So kann ich mich hier vor Ort um alles kümmern. Tom wird in zwei Wochen den Termin "Spaichingen 2009" erfahren, danach wird noch in diesem Jahr ein neuer Termin für nächstes Jahr festgelegt und ihr habt lange genug Zeit den Termin freizuhalten :wave


    Solange Hennies uns noch reinlässt..

  • Ausgeschlafen und rundum glücklich habe ich gerade eure Berichte gelesen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen ausser: BJ - womit habe ich das verdient? *Tränchen abwisch* - Danke und laß dir sagen, dass du meine absolute Lieblingskrankenschwester bist und bleibst - egal ob du jetzt Studentin bist oder nicht * :grin*


    Die Autorenlesungen waren echt der Hammer - auch für meinPortemonnaie - ich MUSS jetzt natürlich alle Bücher der Autoren u. Autorinnen besorgen, die ich noch nicht habe. *stöhn*


    Das Treffen war für mich das Schönste bisher - nicht nur durch die bühnenreife Darbietung von Churchills Eulen-Song, sondern auch durch die ungemein gute Stimmung. Es gab ja - bis auf die Kellnerin - kein einziges Gesicht, was nicht strahlte. BTW: Der Kellnerin ist auch noch beim Fallenlassen des Tabletts ein Glassplitter ins Auge gekommen. Das war natürlich noch ein Grund für ihr unprofessionelles Verhalten. Aber am nächsten Morgen stand sie ja wieder vor uns, also schien alles noch gut ausgegangen zu sein.


    Ich bedanke mich bei den Organisatorinnen - für Häppchen, Snacks und überhaupt für die ganze Organisation und für den Button, der jedesmal mit nach H genommen wird.
    Dann danke ich allen Autoren und Atorinnnen für ihre Lesungen, die mich sehr beeindruckt und mein Make-up durch die hervorspritzenden Lachtränen zerstört hatten. Dann natürlich bei allen Fotografen/innen, die das auch noch in JPEG festhielten.


    Und mein ganz großer Dank geht an alle dabeigewesenen Eulen - ihr wart echt Klasse und es hat sich echt gelohnt in den Flieger zu steigen und mitdabei gewesen zu sein!


    Bis zum nächsten Jahr in Hannover und im Hennies! Und dann hoffentlich mit den Eulen, die dieses Jahr leider aus den verschiedensten Gründen doch nicht dabei sein konnten!

  • Efeu und Rauchverbot, Hochzeiten und achtzigste Geburtstage


    Ein persönlicher und keineswegs repräsentativer Bericht vom Eulentreffen 08


    Wiebke hob den Zweig kurz an und blinzelte. "Wir gehen eine rauchen", hieß das, übrigens auch ohne blinzeln. Hedera helix, der gemeine Efeu, war im Altertum den Göttern des Weines geweiht. Heutzutage, eine neue, alte Tradition (seit Samstag) quasi, hebt man einen Zweig, um zu signalisieren, dass die Lunge wieder unternikotiniert ist. Die Belegschaft des Hotels Hennies hatte glücklicherweise mehrere Äste (sagt man das bei Efeu?) als Deko ausgelegt. (Der Bisstest bewies übrigens, dass es sich um echten Efeu handelte. Da das darin enthaltene Saponin seine giftige Wirkung nicht entfaltete, ist zu vermuten, dass ganz nebenbei eine bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckung gemacht wurde: Zigarettenrauch ist das Gegengift zu Saponin!)


    Auf dem Weg zum Raucherhof, einer lockeren Menschenansammlung von zwei bis vierzig eulenstickertragenden Leuten rund um einen weitgehend unbeachteten, verblüffenderweise später gnadenlos überquellenden Aschenbecher, konnte man ein Plakat lesen: "Rauchverbot macht Kneipen tot!" Gut, das Hennies erweckte nicht gerade den Eindruck, kurz vor dem Exitus zu stehen (Teile des Personals allerdings doch), aber vom Nicken, das mich jedes Mal überkam, wenn ich dieses Plakat passierte, hatte ich am nächsten Tag Halsmuskelkater. (Es muss einfach vom Plakatnicken gewesen sein. Die Alternativen wären zu fürchterlich.) Wir rauchten und kehrten mit dem sicheren Gefühl in den Saal zurück, bald wieder den Efeuzweig heben zu müssen.


    Aber chronologisch.
    Samstag, neun Uhr. Ich habe beschissen geschlafen, erwache aber trotzdem fröhlich, weil ein Eulentreffen ansteht. Das Wetter ist weit schlechter, als die Vorhersage versucht hat, glauben zu machen, aber es kann ja noch werden (wird es auch). Die Brötchenschlange ist wie immer lang am Samstagmorgen, die alte Frau vor mir kann sich zwischen Schusterjungs und Schusterkrustys nicht entscheiden, und auch als ich ihr "Das ist dasselbe, nur Krustys sind teurer" ins Ohr flüstere, ändert das nichts, was letztlich wenig wundert: Sie trägt das Hörgerät im anderen Ohr (stereo gab es noch nicht, als die Frau geboren wurde). Dann sind die Schrippen alle, also kaufe ich die letzten vier Schusterkrustys, weil sich Omma doch für die billigeren Schusterjungs entschieden hat. Sie schmecken okay, sind aber die neunzig Cent für geschätzt fünfzehn Gramm Teig nicht wert.


    Packen, einsteigen, tanken, Uschi programmieren. Uschi ist mein Navi. Statt mir Anweisungen zu geben, stellt mir Uschi Fragen ("Nach rechts abbiegen?"). Das liegt vermutlich an der Software (Volvo baut gute Autos, aber die Navi-Software ist kacke). Es ist mir egal. Ich schalte das Navi in den Stumm-Modus, weil ich den Weg eigentlich kenne, aber heutzutage geht man ja auf die technische Nummer sicher - und verlässt sich nicht mehr auf Ortskenntnisse. Während der Fahrt höre ich die Live-CD, die ein befreundeter Comedian von seinem letzten Programm aufgenommen hat. Deshalb muss ich trotzdem lachen, als mir irgendeine japanische Beule von einem Auto auf der ansonsten freien, dreispurigen Autobahn in die Spur hüpft, mit geschätzt sechzig Sachen, während meine Tachonadel (also die von meinem Auto) am Anschlag zittert. Klar, Mann, da vorne ist schließlich eine Einfahrt, und es wäre ja möglich, dass da jemand auf die Autobahn einscheren will, vielleicht sogar zwei Autos nebeneinander. Leider sieht der Fahrer der japanischen Beule meinen Stinkefinger nicht, weil meine Heckscheibe getönt ist (da kann ich nichts für). Ansonsten geht es gut durch, die Sonne scheint, und die Insassen der zwei Autos, die kurz hinter Magdeburg und am Kreuz Königslutter völlig zerdeppert am Rand stehen, haben sich sicher nichts getan. Aber vielleicht die Leute, die auf der Gegenfahrbahn in die Klötzer gegangen sind, um die Wracks anzugaffen. Zu wünschen wäre es ihnen.


    Um kurz nach drei bin ich da, checke ein, und schon auf dem Weg zum Zimmer kommt mir das erste Bierglas entgegen (übrigens im "Raucherhof"). Churchill hängt dran. Nachdem ich das Bier angeflirtet habe, begrüße ich ihn, Wolke und einige andere. Frischmachen, Bücher auspacken, runter. Viele bekannte Gesichter, einige noch nicht bekannte, die es aber im kommenden Jahr sein werden. Der Saal wird von der U-förmigen Tafel beherrscht, die hübsch mit der gewaltigen Tischanordnung korrespondiert, auf der sich tonnenweise Bücher stapeln. Eulen sind großzügig. Und süchtig. Jemand, der sicher nicht im Rahmen dieses Berichts erwähnt werden will, erklärte mir am Beginn des Treffens, keine Bücher mitnehmen zu wollen. Am Ende des Abends stapelte sich hinter dieser Person ein Buchturm fast bis zur Decke. (Das war jetzt ein total geschickter Wechsel ins Präteritum.)


    Die Zeit bis zur Essensbestellung (Schlag sechs) verging schneller als erwartet. Als die Kellner alle Speisen in origineller Reihenfolge serviert hatten (Beilage zwanzig Minuten vor dem Rest), was okay war, weil das Essen tendentiell schmeckte und wenig kostete, war es eine Pracht, die mümmelnden Eulen zu beobachten. Glücklicherweise würgte keine anschließend irgendwelches Gewölle hervor (das soll gerüchteweise aber später in der Nacht noch hier und da geschehen sein). Dann setzte vereinzelte Nervosität ein. Der nächste (und eigentlich einzige) Programmpunkt waren die Lesungen.


    Über Churchills Gesang ist schon einiges gesagt worden. Selbst wenn das Treffen nur die zehn Minuten gedauert hätte, die der Song lang war, wäre es das wert gewesen. Das war schlicht und ergreifend ein Hammer. Ähnlich exzellent waren die anschließenden Darbietungen von Frau Lorenz und Frau Binder (letztere im Duett mit Churchill). Über meinen eigenen Beitrag mag ich verständlicherweise nichts sagen. Angemerkt sei allerdings noch, dass Exzerpte aus historischen Roman hohe Konzentration vom Publikum abverlangen. Nicht jeder war dazu in der Lage, was diese Vorträge keineswegs abwerten soll. Jedenfalls machten es Personal- und Schauplatzfülle der Texte den Zuhörern nicht leicht.


    Der gemütliche Teil, aus dem für die meisten das gesamte Treffen bestand, ist schwer zusammenzufassen. Bemerkenswert war sicherlich die ambulante Demonstration der "Leselotte" (links hinten im Saal, liegend vorgeführt), die nicht jedem Beobachter die Qualität dieses sicher unverzichtbaren Leserzubehörs vermitteln konnte. Es gab viele interessante Gespräche und einiges zu hören. Aber die Musik spielte anderswo.


    Nämlich in der "Tenne". Die Familie Hennies hat ein zweistöckiges Fachwerkhaus neben den Hotelkomplex gesetzt, und in diesem Gebäude fanden zwei Veranstaltungen statt - eine Hochzeit (Erdgeschoss) und ein - geschätzt achtzigster - Geburtstag.
    Einzelne Autoren sind neugierige Leute. Zwei Autoren zusammen sind aufdringliches Pack. Die Kombination Lorenz-Liehr (man nennt sie seitdem "Das tanzende Efeu-Duo") enterte die Hochzeitsfeierlichkeiten und ließ es sich nicht nehmen, das eher trübselig wirkende Publikum etwas aufzuheitern. Daran konnte auch die eine oder andere Spaßbremse ("Sie gehen aber gleich wieder, gell?") nichts ändern. Ähnliche Versuche im ersten Stock scheiterten allerdings, was den Schluss zulässt, dass auch hier nur Mono-Hörgeräte im Einsatz waren. Dieser vergnügliche Exkurs wird sicherlich noch die eine oder andere Verprosaiisierung zeitigen.


    Für mich endete der Abend um kurz nach drei, keineswegs ereignislos, aber man muss ja nicht alles erzählen. Oder nicht alles auf einmal. :grin Die Heimfahrt verlief erschreckend höhepunktearm, aber das kann auch an NDR 2 gelegen haben. Das nächste Eulentreffen ist ein Must, so oder so. Ich kann es kaum erwarten.


    Danke an alle! :anbet

  • :lache


    Jetzt fühl ich mich endgültig, als wäre ich dabei gewesen.
    Ich weiß nun auch endgültig, dass ich mir Churchills Gesang beim nächsten Mal keinesfalls entgehen lassen darf.
    Dass es einen Raucherhof mit überquellenden Aschenbecher und gibt, macht die Lokalität für mich obendrein noch interessanter. Und dass man nicht mal den Geräuschpegel überbrüllen muss, sondern einfach mit dem Efeu wedelt, wenn man Rauchgefährten sucht, noch mehr.


    Danke, Tom, für deinen unterhaltsamen Bericht!

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Gestern war echt nur schlafen und Berieselung durch die Glotze angesagt ;-)
    Auch von mir Danke an die Organisatoren :anbet
    es war ein tolles Treffen und ich bereue nicht, dass ich die eine oder andere Bahn verpasst habe.
    Ich freu mich schon auf nächstes Jahr :wave

  • Ein wirklich toller Bericht Tom...ach mensch...schade, ich wäre zu gerne dabei gewesen. Und der immer dringlicher werdende Wunsch wächst in mir: Churchills Gesang zu hören :lache

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Der Bericht von Tom ist genial - das macht Lust auf mehr Tom (also Bücher jetzt :grin)


    Da ich ja zu meiner Schande gestehen muß, vorher noch kein Buch vor Dir gelesen zu haben, habe ich dem heute Abhilfe geschaffen, in dem ich meinen kleinen "Dorfbuchladen" aufgesucht habe und erst einmal eins bestellt habe - unverständlicherweise hatten sie dort keins vor Ort, was sich aber nach meinem Auftritt heute dort demnächst ändern sollte....

  • Hallo Tom,
    der Bericht ist so schön, wie auch Dein Vortrag war.


    Ja auf das Eulentreffen im nächsten Jahr freue ich mich auch schon, dabei verarbeitet man doch gerade erst die letzten Tage :lache, aber so sind wir Eulen eben.


    Werde das von Dir signierte Buch, nach der Lesung mit Kerstin Gier, gleich anfangen und Dir dann berichten, wie es mir gefällt.


    Schnuckerle

  • Cooler Bericht Tom, sowohl unterhaltsam als auch informativ. Ich hab gar nicht mitgekriegt, dass über der Hochzeit noch ein Geburtstag war (allerdings hab ich mich schon gewundert, so viele alte Menschen auf ner Hochzeit? :wow).


    Ich hab mir im nachhinein auch gedacht, dass ich mit der einen oder anderen Eule gerne noch mehr Zeit verbracht hätte und länger geplaudert, und das obwohl ich eh schon häufiger mal durchgewechselt habe. Aber es kommt wieder ein Eulentreffen und dann seid ihr fällig... :[

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • ... genauer: mit dem kleinen Scheißbären!


    Warum unser Sohn intern bei uns diesen - wie wir erfahren mussten auch von Tom gebrauchten - Spitznamen hat, lasse ich jetzt mal unkommentiert. Auf alle Fälle ist er ein ganz Lieber :zwille ... manchmal ... und wenn andere dabei sind ganz besonders!


    Aber ganz von vorne:
    Man(n) hat es nicht leicht. Bücher kennt man(n) ja aus dem Urlaub; das Zeuch, was einem die Langeweile am Strand vertreibt. Wenn man dann also als solcher Zeitgenosse mit einer Büchereule zusammenzieht, :knuddel kann sich jeder vorstellen was passiert. Diese ständige Strandbeschäftigung ... tststs.


    Und dann begab es sich aber zu der Zeit, da Wolke Administratorin bei den Büchereulen war und eine große Zählung ihrer Eulen veranstraltet werden sollte - kurz ein jeder begebe sich zu Hennies nach Hannover damit er oder sie gezählet werde.


    Spätestens jetzt wird es aber Zeit, Farbe zu bekennen: two Buch or mehr als two Buch heißt es, wenn die geliebte Ehefrau die Tasche packt. Ob aus Liebe zu mir oder einfach nur des Gesamtgewichts unseres Hausrates wegen, werden 11 Bücher in eine Tasche gepackt und Ehemann und Ehesohn mitgenommen.


    Beide waren zum Glück recht brav und während mann das vom Großen erwartet hatte, hielt auch der kleine Bär recht lange durch; beide fremdelten gar nicht - wäre auch unerwartet gewesen - und zeigten sich einfach von ihrer besten Seite. (Tom: nimm nicht persönlich, dass er bei Dir weinte; er war einfach übermüdet! :cry)


    Die Lesungen :lesend (wie unerwartet!) und die einleitende Gesangseinlage :musik waren total nett - zumindest der Teil, den der zwischenzeitlich Kinderwagenschiebende große Bär miterleben durfte. (Bis auf kleine Intoleranzen :teufel von hier nicht näher zu nennenden Studentinnen :frieden)



    Also Fazit an alle nicht-Eulen: auch mit einem kleinen Anhang und keiner Affinität zu Büchern ist ein Eulentreffen ein lustiges Erlebnis!



    ... und verleitet doch glatt dazu sich (wieder) anzumelden ...