Kurzbeschreibung
Es gibt eine Entdeckung zu machen: Der junge Autor Rattawut Lapcharoensap, geboren in Chicago, aufgewachsen in Bangkok, erzählt in seinem gefeierten Debüt von einem Thailand, das wir so nicht kennen: fern von exotischen Stereotypen und ganz nah dran am modernen Leben. So zum Beispiel in der preisgekrönten Geschichte »Farangs«, in der der junge Erzähler sich in eine amerikanische Urlauberin verliebt, die wie alle Farangs – Touristen – in Thailand nur Elefanten und Sex sucht, dann aber überraschend die Bekanntschaft eines Hausschweins namens Clint Eastwood macht. Lapcharoensap zeigt dem Leser immer, was hinter dem scheinbaren touristischen Paradies liegt. Er erzählt vom Zerbrechen einer Jungenfreundschaft während der Musterung fürs thailändische Militär, von einem Sohn, der einmal mit seiner allmählich erblindenden Mutter »Sightseeing« auf der Ferieninsel Koh Lukmak machen möchte, bevor er sie in Bangkok zurücklassen muss, um aufs College zu gehen. Oder von Priscilla, dem kambodschanischen Flüchtlingsmädchen, die ihrem thailändischen Spielgefährten einen Goldzahn, ihren letzten wertvollen Besitz, als Freundschaftsbeweis schenkt, nachdem ihre Wellblechhütte von Thais in Brand gesetzt worden ist. Lapcharoensap wagt es, uns ein Thailand zu zeigen, das mit dem, was für uns Urlaubsparadies ist, nur die geographischen Grenzen und die traumhaften Landschaften gemeinsam hat. Mit großer Wärme, Intelligenz und Humor beweisen seine Erzählungen, was Literatur eben auch kann: Uns eine Welt und Menschen näher bringen, von deren Leben wir bislang nur eine vage Vorstellung hatten.
Meine Meinung
Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Erzählungen rund um das Leben, die Liebe und das Leid in Thailand, fernab vom Tourismus. Die in Ich-Form verfassten Stories sind teilweise unterhaltsam, aber teilweise auch langatmig. Es ist eine 50:50-Mischung an Unterhaltung. Ich empfehle das Buch weiter, aber es erhält von mir nur 6 von 10 Punkten.