Magersuchtsbuch

  • Ein Trigger ist ein Auslöser für etwas.



    Blödes Beispiel:
    Man gewöhnt sich das Rauchen ab und riecht dann im vorbeigehen aus einer Bar den Qualm..das könnte dann ein Trigger sein total panisch eine Zigarette zu rauchen, weil man es auf einmal einen Auslöser im Hirn gab.

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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  • Oehmchen
    Das Wort Trigger wird in der Traumatherapie und Suchttherapie häufig verwendet.
    Trigger sind Auslöser, die dich runterziehen können, Erinnerungen auslösen können oder einfach nur dich selbst traurig machen oder so wie vom Schwatten Schaf beschrieben, deine Suchtmomente auslösen.


    In vielen Foren für Betroffene werden daher solche Hinweise in Beiträgen gespoilert.
    Sprich, wenn z.B. ein Vergewaltigungsopfer über seine Alpträume redet, schreibt es vor diese Alpträume für andere eine Triggerwarnung, damit Leute, die mit den gleichen Ängsten zu kämpfen haben, nicht unvermittelt über diese Schilderungen stolpern.


    Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ABZUG (einer Waffe).

  • Zitat

    Original von Ophelia
    So, ich hätte da mal eine Frage zu zwei bestimmten Büchern.
    Dürre Jahre von Helene Flöss
    Alice im Hungerland von Marya Hornbacher und Nicole Hölsken
    Sind diese Bücher zum Lesen empfehlendswert wenn man eigentlich noch so ziemlich mittendrin in der Magersucht ist? Oder würde es einen wieder tiefer hinziehen?
    Lg paulaswolke


    Hallo Ophelia, :wave
    wie auch schon gesagt wurde, zeigt die Erfahrung, dass in der akuten Phasen der Erkrankung man solche Bücher lieber nicht lesen sollte,
    da Triggergefahr doch zu hoch ist. Sollte man nicht unterschätzen und vielleicht gar nicht erst riskieren, auch wenn das Verlangen sich mit dem Thema auseinanderzusetzen groß ist.
    Lieber therapeutisch vorgehen und falls die Möglichkeit besteht bei Vertrauenspersonen Unterstützung suchen.
    Liebe Grüße

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Hallo Ophelia,


    die Anregung mit der Therapie kam ja schon mehrmals - da ich aber selbst weiß, wie lange (in meiner Gegend) die Wartezeiten sind, habe ich hier noch einen Link, der Beratungsstellen, in der Umgebung auflistet.


    www.dajeb.de


    Nur als Anregung


    Pass gut auf dich auf
    Nicola

  • Was mir zu Alice im Hungerland noch eingefallen ist, warum ich es nicht unbedingt empfehlen würde, wenn man noch mitten drin steckt :knuddel1 :


    Marya Hornbacher ist ein sehr extremes Beispiel. Sie hat nicht nur schlimme Anorexie, sondern auch noch Bulimie in schlimmen Ausmaßen.
    Sie erweckt bei einigen Außenstehenden den Eindruck (bzw kann erwecken), dass das, und nur das, die einzige wahre Form dieser Krankheit ist und alles andere ja "eh nicht so schlimm sein kann" und "man ja nur essen müsste, dann wäre man wieder geheilt".
    Und auch bei Selbstbetroffenen, die nicht so tief drinnen stecken, kann ein ähnliches Bild hervorgerufen werden, nämlich das Gefühl, Hilfe doch gar nicht verdient oder gar nötig zu haben, wo man doch gar nicht krank sein kann, denn von Marya Hornbacher sei man ja noch weit entfernt.
    Ich kann nur von mir persönlich sprechen... gerade durch solche Bücher und andere Erfahrungsberichte wollte ich immer so weit gehen, dass ich ins Krankenhaus musste, denn nur so hätte ich das Gefühl gehabt, wirklich krank gewesen zu sein. Ich musste zwar ins Krankenhaus, aber eigentlich aus anderen Gründen und selbst da war ich schon auf dem Heilungsweg, also habe ich jetzt (drei/vier Jahre später) irgendwie immer noch das Gefühl, eigentlich nie richtig krank gewesen zu sein.


    Glaub mir, durch solche Bücher tust du dir nichts Gutes! :knuddel1


  • Ich habe einige Magersüchtige im Krankenhaus kennengelernt, und glaube nicht dass es sich positiv auf sie ausgewirkt hätte, wolche bücher zu lesen!

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Hey,
    also ich hab glaub ich, so langsam jeden Magersuchtsroman etc. gelsen. Ich muss sagen, triggert schon ziemlich und die meisten Essgestörten nutzen auch es dafür.
    Klar, is gut andere Erfahrungen zu lesen, aber andrerseits wetteifert man dann vielleicht sogar, nimmts als Ansporn und und und.
    Alice im Hungerland is eine Bibel in der Scene.


    Ein sehr harter Fall is auch dieses Buch:
    hungrige zeiten von annika fechner


    bye :wave

  • um das thema nochmal aufzugreifen, weil ich mich bedingt durch meine eigene essstörung in jüngster zeit verstärkt mit büchern dazu beschäftigt habe...


    worin ich mich überhaupt nicht wiederfinden konnte, waren sogenannte fachbücher und ratgeber. da dachte ich eigentlich immer nur 'das bist du nicht', 'das trifft auf dich alles nicht zu'.


    'hungrige zeiten' von annika fechner war ein spontankauf, und es hat mich von anfang an so gefesselt, dass ich es noch in der folgenden nacht und am nächsten tag verschlungen habe.
    die geschichte der autorin ist sicherlich sehr heftig, aber gerade, weil sie so viel gewicht auf den psychologischen aspekt und ihre gefühle legt, was in fachbüchern zwangsläufig immer zu kurz kommt, konnte ich ihre handlungen gut nachvollziehen und viele parallelen zu mir entdecken. 'zum glück', sagte ich mir dann immer, 'ist das bei dir selbst ja alles längst nicht so schlimm'.
    bestimmt darf der aspekt des triggerns nicht ausser acht gelassen werden, allein durch die ganzen gewichts- und bmi-angaben, aber trotzdem glorifiziert und beschönigt annika fechner nichts, so dass vieles auch einfach nur abschreckt und den gedanken hervorruft 'so weit darf es bei dir nie kommen'.


    'jeansgröße 0' von brigitte blobel fand ich eher zum schmunzeln. es liest sich gut und flüssig, die autorin ist wirklich bemüht, aber man merkt dem buch in jedem moment an, dass es sich um einen roman handelt, der von einer nichtbetroffenen geschrieben wurde.


    zu der generellen frage, ob es für betroffene ratsam ist, bücher zum thema zu lesen. jaein. genauo ratsam oder nicht ratsam, wie sich mit entsprechenden foren zu beschäftigen etc. die gefahr des sich selbst noch weiter in der krankheit verstrickens ist sicher vorhanden.