Kurzbeschreibung
Eine schöne junge Frau sitzt in einem langen, weißen Kleid am Flussufer und starrt zum bleichen Wintermond empor. Auf den ersten Blick sollte man nicht einmal meinen, dass sie tot ist. Auf den zweiten Blick sieht man, dass ihre Schuhe fehlen. Mitsamt den Füßen. Kevin Byrne und Jessica Balzano, Detectives der Mordkommission von Philadelphia, nehmen die Ermittlungen auf. Bald stoßen sie auf eine weitere Tote, in einem verlassenen Wasserwerk, mit einem rätselhaften Objekt in den verkrampften Händen. Eine Spur von Leichen führt den Schuykill River hinauf. Doch die Identität des Mörders bleibt ein Rätsel. Die Ermittlungen führen ins Leere, denn die möglichen Täter, die die beiden Detectives ins Auge fassen, werden selbst zu Mordopfern, einer nach dem anderen. In Balzano und Byrne wächst ein schrecklicher Verdacht. Haben sie es vielleicht nicht mit einem, sondern mit zwei Tätern zu tun? Einem Wahnsinnigen, der im kalten Licht des Mondes blutige Märchen inszeniert. Und einem kaltblütigen Killer, der die Verdächtigen tötet ...
Meine Meinung
Zunächst einmal der Hinweis, dass der Klappentext teilweise falsch ist. Hier werden nicht die Hauptverdächtigen zu Mordopfern, sondern es werden weitere Frauen getötet. Daneben gibt es so etwas wie einen zweiten Handlungsstrang, der sich mit dem Mord an einem Kollegen von Balzano und Byrne beschäftigt, der am Tage seines Abschieds aus dem Dienst offenbar völlig grundlos ermordet wird. Während der Leser ahnt, dass es zwischen den Morden eine Verbindung gibt, tappten die beiden Detectives zunächst völlig im Dunklen. Erst im Lauf der weiteren Geschichte lüftet sich das Geheimnis um die Frauenmorde und dem Mord an Balzanos und Byrnes Kollegen....
Richard Montanari schafft es auch in seinem dritten Roman, den Leser mit der Story zu fesseln. Schnelle Handlungsabfolgen mit kurzen Kapiteln, dazwischen immer Kapitel mit den Gedanken des Mörders und die Aussicht auf die nächste Tat lassen einen das Buch nicht aus der Hand legen. Gerade, als es besonders spannend wird, wird Jessica Balzano plötzlich vom Fall des Frauenmörders abgezogen und den Ermittlungen am Mord des Kollegen zugteilt. Man ahnt zwar, dass die Fäden zusammen laufen, aber es ist wie ein Cliffhanger. Eigentlich will man als Leser unbedingt bei Byrne und der Ermittlung um die Morde an den Frauen bleiben, weil es dort gerade so spannend wird und muss sich nun statt dessen mit einem anderen Mordfall beschäftigen. Das erhöht die Spannung beim Lesen ins unermessliche. Das Ende wartet mit einem fulminanten Showdown und einem ungelösten Rätsel für Polizei und Leser auf.
Richard Montanari bringt auch in seinem dritten Buch wieder einen Täter hervor, mit dem man nicht gerechnet hat.
Die Einblicke ins innerste der beiden Detectives kommen auch nicht zu kurz. Während Byrne mit Schuldfragen kämpft, setzt sich Balzano mit ihrer biologischen Uhr auseinander. Beides überlagert aber nicht den spannenden Krimi-Plot sondern fügt sich sehr schön in die Story ein.
Wer Montanari kennt, weiß, dass die Mordserien in seinen Büchern immer einem Muster folgen. Auch in diesem Buch ist es nicht anders, welchem Muster, das sei hier aber nicht verraten. Dieses Geheimnis lüftet sich im Laufe der Geschichte.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung mit 10 Punkten. Für mich der bislang beste Roman um die beiden Detectives.
Eine Anmerkung zur Broschur-Ausgabe:
Leider nach einmal Lesen schon völlig schief gelesen. Darüber hinweg trösten kann leider auch nicht die schöne Aufmachung in Metallic-Druck und silbergeprägtem Mond und Schrift.