Seit heute befindet sich dieser Roman auch in meinem Besitz. Ich freue mich schon sehr auf´s Lesen.
Jeffrey Eugenides - Middlesex
-
-
Ein Buch, das ganz sicherlich nicht so schnell aus meinen Gedanken verschwinden wird. Es bietet genug, ueber das es sich lohnt nachzudenken.
Dabei war der Beginn alles andere als mitreissend. Die Detailverliebtheit des Autors erschwerte es mir erheblich am Ball zu bleiben. Man kommt von Hoelzchen auf Stoeckchen und es wird schwer einen roten Faden zu erkennen. Was ist dem Autor nun wirklich wichtig? Die Zeitspruenge waren dabei gar nicht mal verwirrend, aber Zusammenhaenge waren schwer erkennbar.
Das Durchhalten hat sich aber wirklich gelohnt. Die Figuren wuchsen mir mehr und mehr ans Herz. Und im Sinne einer guten Charakterisierung helfen Details letztlich den Protagonisten Tiefe zu verleihen.
Die Ausfluege in die Geschichte, sei es die in Griechenland/Tuerkei oder die der USA, sind auch durchaus interessant, dabei gleichwohl lehrreich wie unterhaltsam.
Die Frage der Geschlechtsidentitaet ist eine, die ich mir im Alltag eher selten stelle, dabei aber eine ist, die doch letztlich in irgeneiner Form jeden tief trifft. Letztlich ist dies der Teil des Buches, wo mir ein etwas mehr an Detail gefehlt hat.
Gestellt wird nur die Frage, ob Callie durch eine OP eindeutig weibliche Geschlechtsorgane bekommen soll. Und es wird von Cal aus gutem Grund abgelehnt. Die Frage, ob Cal denn nun auch durch eine OP eindeutigere maennliche Geschlechtsorgane bekommen koennte/sollte wird aber nicht mal gestellt, geschweige denn diskutiert. Das ist fuer mich in diesem Zusammenhang absolut unverstaendlich.Fazit: ein ungewoehnliches Buch, dass nach schleppenden Beginn sehr unter die Haut geht und lange beschaeftigen wird
-
Ich weiß noch, beim ersten Mal Lesen so um Ende 2004/Anfang 2005 war ich sehr angetan von "Middlesex". Nun, bei der erneuten Lektüre, ist diese Begeisterung doch schon merklich abgekühlt, auch wenn ich dem Roman vielleicht Unrecht tue wegen meiner zurzeit sehr knapp bemessenen Lesezeit, was bei über 700 Seiten natürlich suboptimal ist.
Auf jeden Fall ist mir "Middlesex" zu detailverliebt, zu ausufernd, mäandernd - ist ja ein Wahnsinn, was in diesem Roman alles drinsteckt, leider nicht ausschließlich im positiven Sinne. Ich fühlte mich jedenfalls stellenweise erschlagen von der Fülle an Details, Anekdoten und Episoden.
Auch wuchsen mir die Figuren nicht so recht ans Herz, obwohl man sie eingehend kennenlernt.
Es ist kein schlechtes Buch, aber auch nicht der große Knaller, als der er Erfolge erzielt hat. In meinen Augen ist "Middlesex" einfach 200 Seiten zu lang, um beständig fesselnd zu sein.