Teure Klappbroschur - Neuer Trend?

  • Zitat

    Original von magali
    LeSeebär


    weiter oben in diesem Thread gibt Elbereth die Antwort auf Deine Frage.
    Klappbroschuren können als HC gelten, Dein Beispiel ist so ein Fall.


    Leider gibt sie gerade keine Antwort auf meine Frage, sondern stellt eindeutig klar: "gilt Buchhändlerisch als Hardcover (von Verlagsseite)". Genau das war mir so auch bekannt, auch wenn es aus meiner ganz persönlichen Sicht eher bessere Taschenbücher sind. Gerade aber, weil sie buchhändlerisch als HC gelten, war mir aufgefallen, daß ein Klappbr. auf der TB-Bestsellerliste stand.


    Die Antwort von Bouquineur ist da schon eindeutiger - imho läuft es also auf "Willkür" der Verlage hinaus, ob sie ein Klappbr. als HC oder als TB vermarkten.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • LeSeebär


    Sie schreibt: 'die mit einem größeren Format einhergehen'.
    Das Buch von Phillips ist vier Millimeter größer. 21,4 versus 21 bei Neuhaus.
    Evtl. liegt die Grenze bei 21 cm?
    Das kann technische Gründe haben. Eine Änderung des Formats kann die Herstellung verteuern.


    Das mag Willkür sein, allerdings Willkür im Vorfeld, aber wo bitte, herrscht Willkür im Vorfeld im Verlagswesen und Buchhandel nicht?


    Es war nur ein Lösungsversuch. Ich gehöre zu den Leuten, die zuerst versuchen, Logik im vorgegebenen System zu entdecken, ehe sie 'Willkür!' schreien. Mein Fehler.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Die Fachsprache scheint sich mit der Einführung der Klappbroschuren geändert zu haben. Fest gebunden bedeutete eine Weile zuverlässig: gebunden & Hardcover. Inzwischen bezieht sich gebunden meist nur auf den gehefteten (nicht geklebten) Buchblock, nicht mehr auf den Umschlag. Die Binde-Qualität einer Klappbroschur ist dabei in einigen Fällen besser als beim geklebten Prachtband, der nach kurzer Zeit nur noch aus losen Seiten besteht.

  • Zitat

    Original von magali
    Das mag Willkür sein, allerdings Willkür im Vorfeld, aber wo bitte, herrscht Willkür im Vorfeld im Verlagswesen und Buchhandel nicht?


    Na ja, zum Beispiel da, wo es eindeutig ein TB oder ein HC ist. Du kannst Willkür auch durch Beliebigkeit ersetzen, wenn Dir "Willkür" zu negativ besetzt ist - ich meinte es gar nicht so negativ.


    Zitat

    Das Buch von Phillips ist vier Millimeter größer. 21,4 versus 21 bei Neuhaus.
    Evtl. liegt die Grenze bei 21 cm?


    Unten angehängtes Buch wurde als HC verkauft, ist aber keine 21cm hoch... Sorry, aber die von Dir gesuchte "Logik im System" scheint nicht zu existieren - außer man nennt es "Logik", wenn jeder Verlag sich aussuchen kann, ob seine Klappbroschures nun HC oder TB sind.


    Zitat

    Es war nur ein Lösungsversuch. Ich gehöre zu den Leuten, die zuerst versuchen, Logik im vorgegebenen System zu entdecken, ehe sie 'Willkür!' schreien. Mein Fehler.


    Dein "Fehler" ist höchstens, "Willkür" ausschließlich negativ zu besetzen. Ich wollte einfach nur darauf hinweisen, daß es offenbar keine klare Linie für die Einordnung der Klappbroschures gibt, weil sie irgendwo an der Grenze zwischen TB und HC rumkraxeln.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Die Fachsprache scheint sich mit der Einführung der Klappbroschuren geändert zu haben. Fest gebunden bedeutete eine Weile zuverlässig: gebunden & Hardcover. Inzwischen bezieht sich gebunden meist nur auf den gehefteten (nicht geklebten) Buchblock, nicht mehr auf den Umschlag.


    Danke, das könnte tatsächlich eine Erklärung sein. Aber wer sagt denn bitte heutzutage noch "gebundenes Buch" wo es doch den schönen Anglizismus "Hardcover" gibt? :gruebel

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Buchdoktor


    es macht den Eindruck, ja. Dann wird es natürlich schwierig, etwas klar zu definieren. Ich habe aber schon länger nicht mehr in neuere Nachschlagewerke zum Thema geguckt.



    LeSeebär


    danke, daß Du noch ein Gegenbeispiel gefunden hast, dann kann ich meinen Lösungsversuch streichen.


    Och, ich sag 'gebundenes Buch', gnadenlos. Aber ich merke grad, daß ich deutlich ins Museum gehöre.
    :grin



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Also, mir gefallen rein optisch die Klabbbroschur sehr gut, aber lesen mag ich sie gar nicht gerne.
    Was mir gar nicht daran gefällt ist, dass man vorsichtig sein kann, wie man will, so ein Buch sieht immer "durchgelesen" mit Knicken am Buchrücken aus oder ist schräg gelesen (jedenfalls bei mir :gruebel)

  • Wenn's Hardcover heisst, sollte es, meiner Meinung nach, auch ein "hartes Cover" haben, mit zwei festen Pappdeckeln vorne und hinten. Ansonsten fühle ich mich auf den Arm genommen.


    Klappbroschüren kann man ja "Soft Cover" nennen, um sie von den kleinerne "Taschenbüchern" zu unterscheiden.


    Wenn die Verlage auf die HC-Bestsellerliste wollen, sollen sie das Buch halt auch entsprechend rausbringen. Ein Buch mit einem biegsamen Stück Pappe vorne und hinten ist für mich kein Hard Cover, auch nicht, wenn die ISBN oder Spiegel-Bestseller-Liste das so behauptet. Das ist dann so wie die eine Dozentin, die ich mal in einem Seminar hatte, die auf ihren Acer-Laptop vorne einen silbernen abgebissenen Apfel geklebt hatte. Das macht aus dem Laptop aber noch kein MacBook.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Die Fachsprache scheint sich mit der Einführung der Klappbroschuren geändert zu haben. Fest gebunden bedeutete eine Weile zuverlässig: gebunden & Hardcover. Inzwischen bezieht sich gebunden meist nur auf den gehefteten (nicht geklebten) Buchblock, nicht mehr auf den Umschlag. Die Binde-Qualität einer Klappbroschur ist dabei in einigen Fällen besser als beim geklebten Prachtband, der nach kurzer Zeit nur noch aus losen Seiten besteht.


    Ich frage mich gerade, ob das bedeutet, daß das Ullstein-Buch aus meinem Beispiel geklebt ist, während die anderen geheftet sind und wenn ja, wieso dann trotzdem beide trotz unterschiedlicher Qualität gleich viel kosten? :gruebel

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Die Fachsprache scheint sich mit der Einführung der Klappbroschuren geändert zu haben. Fest gebunden bedeutete eine Weile zuverlässig: gebunden & Hardcover. Inzwischen bezieht sich gebunden meist nur auf den gehefteten (nicht geklebten) Buchblock, nicht mehr auf den Umschlag. Die Binde-Qualität einer Klappbroschur ist dabei in einigen Fällen besser als beim geklebten Prachtband, der nach kurzer Zeit nur noch aus losen Seiten besteht.


    Grade die Qualität finde ich äußerst miserabel - abgesehen von LYX. Ich bin es gewohnt, dass meine Bucher auch nach dem Lesen noch ladenneu aussehen - das geht hier aber bei den großformatigen Klappbroschuren einfach nicht. Die fallen einfach auseinander und produzieren Leseknicke, ohne dass man es verhindern kann. Schön sieht das anschließend nicht mehr aus, schief sind sie dann meistens auch noch. Ich habe auch schon vor der Zeit der Tauschbörsen so gelesen, ist nicht so, dass ich mich besonders darum bemühe. Aber ich mag keine Bücher mit Leseknicken im Regal haben - und dass ich es hier bei noch so vorsichtigem Lesen nicht verhindern kann, ärgert mich bei dem Preis masslos. Kaufen würde ich mir so ein Buch niemals - es sei denn, es fällt noch unter 10 Euro aus, wie die Bücher von LYX. Denn das finde ich wirklich nur noch unverschämte Preistreiberei.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von tinkerbell


    Grade die Qualität finde ich äußerst miserabel - abgesehen von LYX. Ich bin es gewohnt, dass meine Bucher auch nach dem Lesen noch ladenneu aussehen - das geht hier aber bei den großformatigen Klappbroschuren einfach nicht. Die fallen einfach auseinander und produzieren Leseknicke, ohne dass man es verhindern kann.


    Auseinanderfallen habe ich noch nicht erlebt, aber das die Bücher nach einmaligem Lesen aussehen wie Taschenbücher nach x-maligem Lesen, kann ich bestätigen. Aber vielleicht liegt der Grund gerade darin, daß die Bücher geheftet sind und der Umschlag das eben nicht wie beim HC kaschiert oder stabilisiert? Ist aber nur so eine Vermutung...

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Klapp-Broschur statt TB sind in vielen Fällen nichts anderes als Geldruckmaschinen der Verlage.


    Aktuelles beispiel:


    Nele Neuhaus: Wer Wind sät für 14,99


    Gegenüber einbem TB ist es nur etwas größer. Die Klappen haben keinen Mehrwert, denn es ist vorne nur ein Bild von Nele Neuhaus darauf und hinten die bisher bei Ullstein 4 erschienen Romane. Sonst ist nichts anders als bei einem TB.
    Stop - ein wohl geringer Teil der Erstauflage war mit einem Lesebändchen ausgestattet.


    Lassen wir das größere Format in der Produktion 1 Euro kosten bleiben 4 Euro mehr an Gewinn und das bei einem Bestseller schon vor erscheinen.
    Bei einer wahrscheinlich 6-stelligen Auflage macht das jede Menge Kohle, die als Gewinn verbucht werden kann.


    Keine Ahnung wie diese Verlagsgruppe wirtschaftlich dasteht, aber jetzt bestimmt um einges besser.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson