Teure Klappbroschur - Neuer Trend?

  • Okay, wenn ich es jetzt also richtig verstanden habe ...


    ... dann fällt alles, was gebunden ist (Also die Fadenheftung?), unter "Hardcover" ...


    ... und alles, was geklebt ist - egal, ob mit Klappen oder nicht - unter "Broschur", "Softcover" oder, auf Deutsch, unter "Taschenbuch".


    So richtig?

  • Ich finde die Größe und das Aussehen von den Ausgaben eigentlich nicht störend oder ähnliches...einziges Manko: sie passen nicht in meine derzeitige Handtasche, aber da können die Bücher ja nix für :lache
    Ich habe trotzdem eher wenige Klappbroschuren bzw. diese "Zwischendinger" im Bücherregal stehen, das liegt aber nicht daran, daß mich das Format ansich stört, sondern einfach am Preis. Ich überlege bei einem Buch für 14 oder 15 Euro einfach länger, ob ich das nun unbedingt haben möchte oder nicht, als bei einem Buch für 8 oder 9 Euro. Ich hab gerade in diesem mittleren Preisrahmen schon einige Fehlkäufe gemacht und daher lasse ich inzwischen auch öfter Bücher im Laden liegen, die in diesem Preisrahmen liegen.


    Edit: Hab weiter hinten nochmal nachgeschaut, wie "Zwischendinger" wirklich heißen :grin...und hab Trade Paperbacks gefunden, also die größeren und stabileren Taschenbuchausgaben.

  • Gummibärchen


    Ja, stimmt.
    Alles mit festem Einband ist HC, aber nicht alles mit weichem Einband ist TB.
    Weil alles mit weichem Einband eben Broschur ist. :grin


    Ja, Broschur mit Klappe ist die größere Schwester von TB. :lache



    Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Festeinband völlig von der Broschur abgelöst wird, solange es überhaupt noch gebundene Bücher geben wird. Der feste Einband ist letztlich am haltbarsten, oder?


    Wie es im Bereich Unterhaltunsgliteratur aussieht, ist schwer zu sagen, da regiert wohl eher die Broschur in Form von TB. Bei Literatur und Sach - und Fachbüchern, sieht das anders aus.
    Wie steht es denn bei Schulbüchern? Die machen quantitaiv mit den größten Anteil der Bücher auf dem Markt aus. Sind die noch fest gebunden? Oder auch schon floppy? :lache


    Wie das im Hinblick auf die Digitalisierung von Büchern aussieht, kann ich schwer abschätzen. Das Handwerk 'Buchbinden' siecht tatsächlich dahin. Ein Festeinband ist aufwendig und teuer.
    Wenn die Festeinbände verschwinden, dann wohl, weil das gebundene Buch ganz verschwindet. Aber so sieht es zur Zeit nicht aus.


    Im Augenblick neige ich eher zu dem, was ich oben schon schrieb, und was auch Bodo sagte: Klappbroschur ist eine Form, die preislich/ausstattungsmäßig zwischen Tb und HC geschoben werden soll.
    Um das HC endgültig zu ersetzen, müßte auch erst mal die Nachfrage nach Klappbroschur angereizt werden. Ob das so gut läuft? :gruebel



    Salonlöwin


    Danke für den Hinweis, die Bücher hatte ich allerdings noch nicht in der Hand. Ich werde mal danach Ausschau halten und es ausprobieren.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • @Iszla


    grundsätzlich ja.
    Beim Festeinband wird der Buchblock regelrecht in den Umschlag eingehängt. Nicht geklebt.
    Deswegen stehen bei fest gebundenen Büchern die Buchdeckel immer so ein bißchen über. Der Buchblock ist ein bißchen kürzer als die Deckel.
    Man merkt es auch am Buchrücken, da kann man am Kopf (= oben) so ein bißchen den Fingern reinstecken.
    Das ist die Stelle, an der die Leute immer die alten Bücher aus den Regalen ziehen und die dann irgendwann bricht. :cry



    Fadenheftung etc. beziehen sich auf den Buchblock, also die Art, wie die Seiten zusammengehalten werden. Auch eine Broschur kann einen fadengehefteten Buchblock haben. Aber der Umschlag ist geklebt.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • :lache


    Handel und Handwerk sind ja auch zwei Paar Stiefel.
    'Taschenbuch' ist das, was sich seit Jahrzehnten bei den KäuferInnen festgesetzt hat. Das ist sozusagen der Produktname für alle Broschuren der Unterhaltungsliteratur geworden. Warum sollte der Handel das ändern?


    Wenn Verlage dann aber plötzlich auf die Idee kommen, 'Broschur' zu verkaufen, verwirrt das die KundInnen in der Buchhandlung natürlich. Solange sie das Produkt whatever-its-name aber kaufen, ist das letztendlich von untergeordneter Bedeutung.


    Wenn Broschuren zu den Festeinbänden gezählt werden, hat das aber durchaus auch den Grund, daß es sich dabei, gleich, was die kritischen und stets mißtrauischen Eulen sagen, grundsätzlich um eine hochwertige, beim Vorhandensein von Klappen sogar um stilvolle (sic!) Buchausstattung handelt.


    Also seid dankbar, daß Euch die Verlage so was Schönes (und Teures, öhm) vor die Eulenschnäbel legt und mault nicht, bloß wegen Excel oder bookcook. Ist dieses Tabellengefuddel vielleicht Kultur?
    *duckundweg*



    :lache


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich maule ja gar nicht! :beleidigt


    :grin Nein, mich persönlich hat es so oder so interessiert. Ich finde diese Klappen eigentlich sehr schön, es ist nur ein etwas merkwürdiges Lesegefühl, fast so, als würde ich mit Schutzumschlag lesen ...

  • lazybear


    ich habe es nie in der Hand gehabt, Weltbild behauptet gebunden.
    Wenn Du beim geschlossenen Buch am Buchrücken (dem Rückgrat, sozusagen) den Finger drauflegst, landet Deine Fingerkuppe dann ein winziges bißchen unterhalb auf den Seiten = gebunden) oder bleibt der Finger auf gleicher Höhe (= Broschur)?



    Ich fand den Ausdruck Flexcover (der war von Dir, ja?) schön. Nur bringt der noch einen neuen Ausdruck in die ganze Verwirrung und das Material des Einbands hat eben nichts damit zu tun..
    :lache



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich finde Broschuren eigentlich ganz gut. Sie sind doch ein wenig besser verarbeitet als Taschenbücher, aber nicht so teuer wie Hardcover.
    Und die, die ich gekauft habe, waren nicht sehr viel teurer als die Taschenbücher. Vielleicht 1 - 2 €.


    Und ich habe auch eine sehr schöne Ausgabe von den drei Musketieren.
    Von der Art, wie es verarbeitet ist, eher ein Hardcover (also Buchdeckel und Rücken etwas höher, "Aufhängung" des Buchblocks zwischen den Deckeln) und nur das Material der Buchdeckel ist Broschiert.
    Dazu kommt, dass die Buchstaben eingeprägt sind. Und es hat ein Lesebändchen.

  • Zitat

    Original von magali
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Festeinband völlig von der Broschur abgelöst wird, solange es überhaupt noch gebundene Bücher geben wird. Der feste Einband ist letztlich am haltbarsten, oder?


    [...]


    Im Augenblick neige ich eher zu dem, was ich oben schon schrieb, und was auch Bodo sagte: Klappbroschur ist eine Form, die preislich/ausstattungsmäßig zwischen Tb und HC geschoben werden soll.
    Um das HC endgültig zu ersetzen, müßte auch erst mal die Nachfrage nach Klappbroschur angereizt werden. Ob das so gut läuft? :gruebel


    Wie ich schon schrieb - das ist nicht unbedingt meine Meinung, aber jemand hat hier mal behauptet, dass es sein könnte (evtl. als Ziel im Handel oder bei Verlagen gilt), dass HC mal durch diese Klappbroschur abgelöst wird (die Frage kam auf, weil ich persönlich Angst hatte, dass TB durch Klappbroschur abgelöst wird, womit es dann nur noch HC oder Klappbroschur gäbe und da ich durchaus aus finanziellen Gründen oft auf TB warte, fänd ich das persönlich nicht so toll und habe hier nachgefragt, was denn diese Klappbroschüren genau bezwecken sollen).
    Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht ganz erklären, welche Logik es hätte, wenn gleichzeitig HC, KB und TB auf dem Markt sind. Vielleicht hab ich falsches Weltbild, aber ich dachte immer, dass ein Buch entweder gleich als TB rauskommt oder nur als HC oder (was oft der Fall ist) erst als HC (hochwertig und dafür etwas teurer) und später mal als TB (was sicherlich von Qualität nicht dem HC entspricht, aber günstiger ist). Und ich frage mich, was jetzt mit den Büchern, die in doppelter Version erschienen sind, jetzt passieren wird. Wird in solchen Fällen die KB ignoriert und bleibt es weiterhin bei HC->TB. Oder wird es hier kaum noch HC geben, sondern erst KB und dann TB. Oder gleich nur KB und sonst nichts? Das ist eine Frage, die mich beschäftigt.
    Zweitens frag ich mich, wer wirklich "freiwillig" so eine KB kauft. Aber vielleicht bin ich ja nur eine Ausnahme, die sich noch wehrt. Ich finde ja, dass KB nicht so "widerstandsresistent" ist wie HC (was ja eigentlich auch stimmt, denn der Einband von HC ist doch hochwertiger). Aber sie ist jetzt auch nicht soo günstig. Wenn ein HC 20€ kostet und eine KB 15€, kauf ich da nicht lieber das HC, was dann hochwertiger ist? Und wer mir 20€ für HC zu teuer sind und ich lieber auf das "minderwertigere" TB warte, geb ich wirklich 15€ für KB (statt 10€ für TB) aus, wenn die Qualität auch nicht um so vieles besser ist? (Zumal ich persönlich diese Klappen eh nicht mag, aber da mag ich auch wieder eine Ausnahme sein).


    Wie gesagt, der Sinn und Zweck von KB erschließt sich mir nicht so ganz. Sie sind nicht so hochwertig wie HC, aber nicht so günstig wie TB. Soll das der goldene Mittelweg sein? Verzichte ich gern.


    Zitat

    Original von magali
    Wenn Broschuren zu den Festeinbänden gezählt werden, hat das aber durchaus auch den Grund, daß es sich dabei, gleich, was die kritischen und stets mißtrauischen Eulen sagen, grundsätzlich um eine hochwertige, beim Vorhandensein von Klappen sogar um stilvolle (sic!) Buchausstattung handelt.


    Das versteh ich wieder nicht. Ich dachte, Broschuren sind ja auch weiche Einbände, also auch Softcover. Das ist ja noch lange nicht so hochwertig wie ein HC, das spürt man doch schon, wenn man es hält. Von dem Einband abgesehen. Oder bin ich jetzt ganz gaga? ?(


    Zitat

    Original von magali
    Also seid dankbar, daß Euch die Verlage so was Schönes (und Teures, öhm) vor die Eulenschnäbel legt und mault nicht, bloß wegen Excel oder bookcook. Ist dieses Tabellengefuddel vielleicht Kultur?


    Ich maule, aber nicht wegen Bookcook und so. Sondern weil ich den Sinn und Zweck nicht verstehe. Ich möchte einfach nur stinknormales TB, das reicht mir. Wenn ich mehr Geld habe, gönn ich mir HC. Aber auf Mischung kann ich verzichten. :beleidigt :lache

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  • :wave Huhu magali,
    interessant deine ausführlichen Erklärungen, danke! :knuddel
    Aber noch eine Frage: Was sind Bücher wie "Mein Tag ist Deine Nacht" von Melanie Rose? Die Verbindung ("eingehängt") ist genauso wie Du für HC beschrieben hast, Buchrücken und -Deckel sind aber weich/flexibel.... :gruebel

    Liebe Grüsse von Sirrpa!
    SuB 207
    Splitterherz von Bettina Belitz

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sirrpa ()

  • Zitat

    Original von Finchen87
    Ich finde Broschuren eigentlich ganz gut. Sie sind doch ein wenig besser verarbeitet als Taschenbücher, aber nicht so teuer wie Hardcover.
    Und die, die ich gekauft habe, waren nicht sehr viel teurer als die Taschenbücher. Vielleicht 1 - 2 €.


    Dann möchte ich wissen, welche das waren. Bei 1-2€ lohnt sich das doch für den Verlag auch nicht wirklich.

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  • Ich besitze gerade mal eine Handvoll Klappbroschur-Bücher. Das älteste stammt von 1983, ist also alles andere als neu. Übrigens hat das Buch (Das letzte Einhorn - Peter S. Beagle) damals, wenn ich mich recht erinnere 15 Mark gekostet, und ich empfand den Preis schon als sehr hoch. Taschenbücher gab es da schon für die Hälfte also 7,50 Mark.


    Dann sind zwei Titel aus jüngerer Zeit dabei, einmal das bereits erwähnte Lunatic, das optisch sehr schön aussieht, dann eine zweibändige Anthologie. Und im letzten Fall haben die Klappen tatsächlich ihren Sinn. Es geht nämlich um Geschichten, die nach Graphiken verfasst wurden. Die Graphiken werden im Buch in schwarz/weiß bzw grau abgedruckt, aber auf den Klappen kommen noch mal 2 der Bilder (+ den beiden farbigen Abbildungen auf Cover und Backcover) in Farbe daher. Hier hat die Klappe tatsächlich einen gewissen Mehrwert.


    Die Verlage müssen sich halt was einfallen lassen, um aufzufallen und sich von anderen abzuheben. Nachdem das größere Format der Trade Paperbacks dazu beinahe schon ausgereizt ist, sucht man eben neue Wege.
    Man merke auch die Zunahme von Veredelungen (Farbe, Metall, Glitter, Kontrast matt/glänzend etc.) auf Büchern und Umschlägen. Das war doch vor 10 Jahren noch nicht so ausgeprägt wie heute.



    Gruß,
    ElBe

  • @ sirrpa: Ist wie bei meinen Musketieren (s. o. )
    Das heißt auch Broschur, ist aber eine besondere Form davon.
    (Auf einer der ersten Seiten dieses Threads hat jemand Wiki verlinkt, da heißt das "Schweizer Broschur")


    Aber man kann glaube ich auch Softcover sagen.




    @ Gummibärchen: wenn du dir den Preis für die Musketiere anschaust: nicht teurer als ein TB.
    Und ich habe einen Iny-Lorentz-Roman bei Weltbild gekauft für 12 €

  • Zitat

    Original von Finchen87
    @ Gummibärchen: wenn du dir den Preis für die Musketiere anschaust: nicht teurer als ein TB.
    Und ich habe einen Iny-Lorentz-Roman bei Weltbild gekauft für 12 €


    Die drei Musketiere sind aber auch kein nagelneues Buch (also schon vor Ewigkeiten geschrieben). Ich habe bisher kein neuerschienenes Buch gesehen, das in erster Auflage als Klappbroschur so günstig erschienen wäre. Und bei Weltbild und Iny Lorentz könnte ich auch auf ein Weltbild-Angebot tippen.
    Oder gab es tatsächlich schon ein Buch, bei dem die erste Auflage als Klappbroschur erfolgte und welches den Preis eines TBs hatte? Kann mich nicht entsinnen :gruebel

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Die drei Musketiere sind aber auch kein nagelneues Buch (also schon vor Ewigkeiten geschrieben). Ich habe bisher kein neuerschienenes Buch gesehen, das in erster Auflage als Klappbroschur so günstig erschienen wäre. Und bei Weltbild und Iny Lorentz könnte ich auch auf ein Weltbild-Angebot tippen.
    Oder gab es tatsächlich schon ein Buch, bei dem die erste Auflage als Klappbroschur erfolgte und welches den Preis eines TBs hatte? Kann mich nicht entsinnen :gruebel


    Das hat ne Klappenbroschur.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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