Wie der Soldat das Grammofon reparierte von Sasa Stanisic gelesen vom Autor

  • Über das Produkt
    Aleksander wächst in der kleinen bosnischen Stadt Visegrad auf. Als der Krieg über Visegrad hereinbricht und die Familie fliehen muss, erweist sich Aleksanders Fabulierlust als ungemein nützlich: Rastlos neugierig erobert er sich diesen merkwürdigen Ort namens Deutschland, und mit unbändiger Lust erzählt er die irrwitzigen Geschichten von damals. Großes Hörkino produziert vom Bayerischen Rundfunk - Regie: Leonhard Koppelmann. Für alle Hörer von Jonathan Safran Foer und Wladimir Kaminer.



    Meine Meinung:
    Vorab, ich denke dieses Buch als Hörbuch zu hören ist die schlechtere Alternative zum Lesen. Das liegt aber keineswegs am Autoren/Leser. Sasa Stanisic liest flüssig mit nettem aber nicht nervigem Akzent der zu den Geschichten durchaus paßt. Aber es sind die Geschichten, die einfach besser zu lesen als zu hören wären. Sie sind sehr tiefgehend, manchmal beinhalten sie Wortspielereien, die gelesen, also mit dem Text vor Augen wohl besser rüberkommen würden, als gehört. Trotzdem ein zauberhaftes trauriges Buch. Unheimlich tragisch und trotzdem verliert Aleksander nie die Hoffnung, den Humor und die Freude am Erzählen.
    Meine Lieblingsstelle war die in der er von seiner Geburt berichtet:
    "Mein Vater verschlief meine Geburt und meine Mutter wurde sofort nachdem ich draußen war ohnmächtig. Sie sagte nachher soviel Blut und Scheiße habe sie einfach nicht verkraften können. Daher war mein Onkel Bora der einzige Berechtigte Anwesende und dieser rief sofort aus. ALEKSANDER soll er heißen der dreckige Scheißkerl. Und so heiße ich bis heute."


    :anbet


    Für Menschen mit trockenem Humor, die auch über Dinge lachen können, die eigentlich gar nicht komisch sind, ist dieses Buch absolut gut, für alle anderen auch! :anbet

  • Mir scheint es bedeutsam u sein, dass dieses Stück ein HÖRSPIEL ist. Damit kann es natürlich keinesfalls den Roman substituieren, ist vielmehr eine Interpretation des Textes, eine Lesart, an der wiederum neben Leonhard Koppelmann der Autor selbst mitgewirkt hat.
    Somit mag ich mich der Äußerung, das Hörspiel sei die schlechtere Alternative zum Buch nicht anschließen.
    Mögen die Leser des Buches das Hörspiel hören und entscheiden, ob sie sich der Interpretation anschließen. Möen die Hörer des Hörspiels entscheiden, ob sie der Stoff derart fesselt, dass sie auch noch den Roman lesen möchten.

  • Hm....wie kommst du zu dem Schluß, daß es ein Hörspiel sei?
    Es ist eine Lesung, nicht mehr nicht weniger. :gruebel
    Unter einem Hörspiel verstehe ich doch etwas mehr, als die gelegentliche Untermalung mit leisen Hintergrundgeräuschen.

  • Habe das Hörbuch vor ein paar Wochen gehört und hatte den gleichen Eindruck. Eine der Autorenlesungen, die mir gut gefallen haben. :-) Schade, dass der Autor das Buch nicht ungekürzt lesen durfte. So werde ich aber auf jeden Fall noch das Buch lesen.


    Leider ist von den 320 Seiten des Buches (siehe unten) bei einer CD mit rund 80 Minuten nur noch ein Rahmengerüst geblieben. Für mich war die CD eher wie eine Kostprobe, die ich besser nicht zu Ende gehört hätte, um nicht zu erfahren wie das Buch endet.


    Für mich war es eher eine Sammlung verschiedener Geschichten, die in eine Rahmenhandlung eingebettet sind. Teilweise sehr traurig, manches tragisch, aber der Erzähler gibt nie auf.


    Bewerten kann ich die CD nicht. Die Geschichten und der Vortrag haben mir sehr gut gefallen, die extremen Kürzungen überhaupt nicht.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")