Salman Rushdie ist ein brillanter Erzähler. Er lebt und liebt die orientalische Erzähltradition.
Das spürt man dieser Geschichte besonders ab. Rushdie erzählt uns ein Märchen, ein modernes Märchen, aber ein echtes wunderbares Märchen mit aller Schönheit, die dieses Genre ausmacht.
Rashid Kalifa ist Geschichtenerzähler, ein sprudelnder Quell der schönsten Geschichten - doch eines Tages versiegt die Quelle - und muss erneut aus dem Meer der Geschichten gespeist werden. Doch das ist nicht so leicht.
Doch Harun, seinem Sohn gelingt das wunderbare märchenhafte Abenteuer, den Strom wieder fliessen zu lassen.
Der Leser wird von der wunderbaren Erzählkunst gefesselt. Und allein auf der Märchenebene ist das Buch ein echter Genuß. Doch Rushdie gelingt es, in die Geschichte einen sehr tiefgründigen Subtext zu verweben. Ein wunderbares Plädoyer für das Erzählen und die Phantasie, gepaart mit einem vehementen Eintreten für die Vielfalt und gegen alle Einseitigkeiten -- das alles aber ganz unaufdringlich und märchenhaft verpackt.
ein wunderbares Lesevergnügen, zu dem lediglich eines negativ zu sagen ist: es ist viel zu schnell vorüber.