'Der Fürst der Finsternis' - Seiten 001 - 088

  • Ui, bin ich die erste?


    Also: Nach den ersten drei Seiten dachte ich, ich wäre selbst Lestat. Frau Rice schreibt echt total toll!


    Ich habe den Abschnitt noch nicht ganz durch, wollte aber schon was dazu schreiben.


    Ich wusste gar nicht, dass "Interview mit dem Vampir" als Buch sogar in "Der Fürst der Finsternis" vorkommt. Aber vielleicht kann man jetzt ein wenig verstehen, warum Lestat so zu Louis ist, wie er ist.


    Die Szene mit der Wolfsjagt hat mich ganz schön verstört. Ich habe immer das Pferd von Lestat schreien hören. Wie grauenhaft. Dass er sich allein gegen acht Wölfe durchsetzen kann, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Irgendwie ein wenig sehr seltsam. Hat Anne Rice das so überspitzt dargestellt um Lestat als guten Jäger (als Vampir später) schon mal aufzubauen?

  • Inzwischen bin ich bei der Seite 88 angelangt und kann sagen, der Roman liest sich sehr flüssig und kurzweilig. Ich hatte anfangs meine Bedenken, weil ich Band 1 noch nicht gelesen habe, aber ich denke, das ist nicht unbedingt erforderlich, da ja hier der Ansatz in Lestat's Vergangenheit liegt und seine Jugend beschrieben wird. Sein Verhältnis zur Mutter scheint recht innig zu sein, auch wenn die beiden so einige Differenzen zu verarbeiten haben. Etwas irritiert war ich von der Tatsache, dass Lestat ja in einem Kloster, gegen gute Bezahlung, erzogen wurde und bei seiner Rückkehr nicht einmal richtig lesen und schreiben kann. Und obwohl seine Mutter als gebildete Frau beschrieben wird, schafft sie es auch nicht, ihrem Sohn diese Grundbegriffe beizubringen.
    Die Wolfsjagd ist so plastisch und spannend geschildert, wenn auch fast unglaublich, wie sich Lestat gegen acht Wölfe verteidigt.
    Die Aussage seines Bruders, als Lestat völlig erschöpft von der Jagd zurückkehrt, zeugt nicht gerade von Geschwisterliebe. Insgesamt erscheint mir die Atmosphäre in der Familie ziemlich spannungsgeladen und nicht gerade von großer gegenseitiger Sympathie geprägt.
    Und Nicolas - da habe ich das Gefühl, dass sein Verhältnis zu Lestat über eine reine Männerfreundschaft hinausgeht. Er scheint ja eine große Bewunderung für Lestat zu hegen.

  • Zitat

    Original von Klusi
    Und obwohl seine Mutter als gebildete Frau beschrieben wird, schafft sie es auch nicht, ihrem Sohn diese Grundbegriffe beizubringen.


    Ich hab es eher so verstanden, dass seine Mutter nicht auf ihre Kinder eingehen kann. Er erzählt ja, dass sie nicht viel spricht, nur wenn es sein muss und dass sie Berührungen nicht mag und dass sie noch nie jemanden in den Arm genommen hat. Insgesamt scheint mir die Mutter seeeehr unglücklich zu sein und unzufrieden mit ihrem Leben. Ich frag mich auch, ob sie eine Bindung zu ihren Kindern hat. Ausser zu Lestat.


    Edit: Was mich total annervt - ich hab den Film schon so oft gesehen (also "Interview mit dem Vampir"), dass ich dauernd Tom Cruise vor Augen habe, wenn es um Lestat geht. Dabei wird er ja total anders beschrieben. Aber ich denke, ich belasse es gedanklich dabei. Alles andere ist viel zu stressig ;-)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Edit: Was mich total annervt - ich hab den Film schon so oft gesehen (also "Interview mit dem Vampir"), dass ich dauernd Tom Cruise vor Augen habe, wenn es um Lestat geht. Dabei wird er ja total anders beschrieben. Aber ich denke, ich belasse es gedanklich dabei. Alles andere ist viel zu stressig ;-)


    Ich habe den Film hier, aber bisher noch nicht gesehen. Eigentlich hatte ich vor, ihn demnächst zu gucken, aber vielleicht ist es besser, noch zu warten, damit ich mir meinen "eigenen" Lestat vorstellen kann. ;-)

  • Du hast den Film noch nie gesehen?? :yikes
    Dann würde ich auch vorschlagen, dass du dir erst mal einen eigenen Lestat aufbaust. Man macht sich durch Tom Cruise doch einiges kaputt ;-)
    Vor allem, weil ich gestern in einer Klatschzeitung beim Arzt so einen komischen Kram über den gelesen habe.... ;-)

  • Bis Seite 50 bin ich heute auch gekommen.


    Ich finde den Schreibstil im Gegensatz zu dem "Interview" total anders, das hatte ich in der damaligen Leserunde ja schon geschrieben, hier ist man sofort in dem Buch drin und kann sich richtig gut in Lestat hineinversetzen.

  • Ich bin mit dem Abschnitt immer noch nicht fertig, muss nur eben was loswerden.
    Ich habe das Gefühl, dass ich das Buch kenne, obwohl ich es definitiv noch nie gelesen habe. Weiss einer, ob die Handlung von wem anders kopiert wurde oder so? Ich kann es mir nicht erklären...

  • Zitat

    Zitat von Seite 86:


    "Du strahlst ein Licht aus, das einen fast blendet. Aber in mir ist nur Finsternis. Manchmal glaube ich, daß das wie die Finsternis ist, die dich damals in der Dorfschänke heimgesucht hat. Du hast geschrien und gezittert und warst dem so hilflos ausgesetzt. Ich versuche, dich vor der Finsternis zu bewahren, weil ich dein Licht brauche. Ich brauche es verzweifelt, aber du brauchst die Finsternis nicht."


    Nach diesen Sätzen konnte ich mir Lestat richtig vorstellen. Er macht alles, was er macht 100% ig und steht total dahinter. Nicolas dagegen misst sich am Erfolg von Lestat. Dabei wird er selbst als toller Geiger dargestellt, der mit Sicherheit auch Erfolg haben würde, wenn er an sich glauben würde.


    Ich habe vorher nicht verstanden, warum mein Freund sagte, dass bei Anne Rice die Vampire ein wenig homosexuell dargestellt werden. Jetzt weiss ich es. :lache Mir ist immer noch nicht klar, ob es eine sehr innige freundschaftliche Beziehung oder eine Liebesbeziehung ist. Aber ich befürchte, Frau Rice lässt es eh offen :grin


    Lestats Mutter beweist meiner Meinung nach wahre Größe, indem sie ihrem Sohn gestattet nach Paris auszuwandern. Sie scheint ihren Sohn sehr zu lieben, weil sie ihn auf einmal so sehr an sich heranlässt.


    Das unbekannte Gesicht im Publikum ist bestimmt der Ur-Vampir, der Lestat verwandelt. Ich könnte mir vorstellen, dass er das von Nicolas beschriebene "Licht" auch gesehen hat und ihn für den perfekten Vampir hält.


    Lestat ist meiner Meinung nach auch der perfekte Vampir, weil er sich fragt, was nach dem Tod kommt. Bei "Interview mit dem Vampir" hatte ich manchmal das Gefühl, dass er sich trotz allem in der Rolle als Vampir nicht wohlfühlt. Er ist immer irgendwie auf der Suche. Ich bin mal gespannt, was aus seinem Leben noch so offen gelegt wird oder ob er im nächsten Kapitel schon verwandelt wird...

  • Zitat

    Original von Akascha
    Ich finde den Schreibstil im Gegensatz zu dem "Interview" total anders, das hatte ich in der damaligen Leserunde ja schon geschrieben, hier ist man sofort in dem Buch drin und kann sich richtig gut in Lestat hineinversetzen.


    So geht es mir auch, ich finde dieses Buch sehr viel atmosphärischer als das Gespräch mit dem Vampir, wenn ich auch die Sprache dort ein wenig schöner fand - hier wirkt einiges recht modern. Ich kann mir die Charaktere viel besser vorstellen, allerdings frage ich mich, inwiefern der Charakter von Lestat sich geändert hat, er wirkt sehr viel sympathischer als in Buch 1.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich habe vorher nicht verstanden, warum mein Freund sagte, dass bei Anne Rice die Vampire ein wenig homosexuell dargestellt werden.


    Das ist mir auch aufgefallen. Vielleicht wird das auch als Abgrenzung vom "menschlichen" Hetero-Denken gesehen - die Art, wie das Gefühl Liebe ausgedrückt wird (auch beim Interview) empfinde ich als bedingungsloser.


    Ansonsten gefällt es mir, mehr über Lestat zu erfahren, ich frag(t)e mich besonders, wie er auf seine Verwandlung reagieren würde, zumal er sich ja mit dem Gedanken des Todes und der Endlichkeit nicht anfreunden konnte - das fällt ja nun weg. Wird ihm die Ewigkeit nicht doch irgendwann zu lang werden? :gruebel

  • Heute habe ich diesen Teil dann mal zu Ende gelesen und einen Teil des zweiten dazu, gar nicht so einfach, mit Baby Zeit zum Lesen zu finden.


    Im ersten Teil wird Lestats menschliches Dasein beschrieben, auch hier schon als ein außergewöhnliches Exemplar Mensch. Gerade seine Erkenntnis über den Tod macht ihn besonders. Alles, was er will, schafft er auch (Wölfe töten, Theater spielen), während zum Beispiel Nicolas dieses Selbstbewusstsein nicht besitzt, ein Scheitern würde Lestat nicht zulassen.

  • Nachdem ich später eingestiegen bin, konnte ich nun auch erfolgreich diesen Abschnitt beenden und vermutlich hänge ich gnadenlos hinterher.


    Mir gefällt das Buch bislang sehr gut. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, dann flutschen die Seiten nur so.


    [quote]Original von Booklooker
    Mir ist immer noch nicht klar, ob es eine sehr innige freundschaftliche Beziehung oder eine Liebesbeziehung ist. quote] Da bin auch schon von Anfang an am Rätseln. Vielleicht wird das Geheimnis ja noch gelöst.


    Im ersten Band mochte ich Lestat nicht so gerne. Hier ist das ganz und gar nicht der Fall. Hier finde ich Lestat sehr sympatisch.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

  • Zitat

    Original von nicole21423


    Im ersten Band mochte ich Lestat nicht so gerne. Hier ist das ganz und gar nicht der Fall. Hier finde ich Lestat sehr sympatisch.


    Irgendwo hab ich gesagt, dass es mir genauso geht. Ich glaube, in einem anderen Abschnitt.
    Ich habe beim letzten Lesen vom "Interview" zu meinem Freund gesagt, dass ich Lestat unglaublich ätzend finde. Er meinte, ich soll auf jeden Fall "Fürst der Finsternis" lesen, dann würde ich alles total anders sehen. Und, er hat recht gehabt...

  • Als ich das buch zum ersten mal gelesen hab, mochte ich Lestat wegen diesem buch sehr gern. :-]
    Das mit dem wolfsrudel ist mir auch etwas seltsam vorgekommen, aber irgendwie passt es in die geschichte.


    Die Geschichte hat mich - schlagt mich nicht - am anfang stark an Angelique erinnert, so wie das arme schloss der landadeligen und die allgemeine armut der familie beschrieben wird, drum hatte ich auch ein starkes deya-vue.


    dass die mutter ihn nach paris schickt, hat mir auch gefallen, obwohl seine mutter mir später im buch unsympathisch wurde, naja, dazu später :grin


    Seltsamerweise hatte ich mich dann, als Lestat nach Paris kommt leicht an die reise des jungen d'Artagnan erinnert gefühlt... es ist irgendwie... so barockmässig eben...


    jede menge deya-vues :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • jo, gelt. ich hatte was spansiches im blick, und stell heut schon den ganzen tag gfest, dass ich irgendwie die tasten nciht treff - ehrlich, ich hab ncith gesoffen... :wow :grin


    (ich hab heute mittag irgendwelche schmerzstiller für - gegen mein PMS genommen, das muss es sein, deswegen bin ich so von der rolle, langsam kreig ich mcih wieder ein, ohne, dass cih ständig editieren muss)


    :gruebelwas hab ich da grad gschrieben?

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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