'Die Entscheidung' - Seiten 098 - 211

Mit diesem Abschnitt bin ich jetzt auch durch, es liest sich so runter. Ich will gar nichts anderes, als lesen und damit bei Sara bzw. Kate verbleiben und weiter ihrer Lebensgeschichte "lauschen".

Dieser Abschnitt wird von Sara erzählt. Sie beginnt, indem sie ihre erste Begegnung mit Jack erzählt, auf einer Party von Eric, ihrem Bruder. Die nächsten 30 Seiten sind der Familie und dem Aufwachsen von Sara und Eric vorbehalten. Sara ist sehr selbständig für diese Zeit, während des 2. Weltkrieges. Sie will sich nicht einspannen lassen, geht ihren Weg. Sie gefällt mir sehr sehr gut. Gegen den Willen der Eltern zieht Sara nach New York, wo auch schon Eric wohnt.
Man erfährt, dass kurz nacheinander die Eltern verstarben.

Damit endet die Rückschau, wir sind wieder in New York, kurz nach Kriegsende. Jack und Sara begegnen sich, verbringen die Nacht zusammen und müssen sich am nächsten Tag von einander verabschieden, da Jack freiwillig zur Armee und damit nach Europa geht. Eigentlich weiß man, wissen wir, dass so eine Geschichte nicht gut geht. Dass daraus nicht die große Liebe entspringt, dass es nicht dauerhaft sein kann.
Und doch, sowohl Sara als auch Jack verlieben sich. Nur von Sara bekommen wir mit, wie sehr sie ihn vermisst, auf Antwort auf ihre Briefe wartet, die nicht kommt. Erst Monate später bekommt sie eine Karte, mit kurzen Inhalt.

Teilweise hatte ich Tränen in den Augen. Auf Seite 150 beschreibt Sara, was sie unter Liebe versteht, dem kann ich mich nur anschießen.

Der Liebeskummer zieht so runter, dass sie krank wird und sich zurückzieht. In den Ferien schreibt sie, verarbeitet sie ihren Liebeskummer. Diese Kurzgeschichte wird veröffentlicht, Sara erhält eine neue Anstellung.
Ich bin gespannt, ob Sara nicht weiter schreiben wird, sie scheint Talent zu haben.

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Original von taki32
Als letzter Satz des ersten Kapitels auf S. 136 ist mir folgender Satz aufgefallen: "Das Schicksal ist eine Verkettung von Zufällen, nicht wahr?"

Das scheint sich wie ein roter Faden durchs Buch zu ziehen. Ich bin gespannt auf die weiteren Zufälle...

Das Buch ist eins derer, die einen sehr treffenden Titel haben. Das wird im dritten Abschnitt noch deutlich, als Sara über Richtungen grübelt.

So bewußt sind Entscheidungen auch nicht. Ich glaube, im zweiten Abschnitt sinniert Sara darüber. Vielleicht sollten wir nach der Lektüre darüber diskutieren.

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Original von taki32

Ja, das finde ich auch! Ich mag auch die Beziehung zu ihrem Bruder Eric. Zwischen den Geschwistern bleibt es unausgesprochen, aber er ist wohl homosexuell, lebt das aber bestenfalls im Verborgenen. Obwohl er sehr intelligent ist, schafft er es nicht als Theaterautor. Er kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester Sara und vertritt quasi schon zu deren Lebzeiten Mutter und Vater.

Dei Beziehung zwischen Eric und Sara ist schon etwas besonders. Wohl auch gerade deswegen, weil ihre Eltern so steif und unnahbar sind.

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Original von taki32
Ich bin auch gespannt, ob Sara weiter schreibt und erfolgreich damit wird.

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Original von taki32
Lies weiter!

Die Geschichte zwischen Sara und Eric ist ja herzzerreißend. Warum hat sich Jack nicht ein einziges Mal ei ihr gemeldet, von der dummen Postkarte mal abgesehen? Da die Bilder in der Wohnung von Sara, als sie schon älter ist, davon zeugen, das sie sich später wiedergesehen haben, muss sie ihn wohl wiedergetroffen und ihm verziehen haben. Da braucht er meines Erachtens aber eine gute Entschuldigung! Deshalb kann ich nicht glauben, dass er sie wirklich einfach so eiskalt ausgenutzt hat.

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Aber ist es nicht etwas gutgläubig von Sara, zu denken, dass aus einer Nacht die große Liebe entstehen kann? Ich finde es sehr kitschig, gerade, weil heute noch viele denken, es würde so funktionieren.
Er wird eine gute Entschuldigung bzw. Erklärung haben. Aber er scheint auch starke Gefühle für sie zu haben, sonst würde er sich nicht die Mühe machen, ihr diese Karte zu schreiben.

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Original von taki32
Ach so, das hatte ich ganz vergessen.

Aber Sara hat Jack vor der Abfahrt gefragt, ob eine Frau auf ihn wartet. Wenn deine Hypothese zutreffen würde, Ketisa, dann hätte er gelogen. Ergo: Mistkerl.

S. 161:
"Es gibt also keine kleine Freundin drüben in Brooklyn?"
"Nein. Versprochen."
"'Oder ein Fräulein, das in München auf dich wartet?
"Nein, gibt es nicht."

Er hat versprochen, ihr jeden Tag zu schreiben und am 1. September zu ihr zurückzukommen. Was kann passiert sein, dass er nicht schon gleich auf dem Schiff seinen ersten Brief geschrieben hat? Wenn er nicht sofort schon eiskalt vorhatte, sein Versprechen zu brechen, dann muss das direkt nach seiner Rückkehr auf das Schiff passiert sein.

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Und wenn er selbst noch nichts von Charlie wusste? Vielleicht hat er ihr ja Briefe geschrieben, diese aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht abgeschickt. Sie hat sich ja ausgerechnet, wie lange es dauert, bis ihn ihr erster Brief erreicht. Vielleicht hat ihn noch schneller eine andere Nachricht erreicht, die ihn verändert hat?

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Original von taki32

Wenn es so gewesen sein sollte, dann hat er doch gelogen, als sie ihn gefragt hat, ob es jemanden gibt. Gut, theoretisch hat er vielleicht mit der anderen Schluss gemacht, sie kennengelernt und erst später erfahren, dass die erste schwanger ist und er sie nicht im Stich lassen will. Dann kann man aber zumindest so viel Größe haben, um das zu erklären. Finde ich. Und wie gesagt, sie hätte ja auch schwanger sein können. Das wäre ihm dann piepegal gewesen.

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Ich sage besser nichts mehr, da ich weiß, was passiert ist. Aber eure Spekulationen sind schon hübsch.

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Original von taki32

Nö, finde ich nicht. Ich finde das auch sehr glaubhaft beschrieben und denke, dass Jack genau wusste, wie es bei ihr aussieht und dass sie es sehr ernst meint. Wenn es bei ihm nicht die große Liebe war, sondern nur ein kleines Abenteuer, dann hätte er sich doch auch eine andere schnappen können.

Er hat es aber nicht geplant bzw. hat ihr noch angeboten, er würde gehen, da er am nächsten Tag zurück nach Europa fährt.
Was ich generell einfach nicht verstehe ist folgendes: Sie kennen sich fast nicht, verlieben sich, schön und gut. Aber wer weiß schon nach der ersten Begegnung, wie stürmisch sie auch sein mag, ob es wirklich die wahre, einzige, vollkommene Liebe ist? Für mich ist diese Vorstellung einfach kitschig und Realitätsfern, da es wirklich selten passiert, dass aus so einer Nacht eine lebenslange, gute Beziehung entsteht.

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Original von taki32
Ich finde es gemein und verantwortungslos. Vor allem zu der damaligen Zeit. Sie hätte ja auch schwanger sein können.

Ich glaube, er hat sich wie Sara auch nicht Gedanken um eine Schwangerschaft gemacht. Damals lag es wohl nicht sehr nahe, daran zu denken. Sex war der Ehe vorbehalten, wenn da ein Kind gezeugt wurde, ist es doch gut. Vor der Ehe Sex zu haben war sehr verpönt und geächtet, wenn es bekannt wurde. Darüber wurde nicht öffentlich geredet, daher wohl das nicht verantwortungsbewusste handeln, von beiden! Auch Sara handelt verantwortungslos, wenn sie mit einem Mann, den sie kaum kennt, die Nacht verbringt.

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Original von taki32
Die Mühe, ihr nach Monaten eine Karte zu schreiben. Na ja: Karte kaufen, fünf Worte draufschreiben, Adressse draufschreiben, Briefmarke kaufen, in den Briefkasten stecken. Ich denke, das hält sich in Grenzen. Wie gesagt, sie hätte ja auch schwanger sein können, dann hätte sie damit völlig allein gestanden. So groß finde ich seine Mühe jetzt nicht.

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Klar, auch wenn es wenig Mühe ist, Mühe ist es trotzdem. Wir kennen nur die Sicht von Sara, nicht die von Jack. Beide haben nicht an eine drohende Schwangerschaft gedacht. Jack wiederholt mehrmals, dass er nicht zur Armee gehen würde, wenn er Sara früher kennen gelernt hätte. Das klingt für mich nicht daher gesagt.

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Original von taki32
Ich glaube, du bist verliebt in Jack.

Ich bin nur realistisch, und recht tolerant. Und ich mag keine kitschigen Vorstellung von der großen, romantischen Liebe.