'Die Entscheidung' - Seiten 396 - 483

  • Okay, zurück zum Thema. Ich habe mich beim Lesen natürlich auch gefragt, was ich an Erics Stelle tun würde. Ob ich kooperieren würde oder meine Existenz aufs Spiel setzen würde. Natürlich wäre es toll, eine Heldin zu sein und die Namen der sieben Zwerge zu nennen. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden würde. Und bin froh, dass ich solch eine Entscheidung (hoffentlich!) nie treffen muss.

  • Das erinnerte doch so ein bisschen an das KZ. An die Diskussion, ob sich der Bankdirektor richtig verhalten hat.
    Die Namen der Sieben Zwerge waren richtig lustig. Der Anfang des Kommunismus, darauf muss man erst mal kommen :lache


    Diese Dreiecksbeziehung gefällt mir auch nicht. Und ich bin mir auch nicht so sicher, dass Kate wirklich Dorothys Tochter ist.


    Ich hatte die Ganze Zeit vermutet, dass Jack Eric verpfiffen hat. Er hatte sich an verschiedenen Stellen extrem neugierig gezeigt, was Erics Vergangenheit betraf. Ich hoffe, das wird noch geklärt.
    Und bitte fragt jetzt nicht, an welcher Stelle. Mir geht es wie Taki, nach 500 Seiten habe ich keinen genauen Überblick mehr, was wo stand. Hauptsache ich weiß noch, dass es irgendwo stand. :grin

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von taki32
    Okay, zurück zum Thema. Ich habe mich beim Lesen natürlich auch gefragt, was ich an Erics Stelle tun würde. Ob ich kooperieren würde oder meine Existenz aufs Spiel setzen würde. Natürlich wäre es toll, eine Heldin zu sein und die Namen der sieben Zwerge zu nennen. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden würde. Und bin froh, dass ich solch eine Entscheidung (hoffentlich!) nie treffen muss.


    :write So geht es mir auch. Wenn man nicht betroffen ist, kann man schnell sagen, man würde den Helden spielen. Ist man aber in so einer Situation, dann fällt es einem nicht mehr so leicht, sein Leben aufs Spiel zu setzen.

  • Liebe wiggli :knuddel1
    Ich habe hier lediglich eine Vermutung geäussert :gruebel ohne den nächsten Abschnitt gelesen zu haben :lache


    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ninnie,
    du hast es so formuliert, als hättest du schon den nächsten Abschnitt gelesen. :grin Zumindest habe ich ihn so aufgefasst.
    Wie du liest und postest weiß ich ja nicht, du bist zu weit weg. :lache

  • Diesen Abschnitt habe ich fertig. Wegen der Uhrzeit und der Aufregung hier heute (ich sage nur: Wasserrohrbruch) nur ein paar Sätze; mehr dann morgen (Freitag).


    Seit das Buch mehr aus Dialogen besteht, gefällt es mir bedeutend besser.


    Nur eines ist mir aufgefallen, das will ich noch los werden, bevor ich ein Stück weiterlese: Jack hat irgendwie seltsam geklungen, als Sara ihm von Erics, sagen wir, Problemen mit dem FBI berichtete. Als ob er es schon wüßte oder geahnt habe. Fast könnte ich vermuten, er sei derjenige gewesen, der Eric verpfiffen hat.


    Bei ein paar Stellen habe ich schon schlucken müssen. Und bei ein paar Stellen habe ich mir gedacht, irgendwie kommt mir das (bzw. die Denkweise) bekannt bzw. vertraut vor. Aber nicht aus den fünfziger Jahren.


    Mehr in diesem Abschnitt denn also morgen (auch lese ich dann erst die anderen Posts).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, in dem Abschnitt habe ich etliche Lesezeichen stecken. Mal sehen, was das alles war.


    Das „Doppelleben“ richten sie ja gleich richtig, fast hätte ich gesagt, professionell ein.


    Seite 418. “Aber meinst du nicht, dass wir uns in unserer Außenpolitik an ein paar ethische Normen halten sollten?“
    „Zufällig sind wir das moralischste Land der Welt.“

    Hat sich nicht viel geändert in den letzten fünfzig Jahren. Wir zählen uns ja auch zu den „moralischsten Ländern der Welt.“ Entsprechend handeln „unsere“ Politiker ja auch. Besser kein weiterer Kommentar.


    Erics Verhör ist ... gespenstisch. Ich wußte zwar so ungefähr über die McCarthy-Ära Bescheid. Daß sich das ganze aber eigentlich von den Methoden des KGB oder der Stasi, vermutlich könnte man da die Gestapo auch noch nennen, nicht unterschied, war mir so sehr denn doch nicht bewußt. Und alles im Namen der Freiheit. Jetzt weiß ich wieder genau, warum ich gegen eine ständige Ausweitung des Staates gegenüber den Rechten der Bürger und der Freiheit bin. Weil das automatisch zu solchen Exzessen führt, wenn „die da oben“ alles wirklich genau wissen, weil sie ja Experten sind, und die Meinung und Gesinnung festlegen. Zu den restlichen Stellen sage ich jetzt lieber nichts. Wer weiß, wer hier mithört bzw. mitliest.


    Joel Eberts ist mir immer noch sympathisch. :-) Über Eric war ich mir lange nicht im Klaren; letztlich gehört zu seiner Entscheidung viel Mut. Ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation reagieren und handeln würde. Aber vielleicht sollte man anfangen, sich gedanklich damit zu befassen.



    Zitat

    Wiggli
    Ich finde es recht blöd von Jack, dass er die Entscheidung und damit die Verantwortung zu seiner Frau rüber schiebt.


    Habe ich schon erwähnt, daß ich Jack nicht so sehr mag? Auch das paßt zu ihm.


    Zitat

    Wiggli
    Ich hatte es noch grob in Erinnerung, dass Erics Parteizugehörigkeit ihm noch schaden wird.


    Nun, so wie das immer erwähnt wurde, war zu erwarten, daß da noch ein „Hammer“ kommt.


    Zitat

    Wiggli
    Wobei es mich sehr interessieren würde, ob auch etwas biografisches von seiner Familie dabei ist.


    Und mich würde noch viel mehr interessieren, wieso Autoren, die anscheinend in „geordneten familiären Verhältnissen“ leben, immer solche schief gegangenen bzw. problematischen Beziehungsgeschichten erzählen und sich so gut in die Protagonisten einfühlen können. Das habe ich mich schon bei „Herbstmond“ gefragt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Und mich würde noch viel mehr interessieren, wieso Autoren, die anscheinend in „geordneten familiären Verhältnissen“ leben, immer solche schief gegangenen bzw. problematischen Beziehungsgeschichten erzählen und sich so gut in die Protagonisten einfühlen können. Das habe ich mich schon bei „Herbstmond“ gefragt.


    Bist du sicher, dass diese Autoren wirklich so geordnete familiäre Verhältnisse haben? Ich glaube nicht, dass es die perfekte Familie gibt. Vieles dringt nicht nach draußen.
    Gerade bei diesem Buch wundert es mich, dass es kurz nach dem 2. Weltkrieg spielt und nicht in der Gegenwart. Um in der Zeit eine Geschichte glaubwürdig entfalten zu lassen, ist auch Reschere nötig. Das stelle ich mir nicht so einfach vor. :gruebel Obwohl es gerade wegen der Zeit sehr viel Raum für Verwicklungen und der gesellschaftlicher Zwänge und Vorgaben sehr interessant ist. Daher denke ich schon, dass es reale Vorbilder für solche Geschichten geben könnte, wundern würde es mich nicht. :grin

  • Na ja, wenn man den Klappentexten bzw. Verlagsangaben so glauben darf, lebt Douglas Kennedy wohl in dem, was man gemeinhin als "geordnete Verhältnisse" bezeichnen würde. Das gleiche gilt für die Autorin von "Herbstmond" Patti Callahan Henry.


    Recherche hat Kennedy mit Sicherheit betrieben, denn ich finde die Zeit nach dem Krieg (ist ja vor meiner, und auch noch seiner Geburt) sehr treffend beschrieben. Zumindest entspricht das den Vorstellungen, die ich so aus Film und anderen Büchern habe. Das einzige, was mir auffiel war, daß alle schon Telefon haben.


    Wegen realer Vorbilder. Um es mal so auszudrücken. Seit ich hier in einem Dorf wohne, weiß ich, woher die Stückeschreiber für Volkstheaterstücke, wie sie z. B. Peter Steiner oder auch das Chiemgauer Volkstheater spielen, ihre Ideen haben bzw. Vorbilder finden. Solche Szenen und Wortwechsel spielen sich bisweilen wirklich ab. Also sollte auch Kennedy Vorbilder für seine Figuren gefunden haben. Er wohnt ja in einer Großstadt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wer weiß schon, woher sich Autoren ihre Ideen für ihre Bücher herholen? Es muss ja nicht alles von der eigenen Familie stammen, aber besonders bei diesem Buch würde mich der Hintergrund sehr interessieren. :gruebel