Über den Autor:
Hans Stilett, Jahrgang 1922, lebt, schreibt und übersetzt in Bonn. Er war jahrzehntelang als Übersetzer und Fremdsprachenredakteur bei einer Bundesbehörde beschäftigt. Nach Ende seiner hauptberuflichen Tätigkeit begann er, an der Universität in Bonn Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Philosophie zu studieren. 1989 schloss er seine Promotion über Montaignes Reisetagebuch ab, für die er mit dem Studium des Originals, verschiedener fremdsprachiger Übersetzungen und der eigenen Übertragung einzelner Passagen begonnen hatte. 1998 erschien dann seine Übersetzung der Essais, die erste moderne Gesamtübersetzung, 2002 die des Reisetagebuchs. Für seine Arbeit wurde Stilett mit dem Schweizer Prix Lémanique de la Traduction ausgezeichnet. Seine »komparatistische« Übersetzungsweise fand international Beachtung, und seine deutsche Fassung des Reisetagebuchs wurde gar der südkoreanischen Übertragung zugrunde gelegt.
Kurzbeschreibung:
Die Früchte lebenslanger Forschung über den menschlichsten aller Denker: Hans Stilett über Montaigne »Dass ein solcher Mensch wie Montaigne geschrieben hat, dadurch ist wahrlich die Lust, auf dieser Erde zu leben, vermehrt worden.« Friedrich Nietzsche
»Er hat die menschliche Natur schlechthin geschildert«, sagte einst Voltaire über Montaigne, und: »Er ist ein Mensch, der immer geliebt werden wird«. Kaum jemand weiß besser, warum das so ist, als Hans Stilett: 1998 schenkte er uns die erste moderne Gesamtübersetzung der Essais, ein Buch, an dem er vorher schon nahezu 15 Jahre gearbeitet hatte. Seit einem Vierteljahrhundert also beschäftigt Stilett sich fast ausschließlich mit Leben und Werk des lebensfreundlichsten aller Philosophen; für seine immense Arbeit wurde er mit Lob, Preisen und Anerkennungen überschüttet. »Lebendigem soll man lebendig begegnen«, in diesem Sinne schreibt Stilett über Montaigne: sachkundig doch unakademisch, lebenszugewandt und mit viel humanistischem Humor. In diesem Buch erzählt er uns vom Leben, Denken und Schreiben Montaignes – von seiner Vielgestalt als Literat, Politiker und Philosoph, als Lebenskünstler, Skeptiker und Stoiker, als Pionier der Pädagogik, Leser und Schalk, als Humanist und christlicher Heide. Er ergründet sein Wesen und legt uns sein Denken in aller Widersprüchlichkeit dar – einer oft tiefernsten, oft spielerisch-heiteren Widersprüchlichkeit, die Montaigne gerade so sympathisch, menschlich und faszinierend macht.
Geplanter Erscheinungstermin: August 2008